RE: Gefälschte Berichte?
Als ich angefangen habe, diesen Thread zu lesen: "Oh, ja! Ich habe Gedanken dazu und will sie teilen!"
Nach einigen Posts: "Hm, ja, ich hätte das ja alles ganz anders formuliert. Aber eigentlich sind meine Punkte schon alle mehr oder weniger angesprochen worden."
Trotzdem noch ein paar eher ungeeordnete Gedanken:
Es heißt ja immer, Übereinstimmungen erinnert man besser bzw. Fehlschläge vergisst man leichter. Das kann man auf vieles hier angesprochene beziehen. Zum Beispiel ob die Uhr im Traum, die die Wachzeit anzeigt, wirklich immer so zuverlässig ist, wenn es darum geht, wann man aufwachen muss. Oder auf die Übereinstimmung scheinbarer Shared Dreams. Dieses Statement fand ich immer einleuchtend, aber oft etwas (zu) simpel, da es leicht als Totschlagargument verwendet werden kann. (Und dann fühlt sich das Gegenüber oft der Lüge bezichtigt und die Diskussion driftet ab. Aber das ist ein anderes Thema.) Ich bin aber immer wieder überrascht oder erstaunt, wie zutreffend die Feststellung in den verschiedensten Alltagssituationen ist. (Z.B. "Diese eine Ampel ist immer rot, wenn ich ankomme.") Das fällt aber eben nur auf, wenn man eine Sache (Treffer und Fehlschläge) ernsthaft und gewissenhaft protokolliert (oder wenn jemand anderes das tut). Langsam mag ich den Einwurf, dass man eingetretene Fehlschläge vielleicht nicht so zuverlässig wahrnimmt bzw. erinnert, wie man das glaubt, also immer besser und werde das vermutlich auch selbst mit der Zeit öfter als Erklärungsansatz für entsprechende Beobachtungen verwenden. Insofern scheint mit diese simple Feststellung auch als mögliche Erklärung für viele in diesem Thread genannte, skeptisch betrachtete Auffälligkeiten herhalten zu können.
Eher off-topic:

Nach einigen Posts: "Hm, ja, ich hätte das ja alles ganz anders formuliert. Aber eigentlich sind meine Punkte schon alle mehr oder weniger angesprochen worden."
Trotzdem noch ein paar eher ungeeordnete Gedanken:
Es heißt ja immer, Übereinstimmungen erinnert man besser bzw. Fehlschläge vergisst man leichter. Das kann man auf vieles hier angesprochene beziehen. Zum Beispiel ob die Uhr im Traum, die die Wachzeit anzeigt, wirklich immer so zuverlässig ist, wenn es darum geht, wann man aufwachen muss. Oder auf die Übereinstimmung scheinbarer Shared Dreams. Dieses Statement fand ich immer einleuchtend, aber oft etwas (zu) simpel, da es leicht als Totschlagargument verwendet werden kann. (Und dann fühlt sich das Gegenüber oft der Lüge bezichtigt und die Diskussion driftet ab. Aber das ist ein anderes Thema.) Ich bin aber immer wieder überrascht oder erstaunt, wie zutreffend die Feststellung in den verschiedensten Alltagssituationen ist. (Z.B. "Diese eine Ampel ist immer rot, wenn ich ankomme.") Das fällt aber eben nur auf, wenn man eine Sache (Treffer und Fehlschläge) ernsthaft und gewissenhaft protokolliert (oder wenn jemand anderes das tut). Langsam mag ich den Einwurf, dass man eingetretene Fehlschläge vielleicht nicht so zuverlässig wahrnimmt bzw. erinnert, wie man das glaubt, also immer besser und werde das vermutlich auch selbst mit der Zeit öfter als Erklärungsansatz für entsprechende Beobachtungen verwenden. Insofern scheint mit diese simple Feststellung auch als mögliche Erklärung für viele in diesem Thread genannte, skeptisch betrachtete Auffälligkeiten herhalten zu können.
(23.04.2015, 14:38)spell bound schrieb: der menschliche geist ist super darin, muster zu finden. deshalb ist nicht alles ein bewusster schwindel.Generell finde ich oft am naheliegensten (anscheinend öfter oder naheliegender als andere), dass gewisse Unterschiede zwischen z.B. hier im Forum berichteten subjektiv beschriebenen Erfahrungen und den Erwartungen mancher Leser, die versuchen, Erklärungen dafür auf rationale Denkweise herzuleiten, zum Großteil durch kognitive Verzerrung(en) erklärt werden können (und gefühlt damit auch sollten). Deshalb ist meine Reaktion auf die Herangehensweise hier, unglaubliche Berichte auf Fälschungen, Schwindel oder evtl. sogar Lügen zurückzuführen, Unverständnis. Klar ist das eine mögliche Erklärung für viele Berichte. Und ich setze dabei jetzt mal alle Vermutungen in diese Richtung gleich, ob man von einer bewussten Falschbehauptung, Übertreibung, Schönredung oder von Selbstbetrug ausgeht. Wieso überhaupt so weit gehen? Analog zu Hanlons Razor ("Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.") behaupte ich, dass alle von gnutl genannten Beispiele, die mich in gleichem Maße skeptisch machen, mit kognitiver Verzerrung hinreichend erklärbar sind. Ich kann aber zumindest in manchen Fällen verstehen, wie die Vermutung aufkommen kann, dass Traumberichte auch bewusst geschönt wurden. Sowohl das Ausmaß solchen Schwindels als auch sein Anteil gegenüber unbewussten Abweichungen vom ursprünglich tatsächlich Erlebten lässt sich nie einschätzen. Man kann deshalb grundsätzlich bei keinem Traumbericht die Möglichkeit ausschließen, dass der eine oder andere solche Effekt Einfluss auf den Inhalt und das Ausmaß der aus dem Bericht abzuleitenden Implikationen (wie z.B. die Darstellung, dass es sich um einen Shared Dream gehandelt habe oder haben könnte) genommen hat. Und sei es nur die Wahl einer möglichst leserlichen Formulierung. Diese Effekte sind vermutlich stärker, wenn man weiß, dass der Bericht von anderen gelesen werden wird, dass die Leser eine hohe Erwartung haben und wenn einem wichtig ist, durch den Bericht ein positives Bild von sich (was wiederum auch die Fähigkeiten einbeziehen kann, besondere Dinge in Klarträumen zu tun oder Shared Dreams zu haben) zu vermitteln.
Eher off-topic:
(23.04.2015, 13:03)gnutl schrieb: Ich finde diesen Level an Klartraumprofi-ness total spannendIch glaube dir würde das Buch "The Conscious Exploration of Dreaming: Discovering How We Create and Control Our Dreams" von Janice Brooks und Jay Vogelsong gefallen. Berichte von hochleveliger Klartraumprofiness aus erster Hand sind zwar nur ein eher kleiner Teil darin und man lernt auch nichts wirklich neues über das Gehirn. Aber die Erfahrungen und die daraus resultierenden Theorien der Authoren sind allemal interessant zu lesen.
(23.04.2015, 22:56)gnutl schrieb: Ich vermute, dass hier etwas ähnliches wie Deja-vu abläuft, dass es also so scheint, als wären die Filme exakt wie im Wachleben.Die Idee gefällt mir, weil sie Ähnlichkeit mit meinen eigenen Ideen zur Funktionsweise von Wahrnehmung und Erleben im Traum hat, und somit leicht in meine Vorstellung davon, wie Eindrücke im Traum entsrtehen, eingebettet werden kann. Ich habe gerade auf die Uhr geschaut. Deshalb belasse ich es mal bei dem Kommentar. Reicht ja auch aus, um deine Theorie fürs erste als wahrscheinlich korrekt zu akzeptieren.

(23.04.2015, 22:56)gnutl schrieb: (Oder alternativ, dass ich WC missverstanden habe und er das gar nicht sagen wollte. Ist nicht so eindeutig)BTW: Wenn es dir vorallem um die genannten Beispiele oder Personen geht und du die nicht nur genannt hast, um deutlich zu machen, über welche Art von Traumberichten du sprichst, dann wären genaue Zitate oder Links sehr hilfreich, um über konkret getätigte Behauptungen sprechen zu können.
Du hast einen phänomenalen Körper.