RE: Die Pandemie und die Psychosomatik
Freut mich, dass ihr fleißig diskutiert.
Gestern kam mir der Gedanke, dass es heruntergebrochen so ist, dass die Menschen gerade einen Krieg gegen einen unsichtbaren Feind führen. Die Strategie: Aussitzen. Ich musste dabei auch unweigerlich an Kafkas "Bau" denken, der strategisch und immer paranoider werdend ausgebaut und getarnt wird aus Angst gegenüber des äußeren Eindringlings. Im Bau kommt der Eindringling von Innen, da er in der Angst des Erbauers liegt und aus dieser entspringt.
Wenn Corona (Corona = Krone, ich liebe Wörter und Wortbedeutungen) der unsichtbare Feind ist und wir selbst der Bau und dessen Erbauer, dann ist Corona möglicherweise nur der angenommene (offensichtliche) Feind. Die wahre Bedrohung offenbart sich gerade woanders (was auch schon in Zeds Thread "Corona" diskutiert wird). Wir erkennen, dass das wirtschaftliche System enorm überlastet wird (da es auf Geld basiert wie spell auch schon sagte), der Bogen überspannt sich buchstäblich und wird den Pfeil auf den Schützen selbst auftreffen lassen. Vielleicht kann man sowas eine Selbstzerstörung des Systems nennen, ein Teich der kippt und dessen System sich völlig neu ordnen muss.
Auch musste ich an Benthams panoptische Parzellierung denken (Foucaults "Überwachen und Strafen" erklärt dies sehr anschaulich), die in ihrem Wesen schon im Mittelalter während des Pestausbruchs angewendet wurde - sie zwingt den Einzelnen in die Isolation, der den Machtkorpus des Herrschenden verinnerlicht hat. Ein Gedanke, den ich erst neulich hatte, ist, dass das Panoptikum nur solange Wirkung erzielt, wie die "Insassen" einen Glauben an die Herrschenden vorweisen. Wird das Machtkonstrukt durchschaut besteht die Gefahr einer Aufsässigkeit. Alles weit gedacht, gesponnen und sinniert - ich weiß - und dennoch hoch interessant im Hinblick auf die Dynamik bestehender Herrschaftssysteme - und natürlich auch im Hinblick auf unser derzeitiges System und dessen Zustand.
Auch habe ich die Ansprache unserer Bundeskanzlerin gesehen und muss sagen, dass diese auf mich sehr fad, standadisiert und "abgelesen" wirkt (nicht, dass sie das nicht wäre). Was denkt ihr? Wäre die Rede in einem Traum erschienen - wie könnten wir sie "deuten"? Haut raus, was ihr fühlt und denkt.
Vielleicht habt ihr Lust zu sinnieren: Wie könnte sich alles weiterentwickeln, was könnte das "Ergebnis" sein, welche Änderungen innerhalb unseres Systems haltet ihr für wahrscheinlich/ unwahrscheinlich und wieso?
Gestern kam mir der Gedanke, dass es heruntergebrochen so ist, dass die Menschen gerade einen Krieg gegen einen unsichtbaren Feind führen. Die Strategie: Aussitzen. Ich musste dabei auch unweigerlich an Kafkas "Bau" denken, der strategisch und immer paranoider werdend ausgebaut und getarnt wird aus Angst gegenüber des äußeren Eindringlings. Im Bau kommt der Eindringling von Innen, da er in der Angst des Erbauers liegt und aus dieser entspringt.
Wenn Corona (Corona = Krone, ich liebe Wörter und Wortbedeutungen) der unsichtbare Feind ist und wir selbst der Bau und dessen Erbauer, dann ist Corona möglicherweise nur der angenommene (offensichtliche) Feind. Die wahre Bedrohung offenbart sich gerade woanders (was auch schon in Zeds Thread "Corona" diskutiert wird). Wir erkennen, dass das wirtschaftliche System enorm überlastet wird (da es auf Geld basiert wie spell auch schon sagte), der Bogen überspannt sich buchstäblich und wird den Pfeil auf den Schützen selbst auftreffen lassen. Vielleicht kann man sowas eine Selbstzerstörung des Systems nennen, ein Teich der kippt und dessen System sich völlig neu ordnen muss.
Auch musste ich an Benthams panoptische Parzellierung denken (Foucaults "Überwachen und Strafen" erklärt dies sehr anschaulich), die in ihrem Wesen schon im Mittelalter während des Pestausbruchs angewendet wurde - sie zwingt den Einzelnen in die Isolation, der den Machtkorpus des Herrschenden verinnerlicht hat. Ein Gedanke, den ich erst neulich hatte, ist, dass das Panoptikum nur solange Wirkung erzielt, wie die "Insassen" einen Glauben an die Herrschenden vorweisen. Wird das Machtkonstrukt durchschaut besteht die Gefahr einer Aufsässigkeit. Alles weit gedacht, gesponnen und sinniert - ich weiß - und dennoch hoch interessant im Hinblick auf die Dynamik bestehender Herrschaftssysteme - und natürlich auch im Hinblick auf unser derzeitiges System und dessen Zustand.
Auch habe ich die Ansprache unserer Bundeskanzlerin gesehen und muss sagen, dass diese auf mich sehr fad, standadisiert und "abgelesen" wirkt (nicht, dass sie das nicht wäre). Was denkt ihr? Wäre die Rede in einem Traum erschienen - wie könnten wir sie "deuten"? Haut raus, was ihr fühlt und denkt.
Vielleicht habt ihr Lust zu sinnieren: Wie könnte sich alles weiterentwickeln, was könnte das "Ergebnis" sein, welche Änderungen innerhalb unseres Systems haltet ihr für wahrscheinlich/ unwahrscheinlich und wieso?