Zitat:owa schrieb am 08.09.2008 19:01 Uhr:
Zitat:fiodra schrieb
Irgendwie scheint es da eine einträchtige Harmonie zu geben, dass Wahrnehmung ein subjektiver aktiver und gestalterischer Akt ist. Unblaublich !
Gefällt es nicht, dass hier zu wenig Action ist, oder warum holst du deinen eigenen Thread nach längerer Stille in provokativer Zirkusdompteur-Manier wieder hervor?
In der Tat wollte ich etwas mehr Widerspruch, auch fand ich es schade, dass die Diskussion relativ schnell abbrach.
Zitat:Nunja, zumindest meine Wenigkeit hat in anderen Threads schonmal den Vorschlag gemacht (der natürlich ignoriert wurde, weil er warscheinlich unbequem ist und Allmachtsphantasien zuwider läuft), Wahrnehmung an sich und nachfolgendem Umgang mit Wahrnehmung - Interpretation - zu unterscheiden. Du hast diesen Vorschlag zwar dort gelesen (=Wahrnehmung), aber offensichtlich ausgeblendet (=Umgang mit Wahrnehmung), ...
Ich halte die Zweiteilung der Wahrnehmung für ein gedankliches Konstrukt, die praktisch nicht nachvollzogen werden kann. Ich benutze sie daher nicht. Wahrnehmung ist für mich Interpretation, Übersetzung von elektromagnetischen (möglicherweise auch anderen Energieimpulsen) in Nervenimpulse. Das wird von den Organen geleistet, ist aber keineswegs eine direkte Abbildung, sondern eine Interpretation welche von der Konstruktion der Organe vorgegeben ist. In der Folge wird das ganze vom Gerhirn verarbeitet und integriert. Es entstehen sinnvolle visuelle, akustische etc. Wahrnehmungen. Diese zwei Schritte kann man praktisch nicht trennen. Es gibt kein Sinnesorgan, das ohne hirnähnliche Struktur Sinnesdaten liefert und es gibt kein Hirn, das ohne Sinnesorgane Sinneswahrnehmungen liefert. Also ist die Trennung rein denkerisch.
Zitat: Aber... das worum es eigentlich geht, steht ohnehin erst im dritten Posting.
Das ist deine Gewichtung. Für mich haben meine anderen Aussagen ebenso Gewicht.
Zitat: Also dass "etwas wahrnehmen" rein vom Begriff her nicht - wie eigentlich gewohnt - passiv verwendet wird, sondern in einem aktiven Sinne, geht ja ohne weiteres durch.
Eben.
Zitat: Jedoch erfordert es, um etwas aktiv zu erschaffen, eine Art Bewusstsein bzw einen gewissen Geisteszustand. Man könnte es auch als Initiative bezeichnen. Anderenfalls, könnte ein Mensch, oder auch schon ein frisch geborenes Kind nie etwas neues, unbekanntes wahrnehmen, nie etwas neues lernen und nie an bestehenden Ansichten zweifeln. Denn es würde dieses Bewusstsein, die Erkenntnis das etwas fehlt, das Verlangen eine Lücke zu schließen, einfach nicht vorhanden sein. Dies wäre kompletter geistiger Stillstand. Manche bezeichnen es auch als Glückseligkeit oder so ähnlich....
Dieser Argumentation kann ich nicht folgen. Neue Sinnesreize führen zu neuen Erfahrungen. Neues Verständnis führen ebenfalls zu neuen Erfahrungen. Wo ist da das Problem?
Zitat: Doch auch wenn man diese beiden möglichen Gegenargumente außer Acht lässt... sollte man das Statement trotzdem völlig kritiklos hinnehmen, dass Wahrnehmung etwas erschafft? Ist die Erscheinung, die von einer Person unter Zuhilfenahme der Wahrnehmung erschaffen worden ist, dann auch wieder von der selben oder einer anderen Person wahrnehmbar oder nicht? ....
Auch dieser Argumentation kann ich nicht ganz folgen. Meine Argumentation läuft nicht darauf heraus, dass Wahrnehmung reine Halluzination ist, die keinen Bezug zu Umweltreizen hat. Für mich ist Wahrnehmung ein Übersetzungs und Interpretationsvorgang. Tatsächliche Impulse werden übersetzt und interpretiert. Im Übrigen sieht jeder einen anderen Menschen anders, von einem anderen Standpunkt aus, von einem anderen Erfahrungshintergrund aus.
Auch glaube ich nicht, dass Träume reine Halluzinationen sind, sondern sowohl auf innerpsychische Impulse als auch auf Impulse aus der Traumumgebung sowie aus der physischen Umgebung des Schläfers reagiert. Ich gehe also davon aus, dass es so etwas wie eine Traumwelt gibt, wie es eine Wachwelt gibt. Erstere mag ebenfalls aus einem komlexen energetischen Feld bestehen, das man interpretieren kann. Ich nehme an, dass ich damit bei dir und bei anderen auf Widerspruch stosse.
Zitat: Eine Ausweitung deiner Aussage auf die physische Welt ist zwar denkbar (mit anderen Argumenten), aber entbehrt mit dem was du geschrieben hast jeder Grundlage, außer dem Glauben.
Der Glaube ist für mich eine Grundlage, wobei ich Glaube nicht im religiösen Sinne sehen, sondern als eine Annahme, mit der ich rechne. Mein Glaube ist nicht absolut, aber für mich gültig.
Wir sind nur gekommen, ein Traumbild zu sehen,
wir sind nur gekommen, zu träumen,
nicht wirklich, nicht wirklich sind wir gekommen,
auf der Erde zu leben. - Tochihuitzin Coyolchiuhqui
Traumring.info
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