RE: Die Klartraumforschung ist tot
10.06.2011, 09:02
Ich freue mich sehr über diese Resonanz und viele Antworten!
@Rhetor
Zitat:„Wenn die Wissenschaftler die Grenzüberschreitung begehen würden, aus ihren Erkenntnissen Weltanschauungen abzuleiten. Da ist es mir lieber sie bleiben bei ihren EEG-Wellen, womit sie sich auskennen.“
Zitat:„Um so mehr Verantwortung ruht auf DEINEN Schultern“
Es war auch so gemeint: ich möchte nicht abwarten, bis die Wissenschaftler uns alles erklärt haben, sondern mich, uns alle motivieren selbst die Sache in die Hand zu nehmen.
Zitat:„Ob ich Klarträume habe, oder nicht, und wie lange sie dauern, entscheiden nicht die angewendeten Techniken sondern einzig und allein die Geisteshaltung.“
Das mit der Geisteshaltung finde ich auch sehr wichtig, ich glaube das weißt du auch. Ich würde sogar behaupten: „Meister macht die Übung“

In dem Sinne, dass der Träumer, der sich selbst mit Hingabe introspeziert, selbst am besten rausfinden kann, wie er, sein Körper im Traum reagiert, die Klarheit aufbaut, den Traum steuert. Und daraus kann er dann für sich die Techniken ableiten. Also sind die Hingabe, die Interesse, die Aufmerksamkeit und Erhabenheit über die Trübheit primärer Natur. Die Techniken können jedoch helfen erste Erfolge zu erzielen und Nährboden für erfolgreiche Introspektion zu liefern.
Zitat:„Doch wann ist ein Traum ein Traum?
Ist ein Traum eine Kombi bestimmter EEG+EOG+EMG-Muster?
Oder ist ein Traum ein subjektives Erlebnis?
Ein subjektives Erlebnis aber, an das sich das Subjekt keine Spur erinnern kann, ist für die Wissenschaft vollkommen uninteressant und rein hypothetisch.“
Solche Fragen grundsätzlicher Natur vermisse ich im unseren Forum. Nicht nur Fragen, sondern auch das Bestreben die Antworten gemeinsam zu finden. Mögen es auch nur die vorläufige Konstruktionen sein, es wäre doch eine Bereicherung.
@Gerrit
Zitat:„Einer der Gründe ist sicherlich, wie von Pygar schon angesprochen, dass zur ordentlichen Forschung eine gewisse Häufigkeit an Klarträumen nötig ist.“
Nun ja, wenn man sich aktiv mit diesem Thema auseinandersetzt und nachdenkt, dann steigt auch die Klartraumhäufigkeit auf. Ich habe ein Freund, der selbst kein Klarträumer ist, gern aber darüber nachdenkt, welche Möglichkeiten und Grenzen das Klarträumen hat. Nach solchen intensiven Gesprächen wird er meistens luzid im Traum.
Zitat:„Traum ist für die meisten einfach NUR ein geistiger Vorgang während des Schlafens“
Mich überrascht diese Haltung in einem Klartraumforum. Eigentlich reicht schon einen langer Klartraum, um zu begreifen, dass man ein Schlüssel zum Erfolg, Glück, Gesundheit und Erleuchtung (

) in der Hand hat.
@Sergal:
Zitat:„Das liegt aber sicher daran, dass wir bisher keine Wissenschaftler sind und soclhe Bereiche wie das Träumen, der menschliche Geist und generell unser Gehirn sehr schwer beschreibbar sind.“
Oder, dass wir es noch nie ernsthaft gewagt haben, es selbst anzupacken. Oder, es liegt daran, dass wir keine anderen Methoden kennen, als unsere Naturwissenschaftliche. Betrachten wir andere Kulturkreise, z.B. Yogis oder Buddhisten: dort wurde das Wissen introspektiv gesammelt, intersubjektiv verglichen und dann religiös-dogmatisch festgehalten

. Wir sind im Vorteil, hier haben wir die Möglichkeit unser Wissen demokratisch und brüderlich zusammentragen, doch dieses Wissen soll ein Niveau haben. Also noch mal dieser Appel: wir können selbst Forscher des Geistes sein, und sogar besser als die ‚offizielle‘ Wissenschaft!
Zitat:„Das wären wieder nur individuelle Warnehmungen, die wir dann in unserem kleinen Kreis austauschen und zelebrieren können.
Aber eine handfeste Erkenntnis für die Forschung und die Wissenschaftler wäre es nicht.
Es könne dennen vll nur auf die Sprünge helfen, ihnen Vermutungen nahe Legen usw...“
Und wir können durch etwa Strukturierung des bereits vorhandenen Wissens uns selbst gewaltig auf die Sprünge helfen. WIR selbst, jeder von uns wird ja davon profitieren!
@Glassmoon:
Zitat:„Die aktive Diskussion kommt hier auf dem Forum in jedem Fall eher kurz. Für meinen Teil zerreibt sie sich an den immer selben, meist in eine völlig «falsche» Richtung gestellten Fragen. Ich vermute, daß unsere Gesellschaft noch zu mechanistisch veranlagt ist, weshalb auch immer wieder nach dem optimalen Klartraumrezept gestellt wird anstatt sich mit dem eigenen State-Of-Mind zu befassen.“
Nun wir sind auch Gesellschaft. Und wir haben die Kraft uns zu verändern. Doch dafür sollte man vielleicht aus dem eigenen Schneckenhäuschen herauskriechen.
@adiidue:
Zitat:„Wenn ich mich nicht täusche, dann wollt ihr das Spirituelle hinter Träumen und Klartäumen erkennen; wissen, ob - wie oben schon bemängelt - mehr damit gemacht werden kann, als Zeit zu vertreiben und Macht auszuspielen und eventuell das ein oder andere persönliche Problem zu lösen. Die Essenz wollt ihr finden, das was uns wirklich befähigt, klarzuträumen und uns gleichzeitig den Grund entdecken, warum wir es überhaupt können.“
Ja, das hast du gut formuliert!
@Wesen:
Zitat:„Was ist falsch daran, einfach aus Freude an der Sache die Traumwelt zu erforschen? Inwiefern ist das kleinbürgerlich oder sogar egoistisch? Was genau qualifiziert dich, das Verhalten der meisten Träumer hier im Forum so zu missbilligen?“
Dieser Thread habe ich mit Absicht polarisierend gestaltet, ich wollte keinem beleidigen, jedoch möglichst viele Klarträumer erreichen und aus der Bequemlichkeit des Daseins rausholen. Ich habe die Qualifikation als Moderator (und man sollte wissen, dass ich mich lange dagegen gewährt habe

), doch die Motivation des Schreibens war nur meine eigene innere Verpflichtung für die Klarträume. Ich sehe in der Klartraumerei viel mehr als nächtlicher Spaß. Es ist eine einzigartige Möglichkeit, unsere innere und damit auch die äußere Welt zu verbessern. Doch dies fällt nicht einfach so in den Schoß nach einem Klartraum im Monat. Es bedarf einer intensiven intersubjektiven Auseinandersetzung mit diesem Thema, einer Beleuchtung von verschiedenen Seiten, einer produktiven zielgerichteten Denkarbeit und Anwendung der Klarheit.
@fiodra:
Zitat:Für mich ist Traumforschung subjektiv. Es geht darum, die eigenen Träume und das eigene Bewusstsein besser zu verstehen. Viele meiner kleinen Artikel behandeln deshalb auch eigene Erfahrungen. Deshalb werde ich in professionellen Kreisen nicht ernst genommen. So ist leider der Stand der Dinge.
Du stellst ja Hypothesen auf und prüfst diese aus deinen Erfahrungen, ziehst daraus Schlüsse und versuchst deine Betrachtungen anderen zugänglich zu machen (durch die Gestaltung von wohl durchdachten Artikel). Das ist in meinen Augen bereits die Wissenschaft. Wenn noch die anderen Klarträumer deine Thesen diskutieren/ausprobieren würden, wäre es noch cooler. Doch stehen leider viele schöne Sachen von dir im Netz kommentarlos.
Und hier entsteht für mich die Frage, ob es nicht auch die Aufgabe des Träumers ist, die anderen dazu bewegen, sich an dieser Forschung teilzunehmen?
@tictactictac
Zitat:Aber woran wird das wohl liegen? Zu wenig aufschlussreiche und vor allem ordentlich strukturierte informationen, …?
Ja!