Zitat:Zitat:Ich will mich nicht mit irgendwelchen Medikamenten zupumpen, nur, um schlafen zu können und um dann zu merken, dass es noch schlimmer wird und ich abhängig bin.
Keines der beiden Medikamente macht meines Wissens abhängig. Keines gehört zu den Benzodiazepinen. Nur bei denen müsstest du dir deswegen Sorgen machen. Und selbst bei denen gibt es gute Gründe, warum man sie manchmal trotzdem verschreibt.
@Kasumi
Huhu Kasumi. Ich finde so ein Forum ist nicht der Ort, wo wir Entscheidungen über die Einnahme von Medikamenten anderer Menschen treffen sollten. Ganz ganz wichtig finde ich, dass sich ein Mensch seine Einstellung dazu selbst bilden darf und diese Haltung akzeptiert wird.
Das Für und Wider der Medikamente sollte man ohnehin sehr sorgsam abwägen und auch die psychischen Faktoren mit in die Überlegungen mit einschließen.
Leider gibt es sehr wenig Erfahrung mit schweren psychischen Störungen, die ohne Medikamente überwunden werden. Nicht weil das unmöglich ist, sondern weil in unserer Gesellschaft noch das Vertrauen in psychotherapeutische Maßnahmen fehlt.
Deshalb ist es für einen Menschen der sich gegen Medis entscheidet, ohnehin schwer dieses in seinem Umfeld und innerhalb der Ärztewelt zu vertreten. Das liegt auch daran, dass die ganze Gesellschaft auf Leistung und Funktionieren ausgerichtet ist und der Vorteil der Nachhaltigkeit auch in der Medizin noch nicht immer gesehen wird. Aber nicht immer ist die schnelle Aufnahme der Funktionalität für einen Menschen das richtige. Wer eine ganz grundlegende Veränderung seines Lebens sucht, der verlängert sein Leiden womöglich durch die Einnahme der Medikamente. Wer wir aber oft zu kurz denken, also nicht nachhaltig, sehen wir diese Optiopn oft gar nicht.
Ich finde es schwierig jemanden zur Einnahme von Medikamente zu überreden. Wenn ein Mensch selbst entscheidet, dass ihm Medikament helfen, ist das eine andere Sache.
Innere Ressourcen bilden sich nämlich auch nicht durch Medis, Medis können die Symptome lindern. Das kann wichtig sein, wenn man permanent von Symptomen überflutet wird. Ob man überflutet wird oder nicht dass ist auch maßgeblich von den inneren Ressourcen eines Menschen abhängig. Manchmal hilft es schon diese therapeutisch zu stärken. Auch ein gutes Beobachterbewusstsein kann eine gute Ressource sein, wenn das Vertrauen noch fehlt. Medikamente sind für Menschen sinnvoll, die noch keinen Zugang zu ihren inneren Ressourcen gefunden haben. Wenn die Symptome den Menschen auffressen, ja dann wäre ich auch für Medis.
Aber manchmal ist eine gute Psychotherapie wo man heilende Beziehungserfahrungen macht, und Ressorcen die einen Ausgleich zur Angst bilden sehr viel geeigneter und nachhaltiger als eine medikamentöse Behandlung.
Manchmal braucht man eine Verhaltensänderung, manchal braucht man Verständnis für seine eigene Biographie. Heilung ist immer etwas höchst individuelles. Ich empfand die Gedankestopp Übung von Lucinda als einen super Tipp. In einer Therapie lernt man solche Maßnahmen, die einen vor permanenten Angstgedanken beschützen können.
In einer Therapie entscheidet der Patient was für ihn die richte Maßnahme ist. Ein guter Therapeut drängt sich nicht mit seiner persönlichen Meinung auf. Er lernt die persönliche Meinung da raus zu halten und dem Patienten die Entscheidung zu überlassen. Menschen heilen vor allem in diesem Vertrauen. Denn das ist ja das was uns so oft verwährt wurde und weshalb wir überhaupt so unsicher sind.
Ich glaube der Grund warum Ärzte so häufig und so pauschal Medis verschreiben ist, dass sie selbst noch nicht so viel Vertrauen in die Ressourcen eines Menschen haben. Wie will man jemand heilen, ohne selbst Vertrauen zu haben, so doch gerade das Vertrauen so wichtig ist, um die Heilung in Gang zu bringen?
Und manchmal braucht man gerade die Symptome, um zu einer nachhaltigen Heilung zu kommen. Denn manchmal sucht man die Auseinandersetzung mit ganz bestimmten Gefühlen. Wer sich durch schwierige gefühl selbst begleiten lern, der findet Vertrauen in sich selbst. Der findet sogar das Vertrauen das Heilung ein selbststäniger Prozess sein kann.
Wir haben die Authorität unserer Heilung oft auf Ärzte übertragen. Das fühlt sich nicht für jenden Menschen immer stimmig an. Manche Menschen müssen aus dieser Idee ausbrechen um ihre eigene Authorität zu werden, auch im Hinblick auf Heilung. Wer diesen Weg geht, sorgt auch in seiner Umgebung für Angst. Weil wir ja ständig projizieren.
Manche Menschen wollen sich mit ihrem Symptomen auseinander setzen. Das sollten wir respektieren. Wenn sie das anstreben, haben die auch die Kraft das zu meistern. Ich finde wichtig, herauszukristallisieren was Tanja selbst möchte. Ich glaube das muss sie noch herausfinden.
Ich glaube du Kasumi hast dich geärgert, weil dich Tanjas Problem etwas hilflos macht. Aber du musst das ja gar nicht für sie lösen. Vertraue doch dass sie ihren Weg selbst findet.
Bestimmt hat sie sich gefreut dass du ihr einen Rat gegeben hast, aber wenn das dann in Ärger umschwenkt, ist irgenwas ungünstig gekippt. Kannst ja mal fühlen ob das evtl zutrifft? Fühlst du dich dann Hilflos, wenn dein Rat nicht ankommt?
Wir übertragen ja ständig etwas auf den Nächsten. Permanent. Wir schauen in die Welt, sehen einen Menschen der uns berührt und sehen oft gar nicht, dass wir uns in ihm spiegeln. Wenn Tanja von ihrer Angst erzähl,t berührt uns das ja alle. Es brührt unsere Angst. Wir alle sind dann mit unserer eigenen Angst konfrontiert und befinden uns augenblicklich in der Auseinandersetzung mit uns selbst.
Jeder hat eine Strategie gelernt, mit der Angst umzugehen. Diese wendet man dann auch auf andere Menschen an. Oft aber unreflektiert. Geht mir auch immer wieder so. Das ist auch normal.
Manchmal passt eine Strategie nicht zu einem anderen Menschen. Wenn Ärger aufkommt, dann ärgert man sich, weil die eigene Strategie beim anderen nicht ankommt. Man ärgert sich über die Zurückweisung.
Das geht mir auch immer wieder so.
Das ist eine ganz tolle Chance für Klarheit! Hier kann man nochmal einen Schritt zurück treten und sich selbst mit seiner Strategie nochmal in Frage stellen. Man kann seine Denkweise überdenken und eine Alternative entwicklelt. So finden wir eine immer größere Flexibilität und Freiheit.
Vielleicht hat Tanja ein Vertrauen in ihre Selbstheilungskräfte, weil sie innere Ressourcen hat, die ihr helfen werden, ihren Weg auch ohne Medikamente zu gehen. Vielleicht würde es ihr helfen, wenn du ihrer Entscheidung vertrauen könntest, diese zumindest akzeptierst.
Dass Tanja hier im Forum gelandet ist, sagt doch schon alles. Wer hier landet sucht eine Auseinandersetzung mit sich selbst.
Zur Psychopharmaka Abhängigkeit:
Ein Bekannter von mir schreibt einen Blog über das Thema, weil er seit Jahren schwerst abhängig von Benzodiazepinen ist. Die hat er ursprünglich mal gegen eine Depression verschrieben bekommen und er sagt immer wiede,r die Sucht zu überwinden, ist für ihn schlimmer, als die ursprünglich Depression.
Wenn er das früher gewusst hätte, welche schwerwiegenden Folgen die Einnahme von Psychopharmaka gehabt hätte, hätte er seine Depression lieber ohne Medis ausgeheilt.
Und da ist er nicht der einzige. Es gibt ganze Selbsthilfegruppen von Menschen die Psychopharmaka abhängig sind und schwer darunter leiden. Vielen von denen sind die Medikamente regelrecht aufgedrängt worden.
Auch ich habe ja so eine Erfahrung mit der Psychiatrie gemacht und konnte das nur abwenden, weil ich einen Schutzengel hatte, der mir so viel Selbstvertrauen gegeben hat, dass ich meinen eigenen Weg gehen konnte. Ich wünsche mir für Tanja dass sie auch ihren eigenen Weg finden darf, ob mit oder ohne Medikamente. Aber das soll doch bitte sie selbst entscheiden.
Blog von Markus:
https://die-psychopharmaka-falle.de/mein...te/vorwort
@ Tanja, ich würde mir auf jedenfall professionelle Hilfe holen. Solche Krisen überwinden wir viel leichter durch die Unterstützung von Menschen die uns den Halt geben können, der uns noch fehlt. Was für dich die geeignete Profession ist, dass entscheide bitte selbst.