Re: Aktuelle Klartraumseminare
30.08.2006, 17:50
Hallo,
ich will es ja nur SPANNEND machen
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.... also jetzt hier zum Ent-spannen eine kleiner Eindruck von mir(der Rest kommt später):
Die Woche war sehr schön. Neben mir waren auch noch Wilkomann und Traumbewacher mit dabei. Alleine die beiden kennengelernt zu haben, hat sich schon gelohnt. Aber es waren auch noch andere sehr interessante Leute dort. Leider sehr wenige, die sich vor dem Retreat/Seminar mit dem Thema Klarträumen auseinandergesetzt haben. Viele der Teilnehmer waren bereits langjährige Schüler von Tenzin Wangyal Rinpoche und sind unabhängig von dem Thema zu dem Retreat gefahren.
Vorweg: Das Hauptziel des Traumyoga ist NICHT, dass man luzide Träume hat. Ziel ist es, das Träumen generell überflüssig zu machen. Das Traumyoga ist Bestandteil tibetischen Bön-Buddhismus, also wenn man ein Verständnis davon haben will, muß man sich mit dieser Religion/Glaubensrichtung auseinandersetzen. Wem es wie mir erging, und das Buch "Übung der Nacht" von Tenzin Wangyal Rinpoche gelesen hat, und keine Ahnung von Bön/Buddhismus hat, der weiß wovon ich spreche. Man kann zwar einzelne Techniken aus dem Buch entnehmen und benutzen, aber es fehlt das tiefere Verständnis. Vieles im Buch geschriebene ist etwas zu abstrakt. Nach dem Seminar, das aus Praxis und Teachings bestand, wurden große Teile des Buches klarer. Zu beachten ist, dass das Traumyoga eine jahrtausende alte Tradition hat und da es mit der buddhistischen Anschauung verstrickt ist, gibt es viele Ansichten die uns aus westlicher Sichtweise überholt oder unverständlich oder unnötig erscheinen, die aber für den buddhistischen Mönch durchaus Sinn machen und vielleicht auch notwendig sind.
Hier der Kern des tibet. Traumyoga
Es gibt das Traum- UND das Schlafyoga. Wieso diese Unterscheidung?
Ziel des Traum-/Schlafyoga ist das Erhalten und Erlangen des Klaren Lichts. Das Klare Licht hat nichts mit Luzidem Träumen zu tun sondern ist ein Zustand von hoher Klarheit und Bewußtheit. Das werden wir später noch einmal näher beschreiben müssen... Tenzin hat ein Beispiel genannt: Der Zustand des Klaren Lichts ist vergleichbar mit dem Moment der Erkenntnis, dass man gerade träumt, aber dieser Zustand ist permanent. Vielleicht möchte Wilkomann es noch einmal näher erläutern. Ich habe diesen Zustand noch nicht erreicht.
Das Traumyoga kann man für zwei verschiedene Dinge benutzen:
- um den Zustand des Klaren Lichts aufrechtzuerhalten
- um mithilfe von Träumen verschiedene karmische Spuren zu transformieren
Das Schlafyoga ist der traumlose Zustand, indem man das Klare Licht hat.
Weiter oben habe ich geschrieben, dass das Ziel ist, Träume überflüssig zu machen. Wenn man Träume als Mechanismus betrachtet, der der Psyche erlaubt, Dinge zu verarbeiten und zu klären dann werden die Träume überflüssig wenn man nichts mehr zu verarbeiten hat. D.h. man hat einen Geisteszustand absoluter Klarheit erreicht. Das dürfte dem Klaren Licht entsprechen. Die nächste Schwierigkeit ist es, in diesem Zustand zu bleiben. Dazu muß man lernen, sich von "samsarischen" Einflüssen zu befreien bzw. diese als solche zu erkennen und sich dadurch nicht mehr von ihnen blenden lassen. Samsara ist die(se) illusorische Welt, in die wir immer wieder geboren werden.
Das Hauptziel aller Übungen im Bön ist es, dass man beim Eintritt ins Bardo (Zwischenwelt zwischen Sterben und Wiedergeburt) bewußt bleibt und so selbst über eine erneute Inkarnation zu entscheiden. Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es hier eigentlich keinen Unterschied zur Buddhaschaft mehr. Ein Buddha kann selbst entscheiden, ob er als erleuchtetes Wesen wiedergeboren wird um anderen zu helfen oder nicht. Ich vermute aber, dass man im Bardo genauso wie beim Klarträumen verschiedene Stufen der Klarheit geben kann und man so bei teilweise entwickelter Klarheit eine BESSERE Ausgangsposition für die nächsten Inkarnationen hat, d.h. zu einem gewissen Grad die kommende Inkarnation wählen kann. So oder so ähnlich glaubt man im Bön, dass es funktioniert.
Was haben wir die ganze Woche gemacht?
Der Tagesablauf war zeitlich strikt geregelt:
-Morgenmeditation
-Frühstück
-Teaching
-Mittagessen
-Teaching
-Abendessen
-Abendmeditation
-Schlafen
Wir haben uns allerdings nicht immer daran gehalten und einige abendliche Ausflüge unternommen. Näheres denke ich werden wir noch schreiben....
Das war mal eine kurzer Überblick.
Die Techniken und was wir sonst noch alles so gemacht haben (mit Fotos) folgen noch im Laufe der nächsten Wochen...
Traumbewacher hat nächste Woche Urlaub. Vielleicht gelingt es ihm ja vorher noch etwas hier zu schreiben
Gruß,
Thom