Ich möchte über ein Erlebnis berichten, was schon eine ganze Weile zurückliegt, genauer gesagt über 20 Jahre. Damals hatte ich zwar schon mal über "Astralreisen" gelesen, aber den Begriff "Klartraum" kannte ich noch nicht.
Ich war aus beruflichen Gründen in eine andere Stadt gezogen und bewohnte seinerzeit als Single eine Mietwohnung in der obersten Etage eines Mehrfamilienhauses. Eines Abends lag ich im Bett und war wohl eingeschlafen. Das jetzt folgende Erlebnis ist mir bis heute in sehr guter Erinnerung geblieben:
Zunächst dachte ich, ich wäre wieder aufgewacht, aber ich befand mich anscheinend ein gutes Stück über dem Bett. Es dauerte eine Weile, bis ich realisierte, dass ich langsam höher schwebte, in Richtung Zimmerdecke. Ich tat mich zunächst schwer, die Eindrücke einzuordnen und wunderte mich, dass ich überhaupt darüber nachdachte, ob dies ein Traum ist oder sonst was.
Die Umgebung, die ich wahrnahm, war erstaunlich realistisch, aber in einer sehr ungewöhnlichen Beleuchtung. Im wachen Zustand hätte ich wegen der Dunkelheit nur Umrisse erkennen können, aber in diesem besonderen Licht konnte ich Wände und Zimmerdecke klar erkennen.
Gefühlsmässig befand ich mich zunächst in einem zwiespältigen Zustand. Einerseits versuchte ich, eine unterschwellig spürbare Panik zu unterdrücken. Gleichzeitig erfasste mich jedoch ein tiefes Gefühl der Ruhe, was meinen ganzen Köper durchströmte und langsam überhand nahm.
Irgendwie setzte sich bei mir dann die Vorstellung durch, dass hier nichts Schlimmes passiert, sondern dass ich eine aussergewöhnliche Erfahrung mache. In diesem Moment hatte ich die ganz konkrete Vorstellung davon, dass ich meinen Körper im Bett verlassen hatte.
Mittlerweile war ich an der Zimmerdecke angekommen und spürte keinen Widerstand, als ich scheinbar mühelos durch die Decke hindurchging und mich dann im darüber liegenden Dachboden befand. Ich spürte so etwas wie Gänsehaut, als ich darüber nachdachte, was gerade geschehen war. Inzwischen hatte mich die Ruhe regelrecht durchdrungen und ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit machte sich breit.
Ich sah deutlich, wie das Gebälk des Dachstuhls langsam an mir vorbeizog und plötzlich befand ich mich über dem Dach im Freien und konnte auf die Dächer der umliegenden Häuser blicken. Im Grunde sah ich die vertraute Umgebung, mit allen markanten Punkten, wie auch dem Kirchturm in 200m Entfernung, nur aus einer ungewohnten Perspektive.
Bis hier kann ich mich sehr gut erinnern, aber dann bricht die Erinnerung ab.
Dieses Erlebnis hat mich damals tief beeindruckt und blieb mir als rätselhafte Erinnerung im Gedächtnis. Erst in jüngerer Vergangenheit habe ich begonnen, mich mit dem Thema "Klarträumen" zu befassen. An dieser Stelle übrigens ein dickes Lob an das Forum hier.
Die Fülle an Hintergrundinfos, Erfahrungsberichten und Anregungen ist hier wirklich umwerfend und hat sicherlich dazu beigetragen, dass ich mittlerweile etwa 1 oder 2 Klarträume im Monat habe.
Nun frage ich mich, wie ich mein damaliges Erlebnis einordnen kann. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, es war kein Klartraum, sondern eher ein präluzider Traum, weil ich mein Handeln nicht steuern konnte (oder wollte ich nicht?) und auch meinen Körper nicht wahrgenommen habe. Andererseits hat es auch was von einer OOBE.
Vielleicht macht es wenig Sinn, hier unterscheiden zu wollen, weil die Grenzen fliessend sind, oder was meint ihr?
Die Erfahrung an sich ist für mich jedenfalls das Wertvollste. Egal, in welche Schublade sie hineinpasst.