moin moin
hier gehts ja rund, klasse... ich finde die Feststellung von dir gorguhrt, dass zB Tiere oder sagen wir mal das Universum ansich einfach IST... ziemlich treffend.
Gleichgültigkeit ist dennoch ein Begriff mit starker Konotation in unserer westlichen Gesellschaft, darum ist es meiner Meinung nach so schwer, zu sagen, dass das (einfache) SEIN ein Stück weit auf Gleichgültigkeit basiert... natürlich stimmt das, aber die Konotation dieses Begriffes macht die richtig gemeinte Bedeutung dieser Aussage schnell wieder zunichte... vor allem, wenn Leute (Egos) diese Konotation für ihre ganz eigenen Ansichten benutzen -> wollen

Deine Aussage zu: ist mir egal (zB wenn Krank) und eigentlich habe ich Andere Ideale (inneres Verständnis, wie es sein sollte) ist doch der klassische Zwiespalt zwischen dem wollenden Ego und dem echten Bedürfnis nach Ehrlichkeit, Fairness und Vertrauen.
Wenn es um die Wertung von Tierversuchen geht, polarisieren Aussagen sehr stark (ist ja allles schön nachzulesen auf den ersten Seiten hier ^^). Jeder guckt durch seine eigene Brille, die bei jedem verschieden gefärbt ist oder vielleicht kann man auch sagen, die bei jedem verschieden polarisiert ist.
Soweit ich das bis jetzt beurteilen möchte, kann ich nur sagen, dass ich denke, dass Tiere eine reine Bedürfnisbefridigung erleben... wir nennen das im Volksmund wohl instinktives Handeln (Haustiere mal ausgenommen... die leben in Abhängigkeit) und instinktives Handeln, welches Bedürfnisse befriedigen soll/will ist ein Egobewusstsein ~ bei Tieren aber halt kein reflektiertes (wieder bitte nicht auf euere Haustiere anwenden, selbe Begründung wie oben).
Das Tier IST einfach und daher kann man ihm keinen Vorwurf machen....
beim Menschen, verhält sich das aber anderes. Der Mensch ist in der Lage, sein Handeln zu reflektieren, zu werten (bereits vorher über mögliche Konsequenzen nachzudenken) und das handeln wird daher auch von Anderen Menschen gewertet... und um nicht dauernd streiten zu müssen, werden Richtwerte, -linien etc erschafen --> Moral, Ethik etc...
Nietzsche hat das in seinem
Umwertung aller Werte doch trefflichst ausformuliert (An einen Kritiker: man kann solche Texte nur im Kontext ihrer Zeit verstehen, da sich die Konotationen für Begriffe mit der Zeit auch ändern, ebenso wie es die Gesellschaft auch tut)
Das Tier ist in eine Welt geboren worden, in der es rein ideeel nichts verändern kann... es möglicherweise aber auch gar nicht will, da es da möglicherweise gar kein Bewusstsein für gibt. Tatsächlich kann man Tiere aber trainieren... dann hab ich dem Tier aber ein Stück weit meine eigene Brille aufgesetzt, es sozusagen human-gesellschaftsfähig gemacht... SUPER!
Mein Tier ist so lieb, so wäre ich auch gerne... bla bla... ich sag einfach mal, dass ich das so sagen darf, da ich mit Hunden aufgewachsen bin und der ein oder andere natürlich auch mal einen Hasen gerissen hat oder ewig hinter Rehen hergejagt hat oder die nachbarskatze umgehauen hat...
für uns Menschen sind das harte Erfahrungen, da es zeigt, dass das Tier immernoch Instinkt besitzt und noch nicht völligst in der (Abhängigkeit der) human-gesellschaft angekommen ist...
Wird das Tier als zu gefährlich für Mensch und Wohl entlarvt, wird es entfernt... was für den Menschen der Knast ist, ist für das Tier halt oft der Tierhimmel (odr was auch immer).
Tiere kennen keine Moral und der Begrif Moral ist auch gar nicht so verkehrt, er wurde nur.. und das ist Nietzsches Kritik an der Philosophie der Antike bis zur Moderne.. heftig missbraucht... aus Feigheit vor den Konsequnzen einer tatsächlich moralischen Welt, denn alles Denken und Handeln beginnt in einem Selbst. Es gibt ein-zwei wunderbar prägnant formulierte Aphorismen dazu, kann die aber gerade nicht finden...
egal.. worauf ich gerne hinaus möchte ist, dass wir als Menschen ein Bewusstsein für etwas entwickeln können und unser Denken und Handeln danach ausrichten können (Tiere scheiinen genau das nicht zu können). Allein die Abwägung, ob etwas so oder lieber so gemacht werden soll, kann schon eine heftige Denkleistung notwendig machen... (jetzt aber zur Kritik

)
Das Verstandesdenken ist Egogesteuert... ich WILL dir/mir oder weiß ich wem was beweisen... das Bauchgefühl ~ die innere Stimme ist frei/rein/ehrlich! Wir sind doch alle so fett im Verstandesdenken verankert, dass wir unsere innere Stimme schon gar nicht mehr hören, geschweige denn, sie zulassen... wie auch, man müsste ja plötzlich auf etwas verzichten, zu Gunsten von Fairness/Ehrlichkeit und Vertrauen... nee,dann bin ich aber angreifbar ->denkt das gekränkte Ego, denn das Ego will immer, dass sein Weg verfolgt wird.
Aus diesem vermeintlichen Dilemma kann man herauskommen.
Gefühlsbestimmter leben, weniger verankert in der Ratio... da gibts tausend Wege und alle führen nach (Achtung, weltanschuliche Untiefen..) dem ganz speziischen Ort der Befreiung aus dem Ego/der Abhängigkeit des konstanten Wollens,
anstatt es endlich einfah zu tun!
Dieser ganze Beitrag kann ja nur dazu dienen, Bewusstsein zu wecken...
ohha, emotionaler Overkill... mach jetzt mal lieber Schluß, wiederhol mich eh schon die ganze Zeit...
Fazit: Es gibt keinen besten grund für oder gegen Tierversuche! Es geht allein um das Bewusstsein des Einzelnen.Wir ALLE sind da gefragt!
Zitat: >>Was sich beweisen läßt, ist wahr<<: - das ist eine willkürliche Festsetzung des Begriffs >>wahr<<, die sich
nicht beweisen läßt! Es ist ein einfaches >>das
soll als wahr gelten, soll >wahr< heißen!<< Im Hintergrund steht der Nutzen einer solchen Geltung des Begriffs >>wahr<<: denn das Beweisbare appelliert an das Gemeinsamste in den Köpfen (an die Logik): weshalb es natürlich nicht
mehr ist, als ein Nützlichkeits-Maßstab im Interesse der meisten. >>Wahr<<, >>bewiesen<<, das heißt aus Schlüssen abgeleitet, - vorausgesetzt, daß die Urteile, welche zum Schluße gebracht werden, schon >>wahr<< sind (d.h.
allgemein zugestanden). Somit ist >>wahr<< etwas, das nach einer allgemein zugestandenen Art des Schließens auf allgemein zugestandene Wahrheit zurückgeführt wird.
Das bedeutet also: >>was sich beweisen läßt ist wahr<< setzt bereits
Wahrheiten als gegeben vorraus ---
[Umertung aller Werte, 1969, (85)]