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Was ist ein Wachposten?» Kurze Zusammenfassung, Beispiele, Links

RE: Was ist ein Wachposten?
#31
16.12.2010, 18:37
Letzte Nacht wollte ich versuchen um eine bestimmte Zeit aufzuwachen, aber leider hat das nicht geklappt. Ich werde die nächsten Tagen versuchen mit dem Wachposten zu experimentieren. Wer weiss für was der alles nützlich sein könnte. tongue
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RE: Was ist ein Wachposten?
#32
16.12.2010, 19:37
Ich habe gestern Nacht eine interessante Erfahrung gemacht. Bisher gelang es mir nicht, gezielt Wachposten aufzustellen, sie haben mich immer mal wieder überrascht biggrin
Gestern abend habe ich mir etwas überlegt.
Ich wurde mal gegen Sehnenverkürzung behandelt, auf eine recht innovative Methode, per Dehnung über die Schmerzgrenze hinaus. Der Erfinger der Technik hat die These aufgestellt, dass der Körper durch andauernd falsche Körperhaltung und Nichtdehnung vergisst, wie dehnbar er eigentlich ist. Auch Unfälle können eine Rolle spielen. Während der 5-10 Sekunden die über die Schmerzgrenze hinausgedehnt wurde, musste ich Luft anhalten und die Hauptmuskelgruppen anspannen.
Die Theorie war, dass das Gedächtnis des Körpers dadurch umprogrammiert wird, und er dem Schutzmechanismus, der eine Dehnung einschränkt, wieder angewöhnt, erst später zu greifen.

Resultat: Wenn man mit durchgestreckten Beinen das eine Bein liegen lässt, und das andere so weit wie möglich hochstreckt:
Vorher 55°, nach der halbstündigen Behandlung rund 80°. Ich kam auf einmal wie durch eine Wunder an meine Zehen heran.
Das hat auch mit den Unterschenkeln und armen funktioniert.
Ich habe dieses Prinzip gestern abend versuchsweise auf Wachposten angewendet:
Alle Muskel so doll es geht anspannen, und die Luft anhalten. Dabei immer wieder denken: Ich will heute früh morgens nach einer REM-Phase aufwachen. Ich will heute Nacht Klarträume!!! Ich werde im Traum RCs machen!!! Ich werde erfolgreich WILDen!! Meine Wachposten werden mir bescheid sagen!!!. Derlei Suggestionen haben bei mir vorher kaum gewirkt.

Und siehe da: Heute Nacht hatte ich 5 lange KTs in Folge.
Ich berichte morgen wieder.
"Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." Danzelot von Silbendrechsler
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RE: Was ist ein Wachposten?
#33
17.03.2011, 01:39
Was auch sehr nützlich sein kann, ist vor dem Schlafen einen Wachposten darum zu bitten, dass sich tagsüber gelernte Sachen während des Schlafes in Hirn ordnen und verfestigen. Habe in den letzten beiden Wochen sehr viel gelernt und da hat es mir außerordentlich viel geholfen. Hat mir sehr viel Arbeit erspart.

Gruß
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RE: Was ist ein Wachposten?
#34
17.03.2011, 02:51
Kann man den Wachposten auch als eine Art Engel sehen?
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RE: Was ist ein Wachposten?
#35
17.03.2011, 02:59
Warum nicht, du kannst ihn äußerlich wie inhaltlich ausstatten wie du magst, wie es dir am besten erscheint big
Klarträumer sind Stehaufmännchen
Ich kann jedoch einen Menschen retten, nämlich mich.
(Klartraumforum)

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RE: Was ist ein Wachposten?
#36
18.03.2011, 03:25
Also, man sieht ihn als Produkt der Fantasie einerseits, dass das Unterbewusstsein aber unterstützen kann, oder?
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RE: Was ist ein Wachposten?
#37
18.03.2011, 11:58
Zitat:Also, man sieht ihn als Produkt der Fantasie einerseits, dass das Unterbewusstsein aber unterstützen kann, oder?

Du kannst ihn mit einer bestimmten Uhrzeit(Bsp. 10min vor Weckerklingeln) verbinden oder einem bestimmten Ereignis(Bsp.Lehrer treffen) oder einer bestimmten Form/Farbe/Bild usw. Der WP ist ein wachhabender Posten/Punkt im UB, der eine gewissen Auftrag "speichert" / ein "Programm" enthält und ihn/es selbsttätig beim entsprechenden Auslöser ausführt.
a) Beispiel 10 min vor dem Wecker erwachen: Auslöser ist das Erreichen des Zeitpunktes, der vom UB her erkannt wird, Auftrag ist, dich aufzuwecken oder
b) Klarheit bei erreichter Traumstabilität herstellen: Auslöser ist das Erreichen des Zeitpunktes, wo du erstmalig stabil im Traum bist, Auftrag ist, dich luzide zu machen oder
c) RC machen bei jedem Handyanblick: Auslöser ist das Bild/Anschauen eines Handys, Auftrag ist dich zu erinnern, die Realität zu hinterfragen
usw.

In diesem Sinne sind der Fantasie eigentlich keine Grenzen gesetzt. Ob der WP funktioniert hängt m.E. nicht nur von Konzentrationsstärke, ernster Absicht, Suggestionsintensität, -training ab. Ich schätze mal, dass es wie bei Suggestionen generell, ebenso wichtig ist, ob du vom UB her einen Draht zu der gewählten "Formel" hast. Nicht jeder Ausdruck wirkt ja bei jedem gleich bzw. nicht jede Vorstellung usw. Ich geh davon aus, dass ein bestimmter WP vom Unbewussten her unterstützt werden kann oder nicht - jenachdem wie gut oder schlecht die Verbindung zwischen UB und aktuell kreiertem WP funktioniert.
Klarträumer sind Stehaufmännchen
Ich kann jedoch einen Menschen retten, nämlich mich.
(Klartraumforum)

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RE: Was ist ein Wachposten?
#38
22.03.2011, 02:04
Muss man sich da geistig anstrengen, um einen funktionsfähigen Wachposten aufrecht zu erhalten?
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RE: Was ist ein Wachposten?
#39
22.03.2011, 12:39
ich denke ein bisschen intensive suggestion ist sicher nicht von nachteil wenn du dem WP aufträge gibst, die nicht so alltäglich sind. Wenn du aber jeden tag um die gleiche zeit mit dem wecker aufstehst und einmal etwas früher aufkommen willst reicht es schon, den grund dafür zu wissen und dein WP regelt das von alleine. Ich habe in letzter zeit wieder besonders gemerkt, dass ich an "wichtigen" tagen schon eine halbe stunde vor dem wecker auf bin. Ich werde versuchen, diese fähigkeit für deilds zu nutzen. Mal sehen bigwink
Banner von Administration entfernt
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RE: Was ist ein Wachposten?
#40
23.03.2011, 02:19
Nützt es denn da, wenn man sich zum Beispiel ein Männchen vorstellt, das Einen wecken oder auf was aufmerksam machen soll?
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RE: Was ist ein Wachposten?
#41
14.05.2014, 22:15 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.05.2014, 23:00 von Don Rinatos.)
NEC hatte Idee, Information zu Wachposten zu sammeln. Einige Übersetzungen von mir:

P.I.Bul "Grundlagen der Psychotherapie" 1974 S.106

"Основы психотерапии" П. И. Буль

Wie wir wissen, hat der Schlafende im natürlichen Schlaf oft selektive Sensitivität für die bestimmten Reize, wogegen die andere Stimuli (sei sie auch wesentlich stärker) keine sichtbare Wirkung auf das Schlaf haben. Das ist möglich wenn im Schlaf die Areale des Wachens ein sogenannten „Wachpunkt“ bilden. Durch ihn kann der Schlafende ein Kontakt –Rapport mit der äußeren Welt realisieren.

Rapport ist sehr wichtig für die Heilung im normalen Schlaf, wie für die Hypnose auch. Darum bleiben wir bei diesem Begriff. Bedeutet auf Französisch Beziehung, Verbindung.

Rapport bei Tieren: Speranski (1927) ein Tier der Herde bleibt als Wächter über die Nacht wach. Wenn die Gefahr kommt, gibt es eine besondere Laute von sich, so dass die ganze Herde aufwacht und fliehen kann. Keine anderen starken Geräusche können die Tiere aus dem Schlaf reißen. Zw. Herde und dem Wachposten besteht ein Rapport.

Es folgen weitere Beschreibungen: Tintenfisch mit einem Wachtentakel; trainierte Hunde.

Menschen: Mutter, die kleinste Geräusche vom Kind hört (Kind als Wachpunkt)

Svjadosch (1940): Wie stellt man ein Wachpunkt auf?

Träumer soll am Abend natürlich einschlafen, während jemand anderer ihm eine Suggestion spricht. Besonders wirksam sind folgende Sätze: „Schlafen Sie ruhig ein... Sie brauchen nicht aufwachen... Hören Sie zu und merken Sie sich die Worte... Morgen früh werden Sie sich ganz genau erinnern...“

______________________________________________

Interessant, dass die russische Wiki "Rapport" anders als deutsche beschreibt. Eben als ausgewählte Verbindung zw. Wachposten beim Schlafenden und dem wachen Menschen.
Alles begann mit einem Tod


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RE: Was ist ein Wachposten?
#42
15.05.2014, 00:02 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.05.2014, 01:23 von Don Rinatos.)
ah, sehr interessant, jetzt werden in diesem Buch "Lerne Hypnose" von Melan'in (http://www.psyinst.ru/library.php?part=article&id=363) die natürliche Wachposten beschrieben:

Schmerz
eigener Name, der laut gesagt wird
Geruch von Rauch
Geruch von Essen

Daraus kann man schon coole Sachen basteln! Z.B. in die Einschlafmusik, die stundenlang dauert, sein eigene Name drauf sprechen (vllch mehrmals) - das soll die Wahrscheinlichkeit erhöhen, natürlicher Wachposten zu aktivieren und klar zu werden!

Oder auf einem KT-Treffen mit Essensgerüchen zur Klarheit bringen (Achtung! der Träumer muss dafür hungrig sein!) biggrin

Was passiert, wenn man im KT laut sein Name ausspricht? Wird man noch klarer? Wacht man auf?
Alles begann mit einem Tod


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RE: Was ist ein Wachposten?
#43
15.05.2014, 08:05
Dann fangen wir mal an bzw. Ich füge in einem weiteren Post noch ein paar Fakten hinzu. Zunächst:
Zitat:Was passiert, wenn man im KT laut sein Name ausspricht? Wird man noch klarer? Wacht man auf?
Das ist eine gute Frage, ich meine schon Klartraumberichte gelesen zu haben, bei welchem der Name keinen besonderen Effekt auslöste. Allerdings kann ich mich nicht genau erinnern, vielleicht ist der Wachpunkt hier auf den Spitznamen getriggert und es wurde der vollständige Name benutzt.

Was mir noch bzgl. natürlicher Wachposten einfällt:
Verspüren von Harndrang führt zu Erwachen - oder ist dies ein anderer Prozess?

Ich kann mich daran als Kleinkind damit noch etwas länger mein Problem gehabt zu haben, bis ich mir das "selbst einredete", dass mir das nicht passieren darf und das ich aufwachen müsse.

Deine Experimente klingen auch super, einen Reiz, der einen einfach klar machen soll. Sowas funktioniert, dass kennen wir von Techniken, wo man sich anlernt auf einen gewissen Sound einen RC zu machen oder halt einfach kurz inne zu halten und zu analysieren/reflektieren. Vielleicht sollten wir da auf den anstehenden KT-Treffen wirklich ein bisschen experimentieren biggrin


Was mich auch interessiert, kann ich vllt. auf einen Reiz reagieren, der mich sofort einschlafen lässt? Sowas scheint es in der Hypnose auch zu geben, zumindest für den partiellen Schlaf.
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RE: Was ist ein Wachposten?
#44
15.05.2014, 08:18
Hier mal mein Beitrag zu Wachposten stellen:

Ich experimentiere zwar erst seit kurzem mit Wachposten, habe aber herausgefunden, dass bei mir bis jetzt am besten Wachposten funktionieren, wenn ich kurz vor dem Einschlafen Autosuggestion verwende.

Zum Beispiel wollte ich letzten Samstag bis acht Uhr schlafen und dann unbedingt um acht Uhr auch aufwachen, damit ich nicht zu spät zum Heidelberger Treffen komme. Sozusagen hab ich mir den Wachposten für mich was wichtiges gesetzt. (Heidelberger Treffen) Samstag bin ich dann tatsächlich um 7:58 Uhr aufgewacht und zwei Minuten später klingelte mein Wecker. big
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RE: Was ist ein Wachposten?
#45
15.05.2014, 08:29 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.05.2014, 09:11 von NEC.)
Ja. Was die innere Uhr angeht, funktionieren sie super genau. Ich benutzte sie dafür so oft, wie ich kann. Da sind sie wirklich sehr genau (+/-10 Minuten, meistens eher +/- 5min), wenn man nicht durch andere Faktoren vorher schon aufwacht - da gehen sie dann bei mir irgendwie kaputt. Zum Beispiel, wenn ich um 02:15 wegen Harndrang wach werde und 03:00 zum WBTB aufstehen wollte. Das geht dann meistens schief.

Diese Dringlichkeit/Wichtigkeit ist auch einer der Hauptfaktoren, für die Funktionalität, wenn da ein anderer Wachposten gesetzt ist (bewusst oder unbewusst) der Wichtiger erscheint, funktioniert es meistens nicht. Widersprüchliche Wachposten geht natürlich auch nicht. (Subjektiv - vielleicht funktioniert es ja bei Dir! bigwink)
Hypnopower.de
Zitat:Zwischen dem normalen Wachzustand und dem Schlaf gibt es ein sogenanntes halbes Bewußtsein. In diesem Zustand sind die körperlichen Funktionen wie Atmung, Herzschlag und Puls herabgesetzt, die geistigen Funktionen sind aber aktiviert. Man schläft nicht, ist aber auch nicht mehr hellwach. Man könnte sagen: Der Körper schläft, aber die geistigen Funktionen bleiben aktiv. In dieser Phase ist der Patient besonders aufnahmefähig für Suggestionen, die im Unterbewusstsein verarbeitet werden. Die Hypnose ist also kein Schlaf, denn in der Gehirnrinde bleiben sogenannte Wachpunkte, die dafür sorgen, dass der Kontakt zwischen dem Hypnotiseur und dem Patienten bestehen bleibt.

Praxis für Biomedizin - Mythos Hypnose (2001)
Zitat:Pawlow griff 1973 die schon seit langem bestehende Assoziation der Hypnose als Schlaf
auf und ging davon aus, dass es sich bei der Hypnose um einen partiellen Schlaf handele.
Er stellte die Behauptung auf, im Zentralen Nervensystem gebe es bestimmte kortikale
Prozesse, die sowohl in Hypnose als auch im Schlaf vorhanden seien. Bei beiden
Phänomenen lasse sich, so Pawlow, eine neurale Hemmung der Hirnhemisphären
beobachten, die immer dann zustande komme, wenn der Betroffene bewegungslos
verharrt und ausreichend lang möglichst schwachen, monotonen Reizen ohne
Verstärkung ausgesetzt ist. Im Schlaf ist die neurale Hemmung lückenlos und andauernd,
während sich in Hypnose indessen sogenannte "Wachpunkte" auf der Gehirnrinde
feststellen lassen. Diese Wachpunkte ermöglichen den Kontakt zwischen Hypnotiseur und
Proband.

Neuropsyche II (1930)
Zitat:In der Hypnose schaffen wir für eine solche Irradiation sehr
günstige Bedingungen: einerseits werden alle Bezirke der Hirnrinde
außer dem Wachpunkt in einen Hemmungs- bzw. Ruhezustand ver-
setzt, so daß die von ihnen ausgehenden und der Irradiation entgegen-
wirkenden Prozesse abgeschwächt (oder ganz aufgehoben) werden;
anderseits weist der Wachpunkt eine stark erhöhte Erregbarkeit und
die Hirnrinde eine paradoxe Reaktionsfähigkeit auf, wodurch der
irradiierende Erregungsprozeß in hohem Maße verstärkt Avird. Diese
Verstärkung reicht vollständig aus, um die Irradiation des Reizes
aus dem Projektionspunkt des „Stotternbegriffes" nach der Zellen-
gruppe des Erinnerungsbildes zu verwirklichen.

Ich hätte hier noch ein paar mehr Auszüge gebracht, aber da es keine Spoiler-Tags gibt, lass ich das mal lieber. Was die paradoxe Reaktionsfähigkeit usw. angeht, ist dieser Artikel über Überlastungshemmung aufschlussreich.

Hier habe ich euch noch die Seite/n aus "Unterhaltsame Psychologie" von K. Platonow (2. überarb. Auflage - 1982 - Übersetzung Dr. F. Schubert) eingescannt. Einmal der Teil direkt über Wachpunkte und eine Zeichnung dazu auf Seite 65:
"Auszug S. 22/23/64/65) - UP - Platanow" (9.4 MB - Sorry!)

Die Originalausgabe ist von 1964, der Originaltitel für mich nicht schreibbar bigwink



Wer noch mehr wissen möchte, kann sich bei Google oder in Bibliotheken nach "Pawlow bzw. Pavlov", sowie nach "O. Vogt" und natürlich nach Hypnoseliteratur umsehen bigwink
NEC
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