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bewusst Sein und das Phänomen des Seins» Überlegungen zum "bewussten" Leben

RE: bewusst Sein und das Phänomen des Seins
#31
14.11.2011, 13:12
Zitat:Stellt man diese Momente des bewussten Seins jedoch den Momenten die man im "Autopilot" verbringt gegenüber, so muss ich für mich selbst immer wieder erschrocken feststellen, dass letzteres weit überwiegt.

Warum erschrocken? Ich fände es meinerseits langweilig, ständig in einem bestimmten Klarheits(Trübheits-)grad zu verweilen oder das anzustreben. Viel interessanter ist es doch, zwischen den verschiedenen Möglichkeiten zu wechseln. Auch den Autopiloten kann man genießen und auskosten. Ich selbst bin froh, dass er existiert und finde ihn teilweise so spannend, dass ich ihn mit in meine Klarträume nehme, es ist nichts Schlechtes an Trägheit oder Bequemlichkeit big . Ich mag meine alltägliche/-nächtliche Trübheit genauso gerne wie die Klarheit, darauf verzichten möchte ich gar nicht. Kopf abschalten und den Autopiloten machen lassen. Vielleicht mit dem vorausgehenden Auftrag, Klarheit herzustellen, wenn sie benötigt wird? An den Autopilot kann man meines Erachtens ebenso negativ wie positiv herangehen.

Zitat:Kopf abschalten - Körper in Autopilot - jedoch wo bin ich dann selbst?

Kommt vermutlich drauf an, was du zu dir selbst rechnest. Du bist auch der Körper, bist auch der Autopilot. Dein Wille bestimmt big

Du meinst vermutlich, wo dein Bewusstsein ist? Bzw., dass es sich ungewollt im Ruhezustand befindet(?)

Zitat:Umso mehr man sein Leben im "Autopilot" verbringt desto schneller vergeht die Zeit, das Leben geht praktisch an einem vorbei.
Ich glaub schon, dass solche Wahrnehmungsunterschiede da sind. Bei mir verfliegt die Zeit immer dann besonders schnell, wenn ich grad was Superschönes mache biggrin

Zitat: sich jederzeit im Klaren zu sein, dass man jetzt hier existiert und alle Fäden für das eigene Leben in der Hand hat? Und wenn ja, ist das gesund dass man sich komplett jederzeit seiner selbst gewahr ist? Oder ist das ganze vllt. nur ein Schutzmechanismus?

Auch Reflexe sind Schutzmechanismen. Könnte sein, dass so ein ununterbrochenes Gewahrsein möglich ist. Wenngleich ich mir das sehr mühevoll vorstelle. Aber vielleicht ist es nur für denjenigen mühevoll, der keinen Sinn darin sieht?
Klarträumer sind Stehaufmännchen
Ich kann jedoch einen Menschen retten, nämlich mich.
(Klartraumforum)

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RE: bewusst Sein und das Phänomen des Seins
#32
14.11.2011, 13:12
Zitat:aber die Art und Weise wie du manchmal argumentierst provoziert ja regelrecht solche Attacken. Wenn du eine gehaltvolle Diskussion willst, dann solltest du schon zumindest so tun als ob du die Meinung der anderen schätzen würdest

Das bin ich anders gewohnt. Ich geh ja nun auch nicht zu den Leuten hier hin und sage: "Du bist eine Pappnase!" sondern ich gehe höchstens Mal hin und sage mehr oder weniger direkt: "Die Idee, oder die Theorie ist Schrott, weil...".
Philosophy of Mind, Philosophische Fakultät der JGU
Gelegenheitsklarträumer
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RE: bewusst Sein und das Phänomen des Seins
#33
14.11.2011, 14:07
@samjam
Ok, ich hab dich tatsächlich missverstanden. Deine Kritik am Satz "Man muss vorher Erfahrung haben, damit man drüber diskutieren kann" ist absolut berechtigt.

Allerdings gibt es noch ein weiteres Problem, nämlich dass hier eine ganze Menge Bewusstseinszustände gleichzeitig diskutiert werden. Daher wäre es interessant, von dir eine genauere Beschreibung zu hören, wovon du jeweils gerade redest.

(Der Flow wurde glaub ich in einem anderen Thread schon mal diskutiert, ist aber ein anderes Phänomen)
...in einer anderen Herde. pink
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RE: bewusst Sein und das Phänomen des Seins
#34
14.11.2011, 14:13
Zitat:Allerdings gibt es noch ein weiteres Problem, nämlich dass hier eine ganze Menge Bewusstseinszustände gleichzeitig diskutiert werden.

Das ist in der Tat ein Problem. Allein in diesem Thread ist jetzt schon eine vielzahl von Beschreibungen subjektiver Zustände versammelt, von denen man nicht mal mit Sicherheit sagen kann, ob sie nun einen, mehrere oder gar in jedem Fall unterschiedliche Bewußtseinszustände beschreiben. Am einfachsten könnte man sich wohl noch einer Differenzierung nähern, wenn man nicht mit kompletten Beschreibungen arbeitet, sondern wenn ein Katalog von bestimmten "Bedingungen" erarbeitet wird, anhand derer man den gemeinten Bewußtseinszustand erkennen kann. Dann kann man besser sehen, wo es Überschneidungen gibt und woher sie rühren.
Philosophy of Mind, Philosophische Fakultät der JGU
Gelegenheitsklarträumer
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RE: bewusst Sein und das Phänomen des Seins
#35
14.11.2011, 14:25 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.11.2011, 14:29 von Cloud82.)
(13.11.2011, 23:20)Samjam schrieb: Schreib ich auf Chinesisch? Du fragst mich ernstlich danach, wo du mir "explizit" etwas vorwirfst, wenn im ganzen Beitrag von "implizit" die Rede ist?

Was du implizit verstehen möchtest ist es deine Interpretation. Woher willst du wissen, was ich implizit ausdrücken will? Ebendrum meinte ich explizit. Nur das du mich richtig verstehen kannstbig Lediglich habe ich rethorische Fragen gestellt, wobei deine Metapher als Vergleich in meinen Augen hinkt, wodurch ich dies ebend in Frage gestellt habe. Des Weiteren habe ich deine Motivation in Frage gestellt. Wenn du dich davon angegriffen gefühlt hast, so war es nicht meine Absicht.

@ Glassmoon

Wenn sowas empirisch möglich ist, immer her damitbiggrin

@ Rhetor

Ich denke du sprichst den Punkt haargenau anbiggrin Kaffee zu genießen ist für jedermann wiederholbar. Bewusstseinserfahrungen ebend noch nicht, da es ja große Uneinigkeit bzgl. des goldenen Pfades gibt. Zudem hat jeder überall seinen eigenen Weg bzw. Methodik, die für ihn passend ist.

So ist es doch auch im Vergleich mit den Klarträumen.
(14.11.2011, 14:13)Samjam schrieb: Am einfachsten könnte man sich wohl noch einer Differenzierung nähern, wenn man nicht mit kompletten Beschreibungen arbeitet, sondern wenn ein Katalog von bestimmten "Bedingungen" erarbeitet wird, anhand derer man den gemeinten Bewußtseinszustand erkennen kann. Dann kann man besser sehen, wo es Überschneidungen gibt und woher sie rühren.

Das ist nicht nur eine gute Idee, sondern wäre interessant und hilfreich solche Erfahrungen zu reproduzieren!
Bei den meisten Menschen ist der Geist gespalten, fragmentarisch, und alles Fragmentarische ist korrupt.


(J. Krishnamurti)
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RE: bewusst Sein und das Phänomen des Seins
#36
14.11.2011, 15:53 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.11.2011, 16:02 von RC empfohlen.)
(14.11.2011, 14:07)gnutl schrieb: @samjam
Ok, ich hab dich tatsächlich missverstanden. Deine Kritik am Satz "Man muss vorher Erfahrung haben, damit man drüber diskutieren kann" ist absolut berechtigt.
Nur ist dieser Satz nicht mehr, was ich geschrieben habe


(13.11.2011, 19:47)Samjam schrieb: Das Problem ist, das einige hier sehr gerne am herummystisieren sind und nicht bereit sind auf Nachfrage ihre Aussagen zu konkretisieren und obendrein grundsätzlich verstockt sind, wenn man ihre Aussagen in Frage stellt oder versucht logisch einzugrenzen.
Warum sollte man eine Diskussion weiter führen, wenn die eine Seite nur belehren will und selbst nicht offen für neue Sichtweisen ist?
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RE: bewusst Sein und das Phänomen des Seins
#37
14.11.2011, 16:04
(14.11.2011, 11:53)Rhetor schrieb:
(14.11.2011, 11:28)Glassmoon schrieb: innere Überzeugung, die bekanntlich bis an die Zähne bewaffnet verteidigt werden will tongue

"Bekanntlich" – gewiss.
Aber warum nur?
Wieso tun Menschen etwas so Dummes?

Ich denke, das liegt daran, dass wegen der Identifizierung mit der Persönlichkeit jeder Angriff auf die eigene Weltanschauung als eine Bedrohung für das Individuum erfahren wird. Darum sind entsprechende Diskussionen immer viel emotionaler als solche über Kaffee und können im Extremfall auch in Mord und Totschlag enden.
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RE: bewusst Sein und das Phänomen des Seins
#38
14.11.2011, 16:18
@Rc empfohlen, ich hab dich falsch zitiert. Bzw. eigentlich gar nicht. Btw, ich finde, es hat noch gar keine Diskussion stattgefunden, die du beenden könntest, weil noch nicht mal die Gesprächsgrundlage aufgebaut werden konnte, ohne sich in Missverständnissen zu verlaufen.

Ich wollt eigentlich noch was zum Autopilot sagen, musste aber vorhin weg.
Meines Erachtens muss man auch hier unterscheiden.

Es gibt den Autopiloten (1), der sich einstellt, wenn man eine monotone Tätigkeit ausführt (z.B. eine Straße entlang gehen, da ist es sinnvoll, nicht jeden Schritt einzeln denken zu müssen)
dieser kann durchbrochen werden, das führt zur kurzfristigen Erfahrung, dass man eigentlich das Gehen an sich kaum wahrnimmt. In dieser Erfahrung ist bereits der Kern einer weiteren enthalten, nämlich das Bewusstsein darüber, dass man die Kontrolle darüber hat, ob man etwas automatisch macht oder nicht.

Dann gibt es eine weitere Art von Autopilot (2), die betrifft nicht die Handlung an sich, sondern den Willen. Dies ist, grob gesagt, die Trübheit eines Trübtraums, denn man tut hier Dinge, ohne sich dessen bewusst zu sein, warum, bzw., warum man sie tun will. Dieser Autopilot ist im Wachzustand und im Klartraum NICHT aktiv, kann aber zusätzlich eingeschaltet werden, und dies führt im KT zu interessanten Ergebnissen (weil im UB durchaus auch interessante Möglichkeiten gegeben sind, die dem Wachzustand-Klarträumer-Ich nicht einfallen.

Tagsüber kommt man dem mit Techniken wie der guten alten ecriture automatique etwas näher, oder diversen schamanistischen (was man immer durnter jetzt verstehen oder halten will) Techniken, bei denen man bewusst Autopilot 1 abschaltet, indem man aus dem normalen Handlungsbereich ausbricht, und/oder versucht, Autopilot 2 einzuschalten...

Vermutlich verwirrend ausgedrückt; aber vielleicht kann ja jemand was damit anfangen...
...in einer anderen Herde. pink
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RE: bewusst Sein und das Phänomen des Seins
#39
14.11.2011, 16:31
Ich finde die Idee des Katalogs gut, mir kam gerade in den Sinn, dass sich für die Beschreibung dieser Zustände die Kategorisierung von P.D. Ouspensky aus "Psychologie der möglichen Evolution des Menschen" eigentlich gut eignen könnte. Er teilt in verschiedene Zentren ein, um solche Zustände zu unterscheiden. Kennt das irgendwer und kann es von vornherein ausschließen? Sonst würde ich es rausschreiben...
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RE: bewusst Sein und das Phänomen des Seins
#40
14.11.2011, 16:36
@gnutl: Meine Aussage liegt aber Samjam's Kritik zugrunde, in der er meine Aufforderung zu kritischer Selbstbeobachtung mit einer Aufforderung zu Heroinkonsum vergleicht.
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RE: bewusst Sein und das Phänomen des Seins
#41
14.11.2011, 17:00 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.11.2011, 17:00 von Viltrudis.)
Zitat:@gnutl: Meine Aussage liegt aber Samjam's Kritik zugrunde, in der er meine Aufforderung zu kritischer Selbstbeobachtung mit einer Aufforderung zu Heroinkonsum vergleicht.
Was im Grunde beides der schönen tautologischen Erkenntnis entspringt: "Wenn man was nicht erlebt hat, weiß man nicht, wie´s ist."biggrin
...in einer anderen Herde. pink
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RE: bewusst Sein und das Phänomen des Seins
#42
14.11.2011, 17:43
@RC_empfohlen
Er hat diese Aussagen doch nicht inhaltlich verglichen, sondern zum Vergleich eine drastische Aussage nach selbem Schema formuliert.

«Wenn Du X nicht probiert hast, kannst Du auch nichts darüber sagen» ist kein echtes Argument, das für X spricht. Du kannst dort Bewußtseinszustände, Sex, Bergsteigen, Crack, Pizza, Selbstmord oder sonstigen Blödsinn einsetzen und stellst fest, daß diese vermeintliche Aussage keinen eigentlichen Sinn hat. Sie sagt nur etwas über Deine persönliche Wertschätzung von X aus. Dazu wertet sie noch jeden persönlich ab, der X nicht probiert hat.

Wertende Aussagen haben auf der Sachebene nichts zu suchen, auch wenn solche Formulierungen sie in die Sachebene hineinzudrängen versuchen. Das bedeutet keinesfalls, daß Du Deine persönlichen Einsichten nicht mitteilen solltest denn auch die sind wichtig für eine konstruktive Diskussion. Irgendwo muß man ja anfangen, die Rahmenbedingungen zu setzen. ^^

Wie Du siehst, ist dieser Thread noch gar nicht bei der Diskussion der Sache angekommen.
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RE: bewusst Sein und das Phänomen des Seins
#43
14.11.2011, 18:16 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.11.2011, 18:27 von RC empfohlen.)
(14.11.2011, 17:43)Glassmoon schrieb: «Wenn Du X nicht probiert hast, kannst Du auch nichts darüber sagen» ist kein echtes Argument, das für X spricht. Du kannst dort Bewußtseinszustände, Sex, Bergsteigen, Crack, Pizza, Selbstmord oder sonstigen Blödsinn einsetzen und stellst fest, daß diese vermeintliche Aussage keinen eigentlichen Sinn hat. Sie sagt nur etwas über Deine persönliche Wertschätzung von X aus. Dazu wertet sie noch jeden persönlich ab, der X nicht probiert hat.
Ich habe nicht behauptet, dass diese Aussage ein Argument sei, das für X spricht. Deshalb finde ich ja den Vergleich mit H nicht treffend.
Wer noch nie Kaffee getrunken hat, kann nicht sagen, ob er ihm schmeckt. Er kann studieren und forschen, soviel er will, nur wenn er den Kaffee kostet, wird er wissen, wie er (ihm) schmeckt. Das ist der "Sinn" in der Aussage, wenn man nachsieht, in welchem Kontext sie geschrieben wurde. Das ist ein Faktum und darin ist nichts abwertendes enthalten.

(14.11.2011, 17:43)Glassmoon schrieb: Wertende Aussagen haben auf der Sachebene nichts zu suchen, auch wenn solche Formulierungen sie in die Sachebene hineinzudrängen versuchen.
Wie gesagt, ich habe weder Geringschätzung zum Ausdruck gebracht, noch finde ich ein Abwerten anderer gerechtfertigt. Meine Aussage erachte ich für sachlich, auch wenn die Formulierung ungeschickt sein mag.
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RE: bewusst Sein und das Phänomen des Seins
#44
14.11.2011, 18:26
Weil es ein von vielen vollführter Automatismus ist, der auch schwerlich denjenigen auszureden ist formuliere ich folgenden provokativen unargumentativen Satz!

Wer täglich Kaffee(Koffein) braucht ist ziemlich doooooooooooooof! augenroll

Um nicht sogar zu sagen, das braucht doch keiner! idea
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RE: bewusst Sein und das Phänomen des Seins
#45
14.11.2011, 18:36
Und wer braucht solche Beiträge?
„I learned long ago, never to wrestle with a pig. You both get dirty, and besides, the pig likes it.“ - George Bernhard Shaw
„Do not feed the troll.“ - Internet
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