Natürlich Ricky, ist das auch alles nur MEINE Meinung; im übrigen bin ich mit Netz doch durchaus einer Meinung, ich beweg mich doch grad selber mehr zum veganen hin. Darum geht`s aber gar nicht.
Es geht darum, daß meiner Meinung nach noch wirklich rettende Veränderungern für die Welt durch höheres BEWUSSTSEIN kommen können, ansonsten kann die Menschheit sich verabschieden, meine Meinung. Auch da schauen viele Menschen nicht hin, auf WELCHEN Abgrund wir uns eigentlich wirklich zubewegen und glauben immer noch, mit ein bißchen "Flickwerk" läßt sich unsere Art/Welt noch retten.
Die Aborinines nennen uns moderne Menschen "die Veränderten", und den meisten ist nicht bewußt, WIE verändert wir sind. Und dieses radikale Urteilen wie z.b Netz es betreibt, gehört auch dazu. Bin ich wirklich die einzige hier, die den verdacht hat, Netz "Übertriebene" beruht zu einem Großteil auf Projektion? Seine gefühle von Ohnmacht (die ich übrigens sehr gut nachvollziehen kann) gehören eigentlich noch ganz woanders hin......
Falls meine Art zu heftig ist, entschuldige ich mich (kann gut sein, daß ich ebenfalls noch manchmal projiziere, wir haben alle unsere Wunden
)
Aber äh, Ricky...ich find`s jetzt nicht sooo von ungefähr, daß DU schützend eingreifst, ein wenig lebst auch du nach der Devise "ich protestiere, also bin ich", oder?
Ist jetzt wirklich nicht bös gemeint, ich sagte schon, ich find dich sehr sympathisch, und das was du sagst, hat auch Hand und Fuß, ich mag dich (und das sogar, obwohl ich sicher bin, daß es nicht auf Gegenseitigkeit beruht
)
Vielleicht liegt es auch ein wenig am Alter, so nach Kurt Tucholsky: "Wer mit 19 kein Revolutionär ist, hat kein Herz...........wer es mit 40 immer noch ist, hat keinen Verstand."
Und ich bin halt über 40.
In jüngeren Jahren war ich auch radikaler, ich geb`s ja zu. Wobei ich aber nie so "haßerfüllt" war, wie ich es bei Netz wahrzunehmen glaube, Haß ist nie, niemals gut, sondern immer nur destruktiv. Es hat genug Revolutionäre gegeben, die, nachdem sie dann selber m
Macht hatten, ebenso diktatorisch wurden, wie sie es an den Vorgängern noch kritisiert hatten. Macht ist einfach mit die gefährlichste Droge für den Menschen, die von den meisten unterschätzt wird. Ich nehm unseren Poltikeren das ab, daß sie wirklich als junge idealistische ehrliche Menschen in die Politik gehen, aber einmal Macht in den Händen........Gefahr der Mutation zu Monstern, wie es für Drogen eben nun mal typisch ist.
So, zum sachlichen:
Glass, daß die Welt hungert, hat nicht unbedingt was mit der Überproduktion zu tun; schon in den 80 -oder 90ern hat ein guter Autor mal einen Film gemacht "Fleisch frißt Menschen", und der ist für alle sehenswert, der gerade auch für MENSCHEN etwas tun will, wie eben weniger Fleisch zu essen.
Mist, ich find jetzt grad die genauen Zahlen nicht, aber es kann sich ja jeder ausrechnen, daß es teurer und in der Masse deutlich mehr ist, was Lebewesen am Ende der Nahrungskette essen. Also wenn man ein Stück Kuh ißt, hat die ja selber schon Unmengen an Nahrungsmitteln verschlungen; sie hat Platz gebraucht, Medizin....wenn man jetzt das Soja, das man verfüttert, selber essen würde, käm das natürlich deutlich billiger und man spart den Umweg. Es würde in der Natur gar nicht funktionieren, wenn alle großen Tiere Fleischesser wären; Blauwal, Elefanten, Menschenaffen z.b sind alles Vegetarier (wobei manche Affenarten ab und zu mal einen anderen Affen oder sowas erlegen, aber unter 1 Prozent)
Ah wart mal, da hab ich was gefunden, ich zitiere mal:
Mit jeder Fleischmahlzeit wirft man indirekt 15 vollständige Mahlzeiten aus Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchten weg.(...) Bei der Erzeugung von 1 kg Fleisch gehen 7 bis 16 kg Getreide oder Hülsenfrüchte verloren (das Problem "löst"man ja, indem man nun stattdessen Klärschlamm und ähnlich erfreuliches verfüttert, na, wohl bekomm`s, Anmerk. von mir). Berechnet man noch den großen Verbauch an Wasser, Energie und Arbeitskraft, die bei der Tiermast verbaucht werden, so kommt man zum Ergebnis, daß mit dem gleichen Aufwand an all dem 15mal mehr pflanzliche Grundnahrungsmittel erzeugt werden können als Fleisch.
...
Ein Großteil der Fleischwaren und Futtermittel, die in reichen Industrieländern verbraucht werden, werden in der dritten Welt erzeugt. Den dafür notwendigen Weideflächen fällt der Regenwald zum Opfer. Bereits 100000 Quadratkilometer Regenwald sind in Brasielien für Rinderfarmen geopfert worden (Stand 1995, dürfte heut wesentlich mehr sein) Die Kleinbauern müssen den Großfarmen weichen, die Hälfte des fruchtbaren Landes in Brasilien wird von 0,8 % der Betriebe bewirtschaftet.
"Die Kuh des reichen Mannes wird mit dem Getreide des armen Mannes gefüttert."
Weitere Zahlen:
Anteil des von Masttieren verbrauchten Getreides an der jährlichen Welternte: 49 %.
Anteil der Nährstoffe, die bei der Umwandlung von Getreide in Fleisch verlorengehen:
Eiweiß: 90 %
Kohlenhydrate: 99 %
Faserstoffe: 100 %
Ertrag eßbarer Produkte, die in einem Jahr auf einem Hektar Land erzeugt werden können:
Kirschen: 1000 kg
Bohnen: 2000kg
Äpfel: 4000 kg
Karotten: 6000 kg
Tomaten: 10000 kg
Sellerie: 12000 kg
Rindfleisch: 50 kg
alle zwei bis drei Sekunden stirbt ein Kind an Unterernährung....
Das ist eben das, was vielen nicht klar ist, daß Tierschutz immer auch MENSCHENschutz und Umweltschutz bedeutet (z. B entläßt eine Kuh doppelt so viel Stickstoff in die Luft wie ein Auto ohne Katalysator, nämlich 36 Kilogramm pro Jahr)
Quelle: Christian Opitz: Ernährung für Mensch und Erde
Übrigens versucht man das Hungerproblem durch Gentechnik zu lösen, und DAS wollen die meisten Menschen dann auch wieder nicht, ne? Aber ich fürchte, daß 6 (oder schon 7?) Milliarden Menschen nicht bei soviel Fleischverbrauch ernährt werden können, und schon gar nicht, wenn es NOCH mehr werden, und das wird es, oder?
lg