RE: Angst in luziden Träumen
31.08.2012, 21:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.08.2012, 21:44 von Mann mit Hut.)
(31.08.2012, 14:49)onkelcrazy schrieb: [quote='Kasumi' pid='152511' dateline='1346355703']
Und @Mann mit Hut: Ich würde mich freuen, wenn du morgen am TS-Treffen dabei bist Deine Einstellung kann dort sicher diskutiert werden. 8) Natürlich sollen alle anderen hier auch kommen!
Sorry, was sind diese TS-Treffen und ist das jetzt schon wieder vorbei? Ich bin ja selbst noch neu und hab das noch nie gemacht.
Okay. Hier kommen meine Beobachtungen. Ich will wirklich nicht noch mehr Angst schüren - auch mir geht es darum etwas über solche Angstträume zu erfahren. Ich habe, wie gesagt, schon einmal mit einem guten Bekannten über diese Dinge geredet, und dabei sind uns viele Gemeinsamkeiten aufgefallen. Gemeinsamkeiten die es wert wären untersucht zu werden.
Und hey, sind wir nicht auch irgendwie alle sone Art Wissenschaftler? Das ganze Feld der Klartraumerfahrungen bietet doch noch so viel unentdecktes Land. Wenn man alles auf Erwartungshaltungen reduziert, wo bleibt da noch Platz für interessante Theorien und spannende neue Erkenntnisse?
Aber zurück zum Thema - hier meine Beobachtungen:
Ich träume. Ich weiß, dass ich Träume. Ich befinde mich in dem Raum, in dem ich tatsächlich schlafe (auch wenn ich an ungewohnten Orten schlafe z.B. in einem anderen Haus oder auf dem Sofa oder in einem Zelt. Ich erwähne dies, weil ich beim falschen Erwachen durchaus schon mal an Orten aufwache an denen ich eigentlich grade nicht bin) und ich kann auf und abgehen, mich frei in diesem Raum bewegen – wenn auch langsam.
Ich merke, wie sich etwas nähert. Seine Form kann unterschiedlich sein. Anfangs war es ein kleiner grauer Hund oder Wolf, manchmal ist es nur ein Schattenmann, manchmal nur eine Kinderstimme. Nennen wir es einfach die Erscheinung. Die Erscheinung ist die Quelle blanker Angst. Die Angst die ich empfinde geht deutlich von der Erscheinung aus, obwohl sie keine echte Bedrohung darstellt, und obwohl ich jederzeit weiß, dass ich träume. Von der Erscheinung geht keine Gefahr aus, weil sie nichts tut. Der Hund beißt nicht, der Schattenmann greift nicht an, die Kinderstimme sagt nichts Beunruhigendes. Die Angst geht nur davon aus, dass die Erscheinung DA ist. Sie ist allerdings nicht bzw. nicht von Anfang an im selben Raum wie ich. Sie nähert sich. Ich kann sie sehen obwohl ich sie eigentlich nicht sehen können dürfte. Wenn sie hinter einer Ecke steht, wenn sie hinter einer Türe steht oder hinter einer Wand – sodass es der Raum eigentlich nicht zuließe sie zu sehen – kann ich sie sehen. Es ist als sei meine optische Wahrnehmung um das Hindernis herum gekrümmt (dies scheint mir die beste Beschreibung).
Auch wenn von der Erscheinung schon selbst nackte Angst ausgeht, so ist dies noch nicht der Höhepunkt des Traums. Angst wird zur Panik wenn die Erscheinung ein Geräusch macht bzw. etwas sagt. Wenn der Hund anfängt zu knurren oder die Stimme etwas sagt (die zuvor nichts gesagt hatte, und die ich nur Stimme nennen kann, weil ihr Sprechen das einzige ist, was zu beschreiben ich im Stande bin) – und sie sagt eigentlich auch immer nur ein einziges Wort z.B. „Hand.“ – dann versuche ich zu schreien, was nicht geht, höre ein lauter und lauter werdendes Piepen (manchmal auch Rauschen), dann versuche ich aufzuwachen – und wache auch auf. Aber ich wache nicht auf, weil ich versucht habe aufzuwachen. Es ist eher als würde ich „rausgeworfen“.
Hier ist es aber noch nicht zu Ende.
Ich bin also wach. Aber die Angst ist noch irgendwo da. Ich weiß, wenn ich einschlafe kommt die Erscheinung wieder – und ich weiß es hundertprozentig, denn ich kann sie auch dann noch spüren. Und sie kommt wieder. Wieder und wieder. Jedes Mal, wenn ich wieder einschlafe. Dass ich zwischendurch wirklich wach war, bezeugen meine Notizen, die ich mir auf meinen Block gekritzelt habe. Einziges Mittel ist nicht einschlafen, wenn es einmal da gewesen ist. Und der Kampf zwischen Müdigkeit und der Angst wieder einzuschlafen gewinnt meistens die Müdigkeit.
Was noch interessant sein könnte:
Die Erscheinung in Form des Hundes habe ich „besiegen“ können, indem ich den Hund gestreichelt habe. Allerdings nicht, weil ich ihm gezielt seinen Schrecken nehmen wollte (auf die Idee bin ich zu der Zeit nicht gekommen). Sondern weil es mir inzwischen egal war welche Angst ich hatte – ich wollte wissen wie weit das geht, was er tut, ob er zubeißt, mich tötet oder irgendwas (aus Verzweiflung nehme ich an) – aber er hat nichts davon gemacht. Es hat sich streicheln lassen.
Aber damit habe ich nur eine lange Verschnaufpause bekommen und die Form der Erscheinung verändert.
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Noch etwas:
Wenn ich mir "Lost Highway" ansehe - habe ich in der Nacht wieder diesen Traum. Das schafft kein anderer Film von Lynch. Nicht mal Mullholland Drive. Mein Vorschlag also: Guckt euch den Film an und erzählt von der Nacht danach. ... kein Scherz, zu Forschungszwecken.