Technik für Tagtraum

[Solomon]

Vielleicht gar keiner. Ich bin mir nicht sicher, ob Tagträume einfach nur hypnagoge Bilder sind, die halt vor dem offenen Auge sich abspielen und nicht, wie gewöhnlich, vor dem verschlossenen.

[Katie]

ja das käme mir auch plausibel vor, ich meine, für mich wirkt das vergleichbar.

[Solomon]

Gut.

Also, lasst mich zusammenfassen: Die Chancen für einen Tagtraum bzw. hypnagogen Halluzinationen werden erheblich durch Hypnose/Meditation und Suggestionen gesteigert, oder?

[Dreamynim]

Gut.

Also, lasst mich zusammenfassen: Die Chancen für einen Tagtraum bzw. hypnagogen Halluzinationen werden erheblich durch Hypnose/Meditation und Suggestionen gesteigert, oder?

Nein.

Hypnagoge Halluzinationen treten vor dem Einschlafen auf. Eine leichte Trance hat nichts mit Hypnagogie am Hut. Ein Tagtraum ist für viele einfach eine Visualisierung, vielleicht in Verbindung mit Konzentration, wobei das Gehirn logischerweise Eindrücke filtert.

Die Chancen auf Hypnagogien können nicht gesteigert werden, außer, wenn du öfter schläfst. Hypnose löst eine leichte Trance aus, steigert aber nicht etwa "die Chancen". Meditation basiert auf Konzentration, also kann der Zustand hier auch einer Trance gleichen. Suggestionen haben damit auch nichts am Hut. Bei der Selbsthypnose arbeitet man mit Suggestionen. Das Ziel ist ja oft, dass man sehr suggestiv wird.

[Solomon]

Okay. Für mich sind ja Tagträume keine hypnagogen Halluzinationen, aber für andere sind sie es doch...

Eine Frage: Kann man Tagträume beeinflussen, also bewusst sein, dass man tagträumt und im Tagtraum bleiben?

[Dreamynim]

Wie gesagt: Das ist je nach Definition der Normalzustand.

Sicherlich kann man da bewusst sein.
Edit: In der leichten Trance ist man prinzipiell auch bewusst. Oft auch in der mittleren Trance, aber im Somnambulismus (tiefe Trance) tritt oft Amnesie ein. Ich würde an deiner Stelle die Sachen nicht in einzelne Schubladen stecken. Diese "Geistesabwesenheit" kennt man auch als Zustand. Das würde ich nicht als Tagtraum sehen.

[Solomon]

Und wie? Also ich meine, dass man im Tagtraum bleibt und man nicht gleich in die Wachwelt hineingleitet?

[Viltrudis]

Also, nach dem was du schreibst, würde ich es nicht als Tagtraum bezeichnen. Das Wort Tagtraum ist in der mir geläufigen Verwendung eher ein Vor-sich-hin-Phantasieren, also eine (durchaus auch bewusste) Tätigkeit des Sich-etwas-Vorstellens.

Ich glaube nicht, dass man eine weitere Unterscheidung braucht zwischen hypnagogen Bildern und dem, was du beschreibst.
Hypnagog heißt ja soviel wie "schlafnah" oder "zum Schlaf führend", und Bild heißt, naja, Bild eben. Von daher würde ich jegliche visuelle Wahrnehmung, die in einem nicht vollständig wachen Zustand auftritt, so bezeichnen.

(Wenn jetzt jemand aus irgendeinem Grund an Halluzinationen leidet, ist das noch mal was anderes)

Ob man daraus in einen WILD starten kann: Definitiv ja! Das ist ja eigentlich eine der grundlegensten WILD-Techniken. Ich persönlich bin aber ein akustischer Typ, bei mir überwiegt auch im Wachzustand die akustische Wahrnehmung, Bilder tauchen erst auf, wenn ich fast eingeschlafen bin.
Das Prinzip ist natürlich das selbe: Auf die eigene (innere) Wahrnehmung achten, was auch immer kommt, und in einer Art Beobachterposition verharren, bis man schließlich feststellen kann, dass man träumt.

Das Phänomen, dass man aus Tagträumen herausgerissen wird, kenne ich auch von hypnagogen Bildern (oder hypnagoger Musik) beim WILDen. Es liegt bei mir an einer bestimmten Art und Weise, darüber nachzudenken. Ein Gedanke, der sozusagen zu hell aufflackert, und zu plötzlich, reißt mich wieder raus.

[LucidPhoenix]

Solomon, ich finde ein Tagtraum ist, wie hier mehrfach beschrieben, total unkompliziert. Wenn du in der Schule bist, schau ausm Fenster und hänge mal irgendwelchen gedanken nach. Einfach nur vor dich hindenken. Wenn du über etwas nachdenkst ist es von sich aus logisch, dass du die Lehrerin/ den Lehrer nicht mehr mitbekommst oder zumindest inhaltlich 0 mitkriegst^^. Tagträume sind aber eben ihres wesens nach extrem instabil, es sind einfach nur abschweifende Gedanken. Wenn irgendjemand laut wird in der Umgebung irgend ein lautes Geräusch, ein plötzliches grelles Licht oder wenn dich jemand berührt, dann bist du natürlich sofort wieder im Geschehen. Wenn du gezielt darauf wartest, dass du die Umgebung nicht mehr wahrnimmst, dann kannst du lange warten - Das ist wie beim WILD, wenn du versuchst daran zu denken, dass du nicht einschlafen willst... du wirst einfach nicht einschlafen!
Wieso überhaupt Tagträumen zum Zweck? Tagträumen ist eigentlich etwas, dass man ganz willkürlich und automatisch macht, ohne daran zu denken. Es ist einfach nur das Abschweifen der Gedanken, und deine Gedanken sind sofort wieder im hier und jetzt wenn deine Umgebung herausstechende Reize abgibt (wie laute Geräusche etc.). Ich verstehe nicht, warum du das so verkomplizierst .

Gruß
LP

[Faiky]

Für mich ist das auch definitiv kein Tagtraum. Eher ein Sekundenschlaf oder die ersten hypnagogen Szenen vor dem Einschlafen und das kann ich deiner Situation halt gut passieren, ich kenne das Phänomen von der Busfahrt. Schule ist anstrengen, wenn du dich plötzlich entspannen kannst kommt die Müdigkeit wie ein Schlag. Zudem kommt die hypnotisierende Geräuschkulisse.

WILD Tagtraummethode

[Solomon]

Aber meine Augen sind offen... Deshalb kann es nicht ein Schlaf sein, außer, dass man mit offenen Augen schlafen kann, was sowieso unmöglich ist.

[ricky_ho]

Ich denke dass du (wie von Dreamynim schon erwähnt) von einem leichten Trance-Zustand redest, in den du z.B. beim Busfahren gelangst. Insofern würde ich dir empfehlen dir mal Trance-Induktions-Techniken anzusehen (google).

[Solomon]

Eine Frage zum Tagtraum-WILD: Was soll man tun, wenn man kurz davor stand, einzuschlafen, also dass man gespürt hat, dass man Herzrasen bekommt und sehr wenig Luft, man das alles gut übersteht und ohne Panik zu machen und ohne sich zu entlarven, wie Mund öffnen zum Atmen, aber man dann, nachdem man das überstanden hat, man wacher ist als zuvor, also dass man sich so fühlt, dass man sich gerade hingelegt hätte? Das ist kein Klartraum dann. Ich hatte das mal, bei der Patrick-Methode, aber als ich einen RC gemacht habe, habe ich erkannt, dass ich im Reallife noch war. Warum bin ich dort nicht eingetreten, obwohl ich mich nicht entlarvt habe? Diese Technik habe ich abends durchgeführt. Theoretisch könnte es möglich sein, abends zu WILDen, da es eine sehr kurze Tramphase nach den Einschlafen gibt bzw. mein Freund, der Erfinder der Patrick-Methode, macht es immer abends.

[Dreamynim]

Theoretisch könnte es möglich sein, abends zu WILDen, da es eine sehr kurze Tramphase nach den Einschlafen gibt

Darüber wurde bereits diskutiert. Du kannst es auch bei dem Einschlafen versuchen, ist doch super. Trotzdem gibt dir ein WBTB dann eine zweite Chance, falls es nicht klappen sollte.

Solomon, was meinst du nun? Die Tagtraum-Methode oder die Patrick-Methode? Für mich klingt es logisch, dass dein Körper nicht einschläft, wenn du aufgeregt bist und dein Herzschlag erhöht wird. Zusätzlich lösen diese Erscheinungen bei dir Gedanken aus, die dich auch wach halten können, wie: "Oh nein, es fängt wieder an. Ruhig bleiben! Gleich bin ich im KT!...) Beispielweise beim HILD soll man auch nicht bewusst Gedanken fassen oder gar zählen. Außerdem finde ich diese Erscheinungen ziemlich eigenartig. So etwas hatte ich bis heute nie bei einem WILD.

Wie gesagt: Ruhig bleiben, nicht bewusst Nachdenken, eventuell eine andere Technik ausprobieren. Beim Tagtraum-WILD liegt der Fokus nicht auf dem Einschlafprozess des Körpers, sondern den Hypnoagogien. Das könnte dazu führen, dass du diese Erscheinungen nicht spürst. Dasselbe gilt auch für den "klassischen Hypnagogie-WILD".

[Sefja]

Also ich sehe das genauso, dass man bei Tagträumen mehr oder weniger noch seine Umgebung wahrnimmt. Wie gesagt, kann das unterschiedlich sein. Ich stelle mir oft Dinge vor und sehe sie vor meinem inneren Auge. Also wie visualisieren. Ich kenne das aber auch mir, dass ich manchmal sehr in meinen Tagträumen versinke und nicht mehr viel oder auch nichts von meiner Umgebung wahrnehme. Zumindest nichts Bewusstes. Es ist dann in etwa so, als würde ein Film vor meinen Augen ablaufen und alles andere um mich herum ist wie ausgeblendet.

Aber was du über deine Tagträume erzählst (besonders, dass du alles um dich herum im Tagtraum spüren kannst), Solomon, klingt schon sehr nach richtigen Träumen bzw. der Vorstufe, so nenne ich es mal. Wenn du zufällig tagträumst, liegst du dann im Bett? Oder kann das auch unterwegs passieren? Auch im Stehen?
Denn wenn du liegst oder sitzt, könnte es sein, dass diese Tagträume, die du manchmal erlebst, ein Teil des beabsichtigten oder unbeabsichtigten Einschlafprozesses sind.

Ich habe das bei mir selbst beobachtet. Ich tagträume ständig. Auch beim einschlafen. Es hilft mir. Aber immer wieder merke ich, je mehr ich am einschlafen bin, desto zufälliger werden die Tagträume, ich habe irgendwann keine Kontrolle mehr darüber. Das Unterbewusstsein macht was es will. Wenn ich das bemerke, bin ich wieder wacher und die zufälligen Tagträume kommen erst nach einer Weile wieder. Je näher ich am Einschlafen bin, desto realer, traumähnlicher werden die Tagträume. Erst neulich hatte ich so einen Tagtraum. Ich war kurz vor dem Einschlafen und sah die Szene wie beim normalen Tagträumen vor meinem inneren Auge, wie einen Film ablaufen. Aber gleichzeit, habe ich meinen Traumkörper und die Umgebung gespürt, die Temperatur, Luft, die Anstrengung vom Laufen. Und ebenso habe ich in dem Moment aber auch irgendwie noch meinen echten Körper im Bett liegen gespürt. Das war dann schon nicht mehr ein normaler Tagtraum sondern so ein Mittelding zwischen Tagtraum und Traum. Dabei kam ich sogar auf die Idee einen RC zu machen - und so wurde ein WILD draus.

Und das ist genau die WILD-Tagtraummethode. Man trainiert dabei, dass man beim einschlafen nicht zu schnell einschläft, denn wenn das passiert, kriegt man die unbewussten Tagträume nicht mehr mit. Es geht darum, dass man eben darauf achtet, wie das Unterbewusstsein immer mehr die Kontrolle übernimmt. Dabei muss man sich aber auch immer ein bisschen treiben lassen. Man darfs ich nicht zu wach halten. Man muss erstmal ansatzweise einschlafen und dann auftauchen. Eventuell wieder eindösen und wieder auftauchen. Und wenn man den richtigen Zeitpunkt (wie bei meinem WILD) erwischt, hat mans geschafft.