Ich steuere auch mal meine Meinung bei.
@ Whitehawk: Laut dir sind Veganer & Vegetarier Egoisten? Wieso das denn?
Ich sehe eher einen Fleischesser als Egoist, der der Ansicht ist, es würde eh nichts bringen wenn er sich jetzt vegetarisch/vegan ernährt (a la ein Mensch mehr oder weniger ist auch egal) und "Wenn ich verzichte ... ja toll, dann isst's halt ein anderer." Oder noch krasser: "Mir egal was mit den Tieren ist" oder wie ich mal auf Youtube las "Mir egal wenn irgendwo in Afrika ein Negerkind krepiert". -.-
Sowas ist wirklich Egoismus. Und Arroganz. Engstirnigkeit. Denn wenn alle so denken ...
Klar rettet es nicht den Planeten, wenn nicht die Mehrheit derer, die sich Fleisch leisten könnten, auf Fleisch bzw. tierische Produkte verzichten. Und es beendet auch nicht das Leid der Tiere.
Es heißt, wenn sich alle Menschen auf der Erde vegetarisch oder sogar vegan ernähren würden, dann müsste keiner hungern. Auch wenn das ziemlich utopisch ist (dass mal alle Menschen Vegetarier werden/Veganer) ... je mehr sich dazu entschließen, desto mehr mindert oder verringert es all die negativen Aspekte, die Fleischkonsum und der Konsum von anderen tierischen Produkten mit sich bringt.
Jeder kann etwas beitragen. Auch wenn es nur ein bisschen ist. Selbst wenn ein Fleischesser sich gar nicht vom Fleisch trennen kann ... dann könnte er immerhin seinen Fleischkonsum verringern. Das ist besser als gar nichts. Und außerdem passt sich das Angebot der Nachfrage an.
Doch je mehr Menschen dem keine Beachtung schenken, desto mehr geht das Leid weiter. Und mit jedem tierischen Produkt (vor allem Fleisch-, Eier- und Milchprodukte), das wir kaufen/essen unterstützen wir dieses Leid.
Und warum sollte man soetwas nicht unterstützen?
Unter anderem aus dem ethischen Grund. Dem Grund, warum man damals auch die Sklaverei abgeschafft hat. Wie mit den Tieren umgegangen wird, ist doch nicht anders. Eingesperrt in Dunkelheit und Angst, kein Tageslicht, keine frische Luft, man wird künstlich vergewaltigt, dann wird einem das Kind geraubt, man wird mit Medikamenten zugestopft, sodass Euter bis zum Wahnsinn anschwellen oder die Tiere so viel an Muskeln und Fett zunehmen, dass sie sich auf ihren eigenen Beinen nicht mehr halten können ... wenn die Tiere ausgelaugt sind, dann ab zum Kehlenaufschlitzer.
Wer denkt, mein Metzger vor Ort achtet sicherlich darauf, dass es den Tieren gut geht ... das ist ein ziemliches Märchen. Die meisten Tiere werden in Boden- oder Massentierhaltung gehalten. Selbst bio ist nicht gleich Bauernhof und grüne Wiesen. Da haben die Tiere vielleicht 1-2 Meter mehr Platz.
Die Menschheit denkt heute doch hauptsächlich an wirtschaftlichen Profit und Geld. Viele Tiere auf einen Raum, spart eben Kosten und Zeit. Und wenn eine Kuh nach 4 Jahren nicht mehr wirtschaftlich genug Milch gibt, dann ab zum Schlachter. Das ist der Normalfall.
Ein lebenswürdiges Leben haben diese Tiere alle nicht, denn ihnen wurde so ziemlich alles genommen, was man ihnen nehmen kann. Alles, was ein Leben lebenswert macht. Tiere werden zur Ware.
Und am Ende landen sie alle beim Schlachter. Und da läuft es wie am Fließband ab. Wer achtet da noch drauf, ob die Tiere, was spüren, wenn ihnen die Kehlen aufgeschlitzt werden ...
Den Gedanken, soetwas zu unterstützen finde ich einfach furchtbar.
Aber das Tierleid ist ja nicht der einzige Grund, wieso sich viele für die vegetarische oder vegane Ernährungsweise entscheiden.
Es ist kein Geheimnis, dass der Fleischkonsum extrem ineffizient ist und der Umwelt schadet.
Sicherlich schadet jeder Mensch irgendwie der Umwelt. Allein schon, weil wir das System unterstützen, durch z.B. steuern ... wie du sagtest, Whitehawk.
Die Mehrheit macht es schon aus. Aber geht es hier wirklich um Mehrheit? Nicht eher sogar um Macht? Man muss nur bedenken, wie viele Menschen in Industrieländern und wie viele in Entwicklungsländern leben. Und es sind doch hauptsächlich die Menschen in den Industrieländern, die Fleisch konsumieren und sich das überhaupt leisten können.
Dass wir der Umwelt schaden, kann man wohl leider nicht ganz verhindern. Ebenso wie wir nicht unseren eigenen Untergang verhindern können. Er wird kommen, früher oder später. Aber sollten wir deshalb das Recht haben, den Planeten zu zerstören, Tiere auszubeuten, Menschen hungern zu lassen, die Zukunft unserer Nachkommenschaft zu gefährden?
Ich verstehe nicht, was daran Egoismus ist, wenn jemand seine Ernährung umstellt, um etwas Gutes beizusteuern. Selbst, wenn das Leid und die Umweltzerstörung weitergeht, eventuell nie ein Ende hat ...
Was sollten die Menschen denn tun? Einfach weiter wie gewohnt Fleischessen und alles andere ignorieren? Ob wir eher oder später untergehen macht ja keinen Unterschied, denn wir gehen unter? Sollte man sich da vielleicht gleich die Kugel geben, man stirbt ja eh früher oder später?