Rollenspiel im Klartraum?

[Eiswölfin]

Warum sollte man nicht trotzdem daran glauben können bze festhalten können, dass man alles schafft?

[Likeplacid]

Ehrlich gesagt hat mich schon die bloße Vorstellung, ich könnte, während ich schlafe ein "zweites Leben" führen, ein bisschen verrückt gemacht. Es reagiert nicht jeder weise auf die Nachricht, dass Traumkontrolle möglich ist. Am weisesten ist es vielleicht ganz aufs Klarträumen zu verzichten. Ich habe mich im Klarträumen versucht und bin gescheitert. Dieses Scheitern hat mich dann bewogen es aufzugeben. Es gibt aber auch viele Leute, die fangen erst gar nicht damit an. Die versuchen es erst gar nicht, obwohl sie verstehen um was es sich handelt, und obwohl sie verstanden haben, wie man einen Klartraum herbeiführen kann. Ist das nicht ungeheurer weise von denen? Ich weiß es nicht. Vielleicht haben sie auch nur Angst. Ich hab jedenfalls Angst. Diese Angst kam aber erst hoch, nachdem ich gemerkt hatte, wie schwierig Klarträumen ist. Die Angst, die ich vor dem Klarträumen habe ist zusammengesetzt aus der Angst nicht einschlafen zu könnnen, aus der Angst sofort nach dem Klarwerden aufzuwachen und aus der Angst nach dem Klarwerden was Unreifes zu tun.

[DreamViewer]

Sorry, aber kann überhaupt nicht nachvollziehen was du schreibst.
Nur weil du gescheitert bist, direkt aufgeben? Wieso sollte so etwas Weise sein? Hört sich für mich einfach nach purer Faulheit an und dann ne Ausrede suchen.
Bin auch schon seit mehreren Monaten jetzt am Ball wobei ich fast keinerlei Erfolge hatte, aber langsam kommen sie. Wieso sollte man Angst haben, etwas unreifes zu tun?
1. Kannst du das in deinem Traum machen, weil dich NIEMAND dafür zur Rechenschafft ziehen wird.
2. Machs einfach nicht? Machst doch jetzt auch nicht was unreifes im WL einfach so. Wieso dann im Traum, wenn du es nicht willst?

[Likeplacid]

Wieso sollte man Angst haben, etwas unreifes zu tun?

Ich habe noch nicht viele Klarträume gehabt. Einer davon war unreif. Ich hatte diese unreifen Handlungen vorher nicht geplant. Ich machte es ganz spontan, in einer Art Machtrausch. Ich verstieß dabei gegen die goldene Regel, die besagt "Füge keinem zu, was du nicht willst, was man dir tu." Ich verwandelte Männer in Vasen und fand das lustig. Ich find es eigentlich immer noch lustig. Aber ich möchte nicht, dass sich so was wiederholt.

Ich bin nicht nur zum Klarträumen zu faul. Ich bin auch sonst ziemlich faul. Weil ich so faul bin, hab ich mir damals eine Technik verwendet, mit der man ohne viel Arbeit einen zumindest kurzen Klartraum haben kann. Zu dieser Technik braucht man ein Mikrofon und ein Aufnahmegerät. Nun bin ich aber zu faul, mir ein Mikrofon zu kaufen, es anzuschließen und eine Aufnahme zu machen. Warum? Weil ich dann ja, sobald ich klar werde auch wieder was tun muss. Ich weiß ja aus Erfahrung: das, was ich im Klartraum eigentlich am liebsten tun würde, nämlich Sex, kann ich sowieso nicht machen. Und zwar deshalb, weil ich nicht einschlafen kann, wenn ich mir vorstelle, dass ich im Klartraum Sex haben werde. Das Problem, das ich habe ist also nicht nur Faulheit. Es ist auch Gehemmtheit. Man könnte auch sagen, ich bin aufgrund von Gehemmtheit faul. Oder noch genauer: ein Teil meiner Faulheit ist unbegründet (d.h. ich könnte daran arbeiten) , der Rest meiner Faulheit besteht aufgrund von Hemmungen.

[Eiswölfin]

Verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Und nur weil du gescheitert bist, gibst du gleich auf? Warum denn?

Ja, es gibt viele Leute, die erst gar nicht damit anfangen. Wahrscheinlich weil ihnen das Thema gar nicht wichtig ist.

Warum sollte man Angst haben? Du glaubst anscheinend so fest daran, das Klarträumen schwer ist, dass sich das schon eingebrannt hat bei dir. Das ist nicht böse gemeint. Aber gib dem Klarträumen doch einfach eine Chance.

Und warum solltest du nicht einschlafen können? Leg dich hin und schlafe. Und ja, es passiert, dass man manchmal sofort wieder wach wird nach dem klar werden.
Na und? Dann man muss eben mehr üben.

Was unreifes tun? Du kannst doch machen was du willst? Dich kann niemand daran hindern und ein schlechtes Gewissen braucht man auch nicht haben, da es nur ein Traum war.

[DreamViewer]

Was unreifes tun? Du kannst doch machen was du willst? Dich kann niemand daran hindern und ein schlechtes Gewissen braucht man auch nicht haben, da es nur ein Traum war.

Word!

Das Klarträumen bietet doch noch viel mehr spannende Sachen als nur Sex. Z.B. hier im Forum gibt es etliche Vorschläge, was man alles tun könnte, wenn man klar wird.
Ich kann verstehn, dass es frustrierend sein kann, am Anfang keine Erfolge zu erzielen. Aber deine Einstellung, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen! Anstatt nur zu meckern, einfach mal probieren. Du hast doch ein ganzes Leben voller Schlaf, du musst das alles doch noch nicht Morgen perfekt beherrschen.

[Eiswölfin]

Sehe ich auch so. Obwohl ich beispielsweise auch nicht alles tun möchte. Ich würde z.B. niemals anderen Traumpersonen weh tun. Aber das muss man selbst wissen.

Und Dreamviewer hat vollkommen Recht. Bei mir hat auch nicht alles gleich geklappt. Tut es auch jetzt nicht. Trotzdem glaube ich jede Nacht daran, dass es heute klappen wird.
Freuen tue ich mich auf jede Nacht.

[Faiky]

Die erste Antwort die Likeplacid geschrieben hat finde ich gut und gar nicht so abwegig. Ich kenne dieses Gefühl vom "Versagen". Es ist kein Wunder, dass solches Bild nicht motiviert. Tholey stellt es hin, als wäre es normal, wenn man Klarträume z.B. von Don liest, wird diese Vorstellung bekräftigt.

Aber Motivation ist ein sehr wichtiger Aspekt im Klarträumen, ich würde schon behaupten, einer der größten. Wie bei Hobbies, Arbeit und besonderen Fertigkeiten bestimmt die innere Motivation maßgeblich den Erfolg.

Dann muss man sich auch nicht wundern, dass die Haltung, die Likeplacid in den weiteren Antworten demonstriert, zu noch mehr Frustation und Versagen führt.

Was schließen wir aus den Klartraumzielen?
Träume von sehr erfahrenen Klarträumern zu lesen, ist wie jemand Seiltanzen zu sehen. Probiert man es selber, spürt man sehr schnell, dass es nicht so einfach ist. "Aber es sieht so einfach aus!" Ja und man kann es sich doch auch sehr einfach vorstellen über ein Seil zu "tanzen".
Nach meinen Beobachtungen hat niemand ohne Übung und ohne viel Erfahrung die absolute Kontrolle. Denn jeder* hat festgefahrene Muster, unterdrückte Blockaden, Ängste, Unbewusste Erwartungshaltungen. Diese kann man halt nur mit viel Sorgfälltigkeit, Zeit und Intensität beheben.

*Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regeln

[Likeplacid]

Denkt Ihr, dass man an der Art wie jemand klarträumt ablesen kann, wie er sein WL lebt? Ich frage das deshalb, weil mein WL ziemlich eintönig ist. Ich könnte viel mehr aus meinem WL machen. Vermutlich ist es nicht ratsam im KT das kompensieren zu wollen, was einem im WL fehlt. Ich bin mir nicht sicher, ob mir im WL etwas fehlt. Aber idh wüsste durchaus, was ich im KT tun würde. Ich würde was anderes machen als in meinem WL. Würde es tatsächlich dazu kommen, dass ich nachts ein anderes Leben führe als tagsüber, so wäre das vielleicht gar nicht gut. Ich wäre hin- und hergerissen zwischen den Welten. Vermutlich wird man am ehesten dann zu einem geübten Klarträumer, wenn man im Klartraum nicht viel anderes tut als im WL. Liege ich mit dieser Vermutung richtig?

[DreamViewer]

Ich glaube, jetzt verstehe ich was du meinst. Du hast Angst, dass dir dein "zweites Leben" im KT irgendwann besser gefällt, als die Realität?

[Eiswölfin]

Warum sollte das so sein? Ich mach im Klartraum immer Dinge, die ich im WL nicht mache. Und trotzdem lebe ich sehr gerne in der Realität. ^^

[DreamViewer]

Vor allem gibt mir genau das, noch mehr Antrieb in der Realität. Ich bin so voller Energie nach einem schönen Klartraum..

[Likeplacid]

Ich glaube, jetzt verstehe ich was du meinst. Du hast Angst, dass dir dein "zweites Leben" im KT irgendwann besser gefällt, als die Realität?

Ja. Das wär besonders dann ein Problem, wenn ich im Klartraum oft Dinge tun würde, die ich mich im WL nicht traue. Physikalisch unmögliche Dinge tun wäre allerdings kein Problem. Ich finde die Vorstellung im KT zu fliegen nicht beängstigend, und zwar, weil ich es im WL dann nicht auch tun muss (ich kann es im WL ja auch gar nicht tun). Wenn ich aber im KT mit einer Frau rumknutsche, die ich im WL auch gern küssen würde, dann ist das ein Problem. Oder, wenn ich im Traum das angenehme Leben als Millionär genieße, und dann aufwache und wieder arm bin, ist das natürlich hart, vermute ich zumindest.

Zum Fliegen im KT ist mir nun noch was eingefallen: die meisten Leute fliegen im KT ja "mit den Armen". Wenn ich das jede Nacht tun würde, würde ich mich da vielleicht auch dran gewöhnen. Im WL würde ich mich dann vielleicht fragen: "Was ist das nur für eine umständliche und langsame Fortbewegung, so mit den Beinen, Schritt für Schritt."

Ich mach im Klartraum immer Dinge, die ich im WL nicht mache. Und trotzdem lebe ich sehr gerne in der Realität. ^^

Glaube ich dir gern. Ich glaube das liegt vielleicht daran, dass du in sinnvollere Träume hast. Meine Träume sind in der Regel ziemlicher Blödsinn, und auf diesem Mist was Sinnvolles aufzubauen, das ist eine Aufgabe.

Vor allem gibt mir genau das, noch mehr Antrieb in der Realität. Ich bin so voller Energie nach einem schönen Klartraum..

Das motiviert mich nun ein wenig. Ich hab nämlich in der WR ein ziemliches Motivationsproblem. Wenn ich mich so an meine KT zurückerinnere kann ich das mit dem Energieschub zwar nicht unbedingt bestätigen, aber einen KT hatte ich, wo ich hinterher sehr echt happy war, dass es geklappt hatte. Ich freute mich in diesem KT sehr, dass ich es nun endlich geschafft hatte einen KT zu haben. Die darauf folgenden KT waren nüchterner. Ich wollte nun wirklich was rausholen aus diesem Zustand. Ging aber nicht. Jedenfalls nicht so, wie ich es mir erhofft hatte.

[Eiswölfin]

Glaube ich dir gern. Ich glaube das liegt vielleicht daran, dass du in sinnvollere Träume hast. Meine Träume sind in der Regel ziemlicher Blödsinn, und auf diesem Mist was Sinnvolles aufzubauen, das ist eine Aufgabe.

Witz komm raus. Ne im Ernst ... wenn du dir mein Traumlog hier durchliest, wirst du sehen, dass ich zu 95 % Sachen träume, die fern ab jeder Realität sind.

Also eher genau das Gegenteil, vom dem, was du vermutet hast.

Ich würd der Sache ne Chance geben.

[Faiky]

Likeplacid:

Ich glaube du hast wirklich größere Probleme, die du im WL angehen solltest. Es scheint mir, korrigiere mich wenn ich da falsch liege, als wärst du im WL sehr (schnell) unzufrieden und dir erscheint schnell alles trist und öde. Deine Einstellung würde ich als sehr sehr pessimistisch bezeichen, was kein gutes Zeichen ist. Wenn du dir mit dem Klarträumen unsicher bist und du schlechte Erfahrung damit gemacht hast, versuche erst deine Probleme in den Griff zu kriegen. Ansonsten probiere einfach aus und gehe alles locker und entspannt an. Was du machst klingt alles andere als das. Du setzt dir Limits, hinterfragst deine Moral, findest zu allem ein (vermeintlichen) Nachteil, machst dir Angst. Alles was eigentlich gegen das Klartäumen spricht.

Lerne das Leben und dann auch die Traumwelt zu genießen.
Das ist mein Rat.

LG
Faiky

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BTW:

Die Sorgen die du schreibst bringst du interessanterweise nur mit KTs in Zusammenhang. Was ist mit Trübträumen? Ich träume ständig, wie meine unterdrückten Wünsche in erfüllung gehen, gehe fremd, wohne an einem schönen Ort usw.
Die Sache ist, dass man sich in Tübträumen nicht einmal bewusst ist, dass es sich um einen Traum handelt, erst wenn du aufwachst erfährst du die Realität. Das ist doch viel mitreißender, als wenn du schon wusstest, dass es ein Traum ist. Wenn es danach geht, müsstest du dir ja das schlafen verbieten.

Ich weiß wie heftig eine Erinnerung an einem Trübtraum sein kann, wenn man z.B. seine wahre Liebe erfährt. Aber im KT hast ja du die Kontrolle und entscheidest selber auf Grundlage, dass du weiß, dass du Träumst.

Also kann ich das Problem nun noch weniger nachvollziehen.