irreführender Titel hier: zur Klarstellung
16.01.2014, 18:16
Hallo,
ich habe das Thema gerade erst gesehen.
Der Titel des Beitrags stimmt mit dem Inhalt nicht vollständig überein und ist irreführend.
Ihr müsst wissen dass es sich bei den Begriffen Traumyoga und (Yoga des) klaren Lichts um 2 verschiedene Methoden handelt, Allerdings werden beide Methoden i.d.R. nacheinander angewendet. Sicher, das Ziel des Traumyoga ist das erreichen des klaren Lichts. Aber damit ist eben nicht Yoga des klaren Lichts als solches gemeint. In der Böntradition, der auch Tenzin Wangyal Rinpoche angehört werden diese Begriffe offenbar nicht so scharf getrennt.
Ich möchte hier die Ziele und Mittel des Traumyoga kurz und strukturiert darstellen.
Buddha Padmasambhava fasst es kurz und korrekt zusammen
Zitat aus dem Totenbuch:
Zitat:Nun, da der Bardo des Traumes dir erscheint, gib die Achtlosigkeit des illusionären Schlafs einer Leiche auf.
Trete ein in die Natur der Achtsamkeit und des Nichtwanderns.
Die Träume erkennend, praktiziere Transformation und klares Licht.
Ich werde nun dieses Zitat strukturiert erläutern um zu zeigen wo die Schwerpunkte im Traumyoga liegen.
Das erste Ziel ist die Erlangung von Luzidität. Dafür eigenen sich die genannten Mittel im Buch von Tenzin Wangyal Rinpoche bzw. Namkhai Norbu Rinpoche.
Durch die verschiedenen Mittel des Traumyoga treten wir bewusst in den Traumzustand ein.
Zuvor haben wir Achtsamkeit geübt. Nichtwandern bezieht sich auf die bereits vorhandene Makellosigkeit der Dinge im Dzogchen/Rigpa.
Mit dieser ruhigen und gelassenen Geisteshaltung im Traum, soll man zunächst Transformation üben. Also z.B. schnelles Reisen, enormes Wachstum Vervielfälitigung von Dingen etc.
Ziel ist es zu erkennen dass die Dinge wandelbar sind.
Wenn man das erkannt hat so soll man klares Licht im Traum praktizieren.
Die Praxis des klaren Lichts hat 2 Ebenen. Einerseits wird sie im Wachzustand trainiert, Andererseits wird sie im Traum trainiert.
Um zu verstehen wie die Praxis des klaren Lichts im Traum angewendet werden soll, ist es hilfreich zu verstehen wie die Praxis am Tag funktioniert.
Die Tibeter sagen dass es im wesentlichen keine Unterschiede zwischen Traum und Wachzustand gibt.
Daraus schlussfolgern sie die einzig sinnvolle Frage um das zu erkennen, „Träume ich?“
genau das ist ein wichtiger Bestandteil des Yogas des klaren Lichts.
Der übliche Klartrauminteressierte hört an dieser Stelle auf und wird im besten Fall im Traum klar.
Der tibetische Buddhismus geht aber noch einen Schritt weiter, indem er versucht herauszufinden welche Unterschiede es in der Wahrnehmung von Traum und Wachzustand gibt.
Ist der Wachzustand wirklich so stabil? Bin ich diese feste Person mit festen Ansichten einem festen Körper festen Gedanken und Gefühlen?.
Wie fest ist mein Körper? Wie dauerhaft sind meine Gedanken und Gefühle. All das ist Bestandteil des Yogas des klaren Lichts.
Wenn man das eine Zeitlang macht identifiziert man sich nicht so leicht mit dem Körper den Gedanken und Gefühlen wie man es früher gemacht hat. Denn alles verändert sich ständig.
Ich persönlich habe auch festgestellt dass sich mein Körper etwas leichter anfühlt. Diese Leichtigkeit( "Traumgefühl") nutze ich persönlich um im Traum klar zu werden.
Wenn man nun also im Traum Klarheit erlangt hat, kommt die zweite ebene des Yogas des klaren Lichts zum Vorschein. Im Traum existiert alles nur weil ich als Träumender bzw. mein Unterbewusstsein das so möchte. Wenn ich in einem KT Angst habe dann wird mir etwas beängstigendes passieren. Wenn ich mich freue wird mir etwas freudvolles passieren.
Ich denke einige von euch haben diesen Zusammenhang im Klartraum auch erkannt.
Der Buddhist würde nun sagen, was passiert wenn ich meinen Geist im KT ruhig halte alles als Produkt meines eigenen Geistes erkenne und nicht als Baum Straße Auto etc? Dann verlieren die Objekte ihre Form und man gelangt zum höchsten Meditationszustand die Natur des Geistes Rigpa.
Fragen und Diskussionen sind erwünscht
Liebe Grüße
Tobias