So ich war zwischendurch einkaufen vielleicht ist jetzt keiner mehr online.
Ich schließe mich dir an. Ihr könnt gerne mit einsteigen auch wenn ihr nicht so im Thema steckt.
Zitat:Zu Vipassana speziell hat er nichts gesagt. Ich will es auch nur des Verständnisses halber wissen, weil ich eben noch die Stabilität meines Geistes durch Zhine aufbauen will/muss. In der Theorie bin ich aber wissensbedürftig. Das mit der analytischen Meditation ist sehr interessant, man meditiert also über dei Tatsache dass alles nur traumgleich ist und gelangt dadurch letztendlich zur dauerhaften Erkentniss?
Nicht ganz. Also Vipassana kann man schon sagen ist analytische Meditation mit dem Ziel die Natur des Geistes zu erkennen. Es gibt auch andere Formen der analytischen Meditation wo es z.B. um philosophische Inhalte wie z.B. die kostbare menschliche Exsistenz geht. Bei Vipassana geht es wirklich um Rigpa als Ziel.
Ich habe vor einigen Jahren Intensiv Vipassana praktiziert und mache es jetzt immernoch gerne.
Das die Dinge traumgleich sind ist nicht unbedingt der Ansatzpunkt, dass ist dann doch eher spezifisch für das klare Licht.
Es gibt aus meiner Sicht 2 Ebenen von Vipassana. Das eine ist die Konzentration auf den Körper. Man setzt sich also in die Meditationshaltung und analysiert den Körper. Man lenkt die Konzentration Beispielsweise auf den Arm. Dann beginnt die Analyse.
Man beginnt sich zu Fragen was der Arm eigentlich ist. Nun der Arm ist ein Körperteil was aus Knochen und Muskeln und Gelenk besteht. Man versucht dann die Knochen Muskeln und wirklich zu fühlen. Hier setzt wieder Shamatha(Shine) ein für die nichtbuddhisten das ist die Konzentration die man zuvor durch Meditation auf ein Objekt gelernt hat.
Danach kann man eine Ebene tiefer gehen. Diese Knochen und Muskeln bestehen aus Zellen. Wenn man die einzelnen Zellen betrachtet kann man sich schwer vorstellen dass diese Zellen einen Arm bilden. Den Arm den man heute morgen noch so deutlich gespürt hat.
Man beginnt zu begreifen, dass dieser Arm nur in Abhängigkeit von vielen einzelnen Zellen besteht. Einen wirklich eigenständigen unabhängigen Arm gibt es nicht. Wenn man diese Ebene nun gefestigt hat kann man analysieren woras diese Zellen den nun bestehen. usw. am Ende wird man keinen unabhängigen Kern finden. Diese Erkenntnis bezeichnet man im Buddhismus als Leerheit (oder die Lehre vom abhängigen Entstehen.)
Das ist aber nur eine Ebene von Vipassana.
Die zweite Ebene(und in meinen augen die wichtigere) ist die Ebene der Gefühle und Gedanken.
Hier ist es ratsam mit dem intensivsten Gefühl zu beginnen was man gerade findet.
z.B. Wut. Es zeigt sich jetzt wie wichtig es ist dass man die konzentrative Meditation geübt hat.
Man muss sich sehr konzentrieren um nicht von der Wut mitgerissen zu werden. Diese Prozesse laufen im nicht meditativen Zustand ja meistens sehr unbewusst ab. Man ist wütend auf Person A auf Objekt B usw.
Bei Vipassana geht es jetzt nicht darum zu sagen "Wut ist moralisch falsch" o.ä. es geht nicht darum die Wut vorbeiziehen zu lassen wie bei Shamatha(Zhine, konzentrative Meditation)
Es geht eher darum in den Moment einzutreten kurz bevor die Wut entsteht, man spürt die "Energie" der aufsteigenden Emotion ohne sie zu bewerten. Das ist sehr schwierig, denn der Geist neigt dazu Dinge zu bewerten und zwar sehr schnell und unbewusst.
Wenn man diese Ebene der Meditation gefestigt hat, kann man versuchen in das Gefühl direkt hineinzugehen ohne sich davon mitreisen zu lassen. und auch hier kann man ggf. festellen dass im Grunde keine Wut da ist, sondern nur ein sich ständig ändernder Strom von Impulsen die man jetzt beobachten kann. In diesem Moment hat man die Wut durchschaut und wenn die Erkenntnis tief genug ist, könnte man die Leerheit erkennen, die wahre Natur des Geistes.
Ich weise darauf hin dass diese Erkenntnisse individuell gemacht werden müssen, kein Text kann die inidividuelle Erfahrung vollständig korrekt ausdrücken.
(Ich hoffe ich habe mich jetzt hier nicht zu weit aus dem fenster gelehnt. Möge diese Erklärung dir hiélfen den Weg des Boddhisatva zu vollenden als winziger Schritt auf dem Weg)
Liebe Grüße
Tobias