Grade von Klarheit

[insomnia]

Hallo zusammen und guten Morgen!

Ich habe eine Frage zum Thema Klarheit, zu der ich bisher keine befriedigende Antwort gefunden habe.

Die Definition nach Tholey habe ich verstanden - meine Träume würden wohl auch die meisten Kriterien erfüllen. Dennoch gibt es solche Unterschiede, dass ich mal dazu eure Erfahrungen lesen wollen würde.

Kurz zu meinen (zugegebener Maßen noch nicht so vielen) KT´s:

erster Traum - lucid durch Traumzeichen (Albtraum) --> rausgekickt, fast wachgeworden - gezwungen wieder einzuschlafen (iwild?) - KT (sehr stabil, zuerst volle Kontrolle, die dann wieder trüber wurde - wahrscheinlich weil ich vor Aufregung gar nicht wusste, was ich nun tun soll)

zweiter Traum - in schon lange andauerndem TT luzid durch RC --> Schock über Traumzustand --> in andere Traumszene gekickt, gute Kontrolle über Situation --> relativ schnell aufgewacht (unzufrieden, weils so schnell vorbei war)

dritter Traum - WILD - von anfang an sehr stabil, Dauer sehr lange, absolute Kontrolle, ich wusste was ich tun wollte, konnte Traumebenen verändern, meine Handlungen kontrollieren, sanftes und zufriedenes Aufwachen (mit dem Gefühl, etwas Bedeutendes gelernt zu haben)

vierter Traum - WILD - starke hypnagoge Szenen - kurz nach dem im Traum landen wieder aufgewacht (war aber auch ganz spät am morgen und eigendlich war ich auch nicht mehr so müde)

fünfter Traum - plötzliche Erkenntnis (Traumzeichen - U-Bahn-Tunnel) und Freude darüber; schwer Klarheit zu halten; ich verstehe die Antworten auf meine Frage nicht (die ich irgendwie auch nicht mehr genau erinnere - habe ich nach meinem Traumhelfer gefragt???); die anwesenden Personen reagieren sehr feindselig auf mich als ich sie anspreche (mir ist es möglich sie zu stoppen und ich habe auch keine wirkliche Angst vor ihnen) - ich kann den Traum und meine Handlungen also bewusst kontrollieren; aber ich habe keine Ahnung, was ich tun will und fliege nur im U-Bahn-Tunnel rum und dann durch die Erd-Decke nach oben (mit dem Bewusstsein Yeah ich träume!) --> die Traumerinnerung ist wirklich konfus - ich weiß nicht mehr was TT und was KT war und wie alles in welchem Zusammenhang steht...

Ich finde es erstaunlich, wie unterschiedlich die Träume sind. Sie erfüllen irgendwie die Kriterien, aber ich habe das Gefühl, dass die Klarheit immer anders war. In meinem dritten Traum (durch WILD) hatte ich das Gefühl der größten Klarheit, weil sie von anfang an bestand und sehr stabil war. Im letzten Traum war die Klarheit total gering und seltsam.

Wie ist das bei euch, habt ihr so graduelle Unterschiede?
Wovon hängt das ab?
Kann es sein, dass der Einstieg der Knackpunkt ist (also WILD oder durch RC im TT oder sonstwas)?
Oder kann es auch sein, dass Autosuggestion ein großer Aspekt ist? Beim WILD war ich fest überzeugt, wenn das klappt, dann bin ich absolut klar und kann alles tun, was ich will. Heute nacht, wollte ich eigentlich gar nicht klarträumen, weil ich Fieber habe und weil ich dachte, dass ich dann sowieso nur Chaos im Kopf habe... Beide Male traf es dann ja auch so ein.

Würde mich freuen, wenn ihr mir ein bisschen was erzählt oder mich einfach an die entsprechende Stelle verschiebt, wenn es so einen ähnlichen Threat schon gibt (ich habe nichts gefunden).

Lg i.
(fast vergessen: alle Klarträume fanden in den Morgenstunden statt - also zwischen 3.00-6.00Uhr)

[André]

Hi insomnia

Der Grad der Klarheit hängt nach meinen Erfahrungen davon ab, wie sehr du daran glaubst, dass du klar träumen wirst. Also von der eigenen Einstellung.

Ich zum Beispiel bin jede Nacht mindestens präluzid. Mir ist also bewusst, dass ich alles verändern kann, aber noch nicht ganz bewusst, dass ich mich gerade im Traum befinde. Konnte diese Nacht im Traum durch Kugelhagel laufen, weil ich wusste, dass ich nicht sterben kann.

Autosuggestion ist auch keine schlechte Idee. Damit konnte ich sogar mal ein Problem im Wachleben lösen. War eher so eine Art falsche Einstellung von mir, aber mit Autosuggestion konnte ich das beheben. Klar kann das einen auch machen. Erfolge hatte ich damit auch schon.

Kritisches Bewusstsein kann den Grad der Klarheit im Traum auch steigern. Ist meines Erachtens sogar das wichtigste und effektivste, um Klarträume zu bekommen.

Wie du siehst, hängt der Grad der Klarheit von den Techniken ab, zumindest theoretischerweise. Meine eigenen Erfahrungen zeigen, dass es eher von der eigenen Einstellung abhängig ist, wie hoch der Grad der Klarheit im Traum ist. Wenn du fest entschlossen bist, dass du in der nächsten Nacht klar träumen und eine hohe Stabilität im Klartraum haben wirst, dann wird das auch so eintreffen.

[Joshua1007]

Ich denke nicht, dass wie mein Vorredner unterstellt, die Ausprägung der Klarheit im Zusammenhang mit der Einstellung zum Klarträumen steht.

Auch langjährige (nicht native) Klarträumer kennen nach wie vor viele Stufen der Klarheit und diese dürften eine überzeugt positive Einstellung zur Klarheit und zum Klartraum haben.

Allen gemeinsam ist, dass sie durch fortwährendes Training die Klarheitgewinnung natürlich bis zu einem gewissen Grad steigern können. Aber einen Endpunkt scheint man dabei nicht zu erreichen, jedenfall nicht sofern man klarheitsgewinnende Techniken wie DILD einsetzt. Das Klarwerden erfolgt auch dann noch unterschiedlich klar.

Der erfahrene Klarträumer kann aber versuchen, die Klarheit zu steigern, da gibt es ja auch entsprechende Ansätze.

Wiederum viele andere akzeptieren auch ein kleines Maß an Trübheit, solange die Handlungskompetenz vorhanden ist, um im Traum auch einfach richtig gut abschalten zu können. Was interessiert mich der Stress des Alltags, wenn ich in einem (Traum)Hotelpool liege

Bei rein Klarheiterhaltenden Techniken erübrigt sich diese Betrachtungsweise im Allgemeinen. Wer langjährig erfolgreich WILDet bleibt solange klar, bis er vielleicht doch noch eintrübt.

Josh

[steeph]

Kann es sein, dass der Einstieg der Knackpunkt ist (also WILD oder durch RC im TT oder sonstwas)?

Gelegentlich liest man, dass WILDs klarer und stabiler sind als DILDs. Diese Erfahrung haben scheinbar mindestens ein paar Klarträumer gemacht. Aber das ist keine feste Regel. Ich habe auch schon von einer Träumerin gelesen, bei der es genau andersrum ist.

Mein Eindruck ist, dass der Grad der Müdigkeit einen gewissen Einfluss hat. Klarträume beim langen Ausschlafen oder bei einem Mittagsschlaf sind bei mir meistens besser. Aber auch das ist keine absolute Regel und schon gar nicht gehe ich davon aus, dass es jedem oder den meisten so geht.

Ich würde mich über ganz viele weitere Antworten sehr freuen.

[Milkyway]

wenn du sagst, nach langem Ausschlafen oder beim Mittagschlaf, meinst du beim langen ausschlafen, dass du dich direkt wieder hinlegst und wildest? und beim mittagsschlaf: direkt einsteigen mit wild oder erst mittagsschlaf, dann aufwachen, dann wilden?
lg

[steeph]

wenn du sagst, nach langem Ausschlafen oder beim Mittagschlaf, meinst du beim langen ausschlafen, dass du dich direkt wieder hinlegst und wildest? und beim mittagsschlaf: direkt einsteigen mit wild oder erst mittagsschlaf, dann aufwachen, dann wilden?

WILDen tue ich selten. Ich meinte beim langen Ausschlafen, wenn ich schon mal aufgewacht und einigermaßen oder ganz ausgeschlafen bin, es aber noch nicht für wichtig halte, aus dem gemütlichen Bett aufzustehen und dann wieder einschlafe. Mittagsschlaf ist das gleiche, nur dass ich zwischendurch ein paar Stunden auf war

[Peter Trimus]

Ich denke auch, dass bei mir der Grad der Klarheit eher ziemlich hoch ist, wenn ich in einem Endschlafstadium klarträume.

[insomnia]

Hallo zusammen!

Vielleicht ist es tatsächlich individuell...

Ich denke, dass es bei mir auch schon von der Erwartung abhängen könnte... Auch, dass ich viele Dinge gelesen habe, verändert meine Träume anscheinend.

Heute Nacht habe ich in einem Albtraum festgestellt, dass ich träume. Dieses Mal ging die Sicht weg. Es war alles trüb und verschwommen wie in grauem Nebel. Ich erinnerte mich schwach an "Irgendwas mit Stabilisieren..." und habe wie verrückt die Hände gerieben. DAs funktionierte aber in Bezug auf die Sicht überhaupt nicht. Ich konnte mich dann im zweiten Anlauf an einen anderen Ort wünschen, aber die Sicht wurde nicht besser. Das finde ich insofern interessant, weil ich eben erst gestern noch darüber gelesen hatte...

Mein kritisches Bewusstsein... ja, das ist so eine Sache. Ich versuche es zu schulen, aber ganz eigentlich mag ich es auch, wenn meine Trübträume eine Eigendynamik haben und "verrückte" Sachen passieren. Solange es keine Albträume sind ... Vielleicht ist DILD auch deshalb nicht meine Methode um lange und "gute" Klarträume zu haben.

Die Schlafenszeit ist bei mir kein Einflussfaktor, denn alle KTs waren um die gleiche Zeit herum - morgens zwischen 3.00 und 6.00 Uhr (nach meiner normalen Aufwachzeit in der Nacht). Mittagsschlaf kriege ich nicht hin, weil ich da nie müde genug bin. Da klappt kein WILD.

C.

[Joshua1007]

Wohl im Zusammenhang zu der Diskussion hier ist folgender Traum von heute nacht zu sehen: http://www.klartraumforum.de/forum/showt...#pid184461

LG Josh