Virtueller Kapitalismus und Freizeitversklavung
ich zocke gern ab und zu browsergames und stieß gerade auf diesen interessanten vortrag über das monetaristische design solcher spiele:
http://www.gdcvault.com/play/1016417/-100-000-Whales-An
zyniker dieser art finde ich erfrischend. selten wird zugegeben, was beim publikum nicht gerne gehört wird. aber vielleicht geht man in china zynischer mit solchen dingen um.
interessant ist, dass der kapitalismus neue wege geht. "internetpiraterie" wird im spielesektor durch verschiedene strategien entgegengewirkt. das vorgestellte modell von browsergames findet sich auch in anderen spielen: items können verbessert, selten durch zufall erworben und das level erhöht werden, auch schickes equipment, das andere beeindruckt, kann man sich kaufen. in-game geld wird gegen reales geld gehandelt. rankinglisten und tägliche events verführen die entsprechende spielerpsyche dazu, am spiel zu bleiben und entweder tonnenweise zeit oder tonnenweise geld zu investieren. die spieler arbeiten in ihrer freizeit, sie sind die sklaven der publisher, der "goldfarmers", der goldfarmer-brokers. und sei es browsergame oder normales spiel: ein intelligentes spiel arbeitet mit mechanismen, die süchtig machen. und sucht ermöglicht endloses farming in-game. der ertrag des gefarmten ist rein virtuell, könnte man sagen, auf der anderen seite ist er psychologisch das gefühl, weiter gekommen zu sein, besser geworden zu sein, besser als vorher und vor allem besser als die konkurrenten im spiel. welche starken psychischen kräfte dahinter liegen mögen, kann man erahnen, wenn man bedenkt, dass manche spieler, sofern sie das geld dazu denn haben, hunderttausende von dollar für browsergame- rewards ausgeben.
dabei geht es letztlich um das verkaufen von illusionen. ein berufszweig, der so alt ist wie die zivilisation als solche, und an deren beginn exemplarisch auch der beginn von prostitution und sklaverei steht. sklaverei ist nicht mehr in mode, so wird es schmackhafter gemacht durch die verkauften träume. träume, die umsonst sind, ergeben keinen profit. nicht nur eine free to play - playerbase wird rein aus instrumentalisierungszwecken der erweiterung des bekanntheitsgrades des spiels geduldet - auch das einmalige kaufen eines spieles ist ein auslaufmodell und bleibt ein erster schritt in richtung add-ons, erweiterungen, upgrades, boni...
die illusion von mächtigkeit, von respekt von seiten der playerbase, von ehrfurcht durch die unterlegenen, ist in der virtuellen welt und in der psyche als erfahrenes phänomen realität. der kapitalistische geist ist der der konkurrenz und der illusion des erreichens von allmacht. allmacht ist aber grundsätzlich im kapitalismus unmöglich. wo das intelligente spiel dem spieler wenigstens soviel abwechslung, grafik und story bietet, dass er weiterhin das gefühl hat, er spielt das spiel, und nicht das spiel ihn, ist es im kapitalismus in der materiellen welt gar nicht viel anders.
wo spieler geködert und gefarmt werden, um in ihrer freizeit illusionen zu kaufen - eine strategie, die ja auch in der materiellen welt lange schon funktioniert - ergeht es den scheinbaren nutznießern dieses systems ganz genauso. der kapitalismus farmt letztlich jeden aus, es gibt keinen gewinner, das erwirtschaften von geld, reichtum, das erlangen von macht und berühmtheit folgt dem selben prinzip wie das spiel selbst: der illusion von allmacht, der illusion, besser zu sein. mit dem einzigen unterschied, dass diese macht eine materielle grundlage hat und meist etwas länger hält als ein spiel. doch letztendlich geht es auch bei dieser macht nicht um die materie, sondern um die psyche des managers, brokers, halsabschneiders, die genährt wird von der illusion der grandiosität - welche die kehrseite der depression ist.
und so findet sich das kapitalistische prinzip selbst noch in reinen open- source games wieder, die keinen cent an in-game währung verdienen, noch nicht einmal an dem spiel selbst; nämlich in der unkreativität des erfolgskonzeptes, das allen spielen, sogar den analogen brett- und ballspielen usw., eigentümlich ist, so verschieden und innovativ sie ansonsten auch alle sein mögen: es geht um gewinnen und verlieren, um haben oder nicht haben, um besser werden, erwerben, tauschen, sich schmücken, ehrfurcht einflößen, um gewalt als grundlage für eine gesellschaftsordnung und im speziellen für die eigene macht und den spaß. auch in spielen, die ohne gewalt auskommen, handelt es sich doch meistens ums gewinnen und verlieren und so ist dies wohl ein grundtrauma, das man in der zivilisation der menschheit verorten kann, das bisher nicht aufgearbeitet wurde.
wo verlust kompensiert wird durch materielle aneignung, wo das recht des stärkeren oder klügeren gilt. scheinbar ein prinzip von evolution überhaupt, findet dieses gesetz ein heraklit, ein plato, ein hobbes, ein kant, ein darwin und sogar ein freud in der gesamten natur wieder, das er so alltäglich bei sich und im verlauf der geschichte erlebt hat und mit genug projektionskraft und selektiver wahrnehmung im leben der tiere und pflanzen ebenso verortet.
am ende ist die freizeit selbst eine illusion des kapitalismus, die nicht wirklich existiert. alle arbeit strebt auf die freizeit in zweierlei weise zu: psychologisch erleidet selbst der schlimmste workaholic das arbeiten als eine plackerei, sofern es keine rein freiwillige, sondern in unserer welt immer eine gezwungene tätigkeit und noch dazu niemals eine rein sinnvolle, sondern immer, selbst in den humanitärsten sparten, auch eine langweilige, eine monotone, eine lebenszerstörende komponente enthält. denn darauf fußt der kapitalismus als solcher und es erscheint mir als unmöglich, den kapitalismus gänzlich abzulehnen und dabei immer noch geld zu erwirtschaften, ebenso wie es unmögilch erscheint, auf geld sinnvoller weise zu verzichten, um dem kapitalismus den kampf anzusagen und diesen kampf auf diese weise tatsächlich zu GEWINNEN.
aber das ist ein unreflektierter pessimismus meinerseits, der ebenso gebildet sein kann von projektionen und unkreativität. sicher bin ich mir zumindest, dass es kreative wege geben muss und auch kann, um den kapitalismus zu überwinden. letztendlich muss dieser prozess aber im reinen sinn kreativ sein, d.h. experimentell, d.h. es kann gar keine sinnvolle vision geben, die bisher vollständig und durchgeplant ist und wir brauchen mut zum experiment. diesen mut haben wir vielleicht, wenn durch verzweiflung und dem durchbrechen der wahrheit die psychischen kräfte nicht länger auf das erheischen von illusionen von kontrolle und macht gerichtet werden können, wenn sie stattdessen nach dem suchen, was das projekt der philosophie seit ihrem anbeginn an angetrieben und noch immer nicht vollendet hat: die wahrhaftigkeit.
die zweite weise, auf die die arbeit zur freizeit zustrebt, ist aber nicht der wunsch nach dem feierabend oder urlaub, auf den ich eben gerade verwies, sondern der konsum. das ist nicht neu, dass produkte und dienstleistungen, die zum großteil von vorn herein dazu designed wurden, künstliche bedürfnisse zu erschaffen und zu befriedigen, auch einen absatzmarkt brauchen, um kapitalistisch zu funktionieren. die ganze freizeit ist also nur die zweite seite der arbeit, da sie darauf ausgerichtet ist, ihre ergebnisse zu konsumieren und ihre daseinsberechtigung aufrecht zu erhalten. aus diesem grunde ist freizeit niemals primär erholung oder recreación und selbst in dem geringen maße in dem sie es ist, dient dies noch dem zweck des kapitalismus für eine maximierter produktivität und effizienz der mitarbeiter. aus diesem grunde ist die freizeit aber an sich auslaugend, da sie sich grundsätzlich nur mit der zerstreuung beschäftigt, die ja nichts anderes bedeutet als das konsumieren von künstlichen bedürfnissen, d.h. der aufrechterhaltung und stärkung der illusionen, die einem verkauft werden sollen. d.h. alle kapitalistisch sinnvolle erholung basiert auf dem prinzip der nur scheinbaren, der kurzfristigen erholung - dem abtauchen in welten, die nicht der eigenen entsprechen, um zu vergessen, im betäuben der gefühle, im - virtuellen oder materiellen - ausagieren von grandiositätsphantasien. ja hierzu dient sogar noch die intimste sphäre unserer heutigen zeit: die partnerschaft.
damit will ich nicht sagen, dass fantasywelten, intime beziehungen, medien, internet, alles das, was irgendwie kapitalistischen interessen dient, nicht auch zugleich oder sogar hauptsächlich - wenn auch selten - gerade eine untergrabung des kapitalismus bedeuten können. gesellschaftskritik, selbsterforschung und selbsterkenntnis, gemeinsamer dialog und das erschaffen und genießen von wahrhaft schönem jenseits vom konsumzwang und der illusion ist ebenso möglich wie das erbauende, erhellende träumen im gegensatz zum rein illusionen- verstärkenden träumen, das es ja auch gibt. doch selbst intelligente und menschliche und inspirierende klassiker der medien und künste werden genauso wie gegenkulturen und subkulturen in den kapitalismus eingegliedert und vermarktet, ganz genauso wie man es auch mit dem klarträumen versucht und entgegen der scheinbaren unwahrscheinlichkeit dieses unterfangens stets auch erreicht.
deshalb ist für die untergrabung des kapitalismus immer ein sich wandelnder raum vonnöten - es gibt keine feste ideologie, keine subkultur, kein forum, keinen autor, keine kommune, kein kommunikationsmittel, bei dem es uneingeschränkt und für immer wie "zu hause" sein wird, solange nicht der alles unterwandernde kapitalismus insgesamt abgeschafft wurde.
das kann man positiv wenden und als wasser auf die mühlen des sich stets jung haltenden, frischen geistes ansehen, der einzig in der lage ist, das wunder des augenblicks mitsamt ethischer tragweite zu erkennen und in immer neuen formen und kontexten auszuleben.
die gedanken selbst sollten diesem strom folgen.
http://www.gdcvault.com/play/1016417/-100-000-Whales-An
zyniker dieser art finde ich erfrischend. selten wird zugegeben, was beim publikum nicht gerne gehört wird. aber vielleicht geht man in china zynischer mit solchen dingen um.
interessant ist, dass der kapitalismus neue wege geht. "internetpiraterie" wird im spielesektor durch verschiedene strategien entgegengewirkt. das vorgestellte modell von browsergames findet sich auch in anderen spielen: items können verbessert, selten durch zufall erworben und das level erhöht werden, auch schickes equipment, das andere beeindruckt, kann man sich kaufen. in-game geld wird gegen reales geld gehandelt. rankinglisten und tägliche events verführen die entsprechende spielerpsyche dazu, am spiel zu bleiben und entweder tonnenweise zeit oder tonnenweise geld zu investieren. die spieler arbeiten in ihrer freizeit, sie sind die sklaven der publisher, der "goldfarmers", der goldfarmer-brokers. und sei es browsergame oder normales spiel: ein intelligentes spiel arbeitet mit mechanismen, die süchtig machen. und sucht ermöglicht endloses farming in-game. der ertrag des gefarmten ist rein virtuell, könnte man sagen, auf der anderen seite ist er psychologisch das gefühl, weiter gekommen zu sein, besser geworden zu sein, besser als vorher und vor allem besser als die konkurrenten im spiel. welche starken psychischen kräfte dahinter liegen mögen, kann man erahnen, wenn man bedenkt, dass manche spieler, sofern sie das geld dazu denn haben, hunderttausende von dollar für browsergame- rewards ausgeben.
dabei geht es letztlich um das verkaufen von illusionen. ein berufszweig, der so alt ist wie die zivilisation als solche, und an deren beginn exemplarisch auch der beginn von prostitution und sklaverei steht. sklaverei ist nicht mehr in mode, so wird es schmackhafter gemacht durch die verkauften träume. träume, die umsonst sind, ergeben keinen profit. nicht nur eine free to play - playerbase wird rein aus instrumentalisierungszwecken der erweiterung des bekanntheitsgrades des spiels geduldet - auch das einmalige kaufen eines spieles ist ein auslaufmodell und bleibt ein erster schritt in richtung add-ons, erweiterungen, upgrades, boni...
die illusion von mächtigkeit, von respekt von seiten der playerbase, von ehrfurcht durch die unterlegenen, ist in der virtuellen welt und in der psyche als erfahrenes phänomen realität. der kapitalistische geist ist der der konkurrenz und der illusion des erreichens von allmacht. allmacht ist aber grundsätzlich im kapitalismus unmöglich. wo das intelligente spiel dem spieler wenigstens soviel abwechslung, grafik und story bietet, dass er weiterhin das gefühl hat, er spielt das spiel, und nicht das spiel ihn, ist es im kapitalismus in der materiellen welt gar nicht viel anders.
wo spieler geködert und gefarmt werden, um in ihrer freizeit illusionen zu kaufen - eine strategie, die ja auch in der materiellen welt lange schon funktioniert - ergeht es den scheinbaren nutznießern dieses systems ganz genauso. der kapitalismus farmt letztlich jeden aus, es gibt keinen gewinner, das erwirtschaften von geld, reichtum, das erlangen von macht und berühmtheit folgt dem selben prinzip wie das spiel selbst: der illusion von allmacht, der illusion, besser zu sein. mit dem einzigen unterschied, dass diese macht eine materielle grundlage hat und meist etwas länger hält als ein spiel. doch letztendlich geht es auch bei dieser macht nicht um die materie, sondern um die psyche des managers, brokers, halsabschneiders, die genährt wird von der illusion der grandiosität - welche die kehrseite der depression ist.
und so findet sich das kapitalistische prinzip selbst noch in reinen open- source games wieder, die keinen cent an in-game währung verdienen, noch nicht einmal an dem spiel selbst; nämlich in der unkreativität des erfolgskonzeptes, das allen spielen, sogar den analogen brett- und ballspielen usw., eigentümlich ist, so verschieden und innovativ sie ansonsten auch alle sein mögen: es geht um gewinnen und verlieren, um haben oder nicht haben, um besser werden, erwerben, tauschen, sich schmücken, ehrfurcht einflößen, um gewalt als grundlage für eine gesellschaftsordnung und im speziellen für die eigene macht und den spaß. auch in spielen, die ohne gewalt auskommen, handelt es sich doch meistens ums gewinnen und verlieren und so ist dies wohl ein grundtrauma, das man in der zivilisation der menschheit verorten kann, das bisher nicht aufgearbeitet wurde.
wo verlust kompensiert wird durch materielle aneignung, wo das recht des stärkeren oder klügeren gilt. scheinbar ein prinzip von evolution überhaupt, findet dieses gesetz ein heraklit, ein plato, ein hobbes, ein kant, ein darwin und sogar ein freud in der gesamten natur wieder, das er so alltäglich bei sich und im verlauf der geschichte erlebt hat und mit genug projektionskraft und selektiver wahrnehmung im leben der tiere und pflanzen ebenso verortet.
am ende ist die freizeit selbst eine illusion des kapitalismus, die nicht wirklich existiert. alle arbeit strebt auf die freizeit in zweierlei weise zu: psychologisch erleidet selbst der schlimmste workaholic das arbeiten als eine plackerei, sofern es keine rein freiwillige, sondern in unserer welt immer eine gezwungene tätigkeit und noch dazu niemals eine rein sinnvolle, sondern immer, selbst in den humanitärsten sparten, auch eine langweilige, eine monotone, eine lebenszerstörende komponente enthält. denn darauf fußt der kapitalismus als solcher und es erscheint mir als unmöglich, den kapitalismus gänzlich abzulehnen und dabei immer noch geld zu erwirtschaften, ebenso wie es unmögilch erscheint, auf geld sinnvoller weise zu verzichten, um dem kapitalismus den kampf anzusagen und diesen kampf auf diese weise tatsächlich zu GEWINNEN.
aber das ist ein unreflektierter pessimismus meinerseits, der ebenso gebildet sein kann von projektionen und unkreativität. sicher bin ich mir zumindest, dass es kreative wege geben muss und auch kann, um den kapitalismus zu überwinden. letztendlich muss dieser prozess aber im reinen sinn kreativ sein, d.h. experimentell, d.h. es kann gar keine sinnvolle vision geben, die bisher vollständig und durchgeplant ist und wir brauchen mut zum experiment. diesen mut haben wir vielleicht, wenn durch verzweiflung und dem durchbrechen der wahrheit die psychischen kräfte nicht länger auf das erheischen von illusionen von kontrolle und macht gerichtet werden können, wenn sie stattdessen nach dem suchen, was das projekt der philosophie seit ihrem anbeginn an angetrieben und noch immer nicht vollendet hat: die wahrhaftigkeit.
die zweite weise, auf die die arbeit zur freizeit zustrebt, ist aber nicht der wunsch nach dem feierabend oder urlaub, auf den ich eben gerade verwies, sondern der konsum. das ist nicht neu, dass produkte und dienstleistungen, die zum großteil von vorn herein dazu designed wurden, künstliche bedürfnisse zu erschaffen und zu befriedigen, auch einen absatzmarkt brauchen, um kapitalistisch zu funktionieren. die ganze freizeit ist also nur die zweite seite der arbeit, da sie darauf ausgerichtet ist, ihre ergebnisse zu konsumieren und ihre daseinsberechtigung aufrecht zu erhalten. aus diesem grunde ist freizeit niemals primär erholung oder recreación und selbst in dem geringen maße in dem sie es ist, dient dies noch dem zweck des kapitalismus für eine maximierter produktivität und effizienz der mitarbeiter. aus diesem grunde ist die freizeit aber an sich auslaugend, da sie sich grundsätzlich nur mit der zerstreuung beschäftigt, die ja nichts anderes bedeutet als das konsumieren von künstlichen bedürfnissen, d.h. der aufrechterhaltung und stärkung der illusionen, die einem verkauft werden sollen. d.h. alle kapitalistisch sinnvolle erholung basiert auf dem prinzip der nur scheinbaren, der kurzfristigen erholung - dem abtauchen in welten, die nicht der eigenen entsprechen, um zu vergessen, im betäuben der gefühle, im - virtuellen oder materiellen - ausagieren von grandiositätsphantasien. ja hierzu dient sogar noch die intimste sphäre unserer heutigen zeit: die partnerschaft.
damit will ich nicht sagen, dass fantasywelten, intime beziehungen, medien, internet, alles das, was irgendwie kapitalistischen interessen dient, nicht auch zugleich oder sogar hauptsächlich - wenn auch selten - gerade eine untergrabung des kapitalismus bedeuten können. gesellschaftskritik, selbsterforschung und selbsterkenntnis, gemeinsamer dialog und das erschaffen und genießen von wahrhaft schönem jenseits vom konsumzwang und der illusion ist ebenso möglich wie das erbauende, erhellende träumen im gegensatz zum rein illusionen- verstärkenden träumen, das es ja auch gibt. doch selbst intelligente und menschliche und inspirierende klassiker der medien und künste werden genauso wie gegenkulturen und subkulturen in den kapitalismus eingegliedert und vermarktet, ganz genauso wie man es auch mit dem klarträumen versucht und entgegen der scheinbaren unwahrscheinlichkeit dieses unterfangens stets auch erreicht.
deshalb ist für die untergrabung des kapitalismus immer ein sich wandelnder raum vonnöten - es gibt keine feste ideologie, keine subkultur, kein forum, keinen autor, keine kommune, kein kommunikationsmittel, bei dem es uneingeschränkt und für immer wie "zu hause" sein wird, solange nicht der alles unterwandernde kapitalismus insgesamt abgeschafft wurde.
das kann man positiv wenden und als wasser auf die mühlen des sich stets jung haltenden, frischen geistes ansehen, der einzig in der lage ist, das wunder des augenblicks mitsamt ethischer tragweite zu erkennen und in immer neuen formen und kontexten auszuleben.
die gedanken selbst sollten diesem strom folgen.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
Bitte keine coronaleugner