Meine ersten 3 Monate als Klarträumer – eine kleine Bilanz

[clearseven]

Als ich vor etwa 3 Monaten meinen ersten Klartraum hatte (DILD) war ich völlig geflasht. Ich hatte mich die Wochen davor auf das Thema eingelesen und viele Videos geschaut und dachte, dass ich das auch will. Ich kannte zwar den Zustand präluzid zu sein und weiß auch aus meiner Jugend, dass ich manchmal Träume so lange verlängert hatte, bis mir das Ende gefiehl, aber dass das einen Namen hat und man daraus geradezu eine Passion machen kann, das wusste ich nicht. Nun, eine Passion ist noch nicht draus geworden, aber ein gesteigertes Interesse und der Wille, ganz, ganz viel Klarzuträumen, weil ich von dem Zustand völlig fasziniert bin.

Für mich heißt es jetzt erstmal an meiner KT-Quote zu arbeiten, damit ich all die Dinge ausprobieren kann, die ich ausprobieren will, auch die KT-Stabilität lässt noch zu wünschen übrig. Noch bin ich mir nicht sicher, welches die beste Technik für mich ist. Ich hatte bislang 2 WILDs und 6 DILDs, wobei 3 der DILDs auf SSILD-Übungen folgten. Ich denke, SSILD könnte mein Kandidat sein, denn durch meinen völlig unkonstanten Schlafrhythmus (Schichtdienst) ist WILD nur in Ferienzeiten zuverlässig möglich. Meine Umgebung wurde auch angepasst. Das Bett so gestellt, dass ich nicht mehr direkt zum Fenster schaue (zu hell), ein neues, extrem bequemes Kissen gekauft und meinen Katzen wird gerade abgewöhnt, nachts auf mir rumzuliegen, damit ich entspannter bin (die wiegen schließlich einiges )

Ich versuche 1 Stunde am Tag zu Meditieren, mal mit Mindmachine mal ohne. Beides geht gleich gut, mit MM gehts aber schneller und die Träume sind anschließend lebendiger. Meine Ernährung stelle ich auf deutlich weniger Fleisch um, ohne dafür einen konkreten Grund zu haben. Ich habe einfach das Gefühl, dass das nicht mehr zu mir passt, Tiere aufzuessen. Ich lese jetzt auch Bücher übers luzide Träumen (derzeit La Berge), aber auch übers Astralreisen, denn mir scheint, dass die beiden enge Verwandte sind. Ach ja, Alkohol wird so gut es geht weggelassen, um meine Traumerinnerung nicht zu beeinträchtigen. Des weiteren bemühe ich mich, künstliche Fluoride komplett aus meinem Leben zu bannen.

Außenstehende würden jetzt sagen, der wird zum esoterischen Langweiler, aber die finden in ihren Träumen offenbar nicht das, was ich in ihnen finde. Hinter den Vorhang schauen fand ich ausserdem schon immer spannend

Cool, dass es euch gibt – euch Klarträumer!
Ohne euch wär ich nicht drauf gekommen.

Grüsse, Sven

[DreamViewer]

Manman, von dir können sich einige mal ne dicke Scheibe Motivation abschneiden (ich auch ).
Ich bin mir sicher, dass sich deine Erfolge bald einstellen werden.

Was für eine Meditation machst du? Ich meditiere auch, meistens mit Fokus auf meinen Atem.

Liebe grüße

[clearseven]

Hallo DreamViewer,
ja, mich fasziniert das Klarträumen sehr, es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, wenn auch manchmal zu kurz

Ich meditiere anfangs über den Atem, wie du. Sobald sich konkrete, hypnagoge Bilder einstellen, lasse ich den Atem flach weiterlaufen und beobachte stattdessen die aufkommenden Bilder. Wie ein Verfolger-Spot im Theater folge ich einem Bild, bis es sich auflöst, dann suche ich mir ein anderes. Ich liege auf dem Rücken, bewege mich kein Stück und entspanne zunehmend, bis mein Körper nach ca. 30 Minuten ein gewisses "Eigenleben" entwickelt. Es entstehen dann vom Unterbauch ausgehend (manchmal auch vom Nacken) heftige Schübe des Kribbelns, wie man es von einer beginnenden Schlafparalyse kennt, aber ohne die Geräusche und Visionen. Auch habe ich, wenn diese Schübe einsetzen, keine hypnagogen Bilder mehr, nur noch eine Art buntes oder weises Rauschen vorm inneren Auge. Die Schübe dauern nur wenige Sekunden, aber nach jedem Schub ist mein Körper noch entspannter also vorher, bis ich irgendwann gefühlt ohne Arme und Beine bin (nur noch ganz leicht zu spüren). Wobei sie nicht eingeschlafen sind, ich könnte sie jederzeit wieder bewegen, es ist also keine Schlafparalyse. Sehr zum Vorteil sind begleitend Binaurale Beats. Meist tieffrequente Sinustöne mit einer Schwebung im Theta-Bereich. Ich wende diese Meditation auch bei meinen WILD-Versuchen an mit dem Effekt, dass WILDen nicht klappt Stattdessen liege ich da und bin extrem entspannt, oder penne ein. Aber zwei meiner Klarträume in den letzten 14 Tagen ging eine solche Meditation voraus.

Interessanterweise kommt mir beim Meditieren mein Tinitus auf dem rechten Ohr zugute (Rauschen). Da kann ich mich drauf konzentrieren, um den inneren Dialog abzustellen

Viele Grüße, Sven

[Traumarchitekt]

Hallo Sven,
Ich bin auch begeistert von dir, wir haben uns ja schon wgen dem Massage-Ufo ausgetauscht . Seit dem ich das nutze, kann ich mich schon mal an mehr Träume erinnern. Ich verfolge alle deine Beiträge sehr interessiert, da du gute Ideen reinbringst und auch einige Hilfsmittel testest .

Mach weiter so, ich versuche mal dir etwas nachzumachen, damit meine Klarträume auch bald kommen .

[clearseven]

Hallo Traumarchitekt,
es freut mich sehr, dass ich dich mit der einen oder anderen Idee anstecken kann
Ich bin generell ein sehr neugieriger und ausprobierfreudiger Mensch und habe mir auf diesem Wege auch schon so Einiges selber beigebracht. Heute nacht probiere ich beim WBTB Guayusa-Tee aus, der heute angekommen ist. Werde wie immer berichten!
Dann habe ich heute gelesen, dass Beifuß die Traumerinnerung steigern soll, wird natürlich auch demnächst getestet. Eine gute TE ist mir genauso wichtig wie Klarträume, da ich meine Trübträume sehr schätzen gelernt habe, seit ich mich an sie besser erinnere.

Grüsse, Sven

[Peter Trimus]

Diese äußeren Mittel sind allerdings nur als kleine Unterstützung zu sehen. Das kritische Bewusstsein ist die Hauptsache dieser ganzen Geschichte.

[clearseven]

Das kritische Bewusstsein ist die Hauptsache dieser ganzen Geschichte.

definitiv!

[Hitokiri]

@ clearseven: Du machst echt sehr viel zum KT, was ich nie machen würde, Respekt. Auf Fleisch verzichten... nee...muss nicht

[clearseven]

Moin Hitokiri,
Fleischverzicht oder - einschränkung ist ja keine Voraussetzung fürs Klarträumen. Im Urlaub hatte ich eine recht hohe KT-Quote und da habe ich regelmässig Fleisch gegessen, weil die Griechische Küche bei fleischloser Ernährung noch Nachholbedarf hat. Ich bin immer noch in der Phase, wo ich alles ausprobiere, auch Hilfsmittel und Techniken. WILD hat sich für mich mittlerweile als Dauerflopp herausgestellt und MILD liegt mir auch nicht so richtig. DILD + ein aufgewecktes Kritisches Bewusstsein scheint am besten zu mir und meinen Schlafgewohnheiten zu passen, wobei das KB starken Schwankungen unterliegt, wie ich feststelle. Wie man es konstant auf hohem Level halten kann, habe ich noch nicht herausgefunden, aber mein Traumtagebuch hilft mir dabei. Die Träume durchgehen und sich die Situationen nehmen, wo man eigentlich hätte stutzig werden müssen (sprechende Hunde, etc). Dann rufe ich mir diesen Traummoment in Erinnerung und spiele ihn nochmal so durch, als hätte ich die Schummelei des Unterbewusstseins bemerkt und stelle mir vor, wie ich aufklare. Ich bin ja wie du eher ein Kurzschläfer und irgendwie habe auch ich eine REM-Phase zu wenig. So ist das leider bei Schichtworkern.

Grüsse, Sven

[Traumarchitekt]

Moin Sven,
seit gestern nutze ich ja auch die MindMaschine und will damit nun auch jeden Tag ne Stunde meditieren. Ich bin sicher, das hilft beim kritischen Bewusstsein.

Seit letzter Woche mache ich noch so ein Art kritisches Bewusstseins Training . Das hatte ich hier mal gelesen, es macht Spaß, ist einfach und ich hoffe damit im TT kritischer zu werden. Also ich mache folgendes:
Wenn ich z.B. durch die Stadt laufe (oder am Arbeitsplatz, Schule, Spaziergang), stelle ich mir vor, dass das alles nur eine Computer Simulation ist. Ich bin selbst nun in dieser Simulation und habe die Aufgabe als "Super-Delta-Einsatzkommando" das Programm auf Fehler zu prüfen.

Also gehe ich durch die Stadt und schaue mir alle Details möglichst genau an. Ich suche nach Grafikfehlern, unlogischen Ereignissen, fehlende Gerüche oder Geräusche, oder auch falsche Eindrücke. Ähnlich wie ein Beta-Tester versuche ich die Programmfehler der Programmierer zu finden. Z.B. wie so hat der Bettler am Ku´damm eine goldene Uhr an? Warum hat das Handy da noch eine Antenne? Ist die Temperatur für diese Jahreszeit nicht zu kalt eingestellt? Ist das ein logischer Schriftzug auf der Werbung, oder hat der Programmiere da gerade geschlampt ?
Und so weiter.

Jedesmal wenn ich einen "möglichen" Fehler entdecke, bekomme ich eine Belohnung. Die besteht darin, dass ich die Simulationssequenz beeinflussen darf (Klartraum). Also was würde ich nun tun, wenn ich im KT wäre und alles tun könnte was ich wollte?

Mir fällt das komischerweise leichter, Fehler von anderen zu finden/entdecken/entlarven, als nur kritisch durch die Gegend zu laufen.

[clearseven]

Hi Traumarchitekt,
das ähnelt meinen SSILD-Zyklen am Tage und ist sicherlich effektiv! Erzähl doch mal in dem Mindmachine-Thread, wie dir das Ding gefällt und ob es Auswirkungen auf deine Träume hat (Hypnagogien, Farben).

Grüsse, Sven

[Peter Trimus]

Über eine solche Simulation habe ich auch schon Gedankenexperimente gemacht. Allerdings macht das die Realität nicht weniger real, denn im Wachzustand ist mein kritisches Bewusstsein sowieso weit oben, hat also hohe Priorität.

[Hitokiri]

@ Traumarchitekt: Ich finde deinen Ansatz witzig und interessant. Wie genau belohnst du dich selbst? Das klingt wie eine Konditionierung bei Tieren mit Zuckerstückchen :p

[Traumarchitekt]

Gerade weil mein kritisches Bewusstsein zu Wünschen übrig lässt, versuche ich ab und zu diese Simulation.

Die Belohnung besteht darin, dass ich mir sage "hier ist ein Fehler in der Simulation, dass ist ein Klartraum, ich kann nun tun was ich will". Dann halte ich einfach mal an, überlege mir was ich gerne machen würde....läuft da gerade ne tolle Frau rum , oder würde ich gerne über die Häuser fliegen, oder in einen Sportwagen einsteigen und mal vollgas geben . Dann stelle ich mir das kurz innerlich vor, wie ich das mache. Das ist alles.