RE: Wie oft träumt ihr von welchen Personen?
14.06.2020, 21:12
@nuevo
Doch, das finde ich total schlüssig mit den Assoziationsketten. Genau stimmig.
Das geht einem tagsüber ja auch so. Ich stehe plötzlich da und wundere mich, warum ich ein bestimmtes Lied singe oder auf einen Gedanken komme und dann kann ich aber noch nachvollziehen, durch welche Gedankensprünge es um ein paar Ecken genau dazu kam.
Das passiert nachts sicher genauso, vielleicht mehr in Träumen in non-REM-Phasen? Weil die irgendwie sprunghafter sind? Das ist aber nur ein persönlicher Eindruck, dass es da immer so in "kleineren Fetzen" vor sich geht und das noch mehr für Assoziationsketten spräche als bei den längeren logischeren Träumen ... mmhh ...
@ viltrudis
Das finde ich auch sehr schlüssig. Und ich habe dazu auch schon eine spannende Erfahrung gemacht. Ich hatte immer schlechte Träume von meinen Eltern, richtige Alpträume. Nun hatten wir zwar zwischendurch zu Schulzeiten eine sehr schwere Zeit, aber das war schon ewig her (mehr als 20 Jahre) als ich diese Träume hatte. Und wir haben uns inzwischen toll verstanden eine gute Beziehung und richtig viel Kontakt über viele viele Jahre. Und ich kam immer nicht drauf, was das soll, dass ich immer noch Träume habe, in denen meine Eltern "so schlecht wegkommen" und alles so problembeladen ist. Das passte so gar nicht.
Das interessante ist jetzt, dass ich in dieser Zeit in einem Job feststeckte, der mich total überfordert und belastet hat. Das zog sich mehrere Jahre hin.
Als ich diesen letztendlich gewechselt habe vor ein paar Jahren, sind zeitgleich die schlimmen Träume mit Eltern/ Mutter von einen Tag auf den anderen weg gewesen.
Und vielleicht auch genau deswegen.
Diesen Zusammenhang habe ich aber zunächst nicht selbst hergestellt. Ich kam durch ein Buch über Träume darauf (erinnere mich geade nicht, welches das war). Da wurde erläutert, dass es oft die ersten einschlägigen Erfahrungen/ Bilder Im Leben zu einem Gefühl sind, die besonders fix abgespeichert werden. Besonders prägend, weil es die ersten Erfahrungen zu einem Thema sind und gegensätzliche Erfahrungen und auch Bewältigungsstrategien vielleicht noch fehlen. Oder so ähnlich ... Mist, ich kann das gerade nicht gut erklären, muss das nochmal raussuchen. Deshalb träume man auch nach Jahrzehnten so viel noch von Schule/ Abschlussprüfung.
Das führte mich zu der Erklärung, dass der Konflikt mit meinen Eltern so prototypisch für das "Feststecken" in einer Situation war, für "Sackgasse" aus der man sich aufgrund von Abhängigkeiten nicht befreien kann, dass sich das übetragen hat.
Ich weiß nicht, ob das jetzt total wirr klingt. Jedenfalls kamen die schlechten Träume über Konflikte mit meinen Eltern seit dem Arbeitsplatzwechsel schlagartig nie mehr vor. Insofern behalte ich die Hypothese erstmal
.
Und das würde ja dazu passen, dass du schreibst, dass die früheren Lehrerinnen als Autoritätspersonen für deine Träume "gecastet" sind :-). Oder deine Bullies aus der Schulzeit für Feindfiguren?