"Finja: Bedeutsame Begegnungen" ein Roman von Rhetor
Eine freie Rezension von Don
Klartraumforum existiert bereits seit 13 Jahren. Es ist eine Zusammenkunft von sehr interessanten Menschen: sensibel, fantasievoll und geistreich. Schon längst sind wir nicht nur einzelne Klarträumer, sondern ein Teil einer „Lucid Living Community“. Für mich persönlich ist es ein spannendes Experiment, was wird aus dieser Gemeinschaft? Welche Blumen werden aus dem Nährboden des Forums wachsen? Seit ich diese wunderbare Menschen auch persönlich kenne, glaube ich (noch mehr, als früher) an enormes kreatives Potential der Menschheit. Musiker, Schriftsteller, Philosophen, Dichter - mit Klarheit gesegnet, welche Inspirationen setzen sie in die Tat um? Mich hat bis jetzt gestört, dass viele Projekte entweder rein wissenschaftlich (Qualifikationsarbeiten) oder technisch (und damit meine ich nicht nur ZEO Zeug, sondern auch Klartrauminduktionstechniken) ausfallen. Haben die Klarträume etwa nichts Inhaltliches zu bieten?
In diesem Sinne war ich sehr gespannt, als Rhetor mir ein Exemplar seines Romans „Finja: Bedeutsame Begegnungen“ auf einem Klartraumtreffen im Berlin überreichte. Die Erste Überraschung war für mich, dass der Roman in seiner literarischen Form als eine Sammlung der (fiktiven) Beiträge aus Internet-Forum dargestellt wird. Für jeden Klartraumforumsüchtigen ist dieses Format ein Segen. Doch das Buch ist keine Wiedergabe der Geschichte von einer Online-Community, kein „Game of Thrones“ der Moderation, keine Beschreibung der böswilligen Attacken von Maha oder sonstigen spaßigen Trollen. Vielmehr zielt der Autor auf die psychologischen Elemente der Klarträumerei ab, er geht auf tiefere Schichten der Beziehungsebene – auf die Beziehung zw. einem Klarträumer und seiner Traumperson.
Diese Beziehungsebene gibt ihm reichlich Stoff nicht nur (im Sinne der Weltliteratur) für eine Seelenentblößung, sondern gibt auch Möglichkeit für die beiden Protagonisten in Laufe der Erzählung über sich selbst hinaus zu wachsen. Nebenbei bringt Rhetor den Leser all die verrückte spezifische Erscheinungen des Klartraumprozesses bei. Schlafparalyse, REM-Rebound, WILT, oder verschiedene Traumchecks werden jedoch (gottseidank!) nie zum Hauptthema. „Finja: Bedeutsame Begegnungen“ ist für mich persönlich eine Ode an die Reflexion. Im Spiegel der Traum-Beziehung wird im Roman so manches reflektiert: sei es die Ethik, die Literatur, Sport oder die Musik – der Autor ist breit aufgestellt. Obwohl Rhetor betont, dass sein Protagonist eine andere eben fiktive Person ist, habe ich viele seine Einstellungen und Gedankenströme im Roman wiedererkannt (ich lese ja auch seine echte Forumbeiträge bereits seit zehn Jahren ). Das äußert sich im Laufe des Romans in verschiedenen Ausprägungen: in der Liebe zur Latein, z.B. … oder an manchen Stellen auch in der Art und Weise mit den Klarträumen umzugehen und sie zu interpretieren.
Auf jeden Fall gibt der Roman ein geistiger Einblick in die Welt des Klarträumers und ein wenig in die Lesestruktur des Internetforums. Diese Lesestruktur wird leider besonders am Anfang zu häufig durch die eingeschobenen Kommentare verschiedenen Ebenen unterbrochen, was der Lesefluss anfangs etwas stört. Ab Mitte des Buches wird es ruhiger, die Klarträume werden länger/stabiler und die Geschichte kommt besser in Fahrt. Ich mag besonders das Ende des Buches und wünsche mir noch mehr von Finja zu erfahren.
Danke Rhetor! Möge die Klarheit uns erhellen!
In Liebe
Don
Klartraumforum existiert bereits seit 13 Jahren. Es ist eine Zusammenkunft von sehr interessanten Menschen: sensibel, fantasievoll und geistreich. Schon längst sind wir nicht nur einzelne Klarträumer, sondern ein Teil einer „Lucid Living Community“. Für mich persönlich ist es ein spannendes Experiment, was wird aus dieser Gemeinschaft? Welche Blumen werden aus dem Nährboden des Forums wachsen? Seit ich diese wunderbare Menschen auch persönlich kenne, glaube ich (noch mehr, als früher) an enormes kreatives Potential der Menschheit. Musiker, Schriftsteller, Philosophen, Dichter - mit Klarheit gesegnet, welche Inspirationen setzen sie in die Tat um? Mich hat bis jetzt gestört, dass viele Projekte entweder rein wissenschaftlich (Qualifikationsarbeiten) oder technisch (und damit meine ich nicht nur ZEO Zeug, sondern auch Klartrauminduktionstechniken) ausfallen. Haben die Klarträume etwa nichts Inhaltliches zu bieten?
In diesem Sinne war ich sehr gespannt, als Rhetor mir ein Exemplar seines Romans „Finja: Bedeutsame Begegnungen“ auf einem Klartraumtreffen im Berlin überreichte. Die Erste Überraschung war für mich, dass der Roman in seiner literarischen Form als eine Sammlung der (fiktiven) Beiträge aus Internet-Forum dargestellt wird. Für jeden Klartraumforumsüchtigen ist dieses Format ein Segen. Doch das Buch ist keine Wiedergabe der Geschichte von einer Online-Community, kein „Game of Thrones“ der Moderation, keine Beschreibung der böswilligen Attacken von Maha oder sonstigen spaßigen Trollen. Vielmehr zielt der Autor auf die psychologischen Elemente der Klarträumerei ab, er geht auf tiefere Schichten der Beziehungsebene – auf die Beziehung zw. einem Klarträumer und seiner Traumperson.
Diese Beziehungsebene gibt ihm reichlich Stoff nicht nur (im Sinne der Weltliteratur) für eine Seelenentblößung, sondern gibt auch Möglichkeit für die beiden Protagonisten in Laufe der Erzählung über sich selbst hinaus zu wachsen. Nebenbei bringt Rhetor den Leser all die verrückte spezifische Erscheinungen des Klartraumprozesses bei. Schlafparalyse, REM-Rebound, WILT, oder verschiedene Traumchecks werden jedoch (gottseidank!) nie zum Hauptthema. „Finja: Bedeutsame Begegnungen“ ist für mich persönlich eine Ode an die Reflexion. Im Spiegel der Traum-Beziehung wird im Roman so manches reflektiert: sei es die Ethik, die Literatur, Sport oder die Musik – der Autor ist breit aufgestellt. Obwohl Rhetor betont, dass sein Protagonist eine andere eben fiktive Person ist, habe ich viele seine Einstellungen und Gedankenströme im Roman wiedererkannt (ich lese ja auch seine echte Forumbeiträge bereits seit zehn Jahren ). Das äußert sich im Laufe des Romans in verschiedenen Ausprägungen: in der Liebe zur Latein, z.B. … oder an manchen Stellen auch in der Art und Weise mit den Klarträumen umzugehen und sie zu interpretieren.
Auf jeden Fall gibt der Roman ein geistiger Einblick in die Welt des Klarträumers und ein wenig in die Lesestruktur des Internetforums. Diese Lesestruktur wird leider besonders am Anfang zu häufig durch die eingeschobenen Kommentare verschiedenen Ebenen unterbrochen, was der Lesefluss anfangs etwas stört. Ab Mitte des Buches wird es ruhiger, die Klarträume werden länger/stabiler und die Geschichte kommt besser in Fahrt. Ich mag besonders das Ende des Buches und wünsche mir noch mehr von Finja zu erfahren.
Danke Rhetor! Möge die Klarheit uns erhellen!
In Liebe
Don
Alles begann mit einem Tod