Ich habe auf Facebook einen für mich interessanten Text über den relativen Solipsismus gelesen, den ich gerne teilen möchte, weil ich ich ihn bedenkswert finde.
Zitat:(1. Relativer Solipsismus)
( 2. Wirklichkeit und Illusion)
(3. Programm der Natur)
(4.Mensch und Individuum)
(5.Kosmische Lebenserhaltung)
(6. Theismus und Atheismus)
(7. Geistiger Pfad Über mich)
1. Relativer Solipsismus Ausgangssituation.
Die I. Haupt-Schrift und ihre Ausführungen können in der grundlegenden Erkenntnis zusammengefasst werden: Subjekt und Objekt sind untrennbar = die Außen-Welt besitzt keine objektive Existenz = die Außen-Welt ist eine Vorstellungs-Welt. Diese Erkenntnis ergibt sich zwangsläufig aus den 2 Ur-Prämissen (Logik und Subjekt/Objekt-Dualität), die Wissen a priori darstellen. Die Erkenntnis ist darum selbst Wissen a priori. Sie kann nicht sinnvoll bezweifelt werden. Darum kann sie als wahre Prämisse allen weiteren physischen und meta-physischen Schlüssen zugrunde liegen. Aus ihr ergeben sich alle folgenden Konsequenzen. Diese Prämisse verleitet aber zu voreiligen Schlüssen und Missverständnissen. Sofort drängt sich der Solipsismus auf, das Enfant terrible der Philosophie. Mit ihm sollte man besser nicht in Zusammenhang gebracht werden, denn dieses Kind ist geächtet. Es ist nicht gesellschaftsfähig. Es ist ausgeschlossen. Aus einer gewissen Perspektive betrachtet, geschieht das auch aus gutem Grund. Allerdings besitzt Solipsismus zwei Seiten, die klar auseinander gehalten werden müssen: Absoluter Solipsismus und relativer Solipsismus. Der Schluss, dass sich aus der I. Haupt-Schrift ein absoluter Solipsismus ergibt, ist ein voreiliger und überdies unlogischer Schluss. Zwischen absolutem und relativem Solipsismusmuss eine klare Unterscheidung getroffen werden.Absoluter Solipsismus. Der absolute Solipsismus ist die extremste Weltanschauung überhaupt. Er leugnet das Dasein von allem, mit Ausnahme des Daseins des Solipsisten und seiner Wahrnehmungs-Inhalte. Der absolute Solipsist ist somit absolut alleine. Er ist das einzige Subjekt, das einzige, bewusste Individuum. Es gibt nur die Vorstellungs-Welt dieses Solipsisten, denn es gibt keine anderen Subjekte, die sich Welten vorstellen könnten. Das von ihm Unwahrgenommene besteht nicht, weder materiell noch immateriell. Es gibt nur seine Wahrnehmungs-Inhalte. Der Kosmos reicht nur bis zum (sinnlichen und geistigen) Wahrnehmungs-Horizont des absoluten Solipsisten. Der absolute Solipsismus ist ein unbewiesenes Postulat. Die Widerlegung ist mit relativen Argumenten aber nicht möglich, denn die dem Postulat zugrunde liegende Prämisse ist eine wahre Prämisse: Die Außen-Welt ist tatsächlich eine Vorstellungs-Welt. Das Postulat besitzt einen wahren Kern. Der absolute Solipsismus kann daher im Kern nicht angegriffen werden. Er kann nur widerlegt werden, wenn der Schluss aus der wahren Prämisse in einen Widerspruch führen würde. Es wäre somit ein unlogischer Schluss. Für diesen Gegen-Beweis müssen alle 3 Faktoren des Kosmos berücksichtig werden: Bewusstsein, Materie und Information.
[1] Das logische Problem des absoluten Solipsismusist das Informations-Problem:Wenn der absolute Solipsist in seiner Vorstellungs-Welt Information vergessen hat, sie ihm also nicht bewusst ist, dann ist diese Information kein Bewusstseins-Inhalt. Im absoluten Solipsismus gibt es aber nur das, was dem einen Subjekt gerade bewusst ist. Was nicht Bewusstseins-Inhalt ist, das besteht nicht. Wenn sich kein anderes Subjekt dieser vergessenen Information also bewusst wäre, dann bestünde diese Information nicht mehr. Damit könnte es im absoluten Solipsismus keinerlei Erinnerungen geben. Von wo würden sie im Bedarfsfall abgerufen werden? Es gibt nichts außerhalb des Wahrnehmungs-Feldes eines Solipsisten.
[2] Der absolute Solipsist müsste seine Erinnerungen leugnen. Damit leugnete er sich aber selbst als Individuum. Ein Individuum definiert sich über seine Erinnerungen. Ohne Erinnerungen wird es zu niemandem, was der Definition eines Individuums widerspricht. Nur über Erinnerungen ist ein Zurechtfinden im Alltag möglich. Erinnerungen geben der Außen-Welt erst ihre Kontinuität. Ohne Erinnerung an Gestern, gäbe es keinen logischen Handlungsstrang ins Morgen. Aber vor allem: Gerade im absoluten Solipsismus wird die Alltagswelt immer wieder aufs Neue aus der Erinnerung vorgestellt. Absoluter Solipsismus führt sich daher selbst ad absurdum. Vergessene Information ist aus dem Wahrnehmungs-Feld eines Subjekts ausgeschiedene Information. Sie ist un-bewusste Information. Diese Information wird zur Erinnerung, wenn sie ins geistige Wahrnehmungs-Feld des Subjekts wieder zurückkehrt. Aber von woher kehrt sie zurück? Da auch Information als Objekt von ihrem Wahrgenommensein abhängt, muss es ein umfassenderes Bewusstseins-Feld geben, ein übergeordnetes Subjekt, das dieses Informations-Objekt in sich aufrechterhält und Zugriff gewährt. Damit ist absoluter Solipsismus jedenfalls ausgeschlossen. Der Weg führt in eine andere Richtung: Relativer Solipsismus und Meta-Physik. Aus der Subjekt/Objekt-Untrennbarkeit folgt logisch der Widerspruch im absoluten Solipsismus. Relativer Solipsismus. Der absolute Solipsismus ist logisch ausgeschlossen. Es wurde aber bewiesen, dass sich das Subjekt alleine in seiner Vorstellungs-Blase befindet muss. Darum ist ein relativer Solipsismus die logische Konsequenz. Er bedeutet, dass sich das Subjekt zwar alleine in seiner Vorstellungs-Welt befindet, dass es aber noch andere Subjekte und damit Welten gibt. Das Subjekt ist somit nur relativ alleine. Wenn jeder Mensch ein Subjekt in sich trägt, dann befindet sich jeder Mensch in seiner eigenen materiellen Welt. Diese Welten sind parallele Welten. Jedes Subjekt ist in derselben, parallelen Situation: Es ist ein Subjekt in einer Vorstellungs-Blase. Wenn Subjekte Übereinstimmungen in ihren Wahrnehmungen erzielen, dann müssen ihre parallelen Welten synchronisiert sein. Subjekte könnten sonst nicht miteinander kommunizieren. Synchronisation bedarf kollektiver Information, also Information, auf die alle Subjekte in ihren Vorstellungs-Welten Zugriff besitzen. Diese Ebene der Information muss eine in Bezug auf alle Vorstellungs-Welten objektiv bestehende Plattform sein. Sie vereint alle Vorstellungs-Welten. Diesen Informations-Pool könnte man daher kollektives Unbewusstes nennen. Alle Wahrnehmungs-Inhalte müssen von diesem Informations-Komplex gespeist sein. Kommunizierende Subjekte in parallelen Welten brauchen eine kollektive Informationsgrundlage. Eine Vorstellungs-Welt ist voller Gleichnisse ihrer selbst. Traum, Theater, Schule, Spiel, Spiegelkabinett, Gebärmutter, jedes dieser Gleichnisse zeigt einen Aspekt der Vorstellungs-Welt. Der Kosmos kann in seiner Rückbezüglichkeit immer nur Gleichnisse seiner selbst hervorbringen, Fraktale, die im Prinzip identisch sind, aber unterschiedlich in Gestalt und Komplexität. So gibt es ein zeitgemäßes Gleichnis für die Synchronisation von parallelen Welten. Es ist ein Gleichnis mit hohem Erklärungsgehalt, denn es integriert nicht nur den Materie-, sondern aus den Informationaspekt der Vorstellungs-Welten. Dieses Gleichnis ist das vernetzte PC-Rollenspiel: Der Avatar repräsentiert den Spieler in der Spiel-Welt. Diese virtuelle Welt, die auf dem Bildschirm erscheint, ist ein Konstrukt von Schirm und Rechner. Es gibt so viele Konstrukte, wie es Schirme gibt. Darum sind die erscheinenden Welten energetisch nicht identisch. Kein Spieler kann die Welt eines anderen Spielers unmittelbar wahrnehmen, sondern nur mittelbar auf seinem eigenen Schirm. Die Identität dieser Welten besteht aber informationell. Es sind zwar energetisch getrennte Welten, aber in Bezug auf die zugrunde liegende Information gibt es nur eine einzige Welt. Diese eine Welt wird auf den Schirmen zu vielen virtuellen Welten.
[3] Für ein vernetztes Spiel genügt aber nicht nur die Identität des zugrunde liegenden Spielkonzepts. In diesem Falle wäre es ein solitäres Rollen-Spiel. Jeder Spieler wäre zwar informell in derselben Welt, aber die Spieler könnten einander in dieser Welt nicht treffen. Bei vernetzen Spielen findet die Kommunikation der Spieler über einen kollektiven Informations-Server in der Wirklichkeit statt, auf dem die Aktionen der Spieler als Information abgespeichert werden und auf den alle Zugriff besitzen. Die Spieler handeln also in jeder Hinsicht informationell in derselben Spiel-Welt, obwohl ihre Aufmerksamkeit auf virtuell getrennte Welten gerichtet ist. Auf der Ebene der Information gibt es nur eine Welt. Sie wird vielfach individuell materialisiert. Wenn dieses Gleichnis auf die geistige Ebene gehoben wird, dann nimmt der Spieler seinen Avatar und dessen Welt nicht von außerhalb auf einem Monitor wahr, sondern der Spieler befindet sich in seiner Vorstellung als Avatar inmitten dieser Welt. Das geistige Spiel wird rein in der Vorstellung gespielt. Es ist eine auf einer Programm-Grundlage induzierte Traum-Welt. Jeder Spieler befindet sich in seiner eigenen Vorstellungs-Blase. An der Wurzel aller Blasen besteht aber die kollektive Informations-Basis in der Wirklichkeit, aus der alle Spieler schöpfen und die alle Spieler verbindet. An dieser Basis sind ihre Welten eine Welt.
[4] Diese Beschreibung trifft das Prinzip des relativen Solipsismus. Der Spieler entspricht dem Individuum, das sich in seiner Vorstellungs-Welt im Prinzip in der dargelegten Situation befindet. Aber es weiß nichts davon, denn: Der relative Solipsismus besitzt keine empirischen Konsequenzen. Er ist in der sinnlichen Wahrnehmung nicht feststellbar. Auch wenn es nur eine einzige materielle Außen-Welt gäbe, würde sich diese Welt nicht anders darstellen. Die Menschen würden nicht anders aussehen und sie würden sich auch nicht anders verhalten. Wer also nicht auf der Suche nach Wahrheit ist, für den ist der relative Solipsismus ohne Relevanz. Relativer Solipsismus ist die Antwort auf die Frage: Wie ist eine nicht existente objektive Außen-Welt mit der Pluralität kommunizierender Subjekte vereinbar? Zentrum der Pluralität. Im Zentrum einer Vorstellungs-Blase befindet sich ein Subjekt. Das Volumen der Blase ist die Außenwelt. Die Peripherie ist die sinnliche Wahrnehmungsschwelle. Es gibt kein Dahinter. Solange das Subjekt nach außen blickt, muss es immer im Zentrum seiner Blase sein. Das Subjekt kann diesen Kokon nach außen (horizontal) niemals verlassen. Es gibt keine externe Welt-Pforte. Diese Pforte könnte nur eine interne (vertikale) Pforte im Zentrum sein. In welche Vorstellungs-Welt das Subjekt auch immer auf- oder absteigen könnte, das Subjekt wäre in seiner Subjektivitäts-Blase. Wo aber sind die anderen Subjekte? Es gibt nur zwei Möglichkeiten: (1) Diese Subjekte befinden sich außerhalb des Zentrums der eigenen Vorstellungs-Welt. (2) Diese Subjekte befinden sich im Zentrum der eigenen Vorstellungs-Welt. Ad 1.) a.) Kann es in der Außen-Welt des Subjekts noch andere Subjekte geben? Dann gäbe es auch andere Perspektiven auf die Außen-Welt. Dann gibt es aber auch andere Außen-Welten, denn eine materielle Welt entsteht erst in der Perspektive. Da es keine objektive, materielle Plattform gibt, muss es so viele materielle Welten geben, wie es Subjekte gibt. Jedes Subjekt ist damit notgedrungen alleine in seiner materiellen Welt. Wenn ein Subjekt von sich selbst weg auf seine Umwelt zeigt, dann können sich dort somit keine anderen Subjekte befinden, denn jede Richtung, die vom Subjekt wegführt, führt zwangsläufig in seine eigene Vorstellungs-Welt. Es ist auszuschließen, dass sich innerhalb einer Raum/Zeit-Blase andere Subjekte befinden. b.) Könnten sich andere Subjekte in ihren Welten dort draußen hinter dem Horizont befinden, also räumlich außerhalb der Blase eines Subjekts? Was ist denn um die Blase eines Subjekts herum? Diese Frage ist eine ungültige Frage. Es gibt kein „Herum“. Es kann keine räumliche Position außerhalb des subjektiven Raumes geben, von der man auf diesen Raum blicken könnte. Er kann nur von dem Subjekt wahrgenommen werden, das sich in diesem Raum befindet und ihn sich vorstellt. Ein subjektives Konstrukt kann von außerhalb dieses Konstruktes nicht wahrnehmbar sein, denn es besitzt keine objektive Existenz. Raum ist eine Vorstellung.
[5] Das Bild von parallelen Vorstellungs-Blasen schwebend im leeren Raum ist ein falsches Bild. Erstens werden subjektive Blasen von außen vorgestellt. Zweitens wird objektiver Raum zwischen den Blasen vorgestellt. Beides ist unlogisch. Subjektive Blasen können von außen nicht vorstellbar sein, denn sie sind nur von innen heraus wahrnehmbar. Darum kann auch kein objektiver Raum zwischen den Blasen vorstellbar sein. Objektives ist unvorstellbar. Jede Vorstellung ist naturgemäß subjektiver Natur. Fazit: Es gibt keinen Raum um eine Vorstellungs-Welt des Subjekts herum. Es gibt dort draußen daher keine anderen Vorstellungs-Welten.
[6] Es ist auszuschließen, dass sich außerhalb des Zentrum hinter dem Horizont der Vorstellungs-Welt andere Subjekte in parallelen Vorstellungs-Welten befinden. Ad 2.) Es bleibt somit nur eine Möglichkeit: Andere Subjekte können sich nur im Zentrum der eigenen Vorstellungs-Welt befinden. Wenn es weder in der Außen-Welt, noch um diese Außen-Welt herum, noch im Zentrum andere Subjekte gäbe, dann gäbe es keine anderen Subjekte. Es gäbe dann nur ein einziges Subjekt: ICH. Um diesen Punkt, diese geistige Position herum, werden Raum und Zeit aufgespannt. Aber das würde absoluten Solipsismus bedeuten. Es gibt nur ein einziges Subjekt und damit auch nur eine einzige Welt. Da der absolute Solipsismus aber logisch unhaltbar ist, können andere Subjekte nur im Zentrum der eigenen Welt Dasein besitzen. Die Pluralität von Subjekten kann sich nur im Zentrum der eigenen Vorstellungs-Welt befinden. Was ist das Zentrum einer Vorstellungs-Welt? Es ist die bewegungslose, immaterielle Nabe des sich drehenden, materiellen Rades. Das Zentrum nimmt keinen Raum im Raum ein. Sinnlich kann es nicht wahrgenommen werden. Das Zentrum ist ein Punkt. Es ist Bewusstsein. Bewusstsein darf aber nur theoretisch als leer begriffen werden. In der Praxis muss es Inhalt besitzen. Dieser Inhalt ist seine Information. Sie ist immateriell wie Bewusstsein selbst. Wenn Bewusstsein aus vielen Subjekten besteht, dann muss das Zentrum derart in Informations-Komplexen strukturiert sein, dass es in der Welt der Information viele Zentren ist. Das Zentrum ist aus räumlicher Sicht ein Mittel-Punkt. Aber in Kombination mit Information muss dieser Punkt viele Punkte sein. Es ist theoretisch immer derselbe Punkt, der sich aber praktisch an verschiedenen Informations-Positionen befindet. Gleichnis: Viele Löcher in einem Stoff sind alle theoretisch dasselbe Loch, denn Nichts ist von Nichts ununterscheidbar. Die Unterscheidbarkeit der Löcher ergibt sich erst praktisch aus dem Stoff. Wenn diesem Gleichnis seine Räumlichkeit entzogen wird, bleibt nur ein Punkt übrig, in dem das Gleichnis gilt. Es ist ein Punkt, der innerhalb einer raumlosen Informations-Struktur viele Punkte/Subjekte ist.
[7] Das Zentrum aller Vorstellungs-Welten ist ein Punkt. In diesem Punkt befindet sich die Welt der Information, in der sich alle Subjekte in Wirklichkeit befinden. Subjekte sind nur in ihren Vorstellungen in einer räumlichen Welt.
aus Facebook von Eric Ebensperger