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Relativer Solipsismus

RE: Relativer Solipsismus
#16
25.11.2018, 13:06
[+] 5 User sagen Danke! Liri für diesen Beitrag
Solange wir nicht Pippi Langstrumpf sind, müssen wir mit der Realität im Wesentlichen klarkommen. Wir haben Handlungsfreiheit, aber nicht absolute Macht. Selbst im Klartraum gibt es nicht den absoluten Willen.

Und wenn man davon ausgeht, dass die Realität nur etwas ist, was man sich einbildet, dann ist das ein geschlossenes System, mit dem sich alles erklären lässt. Mit Personen, die das denken, lässt sich letztendlich nicht mehr argumentieren, weil man ja nur ein Pappkamerad dieser Person ist, von ihr aus betrachtet.

Das ist ein bisschen so wie bei sehr religiösen Menschen, die alles, aber auch alles, auf den Willen Gottes zurückführen. Nur dass Gott in dem Fall durch das Ich ersetzt wird.
~ Nachad hobi no driabadramd ~


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RE: Relativer Solipsismus
#17
25.11.2018, 20:17 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.11.2018, 20:22 von ichbinmehr.)
[+] 1 User sagt Danke! ichbinmehr für diesen Beitrag
Zitat:Du hast nicht gesagt, welche Naturgesetze sich für dich ändern.

Das Naturgesetz woher die Materie kommt. Erklärungsmodelle: Biologie, Physik und Co fallen weg. Diese Programme werden gelöscht. Dann erkennst du die wahre Quelle der Schöpfung.

Zitat:Wie soll denn eine Umgebung mit etwas synchron sein?

Ich gebe dir mal ein Beispiel für so eine Synchronizität, die sich kürzlich ereignet hat. Ich beschäftigte mich die Tage mit der Frage wie integriere ich das Thema Humor in meine Persönlichkeit, da ich Defizite auf diesem Gebiet habe. Ich habe den Humor aus meinem Ego ausgeschlossen, weil bestimmte andere Persönlichkeitsanteile, wie Streben nach Wissen und Ernsthaftigkeit, den Humor verdrängt haben.

Ich bin gerade dabei mein Ego aufzulösen und somit schaue ich mir all meine Programme genau an, um mich nach meinen Wünschen umzuprogrammieren. Ich schrieb die Frage, oder den Impuls zur Änderung meines Programms, in einen Chatraum. Das war ein Ritual, welches meine Entscheidung mich dem Thema zu öffnen, bekräftigte.

Ich schaue im Moment Star Trek – Next Generation, Staffelweise auf Netflix. Genau am nächsten Tag, kam die Folge wo Data (der Android – der dem Persönlichkeitsaspekt des Strebens nach Wissen entspricht) Humor verstehen will. Data war immer schon eine Person, mit der ich mich auf Grund des Fokus auf Wissen (Enneagramm Typ 5) gespiegelt fühlte.

Es gab also eine Synchronizität zwischen meiner Entscheidung, also meinem Bewussteinsfokus und der Außenwelt. Meine Gedanken und die Umwelt waren synchron. Ggenau in dem Moment bekomme ich diese Folge präsentiert. Klar kann man sagen, so ein Zufall, aber ich erlebe so etwas ständig. Um so mehr ich mich in der Identifikation mit meinem höheren Selbst befinde, um so mehr nehmen diese Synchronizität zwischen meinem Geist und der Umwelt zu. Daran sehe ich, ich erschaffe meine Realität.

Zitat:Was genau meinst du mit "erschaffen"? Etwas herzaubern?

Wie im oben genannten Beispiel Humor, erschaffe ich durch meine Gedanken Realität. All das was ich sehe wenn ich die Augen aufmache, bin ich selbst.

Zitat:Du widersprichst dir. Bist du es nicht, der kritisches Hinterfragen ebenso anpreist?

Ja. Ich bin beides Glaube und Zweifel.
Ich widerspreche mir. Ja genau darum geht es.
Die Vereinigung der Gegensätze, bringt die Erlösung aus dem einseitigen Ego.


Zitat:Du bist also für blinden Glauben, für die blinde Hingabe einer Ideologie?

Nein überhaupt nicht. Buddha hatte es gut beschrieben:

Glaube nichts, weil ein Weiser es gesagt hat.
Glaube nichts, weil alle es glauben.
Glaube nichts, weil es geschrieben steht.
Glaube nichts, weil es als heilig gilt.
Glaube nichts, weil ein anderer es glaubt.
Glaube nur das, was Du selbst als wahr erkannt hast.


Ich habe die komplette Realität in Frage gestellt.

Zitat:Sehe ich nicht, wie soll ein Beweis einen Gegenbeweis erzeugen.

https://www.youtube.com/watch?v=KuiyHem7I1A&t=9s
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RE: Relativer Solipsismus
#18
25.11.2018, 20:48
(25.11.2018, 20:17)ichbinmehr schrieb:
Zitat:Du hast nicht gesagt, welche Naturgesetze sich für dich ändern.

Das Naturgesetz woher die Materie kommt. Erklärungsmodelle: Biologie, Physik und Co fallen weg. Diese Programme werden gelöscht. Dann erkennst du die wahre Quelle der Schöpfung.

Wahrscheinlich verstehst du unter einem Naturgesetz etwas anderes als ich.

Für mich ist es so:

Zitat:Als Naturgesetz wird in der Wissenschaftstheorie eine Regelmäßigkeit von Vorgängen in der Natur bezeichnet. Die Pluralform „Naturgesetze“ bezeichnet darüber hinaus die Gesamtheit dieser Regelmäßigkeiten, einschließlich solcher, die noch nicht entdeckt oder formuliert wurden, unabhängig von ihrer spezifischen Formulierung. Von anderen Gesetzen unterscheiden sich Naturgesetze darin, dass sie nicht von Menschen nach deren Belieben in Kraft oder außer Kraft gesetzt werden können.
https://de.wikipedia.org/wiki/Naturgesetz

Eine Regelmäßigkeit von Vorgängen in der Natur. Das hat eher wenig mit Erklärungen für diese Vorgänge zu tun.

(25.11.2018, 20:17)ichbinmehr schrieb:
Zitat:Wie soll denn eine Umgebung mit etwas synchron sein?

Ich gebe dir mal ein Beispiel für so eine Synchronizität, die sich kürzlich ereignet hat. Ich beschäftigte mich die Tage mit der Frage wie integriere ich das Thema Humor in meine Persönlichkeit, da ich Defizite auf diesem Gebiet habe. Ich habe den Humor aus meinem Ego ausgeschlossen, weil bestimmte andere Persönlichkeitsanteile, wie Streben nach Wissen und Ernsthaftigkeit, den Humor verdrängt haben.
[...]
Ich schaue im Moment Star Trek – Next Generation, Staffelweise auf Netflix. Genau am nächsten Tag, kam die Folge wo Data (der Android – der dem Persönlichkeitsaspekt des Strebens nach Wissen entspricht) Humor verstehen will. Data war immer schon eine Person, mit der ich mich auf Grund des Fokus auf Wissen (Enneagramm Typ 5)  gespiegelt fühlte.

Es gab also eine Synchronizität zwischen meiner Entscheidung, also meinem Bewussteinsfokus und der Außenwelt. Meine Gedanken und die Umwelt waren synchron. Ggenau in dem Moment bekomme ich diese Folge präsentiert. Klar kann man sagen, so ein Zufall, aber ich erlebe so etwas ständig. Um so mehr ich mich in der Identifikation mit meinem höheren Selbst befinde, um so mehr nehmen diese Synchronizität zwischen meinem Geist und der Umwelt zu. Daran sehe ich, ich erschaffe meine Realität.

Ah. Was du Synchronizität nennst, nenne ich Zufall und Bestätigungsfehler. Je genauer du hinschaust, desto öfter siehst du solche Effekte. Probiere es mal aus: Achte, so oft es geht, auf die Zahl 5. Du wirst verstellen, dass die Zahl fünf viel öfter und plötzlich überall vorkommt. Hier ist es genau das gleiche.

(25.11.2018, 20:17)ichbinmehr schrieb:
Zitat:Was genau meinst du mit "erschaffen"? Etwas herzaubern?

Wie im oben genannten Beispiel Humor, erschaffe ich durch meine Gedanken Realität. All das was ich sehe wenn ich die Augen aufmache, bin ich selbst.

Seufz.

(25.11.2018, 20:17)ichbinmehr schrieb:
Zitat:Du widersprichst dir. Bist du es nicht, der kritisches Hinterfragen ebenso anpreist?

Ja. Ich bin beides Glaube und Zweifel.
Ich widerspreche mir. Ja genau darum geht es.
Die Vereinigung der Gegensätze, bringt die Erlösung aus dem einseitigen Ego.

Ich denke, viel zielführender als das Akzeptieren von Gegensätzen wäre zum Beispiel nicht Extremen zu verfallen. Denn dann werden Diskussionen nicht zwecklos.


(25.11.2018, 20:17)ichbinmehr schrieb:
Glaube nichts, weil ein Weiser es gesagt hat.
Glaube nichts, weil alle es glauben.
Glaube nichts, weil es geschrieben steht.
Glaube nichts, weil es als heilig gilt.
Glaube nichts, weil ein anderer es glaubt.
Glaube nur das, was Du selbst als wahr erkannt hast.


Ich habe die komplette Realität in Frage gestellt.

Glaubst du nicht an Sinnestäuschung, glaubst du, dass du immer richtig liegst? Nein, glaube ich nicht. Aber es macht ganz den Anschein, da du aus einfachen Zufälllen folgerst, alles sei nur deine "Projektion".


(25.11.2018, 20:17)ichbinmehr schrieb: https://www.youtube.com/watch?v=KuiyHem7I1A&t=9s

So viel Zeit und Nerven habe ich nicht, gib mir mal eine TLDW-Version. Du hast es ja sicher gesehen.
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RE: Relativer Solipsismus
#19
25.11.2018, 22:00
Hey Brot, ich spüre gerade ich habe kein Interesse an diesem Gespräch.

Früher habe ich mich sehr lange mit solchen Diskussionen aufgehalten, aber ich sehe du du bist nicht offen, dein Interesse ist nicht echt, es dient nur deiner Selbstbestätigung. Ich würdest meine Zeit verschwenden. Glaube was du willst.
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RE: Relativer Solipsismus
#20
25.11.2018, 22:42
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(25.11.2018, 22:00)ichbinmehr schrieb: Hey Brot, ich spüre gerade ich habe kein Interesse an diesem Gespräch.

Früher habe ich mich sehr lange mit solchen Diskussionen aufgehalten, aber ich sehe du du bist nicht offen, dein Interesse ist nicht echt, es dient nur deiner Selbstbestätigung. Ich würdest meine Zeit verschwenden. Glaube was du willst.

Oh. Na dann. Tut mir leid, wenn das so rüberkam. Dass ich nicht wirklich Lust habe, Solipsist zu werden dürfte aber klar sein. Aber mir ging es nicht um Selbstbestätigung - was sollte ich damit - du hast nur eine ganz eigene und merkwürdige Art, die Dinge aufzufassen. Ich verstehe sie nicht, sie macht für mich keinen Sinn.

Aber ich akzeptiere das. Mein Interesse an dem Ganzen hält sich in Grenzen (es ist aber echt) und ich kann verstehen, wenn das nicht weiter ausgewalzt werden soll.

Darf ich dir eigentlich auch Selbstbestätigung vorwerfen?
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RE: Relativer Solipsismus
#21
25.11.2018, 23:10
Ja darfst du. Ich nehme deinen Hinweis an und denke darüber nach. Danke.

Ich hab einfach keine Lust mehr in einer Form, in der ich mich rechfertigen muss, über Weltbildfragen zu diskutieren. Sorry. Ich hab das so lange gemacht und merke das führt für mich nirgends mehr hin. Es gibt für mich auch keine Wahrheit mehr, so fällt die Diskussionswut über die Wahrheit weg. Ich bin an konstruktiven Gesprächen interessiert, die irgendwo hin führen, die mich weiter hinaus in den Kosmos führen. Mich interessiert Bewussteinserweiterung, ich möchte mich erweitern. Diesen Aspekt suche ich in Gesprächen. Wenn ich mich in herkömmlichen Weltbildern bewege, schränkt dass die Möglichkeit ein, wie weit mein Bewusstsein ist. Ich kann nicht zu dieser Sichtweise zurück.

Zur Zeit frage ich mich zb wie ich diese Wahrnehmung von Kausalität zwischen Geist und Umwelt intensivieren kann. Ein Gespräch darüber, dass meine Sichtweise irgendwie falsch ist, bringt mich dieser Frage nicht näher. Für mich haben diese Gepräche über Weltbilder schon so einen langen Rattenschwanz, denn oft habe ich Weltbildthemen nur in den Raum geworfen, um Gesprächspartner für Bewusstseinserweiterung zu finden. Bitte nimm es nicht persönlich, dass ich jetzt hier aussteige. Ich muss dieses Kapitel (Diskussion, Kampf um Wahrheit, um Akzeptanz) nur für mich an dieser Stelle beenden.
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RE: Relativer Solipsismus
#22
25.11.2018, 23:30
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Wenn es das ist, was du willst, dann mache das. Ich als überzeugter Existentialist kann da nichts im Wege stehen.

Allerdings bist du bei mir, wenn du nach Gesprächspartner über Bewusstseinserweiterung suchst, wirklich an der falschen Adresse. Ich könnte dir von LSD erzählen, von DMT und von anderen Halluzinogenen, über die ich flüchtig etwas weiß. Aber das ist wohl kaum die Art von Erweiterung, die du hier ausloten willst.

Jedoch will ich zumindest Bedenken geben. Aber die hast du sicher schon zu Hauf gehört.
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RE: Relativer Solipsismus
#23
26.11.2018, 10:27
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(25.11.2018, 23:10)ichbinmehr schrieb: Es gibt für mich auch keine Wahrheit mehr, ...

Damit hast Du ganz nebenbei auch noch etwas für meine Selbstbestätigung getan wink1

(25.11.2018, 09:17)Rhetor schrieb: Angenommen, ich bringe dann das Totschlagargument "Letztendlich ist doch sowieso alles gleichzeitig richtig und falsch" – was machst Du dann?
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RE: Relativer Solipsismus
#24
28.11.2018, 14:19 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.11.2018, 14:19 von ichbinmehr.)
Brot schrieb:

Zitat:Ich könnte dir von LSD erzählen, von DMT und von anderen Halluzinogenen, über die ich flüchtig etwas weiß. Aber das ist wohl kaum die Art von Erweiterung, die du hier ausloten willst.

Nun ja wenn du persönliche Erfahrungen mit Substanzen hast, die deinen Realitätsbegriff verändert haben, dann wäre ich natürlich interessiert. Ich persönlich habe da nur wenig Erfahrung.

Zu Substanzen habe ich eine gespaltene Meinung. Ich denke sie können ein Toröffner sein, um Erfahrungen ausserhalb der Alltagsnorm zu erleben. Diese Erfahrungen regen dann zum nachdenken über die Realität an. Das finde ich begrüssenswert. Allerdings verfallen viele Menschen die sich mit Substanzen beschäftigen eher der Realitätsflucht, Süchten und anderen Begleiterscheinungen, die Substanzkonsum auslösen können. Ich halte Substanzkonsum, nur dann für konstruktiv, wenn ein bewusster Umgang damit stattfindet. Allerings wird das ja von der Gesellschaftsordnung, der Drogenpolitik wieder verhindert.

Ich habe als ich zwischen ca. 15 J und 25 J alt war gelegendlich THC und Salvia Divinorium (ein kurz wirkendes pflanzliches Halluzinogen) geraucht. Da ich selbst ein sehr vorsichtiger und ängstlicher Mensch bin, mein Vater war Alkoholiker, habe ich auch sehr viel Respekt vor Substanzmissbrauch und deren Folgen. Gleichzeitig bin ich auch neugierig und halte nichts von pauschalen Meinungen. Ich habe dann irgendwann gemerkt, dass ist nicht mehr mein Weg ist.

Interessanterweise hatte ich damals, durch THC Konsum, regelmässige Schlafparalysen durch ein Art intuitives Yoga Nidra welches damals aus mir selbst heraus entstand, eine Gotteserfahrung, eine Sterbeerfahrung. Und das mit ca. 16J. Damals konnte ich das nicht integrieren, ich konnte es nur vergessen, verdrängen und habe mich im Verlauf meiner Meditationserfahrungen dann erst zurück erinnert, dass ich das alles schon einmal erlebt habe. 

Mit Salvia hatte ich viele Lachanfälle und eine Astralreise im Wachzustand. Aber auch das war mir damals viel zu heftig und mir fehlte Wissen, um diese Erfahrung sinnvoll zu verarbeiten. Um Salvia rankt sich der Mythos, dass man zu einer Pflanzengöttin Kontakt aufnimmt, eben eine schamanische Sichtweise. Diese Pflanzengöttin schmiss mich dann zuletzt unsaft aus einer negativen unaussprechlichen Erfahrung raus, und sagte: Komm wieder wenn du weißt was du willst". Und so habe ich auf diese Stimme gehört und jeglichen Konsum aufgegeben.

All das erlebte ich damals ohne ein kognitives Wissen über Meditation, Bewusstsein, Träume und Co zu haben. Jedoch seitdem ich mich bewusst mit Bewussteinstehmen beschäftige, waren diese Methoden für mich nicht mehr relevant, weil es mir nicht reicht, etwas zu erfahren, sondern ich meine Zustände verstehen, begreifen und in Worte fassen möchte. Ich erfahre ganz ähnliche Zustände heute ohne Substanzen. Ein verwirrter Geist, der mit Subtanzkonsum eigentlich immer einhergeht, kann zwar erleben, aber nicht mehr logisch und klar zu denken. Meine Erfahrungen zu beschreiben, sie regelrecht zu erfoschen, ist mir immer noch ein starkes Bedürfnis. Mit andere Substanzen kenne ich mich nicht aus. Ich hatte immer sehr viel Respekt. Vor allem die lange Dauer einigre Hallizinogene, hat mich immer abgeschreckt damit zu experimentieren. Da liegt eine Angst vor totalem Kontrollverlust und ausgeliefert sein dahinter. Das Gefühl hatte ich oft mit Gras und ich fand es quälend, das auszuhalten. Wenn ich lese, dass ein LSD Trip viele Stunden dauern kann, klingt das für mich eher abschreckend, als einladend.

Welche Erfahrungen hast du mit LSD und DMT?

Rhetor schrieb:

Zitat:Damit hast Du ganz nebenbei auch noch etwas für meine Selbstbestätigung getan

Erzähl?

Zitat:Angenommen, ich bringe dann das Totschlagargument "Letztendlich ist doch sowieso alles gleichzeitig richtig und falsch" – was machst Du dann?

Ich glaube das ist schwer für einen bestimmten Anteil in mir. Ich hatte mich kürzlich schon mit Zenboy über das Thema Sinn vs Zufall unterhalten. Ich merke es fällt mir schwer meinen Lebenssinn aufzugeben, obwohl ich weiß, dass da nichts mehr ist. Vielleicht diskutiere ich lieber über Wahrheit, obwohl ich nicht mehr an Wahrheit glaube, nur damit ich nicht in die Leere falle? Ich stehe meinem Diskussionsdrang selbst sehr kritisch gegenüber, mag aber auch nichts was ausgedrückt werden muss, unterdrücken. 

Sinnlosigkeit, ist ein höchst unangenehmes Gefühl für mich. Mein Verstand erkennt die Freiheit der Sinnleere, mein Gefühl ist noch im Widerstand damit.  Ich hänge sehr an meinem Verstand. In der Sinnlosigkeit hat er keine Aufgabe mehr. Mein Ich wird dann nicht gebraucht. Das triggert wieder mein Kindheitsthema: "Ich bin nicht erwünscht". Ich schätze ich kann mein Ego erst aufgeben, wenn es vollständig angenommen ist. Daran arbeite ich noch. Und somit hängt die philosophische Sichtweise eines Menschen, seine spirituelle Entwicklung, meiner Meinung  immer auch mit seiner Persönlichkeitsentwicklung zusammen.

Wie denkst du darüber?
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RE: Relativer Solipsismus
#25
28.11.2018, 14:54
(28.11.2018, 14:19)ichbinmehr schrieb: Rhetor schrieb:

Zitat:Damit hast Du ganz nebenbei auch noch etwas für meine Selbstbestätigung getan

Erzähl?

Naja, ich hatte mit meinem hypothetischen exclam Argument (ich schrieb: "angenommen, ich würde ...") prognostiziert, wie die Diskussion enden wird, weil es mir schließlich nicht neu war (Brot dagegen vielleicht schon), dass es für Dich "keine Wahrheit mehr gibt", wie Du es selbst ausgedrückt hast.

Mit "gleichzeitig richtig und falsch" meinte ich genau das: "Es gibt (für jemanden) keine Wahrheit mehr" (eine Ansicht, die ich übrigens NICHT teile)

Und diese Prognose hat sich dann eben ein paar Postings später zu 100% bestätigt – ich habe vorhergesagt, wie die Diskussion verlaufen wird. (Nur Deine genaue Formulierung habe ich nicht getroffen.)
Und das habe ich dann unter "Selbstbestätigung" verbucht.


Für mich persönlich dient eine Diskussion in einem Forum IMMER der Wahrheitssuche und/oder Wissenserweiterung.
BEWUSSTSEINSerweiterung hole ich mir anderswo – z.B. durch Klarträumen und Meditation.
Deshalb habe ich mich hier auch nur "meta" beteiligt.
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RE: Relativer Solipsismus
#26
28.11.2018, 16:54 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.11.2018, 16:58 von Brot82.)
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(28.11.2018, 14:19)ichbinmehr schrieb:
Zitat:Ich könnte dir von LSD erzählen, von DMT und von anderen Halluzinogenen, über die ich flüchtig etwas weiß. Aber das ist wohl kaum die Art von Erweiterung, die du hier ausloten willst.

Nun ja wenn du persönliche Erfahrungen mit Substanzen hast, die deinen Realitätsbegriff verändert haben, dann wäre ich natürlich interessiert. Ich persönlich habe da nur wenig Erfahrung.

Oh nein, ich habe keine persönlichen Erfahrungen mit Halluzinogenen, ja noch nicht einmal mit Alkohol, THC und Nikotin. Nicht einmal Koffein konsumiere ich in nennenswerten Mengen, d.h. fast gar nicht. Ich weiß aber ein paar grundlegende Dinge über den Wirkmechanismus von LSD und so. Ich habe mich schon seit Ewigkeiten für Gifte und Halluzinogene interessiert.

Zuerst sei zu sagen, dass LSD nur das bekannteste Derivat ist. Es gibt nämlich noch viele weitere, die alle ungefähr den gleichen Aufbau haben. Zu nennen sind da u.a. LSD, ETH-LAD, 1P-LSD, AL-LAD, PRO-LAD und ALD-52, um nur einige zu nennen. Diese Derivate sind auch nicht zuletzt aus Versuchen entstanden, LSD zu verstärken oder Gesetze zu LSD zu umgehen.

Im Grunde ist der Wirkmechanismus bei allen diesen Verbindungen gleich: Sie binden sich an bestimmte Rezeptoren (genauer am 5-HT2A-Rezeptor) im Gehirn stärker als Serotonin, was da eigentlich hingehört. Wegen der Struktur faltet sich ein Teil des Rezeptors über das LSD und hält es da fest, wo es nur langsam abgebaut oder gelöst werden kann. Nimmt man Stoffe, die diesen 5-HT2A-Rezeptor hemmen, tritt keine psychoaktive Wirkung ein.

LSD ist ziemlich ungefährlich in Bezug auf eine Überdosis, da eine normale Dosis zwischen 40-500 µg liegt und die letale Dosis bei etwa 50 mg pro Kilo Körpergewicht, auf einen 70 kg Menschen hochgerechnet also etwa 3.5 g. Es ist also so gut wie unmöglich, die letale Dosis aus Versehen zu erreichen. Die tatsächliche Gefahr liegt eher darin, unreines LSD zu konsumieren, was gefährlichere Stoffe enthalten kann. Oder es wird als LSD ausgegeben, enthält aber anderes Zeug. Wikipedia nennt hier u.a. DOI, DOB, 25I-NBOMe und Bromo-DragonFLY.

[Bild: 870px-Drug_danger_and_dependence-de.svg.png]

Für den Verkauf als Droge ist es denkbar ungeeignet. LSD macht nicht abhängig (man kann Kunden also nicht zu horrenden Preisen zwingen) und es kann nicht ständig konsumiert werden. Außerdem hält die Wirkung zwischen fünf und zwölf Stunden an. LSD hat zudem den Nachteil, dass man fast sofort dagegen eine Toleranz entwickelt. Die gleiche Dosis an mehreren Tagen zeigt nach dem dritten Tag schon fast keine Wirkung mehr und es dauert dann ein bis zwei Wochen, bis es wieder zu spürbaren Effekten kommt. LSD fällt seit 1967 in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz und ist somit illegal.

Wenn man LSD nimmt, kann es unter anderem zu Halluzinationen optischer Art kommen. Auch Geräusche, veränderte Wahrnehmung von Objekten und mehr sind bekannt. Es kann aber auch zum Horror-Trip werden, deswegen ist LSD trotzdem nicht zu unterschätzen.

(28.11.2018, 14:19)ichbinmehr schrieb: Zu Substanzen habe ich eine gespaltene Meinung. Ich denke sie können ein Toröffner sein, um Erfahrungen ausserhalb der Alltagsnorm zu erleben. Diese Erfahrungen regen dann zum nachdenken über die Realität an. Das finde ich begrüssenswert. Allerdings verfallen viele Menschen die sich mit Substanzen beschäftigen eher der Realitätsflucht, Süchten und anderen Begleiterscheinungen, die Substanzkonsum auslösen können. Ich halte Substanzkonsum, nur dann für konstruktiv, wenn ein bewusster Umgang damit stattfindet. Allerings wird das ja von der Gesellschaftsordnung, der Drogenpolitik wieder verhindert.

Der "Krieg den Drogen" hat sowieso viel mehr Schaden angerichtet als die Drogen es je selber hätten tun können. Vööliug daneben. Anders kann man es nicht sagen.

(28.11.2018, 14:19)ichbinmehr schrieb: Ich habe als ich zwischen ca. 15 J und 25 J alt war gelegendlich THC und Salvia Divinorium (ein kurz wirkendes pflanzliches Halluzinogen) geraucht. [...] Und so habe ich auf diese Stimme gehört und jeglichen Konsum aufgegeben.

Interesannt, danke für deine Schilderungen.

(28.11.2018, 14:19)ichbinmehr schrieb: All das erlebte ich damals ohne ein kognitives Wissen über Meditation, Bewusstsein, Träume und Co zu haben. Jedoch seitdem ich mich bewusst mit Bewussteinstehmen beschäftige, waren diese Methoden für mich nicht mehr relevant, weil es mir nicht reicht, etwas zu erfahren, sondern ich meine Zustände verstehen, begreifen und in Worte fassen möchte. Ich erfahre ganz ähnliche Zustände heute ohne Substanzen. Ein verwirrter Geist, der mit Subtanzkonsum eigentlich immer einhergeht, kann zwar erleben, aber nicht mehr logisch und klar zu denken. Meine Erfahrungen zu beschreiben, sie regelrecht zu erfoschen, ist mir immer noch ein starkes Bedürfnis. Mit andere Substanzen kenne ich mich nicht aus. Ich hatte immer sehr viel Respekt. Vor allem die lange Dauer einigre Hallizinogene, hat mich immer abgeschreckt damit zu experimentieren. Da liegt eine Angst vor totalem Kontrollverlust und ausgeliefert sein dahinter. Das Gefühl hatte ich oft mit Gras und ich fand es quälend, das auszuhalten. Wenn ich lese, dass ein LSD Trip viele Stunden dauern kann, klingt das für mich eher abschreckend, als einladend.

Dieses Gefühl kann ich verstehen. Was nützt es, wenn man nachher nicht mehr klar festhalten kann, was man erlebt hat, es nur für "diesen Moment" behalten kann? Das ist nichts bleibendes.



(28.11.2018, 14:54)Rhetor schrieb: Für mich persönlich dient eine Diskussion in einem Forum IMMER der Wahrheitssuche und/oder Wissenserweiterung.
BEWUSSTSEINSerweiterung hole ich mir anderswo – z.B. durch Klarträumen und Meditation.
Deshalb habe ich mich hier auch nur "meta" beteiligt.

Da bin ich mit dir einer Meinung. (Aber warum nur meta, wieso nicht ortho oder para?  tongue  wink1)
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RE: Relativer Solipsismus
#27
28.11.2018, 17:41
Danke. Du kennst dich aus!

Kannst du mir etwas dazu sagen. Ich habe mal gehört, dass es einen natürlichen Wirkstoff im Gehirn gibt, der dem LSD ähnelt und für die Realitätswahrnehmung zuständig ist.

Interessante Grafik. Natürlich muss man das Risiko einer Psychose ebenfalls beachten und da sind die wenige süchtig machenden Stoffe, und wenig toxischen Stoffe, dennoch eine Gefahr. In THC sehe ich schon eine große Suchtgefahr.
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RE: Relativer Solipsismus
#28
28.11.2018, 20:08
(28.11.2018, 17:41)ichbinmehr schrieb: Kannst du mir etwas dazu sagen. Ich habe mal gehört, dass es einen natürlichen Wirkstoff im Gehirn gibt, der dem LSD ähnelt und für die Realitätswahrnehmung zuständig ist.

Primäre Ähnlichkeit besteht zum Serotonin, aber zur Realitätswahrnehmung fällt mir spontan nichts ein.

[Bild: chemical-structure-LSD-serotonin@2x.jpg]

(28.11.2018, 17:41)ichbinmehr schrieb: Interessante Grafik. Natürlich muss man das Risiko einer Psychose ebenfalls beachten und da sind die wenige süchtig machenden Stoffe, und wenig toxischen Stoffe, dennoch eine Gefahr. In THC sehe ich schon eine große Suchtgefahr.

Also zumindest zum LSD sagt Wikipedia folgendes:

Zitat:In einer retrospektiven Querschnittsstudie (2013) von Patientenangaben in Fragebögen aus den Jahren 2001 bis 2004 wurde ein möglicher statistischer Zusammenhang zwischen ärztlicher Behandlung innerhalb des vergangenen Jahres wegen psychischer oder psychiatrischer Probleme und mindestens einmaliger Einnahme von einer der psychedelischen Substanzen LSD, Psilocybin oder Mescalin/Peyote während des gesamten Lebens untersucht. Die Unterlagen des National Survey of Drug Use and Health (NSDUH), durchgeführt vom Gesundheitsministerium der USA, lieferten die Daten von 130.152 solcher Patienten für diesen Zeitraum. Von diesen gaben 21.967 an, mindestens einmal in ihrem Leben eine der genannten Substanzen konsumiert zu haben. Ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen den untersuchten Variablen wurde nicht gefunden. Die Autoren folgerten daraus, dass eine mindestens einmalige Einnahme von einer der psychedelischen Substanzen LSD, Psilocybin oder Mescalin/Peyote während des gesamten Lebens kein unabhängiger Risikofaktor für psychische Probleme des vergangenen Jahres sei. Sie wiesen jedoch darauf hin, dass eine Studie dieser Art keine Hinweise auf mögliche ursächliche Zusammenhänge gebe.
https://de.wikipedia.org/wiki/Substanzin...luzinogene

TL;DR Es wurde kein Zusammenhang zwischen Psychosen und der einmaligen Einnahme von u.a. LSD gefunden.

Tatsächlich hatte man ja sogar mit LSD an Behandlungsmethoden für Psychosen geforscht, siehe dazu Psycholytische Psychotherapie. Aber umstritten, und ich kenne mich da jetzt eher weniger aus.

Zum THC: Soweit ich mich erinnere, war es so, dass THC tatsächlich das Risiko für Psychosen erhöht. THC ist auch einer der Stoffe, die die psychoaktive Wirkung von Cannabis verursachen. Gleichzeitig enthält Cannabis aber auch CBD, welches wiederum Psychosen vorbeugen soll. Da es lukrativer ist, stärkeres Cannabis zu produzieren (lässt sich leichter transportieren, schmuggeln, verkaufen, etc., siehe wieder "Krieg den Drogen") wird meist der THC-Anteil hoch und der CBD-Anteil runtergezüchtet. Für die Gesundheit eher weniger gut.
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RE: Relativer Solipsismus
#29
28.11.2018, 20:14
sie meint wohl DMT
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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RE: Relativer Solipsismus
#30
28.11.2018, 20:55
(28.11.2018, 20:14)spell bound schrieb: sie meint wohl DMT

Naja, gut, aber das ist ja wohl niemals DMT alleine, was das macht, zur Realitätswahrnehmung gehört ja ein ganzer Batzen an Zeug.
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