Hallo ich bin neu hier und habe Fragen zum Buch von Simon Rausch "Oneironaut".
Ein paar Stichpunkte zu mir:
- träume fast immer aus der Kammeraperspektive
- träume meistens von Traumcharakteren
- Nutze keine großartig wissenschaftlich erforschten oder wie auch immer besondere Techniken
- meist passiert im Traum alles so wie ich will, aber große Anstrengung braucht das eigentlich nicht, weswegen ich irgendwie nicht glauben kann dass es sich tatsächlich um Klarträumen handelt
Gefallen haben mir die Erklärungen im Buch über die Schlafphasen. Schön, dass es so genau aufgeführt wird. Aber gerade was das mit den Klarträumen ist und wie man da hin kommt hat mich mehr verwirrt. Auch diese Regeln wie man sich überprüft, ob man nun träumt oder nicht fand ich verwunderlich. Macht man das wirklich so? Stellt man sich jetzt wirklich im Traum hin und hält seine Nase zu und strengt sich an Arme und Beine zu bewegen?
Nun ... ich weiß nicht, ob ich jetzt eine Ottoblindpese bin oder einfach anders an die Sache herangehe. Kann auch einfach nur normales Träumen sein, andererseits kann ich schon sehr großen Einfluss darauf nehmen was ich träume.
Im Prinzip läuft es so: Ich gehe ins Bett und überlege mir wo ich stehen geblieben bin, oder worauf ich gerade Lust habe. In der Woche hab ich meist nicht viel Zeit zum Schlafen (so um die 6 Stunden), weswegen ich gerne schnell einschlafen möchte. Dazu bieten sich behagliche Vorstellungen an. So was wie Katzen kuscheln oder so.
Es ist und bleibt aber vorerst eine Vorstellung, also ein Tagtraum bzw. weil es halt Nacht ist... ein Nachtraum. Während ich dann einschlafe kann sich das entweder in einem Traum fortsetzen und weiterentwickeln, oder meinem Unterbewusstsein ist das dann doch zu langweilig und es läuft was anderes. Die üblichen langweiligen Träume wie "zu spät kommen", der "Falltraum" oder irgendwelcher langweiliger Altagskram kommt zwar auch vor, aber gefühlt selten bzw. vermutlich vergess ich es oft, weil es halt zu langweilig ist. Nur interessante Träume bleiben auch nach dem Aufwachen in Erinnerung.
Allerdings wird es mittlerweile echt belastend noch alles so ungefähr zu behalten. Hatte Gideon mit dem Rüstungsschmieden jetzt im August 2000 angefangen, oder war es schon vier Monate vorher? Kam Luciano 2008 ins Team oder war es doch erst im nächsten Jahr? Es fällt mir immer schwerer mich an solche Kleinigkeiten zu erinnern und natürlich wächst das mit den Jahren. Deswegen hab ich seit etwa 2 Jahren angefangen Traumtagebuch zu führen, damit ich wenigstens das wichtigste Aufschreibe. Obwohl ich mich kurzfasse ist jeder Tag zum bersten voll und ich komme gar nicht nach. Da sind immer noch sachen vom Februar die ich endlich mal eintragen sollte. Vielleicht sollte ich doch ein Diktiergerät oder sowas nehmen, aber dann kann man nicht mal so schnell nachschauen. Wichtige Informationen z.B. als wichtige Charaktere einen Friedensvertrag ausgehandelt hatten, hab ich mir markiert, damit ich es schneller wiederfinde. Ich glaube ich schweife ab ... Wo war ich?
Beim Träumen ... die Träume die zwischen Schlafen und wachen sind, finde ich am einfachsten zu beeinflussen, sie sind aber auch nicht von so großer intensität und Qualität wie die anderen (vermutlich die im REM Schlaf). Bei den "Zwischenträumen" weiß ich immer, dass ich träume und dass ich, ich bin und die anderen Charaktere eben die anderen. "Ich" komme als solches meist gar nicht körperlich vor, sondern ich sehe es aus einer Kameraperspektive. Mein selbst tritt zwar beiseite und guckt den Charakteren zu und natürlich empfinde ich auch was die fühlen, aber ich bin mir trotzdem noch sicher, dass ich träume und alles. Bei den "Tiefen" Träumen kratzt das Bewusstsein an der Oberfläche. Unterbewusst weiß ich, dass ich träume, aber alles fühlt sich noch mehr wie echt an. Ich kann sagen mach dies mach das, geh dahin, sprich mit dem usw. aber die Emotionen sind meist mitreißender, eben weil ich mir nur noch gerade so bewusst bin, dass es ein Traum ist. Wenn ich weiß, ach kann mir ja eh nichts passieren, dann ist es ja nicht so spannend, als wenn ich wirklich mitfiebere.
Aber auch wenn manche Träume wirklich spannend sind, hab ich kaum noch Albträume. Weit verbreitet ist ja der "Du kommst zu spät Traum". Leider kommt es wirklich oft vor, dass ich zu spät bin, eben weil ich nicht genug Schlaf bekomme, dann der Wecker klingelt, ich aber noch den schönen Traum weiterträumen will. Dann stell ich das Teil aus und versuche in den Traum zurückzufinden. Manchmal klappt es ganz gut, aber manchmal auch nicht und ich träume was anderes oder gar nichts mehr. Zum Glück ist meine Innere Uhr gut mit meinem Unterbewusstsein vernetzt und meldet sich zu Wort, wenn ich wirklich spät dran bin. "He wach auf, du bist zu spät". meint es dann oder soetwas in der Art und rettet mich davor, dass ich erst um zehn auf Arbeit aufschlage.
Dann gibt es ja noch den typischen Falltraum. Sowas kommt zum Glück auch nicht oft vor. Den letzten dieser Art Träume hatte ich vor drei Jahren und ich hab mir gedacht: "Nicht schon wieder so ein langweiliger Traum." Dann schalt ich halt um, um zu sehen, was sonst noch "Läuft". So ist es auch, wenn mich mein gegenwärtiger Traum nicht zufrieden stellt. Wenn es zu langweilig ist, oder mich halt einfach nicht anspricht, dann wechsel ich eben auf einen anderen "Sender".
Am liebsten Träume ich was mit meinen eigenen Charakteren oder "geborgten" Charakteren. Bzw. einer "geborgten" Welt. Z.B. Harry Potter, Eragon, Left 4 Dead. Träume mit mir selbst sind nicht sehr häufig. Wenn da doch mal welche kommen, finde ich die meist einfach zu langweilig, als dass ich sie weiter verfolgen würde, bzw. ich vergesse sie recht schnell. Manchmal ist es aber auch nützlich um mit Problemem und Sorgen fertig zu werden. Z.B. hatte ich mal eine Kollegin, mit der ich mich nicht gut verstand. Wir wurden "auseinandergesetzt" aber auch noch Jahre später war unser Verhältnis zueinander nicht so gut und ich hatte immer so ein komisches Gefühl, wenn wir uns begegneten. Vor ein paar Monaten ging mir dieses Gefühl dann so auf den Keks, dass ich mich im Traum mit der Kollegin ausgesprochen habe und nun fühle ich mich gut. Wenn wir uns jetzt auf Arbeit begegnen ist die Atmosphäre zwischen uns viel besser.
Ansonsten träume ich Träume mit mir selbst um mich weiterzuentwickeln, z.B. selbstbewusster zu werden oder mir Dinge anzueignen oder mit etwas auseinander zu setzen. Dabei muss ich aber aufpassen, dass ich es nicht übertreibe und zu selbstsicher werde. Das geht ja aber zum Glück auch im Traum zu regulieren, ein schwerer Unfall und ZACK! bin ich wieder vorsichtiger.
Aber spannender finde ich dann doch die Charakterentwicklung von Leuten, die es eben nur im Traum gibt. Ich schreibe auch Geschichten und gerade dafür ist das extrem wichtig. Beim schreiben ist es eigentlich auch wie beim Träumen, bzw. eher wie beim Tagträumen. Ich setz mich hin, gucke was so passiert und schreib das dann auf. Natürlich geht auch das mit sanftem lenken in eine bestimmte Richtung. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es mir viel besser gefällt alles unterbewusst laufen zu lassen. Erzwungene Geschichten machen oft keinen Spaß, werden vorhersehbar, zu konstruiert und langweilig. Viel spannender ist es locker zu lassen und zu sehen was passiert. Unterbewusst handeln die Personen ja doch immer wie ich es mir wünsche. Bei mir ist da eine starke Verbindung zum Unterbewusstsein, so wie im wachen Zustand eben auch. Manchmal träume ich zum Thema was ich schreibe, aber meist verträgt es sich nicht direkt, weil das schreiben viel länger dauert, als das Träumen. Dann hinke ich beim schreiben hinterher. Ich hatte letztes Jahr mal aufgeschrieben was ich Sommer davor für eine Geschichte geträumt habe (natürlich an verschiedenen Nächten verteilt), es hat mehrere hundert Seiten gebraucht und war wie gesagt nur von einem Sommer! Ich käme gar nicht nach wenn ich alles aufschreiben wollte. Deswegen bin ich mittlerweile echt froh über meine Traumtagebücher (sind im Prinzip einfach Großformatige Terminkalender).
Fazit: Ist das jetzt Klarträumen oder nicht? Und was soll das alles mit diesen beschriebenen Anweisungen im Buch? Ich weiß für gewöhnlich selbst ganz genau, dass ich ich bin und zumindest unterbewusst, dass ich träume. Es ist eher nach dem Aufwachen, dass ich einen Moment brauche um mich zu sammeln.