Hi,
das hier wird mein erster Beitrag in diesem sehr schönen Forum. Im Chat haben mich einige schon als "Oneirotom" kennen gelernt.
Kurze Vorstellung: Ich bin Heilpraktiker in München und habe schon Erfahrung mit Klarträumen seit über 10 Jahren. In den letzten Jahren habe ich das allerdings ziemlich einschlafen lassen (im wahrsten Sinne des Wortes), weil so viele andere Themen wichtiger waren. Aber nun möchte ich einen neuen Anlauf starten. Damals hat es recht gut mit den Klarträumen geklappt. Meinen ersten hatte ich vor ca. 30 Jahren nach zwei durchwachten Nächten, das war ein unfreiwilliger WILD, der über eine Stunde gedauert hat, glasklar und mit überwältigender Tiefe, allerdings komplett in Schwarzweiß. 8) Damals hatte ich keine Ahnung, was das ist und habe so vor mich hinprobiert.
Nun aber zu diesem Thread, den ich zumindest mal überflogen habe. Und ich habe auch die kritischen Stimmen wahrgenommen. Hallo Airblader, wir kennen uns aus einem anderen Forum, falls du noch mitliest. :-)
Hypnose ist ein mächtiges Werkzeug, mit dem man viel bewirken kann. Ich setze es vor allem tiefenpsychologisch ein, also in der Veränderung von Verhaltensmustern und Glaubenssätzen. Das wäre auch eine Domäne, die für das Klarträumen geeignet ist. Viele wissen zwar und glauben auch fest dran, dass das Klarträumen eine leichte Sache ist. Aber wenn dann das Ersehnte über einen längeren Zeitraum nicht klappt, bilden sich unbewusste (oder vorbewusste) Ängste aus, z.B. "dass ich schon viel blöder als die anderen sein muss, wenn es ausgerechnet bei mir nicht klappt" oder Ähnliches.
An dieser Stelle könnte man mit Hypnose sehr effektiv arbeiten, um diese falschen Glaubenssätze und Selbstbilder in wahrere umzuwandeln, die mit dem Ziel besser harmonieren.
Um Klarträume zu induzieren, halte ich Hypnose jedoch nicht für sonderlich geeignet, und das hat seinen Grund im Zustand der Hypnose selber. Hypnotische Trance ist eine
Einengung des Bewusstseins, während ein Klartraum eine Bewusstseins
erweiterung ist. Ich habe mal über mehrere Wochen mit einer Hypnose gearbeitet, in der ich mir ein Triggerwort eingepflanzt habe, dass ich beim Einschlafen laut sagen sollte. Dieses Wort war nicht schlecht und hat dazu geführt, dass ich in eine Trance kam und dann gut einschlafen konnte und auch eine bessere Traumerinnerung hatte, aber es hat seinen eigentlichen Sinn leider nicht erfüllt. Vielleicht war die Hypnose auch Mist
, aber vor allem ist Trance eben eine Eintrübung. Wir wollen jedoch das Gegenteil erreichen!
Ein gutes Beispiel sind die RCs. Sie sind kurze Bewusstseinserweiterungen - man holt sich für eine Minute oder zwei aus seiner Alltagstrance heraus, indem man kurz viel bewusster wird als man vorher war. Und genau diese Übungen sind es, die dann bekanntermaßen eigentlich etwas bringen.
Deshalb ist meine Empfehlung, statt Hypnose zur Klartraum-Induktion besser eine bestimmte Meditationsform zu üben, die mit Wachheit und Klarheit (am Tage) einhergeht.
Dass man Hypnose (und Selbsthypnose) auch zur Beseitigung bzw. Veränderung einschränkender Glaubenssätze verwenden kann, steht dennoch außer Zweifel.
Ich werde bei Gelegenheit sowohl diese Meditationstechnik (sie ist wirklich super einfach) einmal beschreiben als auch eine Methode aus dem NLP ausführen, mit der man genau so effektiv wie mit Selbsthypnose seine Glaubenssätze - falls man sie kennt - verändern kann.
Gruß,
Thomas