Ego Tod
Mich beschäftigt gerade wieder die Sache mit dem Ego Tod. Ich habe jetzt mehrfach Situationen erlebt, in denen ein Teil meines Ichs gestorben ist. Eine hat sich erst vor kurzem zugetragen. Die Situationen waren recht unterschiedlich. Alle Erfahrungen sind Wachbewusst geschehen. Bei zwei Erfahrungen war ich psychotisch.
Ego Tod mit Blackout
-(2014) Einmal ergab ich mich Gott und schlief ein. Gott war da noch im Außen. Das Ich ihm gegenüber klein und ohnmächtig. Die Folge war, dass sich all meine Körperpanzerungen in wenigen Tagen auflösten und ich ganz angstfrei wurde. Dann gab es aufeinmal keine Probleme mehr. Ich wünschte mir Probleme. Ja tatsächlich. Ich kanns auch nicht fassen. Und so kehrte ich zurück in mein Ego.
-(2016) Einmal wurde ich gewalttätig bedroht, so dass ich um mein Leben kämpfte und mich entscheiden musste, ob ich einen geliebten Menschen töte oder selbst getötet werde. Stundenlang rang ich um eine Lösung, denn beides war unerträglich, bis ich zusammenbrach und entschied: Ich kann nicht mehr. Ich will das nicht entscheiden. Ich will der Freiden sein. Im Zweifelsfalls töte mich. Dann habe ich mich töten lassen. Gott (im Außen) stach mit mir einem Messer in den Rücken. Ich starb und fiel astral durchs Bett in eine nicht physischen Welt. Dann legte Gott seine Hand auf die Wunde im Rücken und ließ Liebe in mich fließen. Ich kam zurück in meinen Körper. Ich lebte. Ich war in einem Zustand absoluten Friedens. Freiheit. Ich entschied völlig angstlos, ich gehe nicht mehr zur Arbeit (denn da ging es mir nicht gut). Mein Freund schliff mich daraufhin zum Arzt und ich rutschte nach und nach wieder in mein Ego.
-(2016) Einmal musste ich mich damit auseinandersetzen, dass ich alles verliere was ich bin und was ich habe. Es war eine qualvolle Begegnung mit großen Verlustängsten. So in etwas wie wenn man an einer schweren Krankheit stirbt, obwohl man noch zu jung zum sterben ist. Am schlimmsten war es, zu spüren dass ich noch nicht die Gelegenheit hatte, ein erfülltes Leben zu leben. Nicht fertig zu sein. Schlimm war auch meinen Freund zurück lassen zu müssen. Ich habe so eine große Liebe gefühlt für mein Leben, aber es wurde mir aus den Händen gerissen. Ich hatte sehr große Angst. Mein ganzer Körper hat gerzittert. Ich habe mit den Zähnen geklappert. Ich wurde getötet, weil jemand im Außen sagte, das muss sein. Ich sah die ganze Situation aus einer energetisch-visuellen Perspektive. Ich hatte nur noch ein leuchtendes goldenes Stückchen am Herzchakra. Das wurde mir genommen. Dann starb ich in völliger Schwärze. Aus der Schwärze heraus klang die Stimme Gottes die sagte, dass das Licht die Dunkleheit immer wieder erlösen wird. Das goldene Licht kam zurück und umfasste mein Wesen vollständig bis mein Körper wieder dort lag, wo ich gestorben war. Mein bewusstein war weit. Alle Chakren waren offen. Nach Monaten 6 Monaten rutschte ich dann wieder ganz zurück ins Ego.
Die Erfahrungen 2016 waren beide während einer Psychose entstanden. Nur deshalb konnten mir diese äußeren Kräfte, so eine Angst machen. Nach diesen Erfahrungen hatte sich meine Haltung zum Ego Tod geändert. Ich habe erkannt, dass es meine eigene Agression, meine eigene Selbstauslöschung ist, die diese Erfahrungen für mich so brutal gemacht haben. Ich habe mich selbst getötet, weil ich das für notwendig hielt. Die Heftigkeit dieser Erfahrungen hatte mich dann zum Umdenken bewogen. Ich habe für mich entschieden, meinen spirituellen Weg geduldiger und liebevoller gestalten zu wollen.
Ego Tod ohne Blackout
- (2018) Einmal habe ich eine ganz sanfte Sterbeerfahrung gehabt, weil ich mich bewusst aus sozialen Struktuern befreit habe und die Anbindung an das Kollektiv zu Gunsten meiner Individualität verlassen habe. Ich spürte wie mein Körper als Folge dessen Astral wurde. Dann wusste ich. Ich bin Tod. Angst war da, aber sehr subtil. Diese Erfahrung hat mich gelehrt, dass der Tod auch auch ganz sanft und friedlich geschehen kann. So hatte ich jetzt meine Erfahrungen. Einmal brutal und einmal sanft. Das fand ich ganz wichtig, um mir da keinen Standpunkt zu bilden.
- (2021) Einmal habe ich eine Sterbeerfahrung gehabt, bei der ich nicht gestorben, bin bei dem ich einen großen Kontrollverlust erlebt habe, indem ich mich dem Tod zwar nahe fühlte, aber nicht dieses Blackout inder Schwärze des Todes hatte, wie in den ersten drei Erfahrungen. In dem Gefühl von Kontrollverlust, welches dem Fallen in eine Leere vom Gefühl her ähnelte, sind Selbstanteile bewusst transformiert worden.
Nachwirkungen:
Alle Erfahrungen hatte intensive Nachwirkungen. Ich habe mich für einen gewissen Zeitraum in einem neuen weiten und befreiten Bewusstseinszustand befunden. Bei den Erfahrungen mit Blackout, hat sich das Ego wieder restauriert, denn es waren nur Zustände, keine erreichten Stufen. Bei den Erfahrungen ohne Blackout (Tod), scheinen die Nachwirkungen auf eine nachhaltige Weise in die Persönlichkeit integriert worden zu sein.
Ein Text zum Unterscheidung zwischen Bewusstseinszuständen:
Warum ich den Begriff Ego Tod dekonstruieren möchte:
Ich möchte den Begriff aus dem mystischen Verständnis herausholen, um ihn als ein rational erklärbares Phänomen betrachten zu können.
Dabei hilft mir das integrale Modell, weil durch das Stufenmodell ersichtlich wird, das was für den einen Menschen mystisch erscheint, es für den Nächsten ein normaler Entwicklungsprozess sein kann. Aus einer rationalen Ebene heraus, würde ich den Ego Tod daher als einen Entwicklungssprung, als einen Übergang zu einem neuen Selbstbild betrachten.
Der Grund warum diese Erlebnisse so stark emotional aufgeladen sind, ist dass es sich um eine Initiation handelt. In unsererem westlich geprägten Weltverständnis sind leider fast alle initiatorischen Rituale verloren gegangen. Die Natur (unsere emotionale Seinsebene) beinhaltet diese jedoch, weil sie ganzheitlich ist. Wenn wir in einer Welt leben, die wir durch unseren Versuch alles zu kontrollieren von unserer wahren Natur entfremdet erleben, dann kann es uns erschrecken, wenn uns dann die wahre Natur, in uns selbst begegnen.
Ich nehme durch meinen Erklärungsversuch der Mystik die Macht und verwandelte mein Erlebnis durch eine neue Betrachtungsweise, dass sie meiner lebenswirklichkeit mehr entspricht. Und ja dem ganzen wird etwas genommen, aber man erhält auch neue Sichtweisen die uns wieder etwas geben. Für mich hat eine aufgeklärte Sichtweise mystischer Phänomene den Vorteil, dass ein Phänomen für viele Menschen verständlich und erfahrbar wird. So wie wir als aufgeklärte Klarträumer wissen, dass wir vor der Schlafparalyse keine Angst haben müssen, so können wir vielleicht auch den mystischen Tod erforschen.
Die emotionale Qualität der mystischen Erfahrung geht für mich trotz dekonstruktion der Mystik nicht verloren, denn jedes dieser Erlebnisse war für mich höcht emotional, tief bewegen, erschütternd, bewusstseinserweiternd und hat mein ganzes Sein verändert.
Der Unterschied von einer mystischen Erfahrung zu einer zutiefst emotionalen Erfahrung, ist für mich der Grad der Bewusstheit über das was mir da geschehen ist. Wenn ich vom mystischen Ego Tod spreche, dann weise ich einen Teil meines eigenen Selbst von mir, nämlich den Teil der sich seiner Selbst bewusst ist.
Wenn ich so ein Phänomen jedoch als einen normalen Entwicklungsprozess verstehe kann, mit höchster Anerkennung und Respekt, ja mit Demut gegenüber dem, was mein Selbst für mein Ich völlig unkontrollierbar aus den Tiefen meines Unbewussten hervorbringt, dann geht die Mystik und die Magie nicht verloren. Das ist das was Ken Wilber Transrationalität nennt.
Verloren würde die Mystik, die Magie gehen, wenn wir vor lauter engstirniger Rationalität, alles begradigen so dass das Wunder das wir sind, durch ein rein konzeptuelles Denken begrenzen. Wir brenzen uns indem wir sagen, das geht nicht. EIn Mensch kann das nicht. Das ist unmöglich. Das sind alles begrenzungen, die aus Angst vor dem eigenen Wunder geschene, das du selbst bist.
Ich glaube das alles möglich ist. Alles. Es gibt keine Grenzen.
Für mich gibt es immer nur meine Grenze, die ich in meinem Ich erzeuge. Auch zu recht, zb weil ich mich gelegendlich schützen muss. Aber Grenzen sind aus meiner Perspektive rein subjektive Grenzen.
Ich dekonstruiere mystische Begriffe, und übersetze sie in eine alltagstaugliche Sprache, weil mir das hilft, mich mittels meinem Verstand mein eigenes Selbst in der Tiefe zu verstehen. Dazu ist es aus integraler Sicht notwendig, dass die emotionale Komponente so einer Erfahrung zutiefst gewürdigt wird. Ich bin mir deshalb nicht sicher, ob diese Zustände mit wissenschaftlichen Methoden bereits erfoscht werden können, so lange die Wissenschaft keine größere Wertschätzung für die subjektiven Seiten einer Erfahrung aufbringt. Das ist meine einzige Kritik an der Wissenschaft überhaupt und aus meiner Sicht der Grund, warum mystische Erfahrungen durchs Raster des belegbaren fallen. Es fehlt die Würdigung des Subjektiven.
Diese Würdigung des Subjektiven kann ich meinen rationalen Beschreibungen nur deshalb hinzufügen, weil ich meine emotionalen Bedürfnisse würdige. Noch nicht immer ganz verstehe, aber ich arbeite kontinuierlich dran. Dadurch erweitert sich meine rationale Sprache um eine weiter Dimension, die Welt der Emotionen. Auch dieser Aspekt wird im Integralen Modell beschreiben, weil es sich da ja um einen dualistischen Weg zum Erwachen handelt. So verstehe ich die Auseinandersetzung mit meinem Trauma, immer mehr als eine sehr große Chance. Gerade durch meine Schwierigkeiten das weltliche Leben erfolgreich zu meistern, habe ich meine Fokus auf die emotionalen Baustellen legen müssen und so ein immer tieferes Verständnis für die subjektiven und ja zutiefst subtielen Aspekte meines leben gefunden.
Ich finde den Gedanken sehr spannden, welche Auswirkungen es hätte, wenn wir unsere mystischen Erfahrungen durch Sprache an unsere Umwelt weiter geben können. Eine Sprache die nicht in Rätseln spricht, eine Sprache die den Entwicklungsprozess eines Phänomens konkret beschreibt. Was man selbst erfahren und integriert hat, kann man ja beschreiben. Ich weiß nicht ob damit etwas zu bewegen ist? Ich werde das einfach mal erforschen und schauen wohin das führt.
Ego Tod mit Blackout
-(2014) Einmal ergab ich mich Gott und schlief ein. Gott war da noch im Außen. Das Ich ihm gegenüber klein und ohnmächtig. Die Folge war, dass sich all meine Körperpanzerungen in wenigen Tagen auflösten und ich ganz angstfrei wurde. Dann gab es aufeinmal keine Probleme mehr. Ich wünschte mir Probleme. Ja tatsächlich. Ich kanns auch nicht fassen. Und so kehrte ich zurück in mein Ego.
-(2016) Einmal wurde ich gewalttätig bedroht, so dass ich um mein Leben kämpfte und mich entscheiden musste, ob ich einen geliebten Menschen töte oder selbst getötet werde. Stundenlang rang ich um eine Lösung, denn beides war unerträglich, bis ich zusammenbrach und entschied: Ich kann nicht mehr. Ich will das nicht entscheiden. Ich will der Freiden sein. Im Zweifelsfalls töte mich. Dann habe ich mich töten lassen. Gott (im Außen) stach mit mir einem Messer in den Rücken. Ich starb und fiel astral durchs Bett in eine nicht physischen Welt. Dann legte Gott seine Hand auf die Wunde im Rücken und ließ Liebe in mich fließen. Ich kam zurück in meinen Körper. Ich lebte. Ich war in einem Zustand absoluten Friedens. Freiheit. Ich entschied völlig angstlos, ich gehe nicht mehr zur Arbeit (denn da ging es mir nicht gut). Mein Freund schliff mich daraufhin zum Arzt und ich rutschte nach und nach wieder in mein Ego.
-(2016) Einmal musste ich mich damit auseinandersetzen, dass ich alles verliere was ich bin und was ich habe. Es war eine qualvolle Begegnung mit großen Verlustängsten. So in etwas wie wenn man an einer schweren Krankheit stirbt, obwohl man noch zu jung zum sterben ist. Am schlimmsten war es, zu spüren dass ich noch nicht die Gelegenheit hatte, ein erfülltes Leben zu leben. Nicht fertig zu sein. Schlimm war auch meinen Freund zurück lassen zu müssen. Ich habe so eine große Liebe gefühlt für mein Leben, aber es wurde mir aus den Händen gerissen. Ich hatte sehr große Angst. Mein ganzer Körper hat gerzittert. Ich habe mit den Zähnen geklappert. Ich wurde getötet, weil jemand im Außen sagte, das muss sein. Ich sah die ganze Situation aus einer energetisch-visuellen Perspektive. Ich hatte nur noch ein leuchtendes goldenes Stückchen am Herzchakra. Das wurde mir genommen. Dann starb ich in völliger Schwärze. Aus der Schwärze heraus klang die Stimme Gottes die sagte, dass das Licht die Dunkleheit immer wieder erlösen wird. Das goldene Licht kam zurück und umfasste mein Wesen vollständig bis mein Körper wieder dort lag, wo ich gestorben war. Mein bewusstein war weit. Alle Chakren waren offen. Nach Monaten 6 Monaten rutschte ich dann wieder ganz zurück ins Ego.
Die Erfahrungen 2016 waren beide während einer Psychose entstanden. Nur deshalb konnten mir diese äußeren Kräfte, so eine Angst machen. Nach diesen Erfahrungen hatte sich meine Haltung zum Ego Tod geändert. Ich habe erkannt, dass es meine eigene Agression, meine eigene Selbstauslöschung ist, die diese Erfahrungen für mich so brutal gemacht haben. Ich habe mich selbst getötet, weil ich das für notwendig hielt. Die Heftigkeit dieser Erfahrungen hatte mich dann zum Umdenken bewogen. Ich habe für mich entschieden, meinen spirituellen Weg geduldiger und liebevoller gestalten zu wollen.
Ego Tod ohne Blackout
- (2018) Einmal habe ich eine ganz sanfte Sterbeerfahrung gehabt, weil ich mich bewusst aus sozialen Struktuern befreit habe und die Anbindung an das Kollektiv zu Gunsten meiner Individualität verlassen habe. Ich spürte wie mein Körper als Folge dessen Astral wurde. Dann wusste ich. Ich bin Tod. Angst war da, aber sehr subtil. Diese Erfahrung hat mich gelehrt, dass der Tod auch auch ganz sanft und friedlich geschehen kann. So hatte ich jetzt meine Erfahrungen. Einmal brutal und einmal sanft. Das fand ich ganz wichtig, um mir da keinen Standpunkt zu bilden.
- (2021) Einmal habe ich eine Sterbeerfahrung gehabt, bei der ich nicht gestorben, bin bei dem ich einen großen Kontrollverlust erlebt habe, indem ich mich dem Tod zwar nahe fühlte, aber nicht dieses Blackout inder Schwärze des Todes hatte, wie in den ersten drei Erfahrungen. In dem Gefühl von Kontrollverlust, welches dem Fallen in eine Leere vom Gefühl her ähnelte, sind Selbstanteile bewusst transformiert worden.
Nachwirkungen:
Alle Erfahrungen hatte intensive Nachwirkungen. Ich habe mich für einen gewissen Zeitraum in einem neuen weiten und befreiten Bewusstseinszustand befunden. Bei den Erfahrungen mit Blackout, hat sich das Ego wieder restauriert, denn es waren nur Zustände, keine erreichten Stufen. Bei den Erfahrungen ohne Blackout (Tod), scheinen die Nachwirkungen auf eine nachhaltige Weise in die Persönlichkeit integriert worden zu sein.
Ein Text zum Unterscheidung zwischen Bewusstseinszuständen:
Zitat:Zitat Wilber, Ken. Integrale Spiritualität, Kösel-Verlag. Kindle-Version. S. 15 - 18
Bewusstseinszustände
Jeder kennt grundlegende Bewusstseinszustände wie Wachen, Träumen und Tiefschlaf. Im Augenblick befindet sich Ihr Bewusstsein im Wachzustand (oder, wenn Sie müde sind, vielleicht im Zustand des Tagträumens). Es gibt alle möglichen verschiedenen Bewusstseinszustände, unter anderem meditative Zustände (ausgelöst durch Yoga, kontemplatives Gebet, Meditation usw.), veränderte Zustände (z.B. bewirkt durch Drogen) und zahlreiche verschiedene Gipfelerfahrungen, die beispielsweise durch intensive Erlebnisse wie das Liebesspiel, Wanderungen in der Natur oder schöne Musik ausgelöst werden können.
Die großen Weisheitstraditionen (wie die christliche Mystik, der Vedanta Hinduismus, der Vajrayana Buddhismus und die jüdische Kabbala) behaupten, dass die drei natürlichen Bewusstseinszustände – Wachen, Träumen und formloser Tiefschlaf – tatsächlich einen ganzen Schatz an spiritueller Weisheit und spirituellem Erwachen bergen wenn wir wissen, wie wir sie richtig nutzen können.
Meistens gehen wir davon aus, dass der Traumzustand nicht real ist, aber was, wenn Sie ihn wach betreten könnten? Und ebenso den Tiefschlaf? Könnten Sie in diesen erwachten Zuständen etwas Außergewöhnliches lernen? Wie können Sie das wissen, wenn Sie es nicht ausprobieren?
Es könnte sein, dass die drei großen natürlichen Zustände Wachen, Träumen und Tiefschlaf in einem ganz speziellen Sinne, den wir im Folgenden erforschen werden, ein vollständiges Spektrum von spiritueller Erleuchtung enthalten. Doch auf einer viel simpleren, weltlicheren Ebene erlebt jede und jeder von uns zahlreiche verschiedene Bewusstseinszustände, und dieser Zustände vermitteln sowohl Ihnen als auch anderen Menschen oft tiefe innere Motivation, Sinn und Antrieb.
Bewusstseinszustände mögen in bestimmten Situationen kein besonders wichtiger Faktor sein oder sie sind der entscheidende Faktor, doch kein integraler Ansatz kann es sich leisten, sie zu ignorieren.
Entwicklungsstufen oder Entwicklungsebenen
Das Interessante an Bewusstseinszuständen ist: Sie kommen und gehen. Selbst ein großartiges Gipfelerlebnis oder veränderte Bewusstseinszustände, ganz gleich wie tief sie gehen, stellen sich ein, dauern eine Weile und verschwinden wieder. Welch wundervolle Möglichkeiten sie uns auch erschließen mögen, sie sind vorübergehend.
Während Bewusstseinszustände vorübergehend sind, sind Bewusstseinsstufen dauerhaft.
Stufen stellen die tatsächlichen Meilensteine von Wachstum und Entwicklung dar. Wenn Sie sich erst einmal auf einer bestimmten Stufe befinden, haben Sie etwas Dauerhaftes erworben. Hat ein Kind zum Beispiel erst einmal die sprachlichen Entwicklungsstufen durchlaufen, steht ihm Sprache permanent zur Verfügung. Nicht dass Sprache im einen Augenblick da wäre, um im nächsten wieder zu verschwinden. Das Gleiche gilt für andere Typen von Wachstum.
Haben Sie eine Wachstums- oder Entwicklungsstufe erst einmal stabil erreicht, steht Ihnen das konkrete Potenzial dieser Stufe – wie ein größeres Bewusstsein, umfassendere Liebe, Berufungen, die auf höheren ethischen Wertmaßstäben gründen, größere Intelligenz und Achtsamkeit – praktisch jederzeit zur Verfügung.
Vorübergehende Zustände wurden umgewandelt in dauerhafte Wesenszüge. Wie viele Entwicklungsstufen gibt es? Nun, denken Sie daran, dass auf einer Landkarte die Einteilungen und Darstellungen des tatsächlichen Gebiets etwas willkürlich sind. Wie viele Grade liegen zum Beispiel zwischen dem Gefrierpunkt und dem Siedepunkt von Wasser? Wenn Sie ein Celsiusthermometer benutzen, zeigt es zwischen Gefrierpunkt und Siedepunkt hundert Grad an. Benutzen Sie aber eine Fahrenheitskala, liegt der Gefrierpunkt bei 32 und der Siedepunkt bei 212, und damit liegen zwischen beiden 180 Grad. Was ist richtig? Beides. Ausschlaggebend ist, in wie viele Stücke Sie diese Torte schneiden wollen.
Das Gleiche gilt für Stufen. Es gibt alle möglichen Wege, Entwicklung zu unterteilen oder zu würfeln, und deshalb gibt es viele verschiedene Stufenmodelle. Sie alle können nützlich sein.
Das System der Chakren zum Beispiel geht von sieben Hauptstufen oder Hauptebenen des Bewusstseins aus. Jean Gebser, der bekannte Anthropologe, benutzt fünf: archaisch, magisch, mythisch, rational und integral. Einige westliche psychologische Modelle haben acht, zwölf oder mehr Ebenen der Entwicklung. Was ist richtig? Sie alle; ausschlaggebend ist, welche Spur Sie in Wachstum und Entwicklung verfolgen wollen.
Wir bezeichnen »Entwicklungsstufen« auch als »Entwicklungsebenen«; dahinter steht die Idee, dass jede Stufe eine bestimmte Ebene der Organisation oder Komplexität darstellt. Wenn wir uns zum Beispiel der Sequenz von Atomen zu Molekülen zu Zellen zu Organismen zuwenden, ist jede dieser Stufen der Evolution verbunden mit einer größeren Ebene von Komplexität. Das Wort »Ebene« ist hier nicht in einem rigiden oder ausschließenden Sinn gemeint, sondern soll einfach deutlich machen, dass wichtige neue Qualitäten, die aus niedrigeren Seinsstufen entstehen oder emergieren, meistens einzeln unterscheidbar und in quantum-ähnlicher Weise ins Sein treten; und diese Entwicklungssprünge oder Entwicklungsebenen sind wichtige Aspekte vieler natürlicher Phänomene. Im Allgemeinen arbeiten wir im Integralen Modell mit etwa acht bis zehn Stufen oder Ebenen der Bewusstseinsentwicklung. Wir haben nach jahrelanger Feldforschung herausgefunden, dass mehr Stufen hinderlich und weniger unpräzise wären.
Zu den Stufenmodellen, die wir oft benutzen, gehören die der Selbstentwicklung, die Jane Loevinger und Susanne Cook-Greuter entwickelt haben, Spiral Dynamics von Don Beck und Chris Cowan und die Stufenfolgen des Bewusstseins von Robert Kegan. Doch stehen viele weitere nützliche Stufenmodelle mit dem Integralen Ansatz zusammen zur Verfügung, die Sie, je nachdem was Ihre Situation erfordert, nach Belieben übernehmen können.
Zitat:Zitat Wilber, Ken. Integrale Spiritualität, Kösel-Verlag. Vgl. S. 24 -25
Integral aufgeklärt zu sein, heißt nicht, auf allen Entwicklungsstufen sowie Entwicklungslinien meisterhaft zu sein, sondern einfach sich dieser Stufen und Linien bewusst zu sein!
Beachten Sie einen sehr wichtigen Punkt. Manche psychologischen und spirituellen Trainings machen Sie sofort mit dem gesamten Spektrum an Bewusstseinszuständen und Körpererfahrungen bekannt - in Form von Gipfelerfahrungen, meditativen Zuständen, schamanistischen Visionen, veränderten Zuständen usw. Diese Gipfelerfahrungen sind deswegen möglich, weil viele der Hauptbewusstseins-zustände (wie z.B. wachend-grobstofflich, träumend-subtil und formlos-kausal) als Möglichkeiten immer präsent sind.
Sie können also mit vielen höheren Bewusstseinszuständen sehr schnell bekannt gemacht werden.
Das gilt jedoch nicht für die Qualitäten der höheren Stufen, die Sie ohne tatsächliches Wachsen und konkrete Praxis nicht erreichen.
Sie können eine Gipfelerfahrung mit höheren Zuständen machen (indem Sie z.B. in lhrem Inneren ein subtiles Licht sehen oder sich eins fühlen mit der ganzen Natur), weil viele dieser Zustände immer präsent sind und Sie deswegen noch in diesem Augenblick »einen Blick auf den Gipfel« erhaschen können. Sie können jedoch keine Gipfelerfahrung mit einer höheren Stufe machen (und beispielsweise auf Anhieb konzertreif Klavier spielen), weil sich Stufen in Sequenzen entfalten und für ihre Entwicklung beträchtlich viel Zeit brauchen.
Stufen bauen in einem ganz konkreten Sinne auf ihren »Vorgängern« auf, deshalb können wir sie nicht überspringen: Wie Sie auch bei der Reihung von Atomen zu Molekülen zu Zellen nicht von Atomen zu Zellen springen und die Moleküle einfach auslassen können. Das ist einer von vielen weiteren wichtigen Unterschieden zwischen Zuständen und Stufen.
Wenn Sie jedoch durch wiederholte Praxis mit höheren Zuständen in Kontakt kommen, entfalten sich Ihre eigenen Entwicklungsstufen meistens schneller und leichter. Tatsächlich gibt es genau dafür viel experimentelles wissenschaftliches Beweismaterial. Je häufiger Sie in authentische höhere Bewusstseinszustände – wie meditative Zustände - eintauchen, desto schneller durchlaufen Sie bei Ihrem Wachstum und in Ihrer Entwicklung die einzelnen Bewusstseinsstufen.
Die Schulung in höheren Bewusstseinszuständen wirkt wie ein Gleitmittel auf der Entwicklungsspirale, und Sie lösen die Identifizierung mit einer niedrigeren Stufe schneller. Die nächsthöhere Stufe kann emergieren, bis Sie auf einer stabilen und kontinuierlichen Basis in höheren Ebenen des Gewahrseins verankert sind und ein vorübergehender Zustand zum permanenten Wesenszug geworden ist. Solche Schulungen und höheren Bewusstseinszuständen, wie zum Beispiel Meditation, sind Teil jedes integralen Ansatzes zur Transformation.
Kurz gesagt: Sie können die eigentlichen Stufen nicht überspringen, jedoch das Hineinwachsen in diese Stufen beschleunigen, indem Sie verschiedene Zustandsschulungen wie Meditation praktizieren. Diese transformativen Praktiken sind ein wichtiger Bestandteil des des integralen Ansatz.
Warum ich den Begriff Ego Tod dekonstruieren möchte:
Ich möchte den Begriff aus dem mystischen Verständnis herausholen, um ihn als ein rational erklärbares Phänomen betrachten zu können.
Dabei hilft mir das integrale Modell, weil durch das Stufenmodell ersichtlich wird, das was für den einen Menschen mystisch erscheint, es für den Nächsten ein normaler Entwicklungsprozess sein kann. Aus einer rationalen Ebene heraus, würde ich den Ego Tod daher als einen Entwicklungssprung, als einen Übergang zu einem neuen Selbstbild betrachten.
Der Grund warum diese Erlebnisse so stark emotional aufgeladen sind, ist dass es sich um eine Initiation handelt. In unsererem westlich geprägten Weltverständnis sind leider fast alle initiatorischen Rituale verloren gegangen. Die Natur (unsere emotionale Seinsebene) beinhaltet diese jedoch, weil sie ganzheitlich ist. Wenn wir in einer Welt leben, die wir durch unseren Versuch alles zu kontrollieren von unserer wahren Natur entfremdet erleben, dann kann es uns erschrecken, wenn uns dann die wahre Natur, in uns selbst begegnen.
Ich nehme durch meinen Erklärungsversuch der Mystik die Macht und verwandelte mein Erlebnis durch eine neue Betrachtungsweise, dass sie meiner lebenswirklichkeit mehr entspricht. Und ja dem ganzen wird etwas genommen, aber man erhält auch neue Sichtweisen die uns wieder etwas geben. Für mich hat eine aufgeklärte Sichtweise mystischer Phänomene den Vorteil, dass ein Phänomen für viele Menschen verständlich und erfahrbar wird. So wie wir als aufgeklärte Klarträumer wissen, dass wir vor der Schlafparalyse keine Angst haben müssen, so können wir vielleicht auch den mystischen Tod erforschen.
Die emotionale Qualität der mystischen Erfahrung geht für mich trotz dekonstruktion der Mystik nicht verloren, denn jedes dieser Erlebnisse war für mich höcht emotional, tief bewegen, erschütternd, bewusstseinserweiternd und hat mein ganzes Sein verändert.
Der Unterschied von einer mystischen Erfahrung zu einer zutiefst emotionalen Erfahrung, ist für mich der Grad der Bewusstheit über das was mir da geschehen ist. Wenn ich vom mystischen Ego Tod spreche, dann weise ich einen Teil meines eigenen Selbst von mir, nämlich den Teil der sich seiner Selbst bewusst ist.
Wenn ich so ein Phänomen jedoch als einen normalen Entwicklungsprozess verstehe kann, mit höchster Anerkennung und Respekt, ja mit Demut gegenüber dem, was mein Selbst für mein Ich völlig unkontrollierbar aus den Tiefen meines Unbewussten hervorbringt, dann geht die Mystik und die Magie nicht verloren. Das ist das was Ken Wilber Transrationalität nennt.
Verloren würde die Mystik, die Magie gehen, wenn wir vor lauter engstirniger Rationalität, alles begradigen so dass das Wunder das wir sind, durch ein rein konzeptuelles Denken begrenzen. Wir brenzen uns indem wir sagen, das geht nicht. EIn Mensch kann das nicht. Das ist unmöglich. Das sind alles begrenzungen, die aus Angst vor dem eigenen Wunder geschene, das du selbst bist.
Ich glaube das alles möglich ist. Alles. Es gibt keine Grenzen.
Für mich gibt es immer nur meine Grenze, die ich in meinem Ich erzeuge. Auch zu recht, zb weil ich mich gelegendlich schützen muss. Aber Grenzen sind aus meiner Perspektive rein subjektive Grenzen.
Ich dekonstruiere mystische Begriffe, und übersetze sie in eine alltagstaugliche Sprache, weil mir das hilft, mich mittels meinem Verstand mein eigenes Selbst in der Tiefe zu verstehen. Dazu ist es aus integraler Sicht notwendig, dass die emotionale Komponente so einer Erfahrung zutiefst gewürdigt wird. Ich bin mir deshalb nicht sicher, ob diese Zustände mit wissenschaftlichen Methoden bereits erfoscht werden können, so lange die Wissenschaft keine größere Wertschätzung für die subjektiven Seiten einer Erfahrung aufbringt. Das ist meine einzige Kritik an der Wissenschaft überhaupt und aus meiner Sicht der Grund, warum mystische Erfahrungen durchs Raster des belegbaren fallen. Es fehlt die Würdigung des Subjektiven.
Diese Würdigung des Subjektiven kann ich meinen rationalen Beschreibungen nur deshalb hinzufügen, weil ich meine emotionalen Bedürfnisse würdige. Noch nicht immer ganz verstehe, aber ich arbeite kontinuierlich dran. Dadurch erweitert sich meine rationale Sprache um eine weiter Dimension, die Welt der Emotionen. Auch dieser Aspekt wird im Integralen Modell beschreiben, weil es sich da ja um einen dualistischen Weg zum Erwachen handelt. So verstehe ich die Auseinandersetzung mit meinem Trauma, immer mehr als eine sehr große Chance. Gerade durch meine Schwierigkeiten das weltliche Leben erfolgreich zu meistern, habe ich meine Fokus auf die emotionalen Baustellen legen müssen und so ein immer tieferes Verständnis für die subjektiven und ja zutiefst subtielen Aspekte meines leben gefunden.
Ich finde den Gedanken sehr spannden, welche Auswirkungen es hätte, wenn wir unsere mystischen Erfahrungen durch Sprache an unsere Umwelt weiter geben können. Eine Sprache die nicht in Rätseln spricht, eine Sprache die den Entwicklungsprozess eines Phänomens konkret beschreibt. Was man selbst erfahren und integriert hat, kann man ja beschreiben. Ich weiß nicht ob damit etwas zu bewegen ist? Ich werde das einfach mal erforschen und schauen wohin das führt.