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Klimakrise» Diskussionen in sozialen Netzwerken

Klimakrise
#1
20.07.2021, 00:06 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.07.2021, 04:54 von ichbinmehr.)
Erstmal ich weiß ja gar nicht, wie ihr zum Thema Klimaerwärmung steht?
Hat der Mensch eurer Meinung nach einen Einfluss auf die Klimaerwärmung?

Mein Anliegen ist mit andersdenken Menschen im Gespräch zu bleiben oder aber früher zu erkennen, wo es sich nicht lohnt, dieses zu versuchen. Mir fällt das gerade schwer, schwerer als bei Covid, denn bei Covid war ich selbst unsicher, wie ich mit dem Thema umgehen soll. Daher habe ich die Unsicherheit und die Ängste der andersdenkenden Menschen verstanden. Ich bin selber hin und her geswitscht zwischen impfen oder nicht impfen.

Beim Klimawandel habe ich jedoch einen festen Standpunkt, dass wir Menschen unser klimaschädigendes Verhalten ändern sollten. Diesen Standpunkt habe ich schon lange. Das ist ein altes Thema. Jetzt haben die sinnflutartigen Regenfälle das Thema wieder sehr stark ins Bewusstsein gespült. Ich glaube wir tragen zur Erderwärmung bei. Mich beschäftigen gerade die Klimaerwärmungsleugner, die seit den Überschwemmungen überall in den sozialen Netzwerken aus dem Boden geschossen kommen. Das ist so eine Art Covid Re-Vision nur mit leicht verschobenen Thema, denn die Kernkonflikte sind die selben. Wirtschaftliche Interessen vs Natur/Leben + Bildungsproblematik/Soziale Teilhabe.  

Ich möchte Menschen zu einer differenzierten Betrachtung einladen, aber ich stelle immer wieder fest, dass Gespräche vielfach nichts bringen. Ich fühle dann was das mit mir macht. Es macht mich wütend. Hinter der Wut ist Ohnmacht. Ich frage mich wie gehe ich damit um? Ich habe dann versucht mich zu positionieren aber das hat ganz schlimme Gefühle in mir ausgelöst. Daraufhin habe ich diese Strategie wieder in Frage gestellt und bin erneut zum Verständnis übergegangen. Es geht um Verständnis für Menschen die ich nicht verstehe. Verständnis als Möglichkeit, damit umzugehen. 

Ich glaube, dass viele Menschen mit Wissenschaft wenig anfangen können. Wissenschaft verstehen viele als etwas außerhalb von sich selbst. Die Bildungsschere in Deutschland trägt dazu bei, dass sich Menschen von Wissenschaft extern bevormundet fühlen, denn in dem Spiel durften sie ja nie intern mitspielen. Hinzu kommt ein Bedürfnis nach Sicherheit, welches Populisten in die Hände spielt. Die Unfähigkeit abstrakt und nachhaltig zu denken. Sicher sind das nur einige von vielen Aspekten, die zur kognitiven Dissonanz und zur Leugnung von wissenschaftlichen Erkenntnissen führen.

Ich frage mich gibt es Möglichkeiten konstuktiv auf diese Menschen zu antworten? Wie kann man diesen Menschen antworten? Wie kann man sie abholen? Könnte man ihnen Brücken bauen? Wie muss so eine Brücke konstruiert sein? Welche Fragen könnte man ihnen stellen? Manchmal denke ich, vielleicht muss ich meine Sprache dem Gegenüber anpassen. Vielleicht soll ich auch nur dazu beitragen, das die Perspektive dieser Menschen verstand wird? Vielleicht bin ich aber auch gar nicht verantwortlich mir so viele Gedanken, über andere Menschen zu machen?

Wie steht ihr zu dem Thema?
Wie geht ihr mit andersdenkenden Menschen um?
Geht ihr denen aus dem Weg? Sind die dann weg für euch?
Wie redet ihr mit Menschen, wenn ihr merkt, sie können auf der Ebene (zb komplexe Zusammenhänge, abstraktes Denken, etc) auf der ihr kommuniziert nicht folgen?
Wie kommuniziert man möglichst niedrigschwellig?
Wann lohnt es sich im Gespräch zu bleiben, wann ist es vergeblich? Wodran macht ihr das fest?
Wie geht ihr mit der Vergeblichkeit um?
Wie verarbeitet ihr, den Umstand dass ihr eure Mitmenschen bzgl einem Thema, was euch wichtig ist, nicht erreicht?
Sollte man seine Aufmerksamkeut alleine auf Freiwilligkeit und auf die konstruktiven Ansätze richten?

Ich sehe da eine Schattenseite: Im Falle von Covid, kommen wir jetzt gerade zb an den Punkt, dass die freiwillige Impfrate nicht reicht, um die Ausbreitung aufzuhalten. Da hilft eine Ausrichtung auf die Konstruktivität derjenigen die mitgespielt haben noch nicht, um das Ziel zu erreichen. Jetzt müssen wir einen Weg finden, wie es weiter geht. Ich bin an der Stelle erneut bei Gesprächen und Verständnis, andere sind bei Sanktionen. Daher meine Frage: Ist es nicht unausweichlich mit andersdenkenden Menschen in einen konstruktiven Dialog zu finden? Holt es uns nicht immer wieder ein, wenn wir Menschen aus unserem Sichtfeld ausgrenzen?

Ich habe letzte Woche zum ersten Mal das Gefühl gehabt, einen Menschen der Corona Leugner ist, nahegekommen zu sein. Es ist mir nur gelungen, weil seine Sichtweise mir absolut egal war und er sich angenommen gefühl hat, so wie er ist. Ich hab ihm signalisiert, du bist mein Freund, egal wie du denkst. Ich akzeptiere dich mit deinem Standpunkt. Ich verstehe deine Ängste. Für diesen einen Moment mit x habe ich extrem viel an mir selbst gearbeitet und bin unzählige Male in alle Perspektiven geswitscht, habe meinen Standpunkt (den ich habe) immer wieder verworfen, bis ich selbst alle emotionalen Anhaftungen überwunden hatte. Ja bis ich selbst nicht mehr wusste, was nun richtig ist und was nicht.

Vielleicht ist das auch die Lösung für meinen inneren Konflikt mit den Klimaleugnern? Nur kann ich mich da grad echt schwer einfühlen, weil ich da so einen klaren Standpunkt habe und glaube diesen auch vertreten zu müssen. Deshalb interessiert es mich, wie ihr mit solchen Situationen umgeht?
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RE: Klimakrise
#2
20.07.2021, 04:28 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.07.2021, 04:34 von ichbinmehr.)
[+] 1 User sagt Danke! ichbinmehr für diesen Beitrag
Mir ist eben die Antwort auf meine Frage selbst gekommen. Eure Ideen würde ich trotzdem gerne hören.

Wie würde Buddha auf einen Klimaleugner reagieren? Das ist eine Frage die ich mit nach mehreren Tagen innerer Auseinandersetzung heute gestellt habe.

Würde er ihn liebevoll akzeptieren, wissend, dass diesem Menschen die momentane Reife fehlt, dass er das Problem überschauen kann? Ja Buddha würde diesen Menschen akzeptieren. Aber was ist dann mit den Menschen, Tiere, Lebenwesen, die durch die Ignoranz dieses Menschen Leid erfahren? fragt Steffi Ego. Was wenn die Akzeptanz des einen Wesens zum Leid des anderen Wesens führt?

Was würde Buddha zu diesem Menschen sagen? Würde Buddha mit Gleichmut auf die Situation reagieren? Würde er die ganze Fragestellung, wie nun mit der Situation umzugehen sei, als Traum, als Maya, als Illusion betrachten? Oder würde Buddha Initiative zeigen und sich proaktiv positionieren? Würde er sich fragen welcher Schattenprojektion er gerade begegnet? Was denkt ihr?

Meine Innere Stimme sagt mir, das kommt ganz drauf an, wer diesen Buddha gerade verkörpert und was dieser Mensch für Qualitäten in die Welt bringen kann. Ist es ein Mensch, der die Gabe hat, Verständnis und Akzeptanz zu leben, dann soll dieser Mensch Verständnis und Akzeptanz leben. Dann ist er im Fluss mit dem Leben und erfährt sein Dasein friedvoll. Ist es ein Mensch der die Gabe hat, etwas zu verändern, dann soll dieser Mensch die Veränderung bewirken, denn dann ist er im Fluss mit dem Leben.

Aber was ist dann mit den Menschen, Tiere, Lebenwesen, die durch die Ignoranz dieses Menschen Leid erfahren? Es wird Menschen geben, deren Gabe ist es, sich dieser Lebewesen anzunehmen. Es gibt Menschen, die essen kein Tier und bewirken damit Schutz und Güte für die Tiere. Sie tun das Richtige und leben als Beschützer der Tiere im höchsten Einklang mit ihrer göttlichen Natur. Es gibt Menschen die essen Tiere und zeigen anderen Menschen, dass die menschlichen Bedürfnisse respektiert werden müssen. Sie tun das Richtige, sie leben als Beschützer des Menschen. Sie sind im höchsen Einklang mit ihrer göttlichen Natur.

Immer wieder dieses Entweder oder, das uns so häufig entzweit. Es ist im Alltag so schwer das sowohl als auch zu leben, welches Toleranz, Freiheit, Frieden und bedingungslose Liebe hervorbringt. Wir sind es gewohnt zu denken, wenn ich anders bin als du, dann muss hier einer von uns falsch sein. Bestenfalls fragen wir: Wer ist es? Bin ich es, oder bist du es? Meistens sagen wir, du bist der Falsche. Ich habe immer gedacht, ich bin falsch. Aber selten, sehr selten kommen wir auf die Idee, dass alle gleichzeitig perfekt sind. Gleichzeitig. Sowohl als auch. Schon immer waren alle Menschen perfekt. Kannst du jetzt einmal in dieses Gefühl eintauchen, dass alle Menschen gleichzeitig absolut perfekt sind? Egal wie sie sich verhalten. Kannst du fühlen, dass jeder Mensch, jedes Wesen durch seine individuelle Lebensweise den perfekten Einklang hervorbringt? Was macht das mit dir? Erkunde diese Perspektive mal. Oder meditiere darüber. Alle Menschen sind schon perfekt. Du bist perfekt. Gleichzeitig.

Vielleicht gibt es einmal einen Erfinder der eine wirkliche gute Lösung für die Klimakrise hervorbringt, weil das seine Gabe ist. Dieser Mensch ist perfekt. Vielleicht gibt es einmal einen Menschen dessen Gabe die Überzeugungskraft ist und der viele Menschen erreichen kann sich aufzumachen. Vielleicht kann er das, weil er schon einige Mal mutig voran gegangen ist. Dieser Mensch ist perfekt. Vielleicht gibt es einen Menschen, ja ein Kind welches uns im Herzen berührt. Es sagt vielleicht, ich will dass ihr alle diese Angst spürt. Und viele werden diesem Kind folgen, weil sie offen sind für diese Berührung des Herzens. Dieser Mensch ist perfekt. Vielleicht gibt es Menschen die weiterhin ein dickes Auto fahren, weil sie noch keine andere Sprache haben, als damit die Bedürfnisse des Menschen auszudrücken. Dieser Mensch ist perfekt. Vielleicht gibt es eine die die Menschen zu kritischem Denken anregen kann, weil das ihre Gabe ist. Dieser Mensch ist perfekt. Vielleicht gibt es einen der die Menschen motiviert zu meditieren, weil dort seine Begeisterung liegt. Dieser Mensch ist perfekt.

Manchmal fühl ich mich so hilflos, weil es so viel zu tun gibt in dieser Welt und ich das gar nicht alles schaffe. Dann denke ich bin nicht perfekt. Manchmal denke ich, ich müsste mich stärker positionieren, dabei möchte ich immer alle Seiten verstehen. Ich weiß, dass das das chronische Verstehen müssen eine Traumafolge ist und denke ich müsste das deshalb überwinden. Aber dann fühlt sich der Versuch sich zu positionieren anstatt zu verstehen, wieder so falsch an. Ich dachte ich müsste mich mehr durchsetzten, aber dann erfahre ich, ich habe gar nicht die Durchsetzungskraft. Sie ist mir einfach nicht gegeben. Es soll nicht sein. Dann fühle ich mich hilfslos, weil ich immer den kürzeren ziehe, wenn ich kämpfe und mich durchsetzten will, egal wie viel Kraft ich einsetze. Das bewirkt manchmal, dass ich in meinen Mangel zurück falle. Dann spielen sich Glaubenssätze ab, die sagen, du kannst nie gewinnen. Du kannst nie erfolgreich sein. Aber der Fehler liegt ganz wo anders. In den Vorstellungen, wer ich sein müsste.

Zitat:Zitat von Johann Wolfgang von Goethe:
„Jeder Mensch ist beschränkt genug, den andern zu seinem Ebenbild erziehen zu wollen. Glücklich sind diejenigen daher, deren sich das Schicksal annimmt, das jeden nach seiner Weise erzieht. “

Das Zitat habe ich bisher immer nur auf andere Menschen bezogen, aber nicht auf mich selbst. Mir geht gerade ein neues Licht auf. Meine innere Stimme sagt mir, du musst immer nur das tun, was du selbst tun kannst. Dann tust du immer das richtige. Tue das was wir Freude bereitet. Du bist immer am richten Ort. Du bist immer schon perfekt. Du musst gar nichts anders machen, als du selbst zu sein. Wenn du ein mitfühlender Mensch bist, der Perspektivenübernahme und Akzeptanz liebt, dann sei das. Dann verstehe die ganze Welt. Wer hat dir eingeplanzt, dass du dich durchsetzten musst? Selbst dann wenn du sprachlos und hilflos bist, bist du perfekt. Du bist perfekt weil du immer alle verstehen kannst. Das ist dein Job. Das ist deine Bestimmung. Deshalb liegt dort deine Freude. Deshalb versagst du bei allem, was nicht für dich bestimmt ist. Etwas anderes als du selbst zu sein, musst du gar nicht machen. Sei einfach wer du bist. Ich hab mich heute selber zu Tränen gerührt, weil so eine Last von mir abgefallen ist, als ich kapiert habe, dass es nicht meine Aufgabe ist, mich durchzusetzten.

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RE: Klimakrise
#3
20.07.2021, 08:01 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.07.2021, 09:05 von Lucinda.)
[+] 1 User sagt Danke! Lucinda für diesen Beitrag
Hallo Steffi,

erst einmal wenige Worte zum Begriff "Klimaleugner".

Begriffe werden ja geschaffen, damit man sich über bestimmte Dinge unterhalten kann und weiß, dass man dasselbe meint - also das Denken in Kategorien.

Gleichfalls dienen Worte ja auch dazu, um die eigene Meinung bzw. Position zu einem Sachverhalt zu beschreiben.

Jetzt frage ich mich erst mal, was ein "Klimaleugner" sei. Ich denke, es sind damit Menschen gemeint, die den Klimawandel generell anzweifeln?

Es gibt, denke ich, allerdings auch Personen, die andere Ursachen, evtl. natürlicher Art, hinter dem Klimawandel vermuten - im Gegensatz zum "gemachten" Klimawandel.

Was ich damit sagen möchte, es gibt nicht nur diejenigen, die zustimmen und diejenigen, die bestreiten, sondern bestimmte Gründe / Ursachen, die diejenigen dahinter vermuten und sie deshalb momentan so entscheiden bzw. zu ihrer Ansicht kommen lassen.

Ebenso gibt es nicht nur Impfbefürworter und Impfleugner, sondern ebenso Impfbefürworter, die jedoch kritisch einer bestimmten aktuellen Impfung gegenüber stehen können, aufgrund eigener bestimmter Erfahrungen und dokumentierter Ergebnisse. 
Vielleicht geht es auch gar nicht allein um eine Impfentscheidung, sondern darum, ob der Staat dazu verpflichten will und was sich in der Zukunft daraus noch alles entwickeln werde bzw. könnte.

Also man sollte da differenzieren und nicht pauschal in Schubladen einteilen, um im sich voneinander gegenseitig profitierenden Austausch zu bleiben.

Was ich aus eigener Lebenserfahrung feststellen kann - bin ja schon etwas älter, mittlerweile 50 - damals in meiner Schulzeit, evtl. 7., 8. Klasse hatten wir das Thema "Klimawandel". Im Fernsehen gab es gerade Animationen dazu, wie Ortschaften in Deutschland überflutet würden, dementsprechend, was heute zu sehen ist. 
Das hatten wir dann gleichfalls als Thema in der Schule.
Mein Vater schimpfte über den Quatsch. Mich beeindruckte das damals schon, und ich fand es unverständlich, wieso er Klimaveränderungen generell einfach bestritt. 
Also warum muss man das bestreiten, welchen Nutzen hat man selbst davon, wieso muss etwas verleugnet werden? 
- Gründe dafür zu finden, damit beschäftigte ich mich dann später.

Ich weiß noch, dass es in meiner Kindheit im Winter regelmäßig Schnee gab. Heute ist das eher eine Ausnahme, wobei wir vor ca. 10 Jahren auch schon mal plötzlich -18° C hatten, wohne mitten in Deutschland.
Die letzten beiden Sommer waren extrem heiß, +42° C, diesmal ist es recht kühl, aber angenehm.

Die Ursachen für den Klimawandel sind bestimmt vielfältig, im Gespräch ist ja gleichfalls die Verschiebung des Erdmagnetfeldes, also nicht nur CO2. Wer die Profiteure einer CO2-Steuer sind, ist ebenso eine Frage, die ich mir stelle. Nutzt das der Natur oder eher einer bestimmten Personengruppe?

Was die Überflutungen und die Klimaerwärmung betrifft, ist hierbei ja ebenso die zunehmende Bevölkerungsdichte und Zubetonierung, dichter bebaute Besiedelung im Gespräch.

Was mich persönlich stört, sind insbesondere die Abgase, das ist wohl etwas anderes als CO2, so wurde ich belehrt, nämlich Luftverschmutzung, hat also mehr mit Umweltverschmutzung zu tun. 
Wenn ich morgens bei uns langlaufe, steht der Gestank von Mopeds noch mehr in der Luft als der von Autos. Ganz abgesehen von den Rauchspuren der Zigarettenraucher, die sich lange Zeit in der Luft halten, obwohl die Verursacher längst verschwunden sind. Unsere Nachbarn stehen für jede Zigarette bei uns unter den Schlafzimmerfenstern, um dann intensiv zu husten. Da frage ich mich gleichfalls, wieso das vom Gesundheitssystem unterstützt wird.

wink5 Grüße
Lucinda
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RE: Klimakrise
#4
20.07.2021, 11:37
[+] 1 User sagt Danke! Laura für diesen Beitrag
ichbinmehr schrieb:Das Zitat habe ich bisher immer nur auf andere Menschen bezogen, aber nicht auf mich selbst. Mir geht gerade ein neues Licht auf. Meine innere Stimme sagt mir, du musst immer nur das tun, was du selbst tun kannst. Dann tust du immer das richtige. Tue das was wir Freude bereitet. Du bist immer am richten Ort. Du bist immer schon perfekt. Du musst gar nichts anders machen, als du selbst zu sein. Wenn du ein mitfühlender Mensch bist, der Perspektivenübernahme und Akzeptanz liebt, dann sei das. Dann verstehe die ganze Welt. Wer hat dir eingeplanzt, dass du dich durchsetzten musst? Selbst dann wenn du sprachlos und hilflos bist, bist du perfekt. Du bist perfekt weil du immer alle verstehen kannst. Das ist dein Job. Das ist deine Bestimmung. Deshalb liegt dort deine Freude. Deshalb versagst du bei allem, was nicht für dich bestimmt ist. Etwas anderes als du selbst zu sein, musst du gar nicht machen. Sei einfach wer du bist. Ich hab mich heute selber zu Tränen gerührt, weil so eine Last von mir abgefallen ist, als ich kapiert habe, dass es nicht meine Aufgabe ist, mich durchzusetzen.

Hallo Steffi, das spricht auch für mich. Finde ich treffend formuliert, auch wenn es für mich wieder andere Aufgaben gibt. Aber das Prinzip passt.
Klarträumer sind Stehaufmännchen
Ich kann jedoch einen Menschen retten, nämlich mich.
(Klartraumforum)

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RE: Klimakrise
#5
20.07.2021, 13:15
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Ich gehe mit dem Thema auf eine sehr wesentliche Art um.

Ich lebe in allen Bereichen, die mir möglich und angenehm sind, minimalistisch und nachhaltig. Ich schreibe darüber auf meinem Blog. Über das Wasser habe ich kürzlich erst geschrieben. Mehr mache ich nicht. Wie andere Leben und denken kann ich nur passiv beeinflussen: Dadurch, wie ich selbst als positives Beispiel agiere und lebe.

Das wars.

Diskussionen führe ich nicht mehr und Worte haben selten jemanden überzeugt. Überzeugung geschieht durch echte Einsicht und Inspiration durch Handeln. Weniger Worte, mehr TUN. Einfach machen. Nicht reden. Machen. Wers einsieht, macht es einem dann unweigerlich nach. normal
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RE: Klimakrise
#6
22.07.2021, 00:56 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.07.2021, 01:17 von ichbinmehr.)
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Hallo Lucinda
Zitat:erst einmal wenige Worte zum Begriff "Klimaleugner".
Begriffe werden ja geschaffen, damit man sich über bestimmte Dinge unterhalten kann und weiß, dass man dasselbe meint - also das Denken in Kategorien.
Gleichfalls dienen Worte ja auch dazu, um die eigene Meinung bzw. Position zu einem Sachverhalt zu beschreiben.
Jetzt frage ich mich erst mal, was ein "Klimaleugner" sei. Ich denke, es sind damit Menschen gemeint, die den Klimawandel generell anzweifeln?
Es gibt, denke ich, allerdings auch Personen, die andere Ursachen, evtl. natürlicher Art, hinter dem Klimawandel vermuten - im Gegensatz zum "gemachten" Klimawandel.

Ja vielleicht hätte ich erörtern sollen, wie ich überhaupt in diese Situation kam, dass mich das Thema so getriggert hat. Erstmal stand meine Stadt unter Wasser, was mich emotional berührt hat. Für mich ist seitdem klar, der Klimawandel ist hier. Es löst einen Art emotionalen Shock aus zu sehen, wenn vertraute Orte Land unter sind. Ich war also mit der Situation erstens stark identifiziert und empfand die andere Meinung, die eine Form der Ignoranz darstellt, deshalb um so drastischer als verletzend.

Mich ärgert mit welcher Ignoranz Menschen diese Tatsache leugnen und mit welcher Dreistigkeit Tatsachen verdreht werden. Ich habe die Tage soviel populistischen Schwachsinn im Internet gelesen, von Leuten die tatsächlich glauben, die Regierung würde das Wetter manipulieren und hätte die Überschwemmungen hervorgebracht. Was ist das für ein Hohn über alle Menschen weltweit, die unter den Klimaveränderungen leiden. Ich habe zusammengeschnittene Videos im Netz gesehen, die das angeblich belegen sollen. Die waren leider so schlecht geschnitten, dass man sehen konnte, dass es geschnitten war. Ausgerechtet diese Leute sprechen dann über Manipulation, von Außen. Das ist der Irrsinn.

An der Stelle werde ich wütend, möchte mich positionieren, aber ich merke es bringt gar nichts. So kam ich dann auf die Idee meine Strategie wieder in Frage zu stellen, und eine spirituelle Entwicklungsaufgabe aus der Situation zu machen. Ich frage mich was soll ich hier lernen?

Da ich nichts ausrichten kann und Ohnmacht erfahre, bleibt nichts anderes übrig, außer zu verstehen und zu vergeben und dadurch wieder in den Frieden einzutreten. Alternativ bliebe nicht zu verstehen und weiterhin ohnmächtig und wütend zu sein. Das fühlt sich selbstzerstörerisch an.

Zitat:Ebenso gibt es nicht nur Impfbefürworter und Impfleugner, sondern ebenso Impfbefürworter, die jedoch kritisch einer bestimmten aktuellen Impfung gegenüber stehen können, aufgrund eigener bestimmter Erfahrungen und dokumentierter Ergebnisse.

Das sehe ich auch so. Beim Impfen kann ich da leichter mitgehen. Ob Impfen oder nicht, da verspüre ich selbst Unsicherheit. Ich kann die Unsicherheit der Menschen verstehen. Ich habe immer Schwierigkeiten wenn ich etwas nicht verstehe. Wenn ich verstehe, kann ich vergeben. Wenn ich nicht verstehe, stösst es mich vor den Kopf.

Beim Thema Klima gibt es allerdings eine klare Datenlage. Und ich bin sehr extremen Meinungen begegnet. Zb schrieb einer, die Regierungen der Welt haben das Wetter weltweit manipuliert. Wenn ich doch nur lachen könnte, über so einen Irrsinn. Mein Problem ist, in mir gibt es einen Teil dem ist nicht zum lachen, wenn der so etwas hört. Ich kann nicht Lachen, wenn der Irrsinn = Ignoranz = Leid erzeugt. Bei solchen und ähnlichen Themen fällt es mir schwer, eine andere Meinung gelten zu lassen, weil mir diese andere Meinung weh tut.

Zitat:Vielleicht geht es auch gar nicht allein um eine Impfentscheidung, sondern darum, ob der Staat dazu verpflichten will und was sich in der Zukunft daraus noch alles entwickeln werde bzw. könnte.

Interessanter Gedanke. Das könnte man natürlich auf die Klimakrise übertragen. Menschen haben vielleicht Angst vor Zwang und Sanktionen. Danke das ist ein guter Hinweis. Ich habe wieder etwas mehr Verständnis gewinnen können.

Ich wünsche mir jedoch, dass die Menschen das auch so kommunizieren würden. Denn dann könnte man über diesen Punkt reden. Weil die wahre Gefühlslage oft nicht ausgedrückt werden kann, finden Gespräche dann oft auf unproduktive Weise statt. Ich wünsche mir konstruktive Gespräche, die die Kernpunkte (wie zb Ängste) treffen. Vielleicht könnte man dann einige Kernpunkte lösen. Aber wir scheitern ja oft an Projektionen (wie die Regierung manipuliert). Wir kommen in den Gespräche nicht zu den Kernthemen, wei diese abgewehrt werden. Ich finde das frustrierend.

Zitat:Also man sollte da differenzieren und nicht pauschal in Schubladen einteilen, um im sich voneinander gegenseitig profitierenden Austausch zu bleiben.

Das versuche ich auch. Allerdings ist das nicht leicht, wenn jemand all deine Knöpfe drückt. Dieses Thema drückt ziemlich viele Knöpfe auf einmal bei mir.

Zitat:Die Ursachen für den Klimawandel sind bestimmt vielfältig, im Gespräch ist ja gleichfalls die Verschiebung des Erdmagnetfeldes, also nicht nur CO2.

Naja (jetzt spricht der Teil, der einen festen Standpunkt hat) ca 90 % der Wissenschaftler sind sich einig, dass der starke Anstieg der Erderwärmung aus CO2 und anderen Gasen entsteht. Man kann sogar messen, ob das CO2 in der Atmosphäre aus fossilen Brennstoffen stammen. Natürlich gibt es auch Wissenschaftler die das anders sehen, aber es gibt durchaus einen Konsenz.

https://www.klimafakten.de/behauptungen/...T4RjYuirOY

Es gibt andere Themen, da sympathisiere ich gerne mit Außenseitermeinungen, ob das nun ein Tom Campbell oder eine Rupert Sheldrake ist, die ich in ihren progressiven Thesen unterstütze. Das tut keinem weh (denke ich) - Dabei stimmt das nicht. Einem Materialisten tut das weh.

Im Klimafall fällt mir das sehr schwer, vom Konsens abzuweichen. Warum?

Weil mir das Thema scheinbar sehr ernst ist. Weil sich da ein Teil in mir bedroht fühlt, wenn die Bedrohungslage ignoriert wird. Das triggert mich. Das ärgert mich. Ich fühle mich dadurch ohnmächtig und wütend. Wut will Ohnmacht abwehren. Wenn ich unter die Wut schaue, finde ich das kleine Kind in mir, das wieder nicht gehört wird und das Angst hat, ausgelöscht zu werden.

Zitat:Profiteure einer CO2-Steuer sind, ist ebenso eine Frage, die ich mir stelle. Nutzt das der Natur oder eher einer bestimmten Personengruppe?

Da wir in einem System leben, welches marktwirtschaftlich gesteuert wird, kann es nur so gehen. Ich glaube die großen Player können nur über den wirtschaftliche Anreize auf die richtige Bahn kommen. Wir kann es sein, dass Massentierhaltung subventioniert wird? Wie kann es sein, dass der Ausbau der Ökostrom Anbieter abgebremst wurde? Da sind hindertausen Arbeitsplätze bei drauf gegangen. Die Politik bremst den Kohleausstieg aus, mit dem Argument dass da Arbeitsplätze dran hängen, aber den Ökostrom Ausbau, wo vile mehr Arbeitsplätze dran hingen, haben sie eingestampft.

Wenn wir das nicht über den Markt regulieren, dann wird sich nicht viel ändern. Und natürlich stehen im Gleichzug auch soziale Reformen an, es muss sich auch ein Harz4 Empfänger mal nen Bio Fleisch leisten können. Es kann nicht sein, dass du vom Arbeitsamt gezwungen wirst täglich X Kilometer zu fahren, nur um in Arbeit zu sein. Ganz viele Gesetze machen klimapolitisch gar keinen Sinn. Ich wünsche mir, dass sich diese Gesetze ändern. Aber es gibt eben Leute die daran festhalten. Ich kann schlecht mit Regression umgehen.

Zitat:Was die Überflutungen und die Klimaerwärmung betrifft, ist hierbei ja ebenso die zunehmende Bevölkerungsdichte und Zubetonierung, dichter bebaute Besiedelung im Gespräch.

Das stimmt. Aber die Klimaerwärmung ist nicht aufgehoben, selbst wenn wir das begradigen und bebauen von Flussbetten unterlassen oder zurück bauen. Deshalb hebelt das eine Argument für mich das Grundproblem nicht aus. Überschwemmungen sind ja auch nur ein Symptom von vielen möglichen Auswirkungen.

Die Überschwemmungen sind ja auch nicht nur in dicht bebauten Flächen ein Problem. Ganze Ernten können durch so einen Starkregen vernichtet werden. Was passiert denn, wenn zukünftig jedes zweite Jahr passiert? Und uns gehts ja verhältnismäßig gut, was ist mit den Menschen in anderen Teilen der Welt, die so schon nicht viel haben und von Armut bedroht sind. Soll man da allen ernstes sagen, die können ja etwas flexibel sein? Für mich ist es unangemessen, angesichts der Sachlage, die Problematik zu relativieren. In den ärmeren Teilen der Welt können ganze Hungersnöte ausgelöst werden. Mich macht das betroffen und traurig. Und dann gibt es die Kipppunkte, wie das Auftauen des Permafrostes, das Schmelzen der Gletscher, etc. ich fühle an der Stelle Angst vor Kontrollverlust. In mir entsteht das Bedürfnis zu handeln, bevor es zu spät ist.

Es ist keineswegs so, dass ich mich 100% Klimaneutral verhalte. Ich erwarte das auch nicht von anderen Menschen! Aber ich erwarte das das Thema ernst genommen wird. Mich triggert fehlende Ernsthaftigkeit. Fehlende Betroffenheit. Fehlende Berührbarkeit.

Ich habe seit 20 Jahren Öko Strom. Ich fahre Fahrrad und Bus, statt Auto. Ich versuche beim Einkauf drauf zu achten nicht die Erdbeeren aus Spanien zu kaufen. Ich esse aber zb Fleisch und mache keineswegs alles richtig. Ich habe ein Bewusstsein dafür, mich verbessern zu wollen. Immer auch im Einklang mit meinen Bedürfnisse. Ich bin absolut kein Asket! Ich erwarte fdas von niemandem. Ich erwarte aber wohl, dass das Thema ernsthaft auf Sachebene diskutiert wird.

Ich möchte eigentlich nur dass das Thema ernst genommen wird, und jeder in seinem Vermögen versucht auf seine Weise mitzuhelfen. Was auch immer das ist. Es gibt Menschen die weisen das Klima Thema völlig von sich. Ich komme auf so eine absolute Ignoranz und Unsachlichkeit nicht klar. Das triggert meine Trauma, wo es eine absolute Ignoranz mir gegenüber gab. Ich verstehe, dass ich Kompromisse machen muss. Aber mit Mensche die die Verantwortung absolut von sich weisen, kannst du keine Kompromiss machen. Denn dazu muss jeder einen Teil der Verantwortung übernehmen. Ich frage mich, wie kann ich mit den Menschen umgehen, die überhaupt nicht erreichbar sind und die Verantwortung absolut von sich weisen?

Ich habe ganz allgemein ein Problem mit Ignoranz, denn ich gehöre oft zu den Menschen, die unter Ignoranz gelitten haben. So triggert das Klimathema meine ganz persönlichen Baustellen, weil sich die Muster ähneln.
Man könnte meine persönlichen Triggerpunkte zusammen fassen in: A Fachwissen findet keine Beachtung. B Menschen zeigen sich nicht berührt durch Leid. C Tatsachen werden verdreht.

Ich habe wie gesagt, immer zu denen gehört, die auf Grund der Ignoranz anderer Menschen Leid erfahren haben. Deshalb kann ich an der Stelle nur sehr schwer loslassen, Ignoranz zu verurteilen. Ich frage mich, was müsste denn passieren, dass ich hier loslassen könnte? Ich müsste selbst Ignorant werden. Dagegen weigere ich mich noch, sage ich jetzt, aber ein paar Zeilen weiter unter zeige ich mich doch von meiner ignoranten und selbstbezogenen Seite.

Danke für für deinen Beitrag Lucinda.


Hallo Laura.


Zitat:Hallo Steffi, das spricht auch für mich. Finde ich treffend formuliert, auch wenn es für mich wieder andere Aufgaben gibt. Aber das Prinzip passt.

Das war ein höchst bewegender Moment der Verbundenheit mit allem, wo aller Ärger über die Situation völlig hinweg gefegt war. Ich habe erlösenden Tränen geheult. Leider war mein Ego am nächsten Tag wieder da.

Im Prinzip ging es darum, in jeder Situation einen höheren Sinn zu sehen. In jedem Menschen Perfektion zu sehen. Jeden menschlichen Ausdruck einen höheren Sinn zu geben. Ich frage mich warum ich wieder in meine Ego Enge zurück gekehrt bin?

Manchmal habe ich kurze Gipfel Zustände, wo ich ein Thema durchschaue und Frieden sowie Einklang ist.  Danach kehre ich zurück ins Ego und muss dieses Thema Schritt für Schritt erarbeiten, damit sich die Blockaden lösen. Ich denke ich bin Hochmütig. Ich brauche mehr Demut. Der Hochmut hat sicherlich eine Funktion. Welche Funktion hat der Hochmut? Warum veruteile ich andere Menschen für ihre Schwächen? Weil ich Angst habe, wieder unter ihnen zu leiden. Ich frage mich wie ich aus diesem Kampf mit diesen Leuten herauf finde? Vielleicht ihnen keinen Autrorität mehr geben. Sie tatsächlich wie kleine Kinder betrachten. Aber wie lebt es sich in einer Welt voller kleiner Kinder, die mit Atombomben schmeissen könnten? Ja es ist tatsächlich Angst vor der Unberechenbarkeit dieser Menschen.

Die Frage was würde Buddha machen ist gut. Die Muss ich mir merken. Da kann man auch schön „tue so als ob“ spielen und damit in den passenden State rutschen.

Vielleicht darf Buddha aber auch mal wütend sein? Ich habe ein großes Problem mit Wut. Ich leide da energetisch immer total drunter, es somatisiert sich sofort. Ich bekomme Halsschmerzen und Erschöpfungsgefühle, als ob sich die Wut nach Innen gegen mich selbst richtet. Das ist als ob brennendes Lava in meinem Hals ist und als ob gerade ne Mandelentzündung im Anmarsch ist. Früher ist das immer unbewusst passiert. Heute kann ich dabei zusehen, wie Krankheit entsteht. Und ich will nicht mehr krank sein.

Ich habe begriffen, früher bin ich so oft krank geworden, weil ich oft so wütend auf diverse Ungerechtigkeiten war. Wenn ich nicht für meinen Standpunkt spreche, kämpfe kommt das Gefühl, dann werde ich ausgelöscht. Das ist noch ein Innerer Konflikt für den ich eine Lösung suche. Das Klima Thema bringt die Emotionen hoch, damit ich einen Umgang damit finde. Natürlich sind meine Urteile schuld (die Anhaftung an meinen Standpunkt) aber was wenn ich nicht urteile, dann ist da die Angst ausgelöscht zu werden.


@ Aura

Zitat:Ich lebe in allen Bereichen, die mir möglich und angenehm sind, minimalistisch und nachhaltig. Ich schreibe darüber auf meinem Blog. Über das Wasser habe ich kürzlich erst geschrieben. Mehr mache ich nicht. Wie andere Leben und denken kann ich nur passiv beeinflussen: Dadurch, wie ich selbst als positives Beispiel agiere und lebe.

Das finde ich total beeindruckend wie du das machst. Interessanterweise drehe ich mich gerade im Dialog zu dir um 180%, weil ich nicht so minimalistisch leben könnte wie du. Ich drehe gerade meine Haltung. Man könnte sagen, ich grenze mich von deiner minimalistischen Lebensweise ab, und definiere meine Bedürfnisse.

Das ist ganz gut, denn jetzt werde ich mir widersprechen. Das ist wiedermal ein schönes Beispiel dass wir immer alles sind mit dem wir kämpfen. Der Teil in mir, der unter Ignoranz leidet und der Ignorante selbst sind ein und der selbe. Deshalb hatte ich auch das Beispiel mit den Fleisch essen angeprochen. Menschen die sich mit einem veganen Leben identifizieren, sehen in mir, da ich Fleisch esse, vielleicht den ignoranten Menschen, wie ich den Ignoranten in anderen Bereichen sehe.

Wenn ich sehr achtsam in diesen Bereich schaue, dann sehe ich ich bin ein Mörder. Ein Tier Mörder. Aber Tiere sind fühlen ja auch wie Menschen. Also ein Mörder. Ein Auftragsmörder, denn ich tue es nicht selbst. Ich kaufe mein totes Tier im Supermarkt. Wenn ich das Tier esse, bin ich extrem ignorant und egoistisch. Aber natürlich empfinde ich das nicht so, wenn ich ein Hühnchen esse. Ich genieße es auch noch. Bin ich dann auch ein Sadist? Ich verdränge meine Ignoranz, denn ich möchte mich ja ungestört von schlechten gefühlen, am Essen erfreuen.

Ich finde es gut, wenn Menschen vegan leben! Mich nervt jedoch, wenn sie ihren Lebensstil missionarisch mit erhobenem Zeigefinger an den Mann bringen wollen. Wenn sie sich hochmütig über mich stellen und mir erklären, wie ignorant ich bin. Und wenn es Spiritelle Veganer sind, dann sagen sie auch noch Vegan zu sein wäre ein Ausdruck von Bewusstsein. Das sagen sie mir, während sie mit ihrem Schatten (mir) reden. C.G. Jung sagte, wer nach außen schaut träumt, wer nach Innen schaut erwacht.

Ich esse Fleisch, weil ich mich mit Essen emotional regulieren muss. Ich habe NUR diese Form der Selbstregulation in meiner Kindheit gelernt. Es gab keine Sicherheit, außer Essen. Ich habe keine andere Konditionierung für Urvertrauen. Die Küche meiner Mutter war sehr von diesem herzhaften umami Geschmack und vielen Fleischgerichten geprägt. Das war das einzige was sie mir an Urvertrauen geben konnte. Sie hatte nichts anderes.

Manchmal wenn ich emotional instabil bin, dann habe ich nichts anderes, als mir das Gefühl von Sicherheit über Essen zu geben. Nicht nur Sicherheit sondern auch Erdung läuft über Essen für mich. Und solange ich diese Bedürfnisse nicht auf andere Weise in der gleichen Intensität geben kann, werde ich immer auf Essen als emotionale Regulation angewiesen sein. Ich übe viel mit Trauma Therapie Methoden, und Meditation aber nichts funktioniert so eindeutig und sicher, wie Essen. Manchmal kann ich anders, dann versuche ich mich anders zu regulieren, aber manchmal kann ich nicht.

Ich hab das Veganern versucht zu erklären, aber sie hatten in der Regel kein Verständnis für mein Bedürfnis. Ich habe dargelegt, wie es zu meiner Anhaftung kam, aber sie haben mir abgesprochen, dass es so sei. Spieglein Spieglein an der Wand.

Askese ist für mich eine Zurückweisung der menschlichen Bedürfnisse. Es mag sein, dass bei sehr bewussten Menschen Bedürfnisse einfach wegfallen, aber

Nicht Verhaftet sein ist keine Methode, sondern eine Frucht!

Ich denke es braucht ein Gleichgewichtig zwischen den Bedürfnissen des Menschen und dem Ziel die Klimaerwärmung einzudämmen.

Für mich versuche ich Kompromisse einzugehen, wie zb nur Bio Fleisch zu kaufen und auch mal weniger Fleisch zu essen. Ich bin also nicht völlig Ignorant gegenüber dem Tierwohl. Wenn ich mein Tier mit der eigenen Hand töten müsste, würde ich um jedes Tief weinen und zutiefst Dankbar sein und sicher auch das ein oder andere Mal verzichten. Ich weiß dass meine Bedürfnisse, meine Existenz, meine Entscheidungen zu Leid führen. Ich erkenne das Leid, das ich verursache an. Ich muss jedoch auch mein Wohl beachten. Für mich ist das etwas anderes als das Leid wegzuschieben. Ich weiß dass Tiere wegen mir leiden. Ich bin betroffen, wenn ich damit konfrontiert werden.

Ich mache die Erfahrung, dass das nicht jeder verstehen kann. Vielen Denken wenn du das Leid doch wahrnimmst, dann musst du dich anders verhalten. Ich sehe es genau andersherum. Solange ich mir meiner Tat nicht bewusst bin, muss ich zur einer Einsicht kommen. Wenn ich nicht anders handeln kann, weil ich es in alle Richtungen schon durch gedacht habe, kann ich nur noch mit Akzeptanz reagieren.

Veganer rechnen mir dann vor, dass man auch mit pflanzlichen Eiweiß gut zurecht kommt. Ja auf der biologischen Ebene, haben sie Recht. Meine Anhaftung besteht aber auf psychologischer Ebene. Es geht nicht um Nährstoffregulation, es geht um psychisch-emotionale Selbstregulation.

Dieses Beispiel entkräftet natürlich alles was ich, zb oben an Lucinda geschrieben habe. Ich kann ja nicht, einmal ignorant gegenüber dem Tierwohl sein und mich dann aufregen, dass Menschen ignorant gegenüber dem Klima sind.

Doch kann ich. So ist unsere Psyche gestrickt. Alle unsere KOnflikte sind genau so aufgebaut. Unser Ego ist so aufgebaut. Dual. Wir positionieren uns immer auf einer Seite und kämpfen gegen die andere Seite, bis wir beides gleichzeitig sein können. Bis wir begreifen, wir sind alles. In dem Moment fällt das Ego weg. Dual, wird zu Nondual.

Jeder Krieg mit der Umwelt, ist ein innerer Krieg. Wir kämpfen ständig mit uns selbst. Wir projizieren unsere Inneren Konflikte auf die Umwelt, deswegen scheint es so, als ob wir mit der Umwelt kämpfen. Aber der Kampf ist Innen.

Und wie löst man diesen Inneren Krieg?

Manchmal kann man sich verbessern. Wenn jemand mit einem umweltfreundlichen und veganen Lebensstil emotionale erfüllt sein kann. Super. Manchmal lernen wir Leid zu reduzieren. Ich schaue ständig wo ich mich verbessern kann. Ich mache ich gerade ein Experiment mit Intervallfasten und habe festgestellt, dass ich in Zeiten wo ich emotional stabil bin, ganz gut auf emotionales Essen verzichten kann. Ich stelle aber auch fest, dass ich zu Zeiten wo ich emotional instabil bin, nicht durchhalte. Ich habe Verständnis für mich, wenn ich mein Ziel nicht konstant erreiche. Und wenn ich wieder Kraft habe, versuche ich es erneut.

Was wenn man ein Ideal nicht erreichen kann?

Indem man sich vergibt, dass man nicht anders kann, findet man Frieden mit der Situation.

Ich war mal für 3 Monate Vegetarier. Dann hat mir meine Arbeitskollegin einen Teller Gulasch in die Hand gedrückt und gefragt: Schmeckt das heute normal? Ich hab völlig vergessen, dass ich Vegetarier war. Jemand hat mir eine Frage gestellt und ich musste forschen: Wie schmeckt das Gulasch? Erst als der Teller aufgegessen war, ist mir eingefallen, das ich ja gar kein Fleisch mehr esse. Ich habe dann verstanden, dass das für mich nicht der richtig Weg ist. Es war als ob das Higher Self, mich begnadet hat und gesagt hat, hey ich erkenne an, du hast es wirklich versucht. Vielleict war das der Punkt, an dem sich Hinayana (erreichen) zu Tantra (es gibt nichts zu erreichen) gedreht hat. Man braucht auch Mitgefühl mit sich selbst. Es gibt extrem asketisch Menschen die gutes Tun indem sie verzichten, aber zu sich selbst sind sie vielleicht sehr sehr hart. Und deshalb verstehen sie nicht, wie jemand anders dann Mitgefühl mit sich selbst hat.

Weil ich Mitgefühl für meine eigenen Bedürfnisse habe, kann ich Verständnis aufbringen, für Menschen die keinen Sinn dafür haben, die Umwelt zu schützen. Nur deshalb weil ich egoistisch und ignorant bin und das als meinen Schatten anerkenne, kann ich anderen Menschen vergeben, dass sie egoistisch und ignorant sind.

Was wäre denn, wenn ich in allem Perfekt sein könnte, dann würde ich von anderen auch immer Perfektion erwarten. Ich hätte dann ja nie Frieden, weil niemand meinen hohen Anspruch erfüllt. Nur deshalb weil ich Fehler habe, kann überhaupt aus den Streben nach Perfektion aussteigen und anderen Menschen vergeben.

Vielleicht habt ihr gemerkt, wie ich mir im Laufe des Beitrages selbst widersprochen habe. Dualität hat sich in Nondualität gedreht. Es gibt keinen Standpunkt mehr. Es ist kein Zustand der plötzlich da ist, sondern ich erarbeite mir diesen Zustand, indem ich zulasse, dass ich mir selbst widerspreche und den Standpunkt den ich habe loslasse. Ich rutsche denkend und fühlend da rein. Und manchmal gibt es dann eine Gipfelerfahrung, am Ende einer langen philosophischen Auseinandersetzung mit mir selbst, die ein Gefühl des absoluten Einklangs auslöst.

Jetzt gerade kann ich niemanden verurteilen. Aber es kann sein, dass ich mich morgen wieder über das Thema aufrege. Dann passiert das vielleicht, weil ich noch etwas erkennen oder durch fühlen darf. Irgendwann hat sich das Thema dann so weit integriert, dass die Gelassenheit mit der Situation bleibt.

Bei der Corona Spaltung (Anhaften an Dualität) hat das hin und her pendeln zwischen den Standpunken 1,5 Jahre gedauert. Dann kam die "Praktische Prüfung", in der Realität. Prüfung bestanden. Ich konnte gelassen bleiben. Ich denke beim Klima Thema brauche ich noch etwas.  lol

Danke für eure Hilfe.  blumen
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RE: Klimakrise
#7
22.07.2021, 08:34
[+] 1 User sagt Danke! Lucinda für diesen Beitrag
Hallo Steffi,

danke für Deine ausführliche Erläuterungen.  big

Zitat:Erstmal stand meine Stadt unter Wasser, was mich emotional berührt hat. Für mich ist seitdem klar, der Klimawandel ist hier.
Warst Du selbst auch betroffen?  glare

Hier nochmal klare Worte eines Metereologen im Zusammenhang mit Wetterwarnungen und der Flutkatastrophe:



Inwiefern Wettermanipulation heutzutage möglich ist und versucht wird, kann ich mir auch nur ein Bild hinsichtlich dessen machen, was dazu so berichtet wird. Dennoch sind "Klimawandel" und "Wettermanipulation" wiederum zwei verschiedene Dinge. Also das eine schließt für mich nicht das andere aus. Also man könnte ja auf die Idee kommen, das Wetter aufgrund des Klimawandels verbessern zu wollen.

Zum Thema Ignoranz - hier unabhängig vom "Abwehrmechanismus" eines inneren Konfliktes:
Manche Leute sind, wie man so sagt, vielleicht "einfacher gestrickt", also denken nicht so viel darüber nach, warum sie etwas so denken wie sie es tun, reflektieren weniger oder haben es noch nicht gelernt, sind dazu vielleicht gar nicht so recht in der Lage. Das kann man von ihnen einfach nicht erwarten, da sind dann ausführliche Erläuterungen und Diskussionen nicht weiterführend, weil es irgendwo hakt.  wink1  
Das wäre dann Zeitverschwendung, sich da so tief zu engagieren, außerdem nervenaufreibend.

Andere wiederum nutzen Umstände für eigene Meinungsmache, um eigene Interessen durchzusetzen und wollen auch gar nicht von ihrem Standpunkt abweichen.

Zitat:Mich ärgert mit welcher Ignoranz Menschen diese Tatsache leugnen und mit welcher Dreistigkeit Tatsachen verdreht werden. Ich habe die Tage soviel populistischen Schwachsinn im Internet gelesen, von Leuten die tatsächlich glauben, die Regierung würde das Wetter manipulieren und hätte die Überschwemmungen hervorgebracht. Was ist das für ein Hohn über alle Menschen weltweit, die unter den Klimaveränderungen leiden. 
Andere vertreten sogar die Idee, Außerirdische regierten die Welt und wir lebten in einer Matrix aus Simulationen.
Ein Stück weit versuche ich solche Ideen zu verstehen und bilde mir letztlich meine eigene Meinung.

Man kann die Welt ja immer nur soweit verstehen wie es im Rahmen der eigenen Möglichkeiten machbar ist.
Wer weiß, was es noch alles gibt, was sich mit den gewöhnlichen Sinnen nicht wahrnehmen lässt?
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RE: Klimakrise
#8
22.07.2021, 12:29
[+] 2 User sagen Danke! Gast für diesen Beitrag
(22.07.2021, 08:34)Lucinda schrieb:
Zitat:Mich ärgert mit welcher Ignoranz Menschen diese Tatsache leugnen und mit welcher Dreistigkeit Tatsachen verdreht werden. Ich habe die Tage soviel populistischen Schwachsinn im Internet gelesen, von Leuten die tatsächlich glauben, die Regierung würde das Wetter manipulieren und hätte die Überschwemmungen hervorgebracht. Was ist das für ein Hohn über alle Menschen weltweit, die unter den Klimaveränderungen leiden. 
Andere vertreten sogar die Idee, Außerirdische regierten die Welt und wir lebten in einer Matrix aus Simulationen.
Ein Stück weit versuche ich solche Ideen zu verstehen und bilde mir letztlich meine eigene Meinung.

...

Ich vertrage auch eine Menge Schwachsinn ohne mich zu ärgern.
Eine rote Linie wird bei mir allerdings dann überschritten, wenn jemand das Leid der Opfer mit Statistiken zu relativieren versucht, etwa im Sinne von:

"Ach, die 172 Toten lassen sich doch in der allgemeinen Sterbestatistik überhaupt nicht erkennen. Hat es sie überhaupt gegeben? Jedenfalls haben wir deshalb in diesem Monat noch keine Übersterblichkeit. Also hört endlich auf, Schiss vor dem Klimawandel zu haben, ihr Feiglinge!"

Für so eine Einstellung – egal ob in diesem oder einem anderen Zusammenhang – habe ich nur Verachtung übrig puke
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RE: Klimakrise
#9
22.07.2021, 12:39
[+] 1 User sagt Danke! Bultungin für diesen Beitrag
Hey Steffi, ich verstehe dich in Punkto Regulation mit Essen sehr gut (weißt du ja). normal

Ich möchte nochmal betonen (ist schriftlich nicht immer so leicht): Ich lebe in allen Bereichen, die mir möglich und angenehm sind, minimalistisch und nachhaltig.

Das ist für mich ganz wichtig. Alles was mir nicht möglich oder unangenehm ist, kann und will ich nicht leben. Zum Beispiel beim Essen: Eine vollkommen unverarbeitete Ernährung ist mein persönliches Ideal. Ich will sie aber nicht ausleben, weil ich dafür noch nicht weit genug bin. Es würde eine massive Anstrengung bedeuten, die ich kaum aufrecht halten könnte. Damit verbunden ist auch, dass ich nicht plastikfrei lebe oder müllarm.

Vielleicht hilft dir das. Schauen, was möglich und angenehm ist. Beispiel: Das Nichtvorhandensein eiens Fernsehers tut mir nicht weh und ich merks nichtmal. Das Nichtvorhandenseins einer Kochstelle wäre schwierig, da ich nicht rohvegan lebe. Da würde mir also etwas essentielles fehlen.
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RE: Klimakrise
#10
23.07.2021, 17:06 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.07.2021, 17:35 von ichbinmehr.)
[+] 1 User sagt Danke! ichbinmehr für diesen Beitrag
Lucinda fragt: Warst Du selbst auch betroffen?

Nein zum Glück nicht. Aber nur 200m weiter, sieht es aus, wie in einem Kriegsgebiet. In der Stadt unten gibt es in weiten Teilen immer noch keinen Strom. Überall am Straßenrand sind dicke Berge aus Schlamm und Unrat zusammengeschoben. Überall stehen verschlammte Autos mit Totalschaden. Manche haben ihre Häuser ganz verloren. Sehr bewegend war, wie sich die Menschen gegenseitig geholfen haben.

[Bild: w950_h526_x480_y270_Leichlingen-12f719d19e13e456.jpg]

Hier das ist ca. 200m von meiner Wohnung weg. Ein kleiner Schwenk mit der Kamera nach rechts und du würdest auf meine Straße gucken können. Ich wohne oben auf einem kleinen Berg, deshalb wurden wir dort zum Glück verschont. Das ist ein Bild von Donnerstag morgen, da hatte es schon aufgehört zu regnen. In der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag stand das Wasser, teils noch höher und nahe an der Wupper strömte richtig gefährlich hüfthoch, dass man mitgerissen werden konnte.

Das Wasser kam einmal von der Wupper (Fluss) der über die Ufer getreten war und aus den umliegenden Höhengebieten, wo kleine Bäche in reißenden Flüssen ins Taal strömten. Unsere Stadt liegt mitten im Rheinisch Bergischen Kreis im Taal. Hier floss alles runter.

Natürlich habe ich schon öfters Überschwemmungen im TV gesehen. An den großen Flüssen, wie zb am Rhein sind die Menschen darauf vorbereitet. Da passiert das immer mal, besonders im Frühling und Herbst beim Abschmelzen der Schneegebiete. Das ist normal, dass es da mal Hochwasser gibt. Im Sommer ist so eine Ereignis jedoch ungewöhnlich. Und hier war niemand darauf vorbereitet, denn so etwas ist hier in dem Ausmaß noch nie passiert. 2018 gab es hier schon einen Starkregen der außergewöhnlich war. Da waren auch viele Keller überschwemmt. Aber das letzte Woche wirklich eine Katastrophe. Zuletzt wurde vor 200 Jahren so ein starker Regen gemessen.

Der Jetstream

Der Jetstream der für die Regulation der Hoch- und Tiefdruckgebiete verantwortlich ist, hat sich durch die Klimaerwärmung immer mehr verschoben. Besonders seit 2018 hat er seine Kraft verloren. In dem Jahr hatten wir den ersten ungewöhnlichen Starkregen hier. Das folgende Video zeigt in knapp 4 Minuten: Was ist der Jetstream und warum ist er so wichtig?



Zitat:Wegen der Abschwächung des Höhenwindbandes in den letzten Jahren drohen künftig mehr Hitzewellen, Hochwasser und Kälteeinbrüche. Der sogenannte Jetstream gilt als eines der Kippelemente im Klimasystem, die am Ende die Zivilisation bedrohen könnten. 

Der Sommer 2018 hatte es in sich. Rekordhitze und Dürren, aber auch Starkregen und Überschwemmungen waren auf der Nordhalbkugel der Erde zu verzeichnen. In Deutschland wurde ein neuer Jahres-Temperaturrekord aufgestellt, Frankfurt am Main zum Beispiel brachte es auf satte 108 "Sommertage" mit 25 Grad und mehr.

Vor allem die extrem lange Trockenheit von Februar bis November machte Mensch und Natur zu schaffen. Getreide vertrocknete auf den Feldern, Setzlinge in den Wäldern gingen millionenfach ein, die Pegel am Rhein sanken auf den niedrigsten je gemessenen Wert. Hitzewellen gab es auch in Russland und im Westen der USA. In Osteuropa und Japan hingegen kam es zu verheerenden Überschwemmungen.

Als eine Ursache für den "Jahrhundertsommer" und die anderen Wetterextreme haben Klimaforscher Veränderungen im Jetstream ausgemacht – jenem Starkwind-Band auf der Nordhalbkugel, das dort normalerweise die Hoch- und Tiefdruckgebiete von West nach Ost schiebt.

Der Jetstream weht in einer Höhe von acht bis zwölf Kilometern über den mittleren Breiten rund um die Erde und erreicht dabei Spitzengeschwindigkeiten von 500 Kilometern pro Stunde. Bei Reisen über den Atlantik zeigt sich seine Kraft, Flüge von Europa nach Amerika dauern üblicherweise länger als in Gegenrichtung.
Stationäre Wetterlagen ersetzen Westwindströmung.

Der Jetstream, auch Strahlstrom genannt, bildet sich dort, wo die kalten Luftmassen aus der Arktis und die warmen vom Äquator aufeinandertreffen, die West-Ost-Ausrichtung entsteht durch die Erdrotation. Er bewegt sich dabei allerdings meist nicht ganz geradlinig, sondern in leichten Wellen, er flattert sozusagen.
Im Sommer des Jahres 2018 passierte etwas Besonderes. Die Wellen des Windbandes kamen förmlich zum Stehen, anstatt weiterzuwandern, wie normalerweise üblich. Der Jetstream mäanderte zwischen Nord und Süd, und ein Tief über dem Ostatlantik – vor Spanien und der Biskaya – wurde dadurch praktisch "festgesetzt". Heiße Luftströmungen, die ursprünglich aus Nordafrika stammten, wurden so Richtung Frankreich und generell Mitteleuropa gelenkt – und zwar ungewöhnlich lange. Der "Supersommer" war die Folge.

Das Jahr 2018 bestätigte damit eine Tendenz, die Klimaforscher bereits seit Längerem beobachtet hatten: Der Jetstream schwächt sich immer wieder ab und weht dann seltener auf einem relativ geraden Kurs parallel zum Äquator, stattdessen schlängelt er sich öfter in Riesenwellen über die Nordhalbkugel.

Die in Mitteleuropa vorherrschende Westwindströmung wird häufiger durch stationäre Wetterlagen ersetzt. Verharren die Jetstream-Wellen über Wochen an einer Stelle, kann aus ein paar warmen, sonnigen Tagen eine Hitzewelle oder eine Dürre entstehen, und aus ein paar regnerischen Tagen können Fluten werden.
Warme Arktis, schwacher Jetstream, extremes Wetter.

Eine im vorigen Jahr veröffentlichte Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) belegte diese Zusammenhänge. "Unsere Studie zeigt, dass die spezifischen Orte und der Zeitpunkt der Wetterextreme im Sommer 2018 nicht zufällig waren", erläuterte Leitautor Kai Kornhuber, der am PIK und an der Universität Oxford forscht. Sie seien direkt mit einem sich wiederholenden Muster im Jetstream verbunden gewesen – ähnlich wie in früheren Jahren mit extremen Wetterereignissen, so bei den Hitzewellen in Europa in den Jahren 2003, 2006 und 2015.

Hitzewellen, aber auch Kälteeinbrüche

Auch die PIK-Forscher erwarten, dass der Jetstream in Zukunft noch häufiger einrasten wird – unter anderem auch, weil sich die Landmassen auf der Erde schneller erwärmen als die Meeresgebiete. Der erhöhte Temperaturkontrast begünstige das Entstehen des stagnierenden Wellenmusters, das zu den Hitzewellen führte.

"Ein weiterer relevanter Faktor könnte sein, dass der nördliche Atlantik sich abgekühlt hat, wahrscheinlich als Folge der Verlangsamung der Atlantischen Meridionalen Umwälzzirkulation, besser bekannt als Golfstrom", erläuterte PIK-Professor Stefan Rahmstorf.

Die Experten halten die Entwicklung beim Jetstream für besonders gefährlich, weil die anhaltenden Hitzewellen zum allgemeinen Temperaturanstieg durch die globale Erwärmung noch hinzukommen. Das erhöhe das Risiko besonders extremer Hitzewellen, vor allem in Regionen wie Europa und Nordamerika, warnen sie.

Allerdings kann der wellenförmige Verlauf des "Strahlstroms" im Winter dort auch gegenteilige Folgen haben – er kann zu ungewöhnlich starken Kälteeinbrüchen führen, so wie in den USA und Kanada Anfang 2019. Ein schwacher Jetstream hatte damals mit besonders großen Wellen ein Einfallstor nach Süden für die eisige Polarluft geöffnet.

Quelle: https://www.klimareporter.de/erdsystem/w...-einrastet

Mit anderen Meinungen umgehen.

Das ist emotional ein anderes Gefühl, wenn die vertraute Umgebung beeinträchtigt ist und du siehst wie Leute ihr zu Hause verlieren. Obwohl ich nicht selbst betroffen war, war ich emotional betroffen, denn ich habe mich innerlich mit den Menschen, die physisch betroffen waren solidarisiert.

Wenn du fühlst, wie ohnmächtig die Menschen sind, weil sie nichts tun können als warten und der Zerstörung zuzusehen. Es berührt einen viel tiefer und näher, als Katastrophen im TV mitanzusehen. Wenn du Bilder siehst, wo hüfthoch das Wasser steht und du denkst, da ist meine Bank, da ist der Supermark in dem ich einkaufe, da ist der Park durch den ich sonst gehe und alles steht unter Wasser. Das kommt einem ziemlich surreal vor. Man verliert förmlich ein bisschen die Erdung, den Halt, das Vertrauen.

Als Kind habe ich manchmal phantastisch taggeträumt, das sich durch unsere Wohnung schwimmen könnte. Das hat mich daran erinnert. Nur dass das Gefühl schockierend war, weil ich mir ja der Zerstörung, dem Leid und der Gefahr bewusst war. Mit dieser Berührtheit identifiziert, bin ich dann mit ziemlich haarsträubenden Meinung im Internet konfrontiert gewesen. Mir fehlte also der emotionale Abstand, um damit umgehen zu können. Ich war selbst noch damit beschäftigt die Bilder zu verdauen.

Ich finde wie Rhetor es sehr schön ausgedrückt hat, es ziemlich unangebracht mit irgendwelchen Statistiken oder Theorien daher zu kommen, die dazu dienen, das Leid welches Menschen erfahren zu relativieren. Ich finde den Punkt sehr wichtig den du angesprochen hast Rhetor.

Verschwörungstheorien

Zudem kommt, dass von Hochwasser auf Wettermanipulation zurück zu greifen, anstatt den Klimawandel anzuerkennen, für mich auch ein rotes Tuch ist. Zudem wenn man sich mal mit den Möglichkeiten der Wettermanipulation auseinander setzt, wird man erfahren, dass es durchaus möglich ist Wolken zu impfen, dass diese abregnen. Aber das geht nur wenn Wolken da sind. Man kann Wolken nicht machen. Da zeigt sich mal wieder wie Menschen auf gefährliches Halbwissen anspringen und Behauptungen glauben schenken, ohne selbst überhaupt nachzuprüfen, ob das möglich ist. Da postet irgendwer: "Die Regierung hat das Wetter manipuliert." Der nächste Schreibt: "Ich habe es schon immer gewusst."  wall 

Und dann ständig dieses „die Regierung manipuliert uns“. Für mich ist das eine Projektion eines inneren Gefühls auf eine äußere Situation. Möglicherweise eine Traumafolge, die vielleicht mit einem erschütterten Vertrauen oder mit Missbrauch zu tun hat. Mächtige Personen (Autoritäten) missbrauchen und manipulieren mich. Das ist ein Gefühl, welches chronisch zurück bleibt, wenn man dieses in der Kindheit erfahren musste. Das Gefühl ist daher echt. Der Mensch empfindet das so denn er hat es erlebt. Die Interpretation der aktuellen Lage jedoch falsch. Viele Menschen wollen den Täter nicht in der eigenen Familie sehen, denn das ist als ob man sich selbst entwurzeln muss (das kenne ich nur zu gut) deshalb wählen sie eine Projektionsfläche. Oft mals ist diese in der Politik zu finden.

Mit Argumenten kann man leider nicht gegen die emotionale Traumatisierung ankommen. Diese Menschen bräuchten ganz dringend therapeutische Hilfe, wo sie sich mit ihrer emotionalen Betroffenheit von einem stärkeren Menschen maniluliert worden zu sein, befreien könnten. Ich habe leider keine Lösung für dieses Problem, denn oft sind diese Menschen der Inneschau und Therapie nicht aufgeschlossen.

Außerdem ist es eine Folge fehlender Bildung und fehlender Einbindung von Menschen aus sozial benachteiligen Familien zb auch in das Thema Wissenschaft. Die Menschen können an sich nichts für. Aber sie lassen sich eben auch nichts sagen. Es ist als sprichst du mit Kindern, die es eben noch nicht besser wissen, die sich aber auch nichts sagen lassen. Kinder kannst du an Bildung und Mitgefühl heranführen, aber wie geht man mit solchen Erwachsenen um? Ich möchte ja immer wieder Verständnis für Menschen aufbringen. Aber manchmal muss man auch Grenzen setzten, um andere zu schützen. Diesbezüglich befinde ich mich noch in der Auseinandersetzung. Wann ist was richtig? Wieviel Kraft habe ich? Wann lerne ich selbst etwas? Wo ist es nur noch sinnlos? Und was ist die Konsequenz?

Angesicht meinem Gefühl von Betroffenheit, kann ich dann nicht gut damit umgehen. Zumal ich in meinem Freundeskreis zwei Leute habe, die auf dieses Verschörungszug voll aufspringen. Der eine glaubt, dass die Regierung das Wetter macht um uns eine Öko Diktatur aufzuzwingen, der andere dass er demnächst erschossen wird, weil er sich nicht impfen lässt. Ich verstehe das da persönliche Gefühle hinter stehen, die nur über diese drastischen Aussagen ausgedrückt werden können. Ich bin bereit über die Gefühle zu sprechen, aber ich muss eben auch abwehren, wenn was ich so gar nicht haltbar finde. Die schicken mir halt auch immer wieder Nachrichten, mit denen sie ihre Sichtweise zu bestätigen versuchen. Und ich muss mich dann auch irgendwie damit auseinder setzten, um mit den beiden umzugehen.

Manchmal bin ich geduldig und lasse das einfach so stehen. Aber manchmal wennich selbst noch eine emotionale Anhaftung habe, die ihrer Anhaftung entgegegen steht, dann kann ich das auch nicht. Vermutlich ist es eh egal wie man reagiert, es ist immer richtig. Wenn man wütend wird, wird man eben wütend und wenn man gleichmütig ist ist man gleichmütig. Aber in mir ist noch so eine Teil der das Richtige tun möchte und alle Formen des Umgangs durchspielt. 

Zitat:Lucinda sagt: Manche Leute sind, wie man so sagt, vielleicht "einfacher gestrickt", also denken nicht so viel darüber nach, warum sie etwas so denken wie sie es tun, reflektieren weniger oder haben es noch nicht gelernt, sind dazu vielleicht gar nicht so recht in der Lage. Das kann man von ihnen einfach nicht erwarten, da sind dann ausführliche Erläuterungen und Diskussionen nicht weiterführend, weil es irgendwo hakt. 
  

Ja. Ich weiß die Leute können nicht anders. Ich frage mich nur, wie viel Verständnis soll ich ihnen entgegenbringen und wann ist es richtig sich auch mal klar und deutlich zu positionieren?

Zitat:Rhetor sagt: Ich vertrage auch eine Menge Schwachsinn ohne mich zu ärgern.

Wie machst du das?

Zitat: Aura sagt: Ich möchte nochmal betonen (ist schriftlich nicht immer so leicht): Ich lebe in allen Bereichen, die mir möglich und angenehm sind, minimalistisch und nachhaltig.

Ja ich weiß. Ich wollte nur sagen, ich könnte das so nicht, denn es wäre mir nicht möglich und nicht angenehm. Ich fand es nur witzig, dass ich genau an dem Punkt meinen Standpunkt aufgeben konnte, mich einmal um mich selbst gedreht habe und dann offen für den Gegensatz war. Die Begegnung mit einem gegenüber erzeugt ot, dass man sich selbst definiert.
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