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Klartraum durch Ernährung möglich?

Klartraum durch Ernährung möglich?
#1
31.01.2023, 13:42 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.01.2023, 13:58 von christiano.)
[+] 1 User sagt Danke! christiano für diesen Beitrag
Hi
Kann es sein das es mit der Ernährung zu tun hat wie oft man Klarheit erlangt ? 
 Wie sieht es bei Veganern ,Vegetariern  und allgemein aus ?
[/quote]
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RE: Klartraum durch Ernährung möglich?
#2
31.01.2023, 15:32 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.01.2023, 19:39 von ichbinmehr.)
Das ist ein weites Thema mit vielen Fassetten. In der Zeit wo ich viele Klarträume hatte, habe ich immer Fleisch gegessen. Ob ich vegan esse oder nicht, da erlebe ich keinen Unterschied. Im Moment esse ich oft vegan, aber habe nicht mehr KTs deshalb. Jemand anders erlebt das womöglich anders.

Auch andere erweiterte Bewusstseinszustände hatten bei mir persönlich, nichts mit der Ernährung zu tun. Eine Zeit lang hatte ich Vitamin B Komplex und Cholin eingenommen. Es ist aber gar nicht möglich zu prüfen, ob das eine Wirkung hatte, weil ich zu der Zeit auch viele KT Techniken geübt hatte. Da müsste man schon eine Studie machen, die das auseinander puzzelt. Ich würde sagen, man sollte so gesund essen und trinken, dass man keinen Nährstoffmangel hat, damit zumindest dieser Punkt erfüllt ist.


Ernährung als Technik

Gleichzeitig glaube ich, dass sich auf eine bestimmte Weise zu ernähren, eine mentale Technik sein kann, sozusagen ein geistiges Ritual, welches einen mit bestimmten Empfindungen in den Kontakt bringen kann.

Essen kann sich funktional im Hinblick auf psycho-emotionale Selbstregulation und Bewusstseinszustände auswirken. Man kann aber gar nicht immer sagen, dass zb. vegane Ernährung für alle Menschen bewusstseinserweitern wirkt, weil es auch Menschen gibt, denen Erdung und Stabilität fehlt und die deshalb gerade von einer schweren Nahrung profitieren. Gerade Menschen die medial arbeiten, brauchen manchmal ein schweres Gegengewicht durch eine bestimmte Ernährung. Hinzu kommt dass in schamanischen Kulturen viel Fleisch gegessen wird und das hindert die Schamanen auch nicht an ihren Fähigkeiten. Gleichzeitig kann es Sinn machen in unserer ausbeuterischen überfluss Kultur weniger Fleisch zu essen. Manche Menschen finden über Veganismus zu Mitgefühl.

Andere Menschen wiederum können durch eine leichte Nahrung besser ins loslassen kommen. Das muss man ausprobieren, was für einen selbst gut funktioniert. Die Frage ist, was brauchst du konkret? Das Beste ist, wenn man selbst mit solchen Möglichkeiten experimentiert. Es kommt darauf an, durch welche Techniken du persönlich einen Zugang zu deinem Unbewussten findest. Bist du eher ein Körpertyp, ein Emotionstyp oder ein Denktyp? Körpertypen haben meist eine gute Verbindung über das Thema der Ernährung mit sich selbst in Kontakt zu kommen. Für andere Typen ist diese Methode vielleicht der falsche Weg.


Ernährung und Focusing

Alles was man sich selbst durch Nahrung geben kann, zb bestimmte Gefühle, kann man sich auch anders geben, wenn man weiß wie. Nicht immer besitzten Menschen jedoch die Möglichkeiten dazu. Ein sehr gutes  Buch zu dem Thema ist Sehnsucht und Hunger von der Maria Sanchez. Maria Sanchez sagt nicht, esse xyz nicht. Sondern sie animiert, das begehrte ganz bewusst zu essen und dabei genau zu erforschen, welches Gefühl erzeugt dieses Nahrungsmittel in mir? Im Grunde verbindet sie Essen mit Focusing, um hier mehr Bewusstsein zu erschaffen. Du könntest auch im Klartraum essen und so mit bestimmten Nahrungsmittel in einen tieferen emotionalen Kontakt kommen.

Im meinem Ego reguliere ich mich oft emotional durch Nahrung. Mittlerweile tue ich das relativ bewusst, das ist der Untschied zu früher. Was bewusst ist, kann man mit der Zeit verwandeln und auch loslassen oder durch funktionalere Methoden ersetzten. Ich verwandele Anhaftungen oft durch Annahme.


Grenzerfahrungen vs. langsame Integration

Ich habe mal völlig unbeabsichtigt einen Lichtnahrungsprozess erlebt, wo ich gar nicht mehr gegessen hatte.
Ich habe das nicht bewusst angestrebt, sondern es gab keinen Bedarf mehr zu essen. Was wirklich ungewöhnlich für mein Ego war, weil ich echt gerne esse und mich in meinem Ego auch über Nahrung emotional reguliere. Damals jedoch stand ich total außerhalb meines Egos.

In diesem Zustand konnte ich beobachten, dass durch die Gewöhnung an das Essen, viele Bewusstseinsinhalte unterdrückt und festgehalten werden. Aber nicht immer kommt man da mit brachialer Gewalt (strenges Fasten) oder Ernährungsumstellungen heran. Manche Menschen schaffen das so, für andere ist das der falsche Weg. Das muss man immer sehr fein auf die individuellen Bedürfnisse eines Menschen abstimmen und immer wieder nachjustieren, ob das der richtige Weg für dein einzigartiges Selbst ist.


Vegane Ernährung

Auch das Thema vegane Ernährung begehe ich über die bewusste Annahme meiner Bedürfnisse Fleisch zu essen. Mein  Schlüsselerlebnis war, als ich mir eine Kochkurs des veganen Kochs Sebastian Copien angeguckt hatte. Sebastion Copien kocht umami. Umami ist der Schwerpunkt seiner veganen Rezepte. Das war der Schlüssel für mich, mich für vegane Nahrung zu öffnen: Veganes Essen das umami schmeckt, also schwer, gab mir dann die Freiheit zu einem großen Teil auf Tierprodukte zu verzichten, denn ich brauche diese Schwere als Gegengewicht.

Ich habe im letzten Jahr meinen Fleisch und Tierprodukte Konsum mindestens um die Hälfte oder noch mehr reduziert, weil ich endlich verstand, welcher emotionale Aspekt, bei mir gestillt werden muss, damit mich Essen emotional satt macht. Da ich aber kein Asket bin, sondern eher so etwas wie ein Flexitarier, identifiziere ich mich nicht mit meiner Ernährungsweise. Ich sehe mich da mehr als Forscherin, die zur Zeit häufig vegane Gerichte und Alternativen ausprobiert. Als Forscherin habe ich möglichst keinen Standpunkt dazu.

Ich habe auch nicht das Gefühl, dass die vegane Ernährung einen großen Einfluss auf mein Bewusstsein hat. Eher umgekehrt: Um so bewusster ich werde, um so flexibler werde ich im Bezug auf meine Ernährung. Ich bin immer öfter mit weniger zufrieden. Ich fossiere das aber nicht mit Gewalt. Ich habe in höchst bewussten Zuständen schon Fleisch und Fisch gegessen. Da wusste ich ja, dass diese ethischen Gedanken auch leer sind. Im Ego gibt es dann wieder diese Problematik mit den Leid in der Welt.


Selbstmitgefühl

Bei mir ist die Erforschung meines Essverhaltens ein Prozess der viel Zeit und Geduld in Anspruch nimmt, weil ich nur auf diese Weise eine angemessene Rücksichtnahme auf meine Bedürfnisse finde. Die einzige Sicherheit und Verlässlichkeit, die ich als Kind in meiner Familie hatte, war dass immer gekocht wurde. Eine andere emotionale Sicherheit außer dem Essen hatte ich in der Familie nicht. Mit dieser Hintergrundgeschichte, ist es logisch, dass ein harter asketischer Weg nicht zielführend für mich persönlich ist. Man muss immer um seine Bedürfnisse herum pendeln, um diese aufzulösen. Das geht nur aus einer Haltung ohne Erwartungen.

Die harten Techniken habe ich auch alle versucht. Da hatte ich zwar diese Gipfelerfahrungen, aber eben keine heilsame Integration in mein Ich. Es waren immer nur Zustände, aber das blieb alles nicht. Erst seit dem ich da weich geworden bin mit mir, und ganz viel Selbstmitgefühl und Geduld mit mir habe, hat sich das verändert.


Sich beim Essen beobachten

Besser finde ich bewusst zu essen. Seinen Süchten bewusst zuschauen, ohne diese zu verurteilen. Ich bin der Beobachter und nicht der Süchtige. Zb Schokolade essen und bewusst fühlen, was die Schokolade emotional in mir auslöst und meditativ ganz tief emotional und energetisch mit der Schokolade verschmelzen. Statt die Schokolade und den Zucker los werden zu wollen, verehere sie.

Wenn ich diesen Genuß ganz angenommen und ihn voll genossen habe, kann ich mich fragen: Wie kann ich dieses Gefühl auch anders erzeugen? Zb Musik, Meditation, Sex oder durch Gedanken? Oder bin ich diese Ekstase, die mir die Schokolade zeigt schon längst? Dann mache ich mir die Schokolade zum Lehrer.

Dann kann es sein, dass sich automatisch die Ernährungsstrategien mit der Zeit verändern, wenn Alternativen gefunden wurden.


Türöffner

Eine harte Askese kann natürlich eine Möglichkeit sein, sein Bewusstsein zu erweitern. Gerade am Anfang braucht man oft harte Techniken, die die Türe einmal öffnen. Später braucht man dann nicht mehr so viel Kraft, um auf die andere Seite seines Selbst zu treten. Wenn eine Technik für einen passt, dann fühlt man sich in der Regel von einer Sache durch großes Interesse angezogen. Dann hat man Lust dazu, das auszuprobieren. Wenn man fastet, dann kommt man auch mit abgespaltenen Bewusstseinsinhalten wieder in Kontakt.

Als ich damals nicht gegessen hatte, hatte sich die Klarheit durch das nicht Essen verstärkt. Ich kann dir aber nicht sagen, ob das nur eine Korrellation war? Das hatte sich alles gegenseitig verstärkt. Da hatte ich die ganze Nacht Klarträume. Das war das einzige Mal in meinem Leben wo ich tagelang die ganze Nacht klar war, ohne zu üben. Es gab keinen unbewussten Moment mehr. Nicht im Wachen und nicht im Schlafen. Ich fand das grauenhaft. Das war für mein Ich damals überhaupt nicht aushaltbar. Ich konnte mich gar nicht mehr regulieren.

Das war eine sehr extreme Grenzerfahrung, die man kurzzeitig erleben kann. Solche Grenzerfahrungen zeigen einem im Grunde spezielle Dinge, aber für den Alltag ist das nichts. Bis man solche Zustände integriert hat, da muss man oft viele Jahre oder Jahrzente an sich arbeiten. Solche extremen Erfahrungen können deshalb nur Türöffner sein, zumal exessives Fasten auch sehr gefährlich sein kann.

Es gibt ja auch ganz vernünftige Mittelwege zu Fasten, zb Intervallfasten oder Scheinfasten oder Heilfasten das man mit einem Arzt abstimmt. Wenn man das dann zb mit den Techniken der Maria Sanchez oder dem Focusing (Gefühle beobachten) verbindet, kann man da sicher und über eine längere Zeit oder in Intervallen mit arbeiten. Da laufen die selben Prozesse ab, aber man erlebt das langsamer und kann das dann besser integrieren.

Problematisch ist, dass wir immer zu viel auf einmal wollen und oft noch etwas Mitgefühl fehlt. Zumindest war das bei mir früher so, als ich immer mit dem Kopf durch die Wand rennen musste. Aber ich musste meine Tür eben auch mit Gewalt aufstoßen und das war auch richtig so.

Fasten und Co und ist wie gesagt, etwas für die körperorientieren Typen. Die emotionalen oder mental fixierte Typen, kommen mit anderen Methoden manchmal besser klar.
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RE: Klartraum durch Ernährung möglich?
#3
31.01.2023, 19:05
(31.01.2023, 13:42)christiano schrieb: Hi
Kann es sein das es mit der Ernährung zu tun hat wie oft man Klarheit erlangt ? 
 Wie sieht es bei Veganern ,Vegetariern  und allgemein aus ?

B-Vitamine sind für eine höhere Traumerinnerung verantwortlich. Das könntest du also mal ausprobieren.

Ansonsten ist es auch sehr förderlich regelmäßig zu essen, vollwertig und so weiter. Das Übliche eben. Zu spät und zu schwer verdaulich essen ist eher weniger förderlich für den Schlaf allgemein. Genauso fördern sämtliche industriell hergestellte Nahrungsmittel Brain Foq. Das kann sich insofern auch eher negativ auf den Schlaf und damit auf das Träumen auswirken.

Am besten fühle ich mich mit einer pflanzenbasierten, vollwertigen Kost ohne Industriekram (weißer Zucker, Öl, anderes raffiniertes/stark verarbeitetes) mit viel Gemüse und Stärke aus Kartoffeln, Reis, Bohnen etc. normal  also im Grunde die von Mc Dougal empfohlene Ernährung, die der ursprünglichen Nahrung des Menschen am nächsten kommt.
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RE: Klartraum durch Ernährung möglich?
#4
31.01.2023, 19:54
[+] 2 User sagen Danke! christiano für diesen Beitrag
OK danke . Hatte letztens nach meinem Mayo Exzess ein falsches Erwachen mit Klartraum . Ist ne vegane Sau leckere Variante .
Mayonnaise soll Unmengen von Vitamin E haben . Vielleicht daher der Klartraum.
Bin auch noch kein Vegetarier aber ich habe stark reduziert . Alle Weile braucht mein Körper Mal ein bisschen Fleisch.
Ich will jetzt auch keinen Glaubenskrieg auslösen .
Im TV gab's Mal nen vegan lebenden Puma als Pflegetier wie n Hund im Haus .
Entspricht auch nicht der Norm .
So höre ich auf meinen Körper und wenn der nach 2- 3 Wochen sagt Hähnchen ,oder Kotelett hat's immer geholfen .
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RE: Klartraum durch Ernährung möglich?
#5
31.01.2023, 20:08
[+] 1 User sagt Danke! Bultungin für diesen Beitrag
(31.01.2023, 19:54)christiano schrieb: Ich will jetzt auch keinen Glaubenskrieg auslösen .

Ernährung ist ein Trigger-Thema, ja. Andererseits geht es da für mich weniger um Glauben, sondern darum, was wissenschaftlich fundiert ist plus die Tatsache was einem gut tut und bekömmlich ist. Ich vertrage zum Beispiel überhaupt keine tierischen Milchprodukte - lecker ja - haben wollen ja - aber vertragen nein. grin Fleisch geht noch. Ich vermeide Tierisches dennoch, in erster Linie wegen der gesundheitlichen Nachteile. In zweiter Linie aus ethischen Gründen (aber zum Glück gibts ja auch BIO für die drei Ausnahmen im Jahr).

Was ich auch stark merke in Sachen Schlaf ist Koffein. Ich werde mir Koffein jetzt wieder abgewöhnen. Es putscht einfach auf, macht langfristig müde und schlapp und fördert innere Unruhe. Das ist definitiv nicht förderlich für meinen Schlaf. Demnach könnte man da auch noch rumprobieren, wie sich das so auswirkt. normal
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RE: Klartraum durch Ernährung möglich?
#6
31.01.2023, 22:25
[+] 1 User sagt Danke! Liri für diesen Beitrag
Siehst du, und ich schlafe oft mit Kaffee besser als ohne (da ich einen sehr niedrigen Blutdruck habe und manchmal dann in einen merkwürdigen Absackzustand komme, der nicht selten in einem migräneanfall endet). Das ist so ein typisches Beispiel dafür, dass man Sachen einfach nicht verallgemeinern kann, weil Menschen einfach sehr verschieden sind. Ich persönlich denke, man sollte sich eben vitaminreich und ausgewogen ernähren, das geht auch vegan oder vegetarisch. Ich bin Vegetarierin, mit einem großen Anteil an veganen Produkten, und musste aus einem anderen Grund vor kurzem ein großes Blutbild machen, ich hatte keine mangelerscheinungen oder so etwas, die Werte waren völlig in Ordnung bis auf Vitamin D, dass ich jetzt supplementiere. Ich nehme ab und zu mal noch Eisen ein, aber nicht regelmäßig. Wenn man so sehr auf seine Ernährung achtet, denke ich, ist es wie mit allen Dingen es könnte einen von vielen anderen, viel wesentlicheren Dingen ablenken. Also Ernährung sollte nicht zum Fetisch werden sozusagen, wenn ihr versteht was ich meine.
~ Nachad hobi no driabadramd ~


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RE: Klartraum durch Ernährung möglich?
#7
01.02.2023, 04:23
Angeblich sollen wenn's die richtigen Speisepilze sind guter Fleischersatz sein
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RE: Klartraum durch Ernährung möglich?
#8
01.02.2023, 06:56
Da gibt es Verschiedenes. Vegetarisch ist auch nicht besonders kompliziert oder schwierig, auf Vegan ist die Welt noch nicht so eingerichtet. Und bei Vegan es ist schwieriger, sich ausgewogen zu ernähren. Bei mir sind es übrigens ethische Gründe, warum ich kein Fleisch esse, mit dem klarträumen hat das nichts zu tun. Ich glaube auch dass es für das klarträumen egal ist. Ich bin mir sogar sehr sicher.
~ Nachad hobi no driabadramd ~


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RE: Klartraum durch Ernährung möglich?
#9
01.02.2023, 08:36 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.02.2023, 08:37 von christiano.)
[+] 1 User sagt Danke! christiano für diesen Beitrag
Was das ethische betrifft hier ein interessantes Buch zu .

https://www.kiwi-verlag.de/buch/imre-ker...3462023916
Dort geht es auch darum, das die Stressreakionen von Pflanzen sehr wohlsichtbar gemacht werden können wie sie auf verschiedene Menschen im Raum reagieren können.
Sollte das stimmen, wären pflanzen auch zu Angst und Schmerz fähig . Reinschauen lohnt sich.
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RE: Klartraum durch Ernährung möglich?
#10
01.02.2023, 12:17 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.02.2023, 13:30 von ichbinmehr.)
Vegane Produkte, Kochrezepte und millitanter Veganismus

Ich hatte vor ca. 15 Jahren schon mal versucht vegetarisch zu leben und war damals auch mit dieser Idee sehr identifiziert. Vegan war damals noch sehr unbekannt. So hat das für mich aber nicht funktioniert, weil, das zu einseitig war und meine emotionalen Bedürfnisse nicht berücksichtigt hatte. Erst später begriff ich, dass ich eine Balance finden muss, zwischen meinen Bedürfnissen und meinen ethischen Werten. Manchmal kann man werteorientiert handeln und manchmal muss man bedürfnisorientiert handeln.

Im Moment boomt der vegane Lebensmittelsektor. Da ich wie gesagt umami brauche, kann ich nicht einfach nur Gemüse essen und asketisch verzicht üben. Vielleicht wäre das rein biologisch betrachtet gesünder, aber da fehlt mir eine emotionale Qualität im Essen, die ich für meine psychische Balance brauche. Essen ist ja nicht nur biologische Ernährung, sondern auch Genuss und Kultur und Erdung. Ich betrachte Essen ganzheitlich. Ich erforsche zur Zeit viele veganen Alternativen und möchte ein paar Schätze nennen, die ich gefunden habe, die mir sehr erleichtern, weniger Tierprodukte zu essen.


Tempeh

Was ich euch sehr empfehlen kann, in Punkto vegane Alternative, ist Tempeh. Tempeh ist noch ein bisschen unbekannt, besteht aus fermentierten Bohnen und ist sehr gesund. Deshalb wollte ich einfach mal dafür Werbung machen. Tempeh hat eine ganz eigene Konsistenz und ist viel fester als Tofu und etwas kernig. Leider gibt es Tempeh derzeit noch nicht überall im Supermarkt. Ich bestelle ihn bei der Tempehmanufaktur. Da mag ich besonders die gewürzten Sorten, wie zb Gyros oder Koriander. Anfängern würde ich wie beim Tofu auch die gewürzen Sorten empfehlen und nicht die ohne Gewürz. Kinder probieren Lebensmittel ca. sieben Mal bis sie entscheiden, ob die dieses mögen odert nicht. Man braucht deshalb möglichst positive Erfahrungen. Manchmal gibt es Tempeh im Bioladen, aber ich wohne in so einer Kleinstadt, wir haben hoer noch keinen vernünftigen Bioladen mit großem Sortiment. Was mich an veganer Nahrung stört, ist dass die oft unverhältnismässig teuer ist. 


Tofu Fehlgriffe vs. gute Sorten

Da gibt es ganz grauenhafte Produkte. Zum Beispiel der Räuchertofu von DM. Wenn das der erste Kontakt mit Tofu ist, dann will man keinen mehr. Und es gibt Tofu, der echt lecker schmeckt. Tofu Anfänger sollten mal einen guten Räuchertofu ausprobieren. Der Räuchertofu von Taifun ist zum Beispiel sehr gut. Den kann man auch super auf dem Brot essen oder eben als Fleischersatz in einem Gericht.

Normalen weißen Tofu muss man erst verarbeiten und sehr kräftig marinieren, sonst schmeckt der wie alter Schuhkarton. Auch das muss man wissen. Der weiße Tofu von Aldi ist okay. Der Räuchertofu von Aldi ist leider gar nicht gut. Wenn man also meint Tofu schmeckt mir nicht, hatte man vielleicht auch keine gute Sorte?


Feta Tofu

Neben der üblichen Marinade mit Sojasoße und starken asia Gewürzen, habe ich ein Rezept gefunden, wie man Tofu mariniert, damit der wie Feta Käse schmeckt. Diesen veganen Feta Käse kann man sowohl im Salat essen, pürieren und damit ein sehr deftiges Dressing machen oder als eine Carbonara Soße über Pasta oder andere Kohlenhydrate oder Gemüse geben. Dieser Feta Tofu ist sehr umami.

Zitat:(Rezept für den veganen Feta aus Tofu)

+++ Tofu +++
70 ml Apfelessig
30 g Salz
800 g mittelfester Tofu Natur, in 1-cm Würfel geschnitten

+++ Würzmarinade
+++ 2 1/2 EL ungesünder Sojajoghurt (50g)
2 Knoblauchzehen
1 kleiner Zweig Rosmarin
15 entsteinte grüne Oliven in Lake oder Öl, fein gewürfelt
1 TL getrockneter Thymian
1 TL getrockneter Oregano
Saft und abgeriebene Schale von 1 Biozitrone
20 g Salz
30 g Würzhefeflocken (kann man weg lassen)
150 g Olivenöl
1 TL schwarzer Pfeffer aus der Mühle

+++ Außerdem +++

1 großes Bügelverschlussglaß Für den Tofu in einem Topf 1 l Wasser mit Essig und Salz aufkochen. Inzwischen den Tofu sanft zwischen zwei Lagen Küchenpapier ausdrücken, so dass er ganz bleibt, aber das Wasser austritt. Dann in 1 cm kleiner Würfel schneiden und in den Topf geben. Aufkochen, vom Herd nehmen und 10 Minuten ziehen lassen, so dass der Tofu das Salz aufnimmt. In ein Sieb abgießen (oder das Kochwasser auffangen und für die nächste Runde Tofu-Feta einfrieren) und den Tofu auskühlen lassen. Für die Würzmarinade die kalten (das ist wichtig, damit die Joghurtkulturen lebendig bleiben) Tofuwürfel in das Bügelglaß geben und den Sojajoghurt sorgfältig untermischen. Dann die restlichen Zutaten hinzugeben und gut vermengen. Die flüssige Mischung sollte alles gerade so bedecken. Wenn es nicht reicht, noch etwas Zitronensaft zugießen. Das Glaß verschließen und mindestens 2 Tage im Kühlschrank ziehen lassen. Dann nach und nach verwenden. Der Tofu-Feta hält sich etwa 2 Wochen im Kühlschrank

Hier ein Rezept von Sebastian Copien, indem dieser Feta Tofu ein Bestandteil ist. Das ist der Koch der den Schwerpunkt Vegane Umami Küche hat. Die veganen Kochkurse die er auf dieser Seite anbietet, finde ich auch alle sehr empfehlenswert, denn oft fehlte mir einfach nur die Inspiration. Oft lässt man sich in eine Gewohnheit sinken, weil einem Alternative Ideen fehlen. Alternativen habe ich da viele gefunden und begriffen, vegan essen heißt nicht verzicht auf Genuß.


Hummus

Was ich auch oft esse ist ein selbst gebackenes frisches Brot mit selbst gemachten Hummus (Kichererbsenpüree). Im Kochkurs von Sebastian Copien habe ich einen Tipp für ein sehr gutes Sesam Mousse (Tahini) bekommen, das anders und besser schmeckt, als das aus dem Supermarkt, welche sich vorher kannte.

Für das Hummus pürriere ich :

1 Dose Kichererbsen
Oliven Öl
kleine Knoblauchzehe
Die Schale einer Zitrone
Den Saft einer halben bis ganzen Zitrone
Salz
Pfeffer
Kreuzkümmel
Tahini
Eiswürfel (macht das Humus fluffig)
etwas Wasser um die Konsistenz auszugleichen

Man muss ein bisschen mit der Balance aus Knoblauch und Zitrone arbeiten. Viel Knoblauch braucht mehr Zitrone. Das Hummus kann man als ein Teil der Haupmahlzeit essen, oder in eine Glas füllen, in den Kühlschrank stellen und als Alternative aufs Frühstücksbrot streichen. Es eignet sich auch als Soße für Pasta.


Vegane Alternativen aus dem Supermarkt

Überzeugt haben mich die veganen Alternativen von der Rügenwalder Mühle, The Vegan Butcher und Beyond Meat. Manche Sachen sind so gut, da kommst du nicht mal auf die Idee, dass das kein Fleisch ist.


Milchprodukte

Das Einzige wo ich noch nicht ganz zufrieden bin, ist die Auswahl an Milchprodukten. Mit Hafer- und Sojamilch für meine Roh Kakao Rituale habe ich mich arrangiert. Was mir leider gar nicht schmeckt, ist der vegane Jogurt aus Soja oder Kokos, weil der eben nicht cremig und umami schmeckt, wie echter Jogurt. Also esse ich weiterhin echten Joghurt, bis es da bessere Produkte gibt.

Für Butter (zb für in die Nudeln) habe ich einen Ersatz gefunden, nämlich Alba Öl. Das schmeckt fast wie Butter, ist aber pflanzlich.

Was auch noch sehr zu wünschen übrig lässt, ist veganer Käse. Da habe ich schon alles mögliche probiert, von Camenbert aus Blumenkohl, Käse aus Mandeln und Kokos und meist waren, die so von ok, bis naja bis schrecklich. Den Frischkäse von Simply V habe ich nicht zu Ende gegessen, so schlimm hat der geschmeckt. Neulich hatte ich einen veganen Frischkäse von Bresso, der ganz gut war.

An vernünftigem Käse und Joghurt müssen die noch arbeiten!  pleased


Fisch

Sehr positiv überrascht war ich von dem veganen Backfisch von Aldi aus der Kühltheke. Der hat genauso gut oder schlecht geschmeckt wie ein normaler Tiefkühl Fisch. Der vegane Lachs von Aldi aus Möhren, der war unterirdisch seltsam.  lol 


Militanter Veganismus und Askese

Ich forsche gerne in unbekannten Gebieten. Das ist auch beim Essen so. Wenn man mich zwingt, gehe ich in den Widerstand. Ich kann mich selbst oft motivieren, indem ich etwas erforsche, ganz ohne Erwartungen und völlig Ergebnisoffen. Ich würde also sagen, ich erforsche veganes Essen, aber ich bin keine Veganerin. Ich esse ab und zu Fleisch und auch Milchprodukte und achte da wenn möglich, auf Bio Qualität. Ich überlege, ob es ein Herzenswunsch ist, dieses Hähnchen zu essen und wenn ja, dann esse ich es mit großer Dankbarkeit und zelebriere den Genuß.

Manchmal fühle ich dann aber auch, ach es muss nicht sein, ein veganes Ersatzprodukt, das nach umami schmeckt, tut es heute auch. Dann erst verzichte ich, wenn ich eine Brücke zu meinen psycho-emotionalen Bedürfnissen gebaut habe. Erst so hat es für mich funktioniert. Die rein asketische Haltung, die ich viele Jahre zuvor immer wieder versucht hatte umzusetzen, die hatte nie lange bestand und deshalb wurde diese immer wieder verworfen, denn da fehlte die Einbeziehung meiner authentischen emotionalen und psychischen Bedürfnisse. Ich freue mich aber, dass ich es geschafft habe, trotz meiner besonderen Bedürfnisse im Bezug auf Essen, so eine positive Beziehung zur veganen Ernährung zu finden, seitdem ich verstanden hatte, dass das nicht bedeutet, nur Gemüse und Beilagen essen zu müssen.

Was ich jedoch totalen Quatsch und auch kontraproduktiv empfinde, ist wenn Menschen mit Veganismus oder Askese missionieren und das dann als besonders bewusst darstellen. Ich denke wir wissen alle, dass die Tiere leiden, zu viel Fleisch und Milchprodukte ungesund sind und wir etwas zum Erhalt eines lebenswerten Klimas und zur CO2 Reduktion tun müssen.

Ich glaube aber, man muss auch die emotionalen Bedürfnisse des Menschen mit einbeziehen und das Thema ganzheitlicher betrachten. Wenn ich das Bedürfnis nach Genuß ausschließe, ist das keine ganzheitliche Betrachtung und dann sind Widerstände oder Kippunkte vorprogrammiert. Rein ernährungsphysiologische also rein biologische Betrachtungen, wie sie oft im Bezug auf Ernährung angeführt werden, sind nicht ganzheitlich. Ganzheitlichkeit umfasst den ganzen Menschen, Körper, Emotionen und Geist.

Manchmal denke ich, es fehlen einfach nur gute Rezepte, anstatt moralische Zeigefinger. Mit Askese und Verzicht kann man mich ja überhaupt nicht überzeugen, denn da werden ja meine authentischen Bedürfnisse nicht gewürdigt. Mit guten Rezepten schon! Deshalb würde ich allen überzeugten Veganern raten, wenn ihr Menschen überzeugen wollt, dann teilt gute Rezepte. Damit würdigt ihr nämlich auch die ganzheitlichen Bedürfnisse der Menschen. Mich würde interessieren, wenn ihr tolle vegane Rezepte oder Produkte empfehlen könnt!


Pflanzen haben Bewusstsein

Das Pflanzen fühlen und wahrnehmen, das glaube ich auch. Man kann ja auch mit ihnen kommunizieren, wenn man sehr achtsam ist und sich dafür öffnet.
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RE: Klartraum durch Ernährung möglich?
#11
01.02.2023, 17:06
[+] 1 User sagt Danke! Liri für diesen Beitrag
(01.02.2023, 08:36)christiano schrieb: Was das ethische betrifft hier ein interessantes Buch zu .

https://www.kiwi-verlag.de/buch/imre-ker...3462023916
Dort geht es auch darum, das die Stressreakionen von Pflanzen sehr wohlsichtbar gemacht werden können wie sie auf verschiedene Menschen im Raum reagieren können. 
Sollte das stimmen, wären pflanzen auch zu Angst und Schmerz fähig . Reinschauen lohnt sich.

Ich bin davon überzeugt, dass Pflanzen auch Gefühle haben. Jedoch muss ich selbst auch schauen dass ich nicht verhungere. Manchmal esse ich auch Fleisch, nämlich wenn ich Wild bekomme und die Herkunft weiß, also das ist auch wirklich aus dem Wald stammt und nicht von irgendwelchen Zuchtrehen. das Halten von Nutztieren finde ich irgendwie traurig. Auch wenn es eine Floskel ist, im Endeffekt muss jeder mit seiner ernährungsweise irgendwie selbst klarkommen. 

Es gibt wirklich sehr geile vegane und vegetarische Gerichte, es hat bei mir wieder mit Askese noch mit Verzicht zu tun, auch nicht mit irgendeiner Idee von Reinheit oder sonstigen esoterischen Gründen. 

Ich mag ehrlich gesagt auch nicht da rum diskutieren, dass ich vielleicht keine richtige Vegetarierin bin oder das Vegetarismus auch tiermord ist oder ähnliches, ich versuche lediglich, weniger tierleid zu erzeugen und nebenher auch noch der Umwelt etwas Gutes zu tun. Ich finde auch nicht, dass man, wenn man nicht 100% alles immer richtig macht, es gleich sein lassen kann. Das ist so ein totschlagargument für Leute die sich nicht ändern wollen.
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RE: Klartraum durch Ernährung möglich?
#12
01.02.2023, 17:19 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.02.2023, 17:19 von Bultungin.)
[+] 1 User sagt Danke! Bultungin für diesen Beitrag
@Steffi:

Du immer mit deiner Askese grin 

Klingt bei dir so, als wäre vollwertig/pflanzlich kein Genuss. Also ich find's super lecker. Vor allem gebackene Kidneybohnen mit Tomatenscheiben, Pfeffer, Chili, Knoblauch, Kräutersalz und frischen Sprossen. Einfach nur lecker, sättigend, befriedigend, würzig, umami. Besser als Chips. grin
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RE: Klartraum durch Ernährung möglich?
#13
01.02.2023, 17:21
[+] 1 User sagt Danke! Bultungin für diesen Beitrag
(01.02.2023, 17:06)Liri schrieb: Es gibt wirklich sehr geile vegane und vegetarische Gerichte, es hat bei mir wieder mit Askese noch mit Verzicht zu tun, auch nicht mit irgendeiner Idee von Reinheit oder sonstigen esoterischen Gründen.

Jaa, genau. Bei mir genauso. Und was ich halt dabei so genial finde ist, dass man gleichzeitig noch die ganzen gesundheitlichen und ethischen Vorteile gratis dabei hat. Das ist doch einfach nur ne super Sache. normal
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RE: Klartraum durch Ernährung möglich?
#14
01.02.2023, 17:22
Übrigens christiano, mir ist noch L-Tryptophan eingefallen. Das ist auch gut für den Schlaf. Am besten in Form von tryptophanhaltigen Lebensmitteln. Man kann es aber auch supplementieren. thumbsu
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RE: Klartraum durch Ernährung möglich?
#15
01.02.2023, 18:56 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.02.2023, 19:00 von christiano.)
[+] 1 User sagt Danke! christiano für diesen Beitrag
Danke ja tryptophan deswegen auch immer Kakao oder Nuss Schokolade im Haus dann kann ich immer schon sagen nein ich bin nicht verfressen ich brauche das für eine Serotonin Bildung :)
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