KT-behinderndes Medikament

[Liri]

Ich war jetzt nicht mehr so aktiv im Forum. Aus aktuellem Anlass muss ich euch aber eine wichtige Beobachtung mitteilen.

Seit einigen Monaten nehme ich einen Blutdrucksenker zur Migräneprophylaxe. Es ist Candesartan in einer recht niedrigen Dosierung, da ich ohnehin einen niedrigen Blutdruck habe und mein Hausarzt mir zur äußersten Vorsicht geraten hat (um zu verhindern, dass mein Kreislauf zusammenbricht und ich umfalle mit allen möglichen Konsequenzen z.B. im Straßenverkehr).

Die Prophylaxe ist eigentlich ziemlich wirksam, ich kann mich nicht beschweren. Das heißt, die Anfälle sind signifikant weniger geworden, was eine enorme Zunahme an Lebensqualität bedeutet.

Die Wirkung beruht unter anderem darauf, dass der Blutfluss im Kopf reguliert wird und das verhindert wird, dass sich die Adern im Gehirn unkontrolliert verengen usw., was ja einen Teil eines Migräneanfalls mit den daraus resultierenden Schmerzen ausmacht. Ich muss dazusagen, mental sind keine Veränderungen festzustellen, auch meine Traumerinnerung ist unverändert, genauso wie vorher gut bis sehr gut. Zumindest gehe ich davon aus, denn mein Traumtagebuch wird so gut wie jeden Morgen vollgeschrieben.

Der Witz ist aber, seit der Einnahme des Medikaments habe ich signifikant weniger erinnerte Klarträume. Ob ich tatsächlich weniger habe oder die Erinnerung hier aussetzt - ist natürlich nicht feststellbar. Denn entgegen einiger Meinungen, ja, man kann Klarträume vergessen.

Gestern abend habe ich zum ersten Mal vergessen, das Medikament zu nehmen.

In der Nacht hatte ich einen sehr langen und einen mittellangen Klartraum. Ein richtiger "Klartraumrebound". Das kann fast kein Zufall sein.

Ich rate wirklich niemandem, die benötigten Blutdruckmedikamente wegzuwerfen. Das kann - bei wirklich hohem Blutdruck - fatale Folgen haben. Anders als bei mir, ich hätte "nur" chronische Migräne, mein Blutdruck an sich ist ja super. Für mich auch keine Alternative, ich werde jedoch erst einmal den Einnahmezeitpunkt in den Morgen verlegen.

Aber wenn in einem Fall

- Bemühungen um Klarträume erfolglos bleiben und
- ein blutdrucksenkendes Medikament eingenommen wird

sollte die betreffende Person sich vielleicht ärztlichen Rat suchen. Sport, Stressreduzierung, Ernährungsumstellung, Alkohol/Rauchen verringern...

vielleicht kann man dann auf Dauer die Medikamente vermeiden, es könnte einen klartraummindernden Effekt geben. Wenn einem das Klarträumen wichtig ist. Und vielleicht ist es auch für den Körper gut.

Viele ältere Menschen nehmen Blutdrucksenker. Vielleicht spielt es eine Rolle bei der immer wieder kolportierten Aussage, Klarträume nehmen mit zunehmendem Alter ab (was bei mir nicht gestimmt hat, die KT-Rate war in den letzten Jahren eher höher als früher, 2-3 mal die Woche, bis die Migräneprophylaxe kam).

Ich wollte das unbedingt hier in die "Menge" werfen, vielleicht nutzt es einigen Klarträumenden in Training.

[Schuhbewegtsich]

In den Nächten, in denen ich nicht einschlafen kann, nehme ich morgens um 4:30 Uhr bereits meine Blutdrucksenkende Tablette, danach kann ich dann bald einschlafen. Eine vielleicht auch entspannende Wirkung der Medikamente könnte fürs Klarträumen eher kontraproduktiv sein, könnte passen, was du beobachtest. Rückblickend kann ich es aber nicht mehr einschätzen. Es gab eine Zeit mit Ende 50 (ich habe so spät angefangen mich mit dem Klarträumen zu beschäftigen), da hatte ich im Schnitt zwei Klarträume pro Monat und noch keine Tabletten genommen, dann wechselte das zu ca. einem Klartraum pro Monat – ob der Wechsel jetzt mit der beginnenden Tabletteneinnahme zusammen fällt, keine Ahnung. Im letzten Jahr hatte ich nur noch vier Klarträume, ich habe aber auch gar keine Übungen mehr gemacht und bin schon froh, dass die trotzdem kommen. Abwarten, wenn ich mich da mal wieder reinknie. Danke für die Info!

[Lucinda]

Viele ältere Menschen nehmen Blutdrucksenker. Vielleicht spielt es eine Rolle bei der immer wieder kolportierten Aussage, Klarträume nehmen mit zunehmendem Alter ab (was bei mir nicht gestimmt hat, die KT-Rate war in den letzten Jahren eher höher als früher, 2-3 mal die Woche, bis die Migräneprophylaxe kam).

Ich wollte das unbedingt hier in die "Menge" werfen, vielleicht nutzt es einigen Klarträumenden in Training.

Danke für die Info.

Da ich selber zu denjenigen gehöre, die meinen, mit dem Älterwerden eine geringere Traumerinnerung bekommen zu haben, bzw. auffallend seltener deutlich oder klar zu träumen als früher, kann ich dazu anmerken, dass ich eher zu den "unterkühlten" bzw. leicht frierenden Menschen gehöre und mein Blutdruck im Normalbereich liegt. 

Was ich allerdings bemerkenswert finde, dass zeitlich gesehen die Abnahme der Traumerinnerung bzw. Häufigkeit klarer Bilder - bei mir - mit der Zunahme der Altersweitsichtigkeit bzw. "Altersunschärfe"   zusammenhängen könnte. - Da sind auch schon mehrmals die Hand-RCs "verschwommen" gewesen.

Ich vermute allerdings, dass - zumindest bei mir - der "fremdbeeinflusste" Schlafrhythmus da eine größere Rolle spielt. - Längere Schlafenszeiten und ohne Störungen bringen ja längere REM-Phasen mit sich.

Um 4:30 Uhr muss ich schon wieder aufstehen, ab 22:00 Uhr wird meist unser nachtaktiver und nachtstromnutzender Nachbar wieder wach.

[Liri]

Viele ältere Menschen nehmen Blutdrucksenker. Vielleicht spielt es eine Rolle bei der immer wieder kolportierten Aussage, Klarträume nehmen mit zunehmendem Alter ab (was bei mir nicht gestimmt hat, die KT-Rate war in den letzten Jahren eher höher als früher, 2-3 mal die Woche, bis die Migräneprophylaxe kam).

Ich wollte das unbedingt hier in die "Menge" werfen, vielleicht nutzt es einigen Klarträumenden in Training.

Was ich allerdings bemerkenswert finde, dass zeitlich gesehen die Abnahme der Traumerinnerung bzw. Häufigkeit klarer Bilder - bei mir - mit der Zunahme der Altersweitsichtigkeit bzw. "Altersunschärfe"   zusammenhängen könnte. - Da sind auch schon mehrmals die Hand-RCs "verschwommen" gewesen.

Ich vermute allerdings, dass - zumindest bei mir - der "fremdbeeinflusste" Schlafrhythmus da eine größere Rolle spielt. - Längere Schlafenszeiten und ohne Störungen bringen ja längere REM-Phasen mit sich.

Um 4:30 Uhr muss ich schon wieder aufstehen, ab 22:00 Uhr wird meist unser nachtaktiver und nachtstromnutzender Nachbar wieder wach.

Oh ja, du hattest ja schon öfters berichtet, der Nachbar aus der Hölle... 

Ich habe zwar inzwischen auch Altersweitsichtigkeit, kann aber keinen Einfluss feststellen, muss aber dazu sagen, dass ich zwar eine Lesebrille brauche, aber die sonstige Sehschärfe hat eigentlich nicht abgenommen. Bisher, zum Glück jedenfalls.

Ich kann mir vorstellen, dass du eventuell tatsächlich zu wenig Schlaf bekommst, da die REM schlafphasen ja im Laufe der Nacht länger werden, kann zu wenig Schlaf natürlich auch bedeuten, dass du zu wenig REM-Schlaf hast.

Frieren hat bei mir nichts mit dem Blutdruck zu tun, ich bekomme das Kunststück fertig, dass mir oft viel zu warm ist und ich trotzdem zu niedrigen Blutdruck habe. Bei mir äußert sich das dann in extremer Müdigkeit, sehr unangenehm. Ich habe mit meiner Ärztin abgesprochen, dass es total okay ist, mit Kaffee gegen die Müdigkeit, die durch die Tabletten mit verursacht wird, anzukämpfen. Sie meinte, das wäre gerade bei Migränepatienten sogar oft sehr hilfreich.

[Liri]

Update: ich habe das Medikament die letzten zwei Tage morgens genommen, heute Nacht hatte ich wieder einen Klartraum. Kann sein, dass es eine Art von Placebo-Effekt ist, aber es ist auffällig und ich denke, dass die Wirkung der Tabletten in der späten Nacht schon weitgehend abgeklungen ist, so dass die hinderliche Wirkung gering ist. Ich werde das weiterhin beobachten.

[Liri]

Wieder ein KT, lang, gut erinnert. Bisher vertrage ich die Einnahme des Medikaments am Morgen gut. Auch bisher keine Migräneanfälle.