Eure Aufwachtechniken

[steeph]

Ich habe in der Umfrage "Akt des Willens" gewählt. Dabei denke ich aber weder "Ich möchte aufwachen!" noch "Wach auf, wach auf!" Ich finde die Frage ähnelt der Frage "Wie öffnest du deine Augen, wenn du etwas sehen möchtest?" Ich kann nicht beschreiben, wie ich es tue. Ich wache halt einfach auf. Das kann dann auch mal ein falsches Erwachen sein. Ist es aber meistens nicht (, glaube ich. Ich führe da keine Statistik).

[Don Rinatos]

Also ich rolle, drehe und fixiere nichts mit meinen Augen, sondern mach sie einfach auf (im Traum und dadurch in echt).
Zählt das unter "Sich auf den schlafenden Körper konzentrieren" oder wie? Konzentration ist das eig. nicht...

Es ist eigentlich so einfach... genial!

ich atme sehr stark ein, nicht unbedingt schnell, aber auhc nicht langsam.

Ah... coole Erweiterung, merci!

Mir ist noch eingefallen, dass man durch die Klarheitssteigerung langsam aufwachen kann.

Dateiname: Aufwachtechniken2.jpg
Größe: 209,8 KB
24.04.2016, 23:45

[Likeplacid]

Zu der Umfrage: meine Antwort war nicht dabei. Diese lautet:

"Ich hatte im Klartraum noch nie den Wunsch mich aufzuwecken."

Vor vielen Jahren habe ich gedacht, dass man Blickfixation (längere Zeit auf eine bestimmte Stelle schauen) dazu nutzen könne einen RC zu machen (ich schaute im Wachzustand auf eine beliebige Stelle und wenn ich nach 10 Sekunden noch nicht wach war, war das für mich ein Zeichen, dass ich von Anfang an wach war). Im Buch "Schöpferisch träumen" (von Kaleb Utecht, in Zusammenarbeit mit Paul Tholey)  steht, dass man durch Blickfiixation immer todsicher aufwacht. Paul Tholey hat, nachdem das Buch erschien, eingeräumt, dass Bilckfixation nicht immer funktioniert, und zwar auf S.16  seiner Arbeit "Blick-Varianten im Wach- und Traumzustand" (1992). Ich glaube, dass in den neueren Auflagen von "Schöpferisch träumen" noch immer steht, dass man durch Blickfixation problemlos aufwacht. Im Grunde ist es aber auch gut, dass es nicht so ist. Dadurch kann man beliebig lang im Klartraum Sachen anschauen ohne sich sorgen zu müssen, dass man dadurch aufwacht (weil man die Augen zu lange nicht bewegt hat).

https://www.gestalttheory.net/uploads/pd...Tholey.pdf

Zu Blickfixation noch ein interessanter Link: https://www.klartraum-wiki.de/wiki/Blickfixation

[ichbinmehr]

Ein Grund zum Auwachen war für mich, den Klartraum nicht vergessen zu wollen. Man merkt ja irgendwie schon vorher, wenn die Klarheit weniger wird, weil die Energie aufgebraucht ist und man in einen Trübtraumn abrutscht. Man braucht ja Energie zum Klarträumen. Ich wollte aufwachen, um den Traum sicher zu erinnern. Außerdem hatte ich das Gefühl, das der Klartraum in sich abgeschlossen ware. Blickfixation hatte bei mir immer funktioniert.

Allerdings glaube ich, dass das deshalb funktioniert, weil es ein Glaubenssatz bzw. ein Ritual ist. Was wirklich zum Aufwachen führt, ist meiner Meinung nicht nicht die Art der Technik, sondern das Vertrauen, oder die Entscheidung es zu tun. Wenn die Blickfixation nicht greift, dann ist da statt einer festen Überzeugung dass man durch Blickfixation aufwacht vielleicht Zweifel gewesen. Ich habe das mit Überzeugung gemacht.

Wenn man zum Zweifeln neigt, hat das bei manchen Techniken Nachteile. Jedoch auch Vorteile, denn wer zum Zweifeln neigt kann sehr gut Klarträume über ein kritisches Bewusstsein herstellen. FÜr so einen naiviven menschen wie mich, ist das eher schwer. Ich träume ständig die seltsamsten Sachen, werde aber nicht klar, weil ich mich mit allem arrangiere. Wer eher zum Überzeugt sein neigt, hat  Nachteile den Klartraum zu erkennen, hat aber wieder Vorteile, in der Umsetzung der der Traumziele. Da wo andere Menschen ihren chronischen Zweifel nicht überwinden können, kann ich das. 

Jetzt ist halt die Frage, wie man mit dem was man durch seine Persönlichkeit mitbringt, umgehen möchte? Arbeite ich an meinen Defiziten und wenn ja wie? Oder berufe ich mich auf meine Stärken und mache das was ich gut kann, größer und gehe vielleicht andere Wege als die anderen. Man kann ja auch beides versuchen.

[Likeplacid]

Mehr oder weniger handelt es sich bei all diesen Techniken um Placebo-Techniken. Wenn man fest glaubt, dass man davon aufwacht, wacht man davon vielleicht auch auf. Aber eben nur: vielleicht. Denn es gibt massenhaft Beispiele, wo jemand eine Aufwach-Technik anwendet und trotz seines Glaubens, sie funktioniere, nicht "davon" aufwacht.

[ichbinmehr]

Ja das meinte ich. Das Placebo, kann man jedoch nutzen.

[Nuevo]

Ich denke, es ist wie bei den Induktions- und Stabilisierungstechniken. Man benötigt die aufrichtige Absicht etwas zu tun und muss auch eine ebenso aufrichtige Erwartung haben, dass es funktioniert.

Was natürlich problematisch sein kann, weil man sich über seine wirkliche Motivation und Erwartungshaltung, anscheinend, nicht immer im Klaren ist.

Einfach zu sagen, ich möchte jetzt aufwachen und ich erwarte es auch, kann funktionieren, muss es aber nicht.

Ich vermute daher, das die „Handlung“, wie zum Beispiel das Anstarren, nicht ausschlaggebend ist, sonder die Motivation und Erwartung, dahinter.

[ichbinmehr]

In der Regel sind uns nur die Abläufe von Techniken und Ritualen bekannt, während der eigentliche „Absicht-Geist“ dahinter teilweise unbewusst bleibt. Wir haben oft nichts anderes in der Hand, als diese Wege zu gehen, Techniken und Rituale zu nutzen, um das dahinterliegende Bewusstsein zu aktivieren. Das Spannende ist für mich das, was jenseits der Technik in mir passiert. Dennoch habe ich oft keinen anderen Zugang als eine Technik zu nutzen. Das ist bei nativen Klarträumen manchmal anders.

Obwohl die Technik an sich nicht wichtig ist, ist es dennoch wichtig, einen Weg zu haben, der zu uns passt und den wir langsam gehen können, um Veränderungen im Bewusstsein zu erwirken, ohne überfordert zu werden.

Zweifel können ebenfalls ein Weg sein, aber es ist wichtig, den richtigen Weg für den Skeptiker zu finden, der zu seinen Stärken und Fähigkeiten passt. Es ist möglich, dass es eine Technik gibt, die besser für notorische Skeptiker geeignet ist, und dass es wichtig ist, die richtige Technik entsprechend der individuellen Stärken auszuwählen.

Manchmal empfinde ich es so, dass liegen mir die Wege der Skeptiker weniger gut, als die Wege der naiven Träumer. Ein Träumer hat die Fähigkeit alles glauben zu können, wie ein Kind. Ein Skeptiker hat die Fähigkeit alles in Frage stellen zu können, wie ein Wissenschaftler. Manchmal stehen die beiden sich gegenüber, auch in mir. Vielleicht muss man einen Weg wählen? Ich glaube beides kann für das Klarträumen zielführend eingesetzte werden.

Ich glaube Paul Tholey war sehr skeptisch. Das war seine Stärke. Aus seiner persönlichen Stärke heraus hat er seine Techniken entwickelt, die für ihn persönlich funktioniert haben. Ich denke es geht darum, eine passende Methode zu finden, die für einen Menschen individuell funktioniert und im Einklang mit seinen persönlichen Bedürfnissen steht. Manchmal kann man Techniken bei Rollenvorbildern abgucken, aber manchmal passen die Techniken dieser Vorbilder nicht zu der eigenen Persönlichkeit und man wird aufgefordert, einen ganz eigenen Weg zu finden. Ich bin auch sehr beeinflusst durch Tholey und mir wird gerade bewusst, dass meine träumerischen Stärken vermutlich mehr im naiven träumenden Kind liegen.

Zu dem Einwurf bzgl. des Placebos: Die Placebo-Forschung könnte uns ja auch helfen, zu verstehen, wie und warum bestimmte Techniken und Rituale funktionieren und wie der Glaube und die Erwartungen an eine Technik oder ein Ritual unsere Wahrnehmung und unser Bewusstsein beeinflussen können.

Ein Ritual kann eine starke Wirkung auf unser Bewusstsein haben. Es kann uns helfen, uns auf eine bestimmte Absicht oder Handlung zu konzentrieren und uns emotionalen oder mentalen Zustand zu versetzen. Indem wir uns an bestimmte Rituale halten, können wir unsere Erwartungen und Überzeugungen beeinflussen, verstärken oder bei ausdauernden Tätigkeiten, lange aufrecht erhalten.