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Neue Ideen für unser Bildungssystem» Die Talent Note

Neue Ideen für unser Bildungssystem
#1
20.01.2018, 16:58 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.01.2018, 17:14 von ichbinmehr.)
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Ich hatte letztens eine Idee zum Benotungssystem in Schulen und wollte mal wissen wie ihr meine Idee findet? Also letztlich werden unsere Schulen hoffentlich irgendwann in einen Richtung gehen, wo Noten ganz abgeschafft werden und wo das eigene intrinsische Lernen, eigene Interessen und Talente des Schülers gefördert und gesehen werden. Aber da sind wir ja leider noch nicht.

Also habe ich überlegt, wie könnte ein Kompromiss aussehen, der den Weg dorthin langsam ebnen könnte und den das aktuelle Schulsystem mittragen würde, weil es das bisherige System nicht ganz aushebelt, sondern nur leicht modifiziert? Da ist mir eingefallen, man könnte doch zusätzlich zu der normalen Note für ein Schulfach eine Talentnote vergeben. Also zb eine Note für Mathematik ganz normal vom Lehrer festgelegt wie immer. Und eine zweite Mathematiknote, die das besondere Talent des Schülers im Bereich Mathematik beschreibt. Ob das jetzt Geometrie, Kopfrechnen, Funktionen, Statistik, oder was auch immer ist. Und so auch in jedem anderen Schulfach. Zb in Deutsch. Einmal die normale Note. Und dann die Talentnote. Zb Grammatik, kreatives Schreiben, Rechtschreibung, Wortschatz, ka alles was da rein passen könnte. Das könnte dann so aussehen:


Mathematik Note: 3
Talentnote: Geometrie 2


Englisch Note: 4
Talentnote: Wortschatz 1


Deutsch Note: 3
Talentnote Kreatives Schreiben: 1


Biologie Note 3:
Talentnote Neurobiologie 1


Kunst Note 1
Talentnote Comics zeichen 1


Usw

Würde man die normale Benotung dazu im Vergleich sehen:


Mathematik Note 3
Englisch Note 4
Deutsch Note 3
Biologie Note 3
Kunst Note 1


Wie empfindet ihr den Vergleich? Würdes ihr anders über den Schüler denken?


Zb war ich früher gut im Auswendig lernen von Vokabeln, aber schlecht in englischer Grammatik und Rechtschreibung, Die Anzahl der Grammatik- und Rechtschreibefehler, hat mir dann oft eine schlechte Note in Englisch beschert, obwohl ich immer die anfallenden Vokabeln auswendig konnte. So wäre dann meine Englisch Note vielleicht eine 4 gewesen, meine Talent Note für Englisch sähe dann aus Vokabeln 1.

An der Stelle würde das Benotungssystem etwas relativiert werden. Die Talente des Schülers würden gesehen werden. Der Schüler würde nicht aus lauter Frust das Interesse an einem Schulfach verlieren, weil es da ja auch etwas gibt, was er kann. Schüler würden so evtl auch motiviert werden einen Talenskill selbstständig weiter aus zubauen und sogar motiviert sein, sich selbstständig weiter zu bilden.

Wichtig wäre das die Talentnote von einem unabhängigen Instanz bewertet wird und nicht alleine vom zb Englischlehrer, weil der vielleicht Schwierigkeiten hätte, das Talent eines „schlechten“ Schülers sehen zu wollen. Es sei denn der Lehrer hätte Freude daran, das Talent des Schülers zu sehen, der vielleicht in Englisch eine 5 hat, aber in seinem Talent eine 2. Ob das so ist?

Gut wäre auch, wenn im Rahmen des Unterrichts ein Zeitraum zur Verfügung steht wo jeder an seinen Talenten arbeiten kann und dabei unterstützt wird. Und wenn das erst mal nur 2 Std pro Woche ist und der Restliche Unterricht normal läuft. Ich denke das wäre eine kleine Umstrukturierung, die großes Potential besitzt das Menschen wieder selbstständig für ihre Bildung sorgen, statt sich gezwungen zu fühlen eine Schulpflicht zu erfüllen, die nicht in ihre Natur passt.

Diese Vorgehensweise würde evtl Akzeptanz finden weil so die normalen Noten nicht abgeschafft werden würden, und aber eben relativiert werden. So könnte auch ein Schüler der in Mathematik zb eine schlechte Note hat, durch die Talentnote sein Interessen und Talente mehr fördern, anstatt immer nur zu hören, dass er schlecht im Mathe ist. Das wäre sehr wichtig für sein Selbstbild und würde der Selbstwahrnehmung des Versagers entgegen wirken, weil so immer noch ein Fenster besteht aus dem eigenen Talent etwas zu machen.

So würden dann auch bei späteren Einstellungen Talente eines Bewerbers schneller sichtbar sein. Vielleicht wäre das daher auch für Einstellungsverfahren wertvoll. Man sieht dann auch ganz klar ob schlechte Noten aus deinem Widerstand mit dem System stammen.

Es gibt ja oft viele Gründe für schlechte Noten in der Schule, oft sind das ja auch soziale Gründe und nicht unbedingt Intelligenzfragen. So eine Talentnote könnte den Schüler motivieren sich für ein Fach zu interessieren und nicht in einen Haltung von ich mag kein Mathe zu fallen. Es ist etwas ganz anderes wenn man sagt ich bin nicht so gut in Mathe außer in Geometrie das liebe ich, als wenn man sagt ich hasse Mathe.

Vielleicht müsste man auch noch mal einen schlechteren Schüler dazu im Vergleich sehen, der weniger Interesse am Talent zeigt.

Mathe Note 4
Talent Statistik 3

Deutsch Note 3
Talent Dichten 2

Englisch Note 3
Talent Textverständnis 2

Biologie Note 4
Talent Pflanzenkunde 3

Kunst Note 3
Talent Zeichnen 2

Ohne Talentnote:

Mathe Note 4
Deutsch Note 3
Englisch Note 3
Biologie Note 4
Kunst Note 3

Auch hier, ohne extreme Unterscheide wirkt die Version mit Talentnote auf mich positiver.

Hier mal ein sehr guter Schüler:

Mathe Note 1
Talent Statistik 1

Deutsch Note 2
Talent Dichten 1

Englisch Note 2
Talent Wortschatz 1

Biologie Note 2
Talent Pflanzenkunde 1

Kunst Note 1
Talent Zeichnen 1

Im Vergleich:

Mathe Note 1
Deutsch Note 2
Englisch Note 2
Biologie Note 2
Kunst Note 1

Ich finde selbst bei guten Schülern hat dies Talentnote den Vorteil, dass man Stärken besser sieht. Das könnte wichtig für Einstellungen sein.
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RE: Neue Ideen für unser Bildungssystem
#2
20.01.2018, 17:31 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.01.2018, 17:33 von Zed.)
Notensystem genau so beibehalten, aber verbindlich auf jedes Zeugnis “Niemand Vernünftiges interessiert sich für Schulnoten.” schreiben, am besten auf Latein. : ⟩
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RE: Neue Ideen für unser Bildungssystem
#3
20.01.2018, 17:49 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.01.2018, 17:52 von Bultungin.)
[+] 1 User sagt Danke! Bultungin für diesen Beitrag
Hey Steffi!

Cooles Thema. wink1  Da werde ich gleich mal meinen Senf dazugeben.

Also die Sache mit den Talentnoten ist gar nicht so unrealistisch. Im Grunde gibt es sowas auch. Vorab will ich betonen, dass ich nur für die Grundschule in NRW bzw. Deutschland sprechen kann. In der Grundschule werden "normale" Noten vergeben, hinzu kommt ein neu eingeführtes Rastersystem, das eine differenziertere Beurteilung erlaubt. Dort können dann nochmal für einzelne Fachbereiche Beurteilungen abgegeben werden. Das kommt dann dem Prinzip der Talentnote nahe. Z.B. wird Deutsch mit 2 benotet und das Raster zeigt dann nochmal auf, wie sich die Leistung auf die einzelnen Fachbereiche (z.B. schreiben, lesen, sprechen, Grammatik) aufteilt - besondere Fähigkeiten und Leistungen werden damit sichtbar und erleichtern am Ende der Grundschulzeit auch die Formulierung und Begründung der Schulempfehlung. Es wird dadurch außerdem ersichtlich, welche Neigungskurse (z.B. auf einer Gesamt- oder Sekundarschule) belegt werden könnten, um den eigenen Stärken gerecht zu werden.

Schulnoten ganz abzuschaffen halte ich für schwierig bis unmöglich, da unser gesamtes System eine regelrechte Masse von Leistungsnachweisen zu verarbeiten hat. Man schaue sich allein an, wie aufwendig es ist, eine Klausur mit offenen Fragen auszuwerten... Multiple-Choice hingegen wird bequem per Computer ausgewertet - große Mengen an Leistungen können so schnell und zuverlässig ausgewertet werden. Hier kollidiert das Ganze natürlich mit der Tatsache, dass Schulnoten nur sehr bedingt etwas über die persönlichen Fähigkeiten aussagen können. Zum Einen ist die Vergabe der Note Lehrersache und damit subjektiv geprägt; zum Anderen muss die temporär gezeigte Leistung einer Person nicht der "wahrhaftigen" Leistung und schon gar nicht dem Leistungspotential einer Person gleichen. Die Umstände bestimmen also auch die Note. Über einen großen Zeitraum hingegen kann durch die Noten schon etwas ausgesagt werden.

Um mich mal als Beispiel zu nehmen: Meine Deutsch-Noten waren eigentlich immer gut bis sehr gut; ich würde sagen, dass dies auch der Wahrheit entspricht. Aber das Problem ergibt sich auch weniger bei ohnehin "guten" Schülern, sondern eher bei solchen, für die das ganze Lernsystem "Schule" nichts taugt. Die Schulnote sagt also auch etwas darüber aus, wie gut sich jemand dem Bildungssystem Schule anpassen kann. Ich kann mich ganz gut anpassen an ein derartiges System, aber das gilt in keinem Fall für jeden von uns. Allein die soziale Situation in der Schule kann eine solche Herausforderung darstellen, dass Lernen total verunmöglicht wird.

Ich weiß nicht, ob es in Zukunft eine Alternative zu Noten geben wird und/ oder geben kann. Was die Bedeutsamkeit von Noten anbelangt, kann ich aber nur Zed zitieren. Ein anständiges Arbeitszeugnis oder die Wahrnehmung einer offenen, bereichernden Persönlichkeit wären mir einstellungsmäßig mehr Wert als eine 1 oder 4 auf dem Zeugnis. Das Problem ist aber auch hier, dass man nicht hunderte von Bewerbern erst einladen kann, um dann eine Entscheidung zu treffen - dafür fehlen die Kapazitäten. Daher muss anhand der Noten (und anderen Merkmalen) vorher ausgesiebt werden. Daher mein Tipp an dieser Stelle: Wenn möglich immer vor dem schriftlichen Bewerben direkt im Betrieb erscheinen und anfragen, ob Bewerbungen möglich sind. Durch die persönliche Begegnung (jenachdem wie man sich so präsentiert) hat man direkt eine bessere Chance, dass man nach der schriftlichen Bewerbung nochmal eingeladen wird. Ist eine Erfahrungssache.


Da fällt mir gerade ein... vielleicht sollte ich doch mal meine Masterarbeit hier veröffentlichen. Wäre vielleicht interessant für einige. normal
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RE: Neue Ideen für unser Bildungssystem
#4
20.01.2018, 19:34 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.01.2018, 19:41 von ichbinmehr.)
Danke. Das Rastersystem welches du erwähnst ist aber vermutlich daraus ausgerichtet, die Leistung in einem Fach zu differenzieren und nicht die Schwächen unwichtiger erscheinen zu lassen und die Talente zu betonen oder?

Ich meine wenn da jetzt steht.

Mathe 4
Differenzierung
Geometrie 1
Statistik 5
Kopfrechnen 4
mündliche Mitarbeit 3

ist das ein psychologisch gesehen ein Unterschied ob das steht:

Mathe 4
Talent Geometrie 1

Zed es geht nicht nur darum, das Zeugnis im Nachhinein zu entwerten. In meiner Wahrnehmung hat das Benotungssystem eine ursprüngliche Lernfreude in mangelnde Lernbereitschaft gewandelt. Ich hatte sehr viele Widerstände auf Grund des Schulsystems. Obwohl ich mich ganz gut anpassen konnte. Ich war jetzt kein Schulabrecher oder so, aber meine intrinsisches Lern- und Leistungshaltung hat extrem darunter gelitten. Ich merke das jetzt im nachhinein, wie stark meine chronischen Widerstände heute noch gegen Leistungsdenken in bestimmte Bildungsbereiche sind, einfach auf Grund des Zwangs, den ich immer empfiunden habe und der mangelnden individuellen Bildungsmöglichkeiten. Auch negative Benotungen haben meine Lernfreunde massiv geschädigt. Sogar teilweise da wo ursprünglich mal intrinsisches Interesse für einen Bildungsbereich bestand, hat das System mein Lernverhalten in Ablehnung verändert.

Ich versuche heute mit viel Mühe diese negativen Denkweisen in Bezug auf Lernen wieder aufzulösen und bei allem was ich tue mein internalisiertes Leistungsdenken, welches nicht aus einer intrinsischen Motivation kommt, durch Freude zu ersetzten. Das ist ganz schön schwierig, wenn einen das System so lange verhunzt hat. Da Erziehung und Sozialisation, zudem auch Schule gehört, mein Lernverhalten immernoch nachhaltig stört, bin ich immer noch im Widerstand mit dem Schulsystem. Natürlich geht es darum die Internalisierung der ungüstigen Lernumgebung in mir aufzulösen und da bin ich dran, aber ich frage mich echt warum, muss dieses Schulsystem weiterhin über Menschen ergehen, wenn wir doch heute auch aus wissenschaftlichen Perspektiven heraus, bereits wissen, dass Gehirngerechtes Lernen völlig anders laufen müsste. Und da habe ich eben nach einem Kompromiß gesucht, der eine Annäherung von dem althergebrachten Denken zu einer neuen Form des lernen bringen könnte. Ja keien Ahnung, ich bin letztens Bus gefahren und auf einmal war die Idee der Talentnote da. biggrin
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RE: Neue Ideen für unser Bildungssystem
#5
20.01.2018, 20:24 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.01.2018, 20:26 von Bultungin.)
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(20.01.2018, 19:34)ichbinmehr schrieb: In meiner Wahrnehmung hat das Benotungssystem eine ursprüngliche  Lernfreude in mangelnde Lernbereitschaft gewandelt.

Ich glaube, dass man das noch weiter fassen muss. Die natürliche und intrinsische lernmotivation, die in jedem von uns wohnt, wird nicht perse durch Noten erstickt, sondern eher dadurch, dass die Schule den Lernprozess plant, zeitlich portioniert und begrenzt. D.h. alle lernen gleichzeitig, was "gerade dran ist"; im "echten" Leben ist das nicht so, da lernt man die Dinge meistens dann, wenn sie an echter Bedeutsamkeit erlangen. Dieses geplante und korsettierte Lernen ist meiner Meinung nach ausschlaggebender für Demotivation, vor allem wenn es dann noch sehr reizarm und nur auf einem Kanal erfolgt. Guter, handlungsorientierter Unterricht am lebendigen und bedeutsamen Gegenstand ist in der Grundschule mittlerweile das oberste Gebot, aber außerhalb des Refenrendariats auch wieder schwierig umzusetzen, weil 27 zu unterrichtende Wochenstunden plus Orgakram eine solche Planung und Vorbereitung nicht erlauben...

Du kannst dir das Rasterzeugnis mal anschauen. Die differenzierten Bewertungen erfolgen nicht über Ziffernoten, sondern über wählbare Worte oder ankreuzbare Anforderungsbereiche. Allerdings gibt es verschiedene Arten von Rasterzeugnissen. Ich bevorzuge solche, die eine Ergänzung von Note, Anforderungsbereich und individueller Notiz erlauben. Kompetenzorientierung ist ein hoher Anspruch; ich finde es sinnvoll, wenn man die Grundfähigkeiten ausreichend erlernt und die Dinge, in denen man sowieso schon stark ist, ausbaut. Beispiel: Für mich ist es einfacher ein Sprachgenie zu werden als ein Mathegenie, daher ist es völlig ausreichend, wenn ich mathematische Grundfertigkeiten habe. Die Energie und Motivation stecke ich aber eher in das, was mir sowieso schon gut liegt, ergo in die Sprache. Nach diesem Prinzip wird es in der Grundschule auch gehalten.

Aus der Praxis habe ich mittlerweile übrigens eher den Eindruck, dass nicht die Notengebung den Kindern Druck macht, sondern die Unruhe vieler Eltern, die noch sehr stark auf Noten fixiert sind und oft Sorgen haben, dass ein befriedigend oder ausreichend auf dem Zeugnis den Lebensweg des Kindes "verbaut" - dadurch werden beim kind Zukunfts- und Existenzängste generiert. Und das macht es den Kindern viel schwerer, als die "schlechte" Note selbst. Daher halte ich es z.B. für sinnig, dass Eltern in dieser Hinsicht mehr Informationen bekommen, Kurse und Unterstützung genau das anders betrachten zu können. Die Denke "Hauptsache Gymnasium" ist sehr verbreitet und tut vielen Kindern im Endeffekt überhaupt nicht gut.
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RE: Neue Ideen für unser Bildungssystem
#6
20.01.2018, 22:30
Ja dem stimme ich zu. Ich glaube die starke Authorität die das Schulsystem über mich hatte, hängt sehr stark damit zusammen, dass meine Eltern der Schule diese Authorität gaben und das wurde dann internalisiert. Nur wenn man eben solche Eltern hat, findet man in der Schule eben auch keine Erlösung aus diesem Leistungsdenken.
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RE: Neue Ideen für unser Bildungssystem
#7
26.12.2023, 11:00 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.12.2023, 15:09 von Throrthor.)
[+] 2 User sagen Danke! Throrthor für diesen Beitrag
Bin über diesen Threat gestossen weil mich das Thema interessiert.
Wenn ich das Thema Noten höre verdrehen sich mir die Augen, aber dem fördern und endecken seines Talents sollte die Hauptaufmerksamkeit gelten, da stimmich dir zu.

Bevor man sich aber überhaupt Gedanken macht wie Schulen aussehen könnten muss man einsehen das jedes Kind anderst ist und was für das eine gut ist für das andere schlecht.

Manche Kinder sind besser auf ganzheitlichen Schulen aufgehoben, andere besser auf freiheitlichen.
Aber andere sind in Homescouling besser aufgehoben, manche entwickeln sich sogar am besten mit unscouling.
Es ist das wichtigste zu erkennen, was ist für mein Kind die beste i. Nicht wie die Schule aussehen sollte.

Die freiheitlichen Schulen machen eigentlich mittlerweile gute Arbeit und sind in einem stetigen Lernprozess und werden immer besser.
Wie gut sie im einzelnen sind hängt aber vor allem bei ihnen von den Lehrern ab.
Allerdings haben sie sehr mit der Flut an elektronischen Medien zu kämpfen.
Auch wenn die durch den Entzug entstehende Langeweile die Kinder letztendlich zur Mitarbeit und Kreativität treibt entsteht doch ersteinmal viel Aggresion und eines der Hauptziele, die Begeisterung für sein Talent so zu wecken das es die Arbeit damit in seine Freizeit nimmt ist sehr schwer zu erreichen.

Die ganzheitlichen Schulen versagen leider und leider immer mehr, manchmal ist es trotzdem die einzige Alternative.

Die staatlichen Schulen halte ich grösstenteils für Konditionierungseinrichtungen.
Was der Denker denkt
   wird der Beweisführer beweisen

Was der Visionär visioniert
   wird der Verwirklicher verwirklichen
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RE: Neue Ideen für unser Bildungssystem
#8
14.01.2024, 15:09
In Latein war ich zu doof für die Grammatik. Ich konnte aber Vokabeln auswendig, Das kann ja jeder Doof, also auch ich. Eine extra Note für Vokabelbüffeln wäre meine Rettung gewesen.

Im übrigen war ich auch zu doof für Mathe, auf dem Gymnasiium zumindest, außer wenn mir jemand half. Aber mir half ja nur selten einer. Mein Vater hatte von fast nichts eine Ahnung, aber da wo er Ahnung hatte konnte er mir helfen und da schaffte ich das oftmals immerhin eine 2 oder 3. Ein mal hat er mich zu einem Nachhilfelehrer geschickt. Der war ein junger Student. Da schrieb ich nach nur 1-3 Nachhilfestunden (ich weiß nicht mehr genau wie viele es waren) eine 1. Da war mein Vater schwer beleidigt und hat die Sache sofort beendet. Meine Mathe-Noten waren dann wieder wie vorher. 4 bis 5.

In Chemie war ich auch doof, und blieb deswegen in der 7. Klasse sitzen. Ich  büffelte in den Ferien und machte eine Nachprüfung und bestand sie. ich war also nicht wirklich zu doof, oder nicht mehr. In den Ferien habe ich mir den ganzen Kram den ich den Stunden mitgeschrieben hatte noch mal durchgelesen und plötzlich verstanden. Ich wurde dann schwer gehänselt. Das hat sich nicht gelohnt für mich. Ich musste raus aus dieser Klasse und das schaffte ich, indem ich in der achten Klasse tatsächlich sitzen blieb. Da besuchte ich für die Nachprüfung in Englisch in den Ferien einen Kurs, der eigentlich sehr gut war und in dem ich endlich die englischen Zeitformen kapierte. Nachprüfung trotzdem durchgefallen, da ich eine Mini-Psychose hatte.

Ich weiß, dass 95% dieses Beitrags offtopic sind, aber wie du mir, so ich dir.
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