Frage zu MILD

[Gnorfbert]

Eins erstmal vorneweg: Ja, ich habe gesucht, in allen MILD-Threads die es gibt, meine Frage aber nicht beantwortet gefunden.
Wie bereits erwähnt, dreht sichs hier um MILD, die Art von Klartraum, die man induziert, indem man sich in einen eben geträumten Traum zurückversetzt und sich vorstellt in dieser Situation luzide geworden zu sein.
Nun meine Frage: Ich war noch nie luzide. (Jedenfalls nicht, dass ich mich erinnere) Kann ich mir dann überhaupt richtig vorstellen, wie es wäre in der Situation luzide geworden zu sein ? Ich weiss ja garnicht wie es ist, luzide zu sein. Langt als Suggestion der pure Satz:"Das nächste Mal, wenn ich träume..blabla" oder muss ich mir die vollen Effekte einer Klarheitsgewinnung in dieser Situation durch den Kopf gehen lassen ?
Denn das könnte ich ja dann wie gesagt nicht...

[ricky_ho]

Hi,

also im Grunde ist es einfach so wie im WL, d.h. du erlangst einen Grad der Bewusstheit, der im Idealfall (es kann auch eine Zwischenstufe sein) dem des Wachleben entspricht. Es ist dann eigentlich kein Unterschied, abgesehen davon dass die Umgebung sich natürlich in gewissen Dingen von der des Wachlebens unterscheidet, z.B. was die Stabilität angeht.

Die beste Vorstellung vom luziden Traum, die du also bekommen kannst, besteht wohl darin dir jetzt, im Wachleben, einfach mal vorzustellen du seiest im Traum. Stell dir vor du guckst dir hier und jetzt deine Hand genau an und stellst fest, dass du 6 Finger hast. Du wärest wohl sehr überrascht. Das ist ungefähr der Effekt der sich auch im Klartraum einstellt, wenn man auf einmal feststellt dass man träumt.

Tschüss,
Riky

[Rhetor]

Gnorfbert schrieb am 19.12.2006 18:05 Uhr:
MILD, die Art von Klartraum, die man induziert, indem man sich in einen eben geträumten Traum zurückversetzt und sich vorstellt in dieser Situation luzide geworden zu sein.

Das gehört bei MILD zwar dazu, ist aber nicht der Kerngedanke.
Ich habe mir LaBerge's MILD-Technik erst neulich nochmal in ETWOLD durchgelesen:

Der Kerngedanke dabei ist das ERINNERN, das "DARAN DENKEN".

Beispiel aus dem WL:

Ich sage zuhause zu mir:
"Wenn ich das nächste Mal an einer Apotheke vorbeikomme, gehe ich rein und kaufe Magnesiumtabletten."

Dabei ist es hilfreich (aber NICHT zwingend notwendig), dass ich mir bildlich vorstelle, wie ich in die Apotheke, an der ich bei meiner nächsten Einkaufstour am ehesten vorbeikommen werde, hineingehe.

Auch wenn ich es nicht visualisiert habe, ist es gut möglich, dass ich beim nächsten Erblicken eines Apothekenschildes denke:
"Moment, da war doch was. Ach ja, Magnesiumtabletten wollte ich noch kaufen."

Wenn ich nun ein besonders vergesslicher Mensch bin, dann empfiehlt es sich natürlich schon, das gewünschte Erinnern vorher zu visualisieren, aber es kann, wie gesagt, auch ohne klappen.

Nun hinkt dieser Vergleich natürlich in Bezug auf Deine Frage, denn sicherlich hat man ja schon zuvor einmal etwas in einer Apotheke gekauft.
Aber man könnte z.B. statt der Apotheke ein Geschäft nehmen, in dem man noch nie war und das man nur von außen kennt.

Dann kann man sich trotzdem vornehmen:
"Das nächste Mal, wenn ich an diesem Laden vorbeikomme, gehe ich hinein."
Das wäre dann eine bessere Analogie zu:
"Das nächste Mal, wenn ich träume, erkenne ich den Traum als solchen."

"Man kennt den Laden von außen" = "Man erinnert sich an einen Traum im Nachhinein"
"Man war noch nie darinnen" = "Man ist noch nie im Traum klar geworden"

Der langen Parabel kurzer Sinn somit:

Genauso, wie man sich erfolgreich vornehmen kann, einen Laden zu betreten, in dem man noch nie zuvor war, kann man sich auch erfolgreich vornehmen, den Traumzustand zu entlarven, auch wenn man noch nicht weiß wie es "drinnen" (im Klartraum) eigentlich "aussieht".

Also viel Erfolg mit MILD

Rhetor