Re: Die Alltagswelt ist ein Windows-Desktop
20.11.2008, 12:26
Zitat:Fluegel schrieb am 19.11.2008 20:48 Uhr:
ich lasse ja gerne mal einen aggressiven Ton mitschwingen
Das zeigt wenigstens, dass der Artikel dich nicht völlig kalt gelassen hat, er hat offenbar etwas in dir berührt und eine Widerstandshaltung ausgelöst :-)
Zitat:Ich meinte einfach, dass es zu schnell/einfach gesagt ist, dass die
Benutzeroberfläche simpel ist. Man sollte schon nicht vergessen, was
dahinter steckt.
Das ist doch gerade das, was der Autor sagt, dass man nur die simple Oberfläche der GUI sieht und vergisst, dass dahinter eine ganz anders geartete Ebene schaltet und waltet...
Zitat:Zitat:Und ich würde mal behaupten, der gesellschaftliche Mainstream tut
dies und hält alles, was dem vorherschenden Materialismus
widerspricht, für Humbug.
Wir haben aber gerade jetzt eine Richtung der Gesellschaft in der
"Esoterik" vermarktet wird und dass offensichtlich nicht schlecht.
Den Esoterik-Boom halte ich für ein Symptom unsere materialistischen Gesellschaft. Den Leuten fehlt was, und das wird von geschäftstüchtigen Leuten ausgenutzt.
Zitat:Außerdem kann man nicht davon ausgehen, dass Leute, die nicht an
diese Ideologie glauben, sich nicht ausreichend damit befasst
haben.
Das hat auch niemand behauptet.
Zitat:Du meinst, dass die Vergleiche die Wahrheiten ausdrücken?
Vergleiche dienen dazu, Ideen zu vermitteln, die sich in unseren gewöhnlichen Begriffen schlecht oder gar nicht direkt vermitteln bzw. ausdrücken lassen. Ob und inwiefern diese Ideen dann wahr sind, ist eine andere Frage. Ich beschäftige mich gerne mit interessanten Ideen, ob sie wahr sind oder nicht spielt da für mich erstmal keine Rolle in dem Sinne, dass ich mich nur mit Gedanken beschäftigen möchte, die ich im Vorfeld schon als "wahr" klassifiziert habe.
Und Gleichnisse und Analogien, die interessante Ideen verdeutlichen, finde ich dann natürlich auch interessant. Rennst du immer durch die Gegend und fragst dich bei jeder Idee, der du begegnest, zuerst, ob sie auch wahr ist, um zu entscheiden, ob es sich lohnt, sich weiter damit zu befassen? Ich denke das ist ein hoffnungsloses Unterfangen dass allerhöchstens dazu dient, den eigenen Realitätstunnel zu zementieren. Sozusagen ein Filter für Ideen.
Zitat:Ich habe nicht vom Piktogramm gesprochen, sondern vom "Objekt" ... . Vielleicht habe ich es einfach nicht genau genug gelesen *g
Den Eindruck hab ich ehrlich gesagt auch :-)
Zitat:Randolph Carter schrieb am 20.11.2008 01:10 Uhr:
Zitat:Doch unsere beste Wissenschaft, das ist die Quantentheorie,...
Meine Wissenschaft ist viel besser als deine!
Also ich glaube, hier interpretierst du was rein, was der Autor nicht ausdrücken wollte, zumindest hab ichs nicht so verstanden. Meiner Meinung nach will er einfach nur auf die Tatsache hinweisen, dass die Quantentheorie die experimentell mit weitem Abstand am besten und genauesten verifizierte wissenschaftliche Theorie ist, die es je gab. Das die Aussage so zu verstehen ist und nicht als Anflug von Egozentrik ergibt sich für mich auch aus dem Kontext und aus der Tatsache, dass der Mann gar kein Quantenphysiker ist.
Zitat:Nein ernsthaft, ist das nicht ein alter Hut?
Ist das nicht ein alter Hut?
Zitat:MellowYellow schrieb am 20.11.2008 11:44 Uhr:
Mit vielen Punkten konnte ich mich auch nicht anfreunden. Allerdings muss ich sagen, dass ich auch nicht komplett verstanden habe, worauf er eigentlich hinaus will.
Ich versteh ihn so, dass er sagen will, dass die grundlegende Wirklichkeit des Universums Bewusstsein ist. Seine GUI-Analogie soll erklären, warum es dann überhaupt die physikalischen Objekte gibt bzw. wozu unser Bewusstsein sie konstruiert. Ersteres ist natürlich ein alter Hut, zweiteres ist in dieser Form ein zumindest für mich neuer Gedanke. Natürlich ähnelt der Vergleich mit einer grafischen Benutzeroberfläche irgendwo auch dem bekannten Vergleich von Korzybksi mit einer Landkarte. Allerdings gibt es auf einer Landkarte keine Objekte, mit denen wir interagieren.
Zitat:Schade finde ich, dass er ausschließlich andere westliche Wissenschaftszweige zum Vergleich heranzieht, während Buddhismus und Hinduismus (die man in gewisser Weise ja auch als Wissenschaft bezeichnen kann) ausschließt, obwohl diese seit Jahrtausenden Erkenntnisse auf diesem Gebiet gesammelt haben.
Das ist schon richtig, aber es könnte zum einen auch mit der Kürze des Artikels begründet sein (vielleicht geht er in seinem Buch auf diese Parallelen ein) und zum anderen würden dann auch direkt wieder alle sagen, dass das ein alter Hut ist. Also mit dem Thema der Paralellen zwischen moderne Quantenphysik und östlicher Mystik haben sich ja wirklich schon viele beschäftigt - finde ich aber trotzdem immer noch sehr interessant :-)
Tschüss,
Riky