Wie würdest du gerne sterben?

[wilkomann]

sieh deinem schicksal gelassen in die augen wilko, schau in den spiegel.

hallo spell,
ich habe bei dir gelesen der tod ist die erlösung
wie würdest du gerne sterben? das zur erklärung wieso ich auf die idee kam mir/uns die frage zu stellen.

bevor ich was aus der hüfte schiesse, überschlaf ich das ganze.

wie siehts mit euch aus: wisst ihr schon wie ihr gerne sterben möchtet?

[rehn]

Ich finde das Thema verwerflich.

Wer darüber diskutieren will, kann das unter Freunden machen, aber in einem öffentlichen Forum über Klarträume?

[xedi]

Ich will nicht sterben, aber wenn es sein muss. Ich sterbe durch retten der Welt. ( kleiner Messiah Complex)

[Yatahaze]

Ich will gerne durch Selbstmord sterben, wenn die Zeit reif ist.

[Dendroaspis]

Ich stimme rehn zu! Eine Romantisierung des Sterbens ist nicht notwendig. Vielmehr sollte die immer wiederkehrende Bewusstheit darüber, dass wir sterblich sind, uns im persönlichen Reifen voranbringen.

Ich möchte da auch mal einen sportlichen Vergleich anbringen.

Es ist so, als würde ich irgendwann einmal - unausweichlicherweise - bei den deutschen Seniorenmeisterschaften im Leichtathletik-5-Kampf teilnehmen. Könnte mit 45 sein, aber auch erst mit 60.

Mir erscheint es dann viel intelligenter, mich mit dem Training bis dahin zu befassen, also der Verfeinerung des Verständnisses, dem Bewusstwerden der koordinativen Zusammenhänge, als in romantischen Diskussionen zu schwelgen über den Moment, wenn ich dann meine Teilnahme-Urkunde bekomme oder vielleicht sogar aufs Treppchen darf.

Ich gehe mal davon aus, dass wenn ich gut trainiert habe, einen sauberen Wettkampf liefere, ich dieses "Steigen aufs Treppchen" sehr gut bewältigen werde.

Ich glaube, ich vertraue dann auf mich. Ich vertraue mir. Blind.

Sprichwort aus dem Baseball: Man fängt den Ball erst, wenn er tatsächlich zu einem herfliegt.

Für Jungs bedeutet das auch: Mach keinen Affentanz für Mädchen, die gar nicht an dir interessiert sind.

Junge Leute sollten über SOLCHE Themen diskutieren!

Gruß
Dendro

[Andybacken]

@rehn: sterben hat vielleicht viel mehr mit träumen zu tun, als du denkst

in einer welle. ansonsten als alter glücklicher mann. wie, keine ahnung.

[Traumlehrling]

@ Dendro:
Das ist ein sehr schöner VErgleich mit dem Sport, gefällt mir sehr gut und veranschaulicht das Thema gut.
BEsonders die 2 Sprichwörter mit dem Ball und dem Mädchen sind doch Sätze, die muss man behalten.
Aber warum bist du zur Zeit der Ansicht, dass "Junge LEute" sich darüber unterhalten sollen? Das hört sich ja an, als ob du dich langsam aus dem Forum zurückziehst... (Hoffentlich nur eine rein subjektive Empfindung meiner Seits)
Aber um beim Thema zu bleiben. Wie Jim Carrey neulich in einem Interview sagteungefähr so)
"Ich möchte 120 Jahre alt werden und dann möchte ich Selbsmord begehen und auf meinem Abschiedbrief soll stehen: Ich habe keine Lust mehr."
Das ist, so finde ich, eine schöne Art zu sterben.
Traumlehrling

[spell bound]

hmm philosophischen gehalt aus dieser frage herauszukitzeln... *gruebel*

also wie ich sterben will? am besten klar so wie wild..

[Chaos]

Dendro
Wieso sollten wir nicht über den Tod diskutieren, nur weil wir im Vergleich zu dir jünger sind?
Sterben hat ja grundsätzlich nichts mit dem Alter zu tun. Man kann auch jung sterben und außerdem ist man im Leben sowieso immer mit dem Tod konfrontiert.

Selbst dazu schreiben möchte ich nichts, ist mir zu öffendlich.

[Dendroaspis]

Chaos - du hast vollkommen Recht, über dem Tod sollte man natürlich diskutieren. Und die Einsichten dann auch das eigenen Verhalten bestimmen lassen.

Aber der Thread betont ja eher die letzten Augenblicke des Lebens, das Sterben. Ein Wunschszenario soll entworfen werden.

Bei manchen Menschen ist solch eine Vorstellungsarbeit nicht sehr nützlich.

Ich verspüre besonders Achtung für Menschen, die ihre eigene Sterblichkeit wenig dramatisch aber doch sehr konsequent zur Entscheidungsbildung im Alltag einsetzen. Das ist ein interessantes Thema, da es auch da unterschiedliche Entwicklungsstufen zu geben scheint.

Ab einem gewissen Alter kommt es tatsächlich zu einer großen Wende im Leben. Das muntere Hinausblicken in die ewig frischen Weiten des Lebens wendet sich um und man blickt in seinen eigenen Raum. Der frische Raum wird endlich und man bemerkt, dass er unmerklich schrumpfen wird, bis nichts als eine ganz kleine - hochkonzentrierte - Restessenz des Bewusstseins übrig bleiben wird, die dann natürlich gen Ende auch weiß: "Das hätte ich mir denken können, dass das so passiert."

Ein bisschen so, wie wenn du im Kino sitzt und irgendwann beginnt dein Bewusstsein vom Film immer öfter auf deine Hand, deine Finger, die Spitze eines Fingers zu blicken. Und dann auf die Spitze der Spitze vom Finger.
Und während du so regunglos dasitzt, der Film im Hintergrund Töne und Stimmen fabriziert, merkst du, dass es aussichtslos ist, der Spitze der Spitze der Spitze des Fingers zu entkommen.
Der Film wird irgendwann zu Ende sein und dann wirst du, du, immer noch dasitzen und vielleicht ist dann alles sowieso schon verschwunden und es existiert nur noch diese ganz feine Empfindung dieser letzten kleinsten Spitze von allen.

Ramana Maharshi sagte einmal, nachdem bekannt wurde, dass erst bald sterben würde: "Die Leute sagen voller Tränen, dass ich weggehen werde. Aber wo soll ich denn hingehen. Ich bin HIER."

Möglicherweise gibt es sowieso nie einen anderen Platz als HIER. Und das Sterben und der Tod wird dann sowieso nirgends anderwo stattfinden als HIER.

Zeit, um zu entspannen.

Traumlehrling - vielen Dank für deine sehr herzenswarmen Worte. Aber ist es nicht schön, dass die Vorstellung des Rückzugs an deinem ewigen HIER nichts ändern kann. Man sitzt im Zug und der Zug fährt von alleine seine Reise. Ich reiche dir mal - schnell - durch dein Zugfenster die Hand, Traumlehrling.

[Rhetor]

Dendroaspis schrieb am 04.02.2006 09:29 Uhr:
Eine Romantisierung des Sterbens ist nicht notwendig.

Richtig, und sie ist auch nicht sinnvoll und wünschenswert.

Sie ist aber Fakt und in allen Altersschichten verbreitet. Deshalb rate ich davon ab, sie zu tabuisieren, und stimme rehn nicht darin zu, daß sie verwerflich sein soll.

Ich denke auch, daß dieses Thread-Thema nicht unbedingt eine Romatisierung beinhaltet oder hervorruft.

Wer weiß, vielleicht wird der eine oder andere durch die Frage "WIE möchtest du sterben" überhaupt erst wieder auf die Tatsache aufmerksam, DASS er unausweichlich sterben WIRD.
Und das wäre dann sogar wünschenswert.

@Topic im engeren Sinne

Ich persönlich hoffe, daß ich bis zu meinem Tod "so weit" bin, daß mir die äußeren Umstände weitestgehend egal sein werden.

[ChriZi]

Das mit dem Retten der Welt hört sich doch nicht schlecht an Aber auch "jemanden aus der Bahn eines herannahenden Autos schubsen (am besten die Freundin) und dabei selbst draufgehen" is nich schlecht Aber am besten wirklich erst, wenn die Zeit reif ist!

ChriZi

[Tahiat]

Ich hab meinen Vater durch nen Autounfall verloren. Genickbruch, offener Brustkorb, Schädeltrauma. Ich hab meine Großmutter tot in ihrem Haus gefunden. Herzinfarkt, erstickt. Sie war ganz blau und steif.

Beide hat der Tod ereilt. Sie hatten weder Zeit sich mitzuteilen, daß sie bald sterben würden, noch sich zu verabschieden. Finde die Diskussion hier lächerlich. Euch muss wirklich fad sein.

edit:
Es gibt soviel Tote durch: Hunger, Aids, Kriege, politische Verfolgung, etc., etc. . Worauf ich hinauswill? Jemand der die Frage stellt: "Wie würdest du gerne sterben?", ist sich gar nicht bewußt, daß er die Zeit um diese Frage zu stelln allein deshalb hat, weil andere für ihn sterben?

[Andybacken]

Hallo Tahiat,

genau aus deinen genannten Gründen finde ich diesen Thread gut! Es ist gut sich mit dem Gedanken zu beschäftigen - es gehört untrennbar zum Leben und ist trotzdem Tabu-Thema. Wir machen hier keine Spässe oder dergleichen sondern freunden uns mit den Fakten an.

Wieso sterben andere für uns? Dass jemand an AIDS stirbt hat nichts damit zu tun, dass ich leben kann. Wie meinst du das?

[wilkomann]

wir unterhalten uns auf z.zt fünf!!! seiten über das leben nach dem tod und dann soll es nicht angebracht sein sich diese frage zu stellen.
da das sterben zwingende voraussetzung für das leben nach dem tod ist, ist diese frage für mich auch philosophisch, weil ich da einen zshang zum leben nachdem tod sehe.

hallo rehn
*grübel* mit meinen schwiegereltern kann ich ganz locker über das thema reden. bei meiner mutter ist es ein tabuthema, deshalb ist es natürlich für mich auch ok, wenn du nicht über das thema sprechen möchtest. verwerflich? *kopfkratz*

wenn das leben nach dem tod so schön ist, könnte es auch eine idee sein sich auf den tod zu freuen, für mich schwer vorstellbar. weil mit jeder beerdigung so viel leid und tränen einhergehen.
es gibt aber auch kulturen, die aus dem tod ein freudenfest veranstalten.weiß jetzt aber nicht mehr wo das war.

hallo tahiat
für mich stirbt keiner; da ich eigenverantwortlich bin, möchte ich für mich alleine sterben.