Re: Weiß das Unbewusste, dass ich klar bin...?
15.10.2005, 14:12
Zitat:spell bound schrieb am 15.10.2005 12:58 Uhr:
@yatahaze
mein koerper koennte doch aber auch ganz unbewusst gesteuert durch die physische welt gehen, wo waere da das problem? fuer was brauch man da das bewusstsein?
Ich habe für mich festgestellt, dass das was ich als mich empfinde passiver Beobachter einer Maschine ist. Wenn das psychische Bewusstsein auf das physikalische Gehirn einwirken könnte, und das auch kausal wäre, dann macht es ja auch keinen Unterschied. Dann bin ich ebenso nur Beobachter. Die Aufteilung psychisch/physisch ist halt problematisch, auch wenn sie besteht.
Ein anderer Aspekt ist dabei allerdings, dass mein Geist offensichtlich
anders arbeitet, wenn
ich dabei zugucke. Wenn ich klar oder wach bin, sind andere Bereiche des Gehirns aktiv
und ich merke, dass ich existiere. Dann erst habe ich auch bedingt freien Willen. Wenn die Bereiche wieder aus sind, bin ich auch aus.
Wofür man das Bewusstsein braucht, ich hab keine Ahnung. Da man nicht beweisen kann, wer Bewusstsein hat und wer nicht, ist es schwierig zu sagen, ob es Vorteile hat, eins zu haben. Allein schon evolutionär gesehen. Ich kann es mir aber nicht vorstellen. Ich fände es plausibler, zu vermuten, dass alles Bewusstsein hat und Bewusstsein ist, also jede Maschine, jedes System usw. aber eher im Sinne eines Abfallprodukts der Materie, z.B. als weitere Dimension oder Quantenphänomen.
Zitat:was ich bei dir(und anderen) fraglich finde ist deine grenzsetzung. du sagst "unterbewusstsein" und "umwelt" aber wo ist der unterschied, wo ist die grenze zwischen diesen beiden begriffen? und wenn du sie nennst, dann sage bitte dazu, wie du sie festmachst.
Ne, da hast du schon recht. Ich wollte auch keine Unterscheidung zwischen den beiden machen, nur das Unterbewusstsein als Teil der Umwelt ansehen. Wenn alles kausal zusammenhängt und das Unterbewusstsein nur eine Reihe von chemisch-physikalischen Prozessen ist, ist es ja ein und das selbe, was Einfluss auf mich hat.
Oha, jetzt hat das gar nichts mehr mit Träumen zu tun.
Wenn ich mir den Arm abschneide, verändere ich damit in Konsequenz auch mich selbst. Aber das tue ich mit jeder Handlung, und das tut auch jeder andere und alles was überhaupt passiert. Die Unterscheidung zwischen Subjekt und Objekt wird da ja schon schwieriger. Ich lese gerade die Illusion des Ich, das hier im Forum mal empfohlen wurde, bin aber noch nich so schrecklich weit.
Zitat:Ob Gedanken und "Bilder" produziert werden?
Ja, ich meine gedankliche Bilder. Oder Gefühle. Das sind Dinge, die man im Gehirn nachweisen kann (ohne dass man natürlich einen Vergleich mit dem psychischen Erleben anstellen kann). Man muss dafür halt als Grundlage akzeptieren, dass das Gehirn die Bewusstseinsinhalte steuert und bedingt.
Zitat:Weder ich bestimme mich, noch ich werde bestimmt. Einfach Ich.
Damit entziehst du dich selbst aber der Kausalität des Universums. Wenn ich mir so angucke, was alles mit mir passiert, wenn ich mir in den Arm kneife o.ä. und was dabei im Gehirn passiert, weiß ich nicht, wie du dir diese Idee plausibel vorstellen kannst. Um das zu tun, solltest du mal sagen, was denn dann "ich" ist, außer "ich". Etwas das weder bedingt, noch bedingt wird, ist entweder ein vollkommen abgeschlossenes kausales oder unkausales System oder die Perfektion.
Zu dem abgeschnittenen Arm hab ich ja oben schon was geschrieben. Das ist alles physische Welt, alles ein System, also macht es doch keinen großen Unterschied, ob ich den Arm abschneide oder ihn dranlasse. Zumindest nicht für "mich", sondern nur in der physischen Welt.
Ich habe zu dem Vorgang, dass Traumfiguren manchmal versuchen, den Träumer davon abzuhalten, klar zu werden, in einem anderen Forum, bei LD4All, auch mal eine Erklärung versucht, die das Unterbewusstsein weniger als etwas Aktives sieht. Die Frage ist halt, ob das Unterbewusstsein selbst denkt, oder ob es nur nach automatisiertem Verhalten, das durch Wünsche und Triebe etc. bedingt wird, reagiert. Und ob es überhaupt einen Unterschied gibt zwischen erstem und letzterem.
Es gibt da aber bestimmt schon Ansätze, die zwar nicht entültig beweisen, aber Indizien geben. Wenn man z.B. im Traum die Traumcharaktere fragt, was sie machen, wenn man nicht träumt. Oder wenn man unter Hypnose das Unterbewusstsein fragt, ob es ein Bewusstsein hat oder ob es denken kann. Ist das Unterbewusstsein nur etwas unter dem Bewusstsein oder ein Bewusstsein unter dem Bewusstsein. Da haben sich doch bestimmt schon Leute mit befasst, leider hab ich nicht soviel Plan von der Historie der Psychologie.