RE: Traum eines KT's
17.12.2009, 16:26
Natürlich, der Unterschied zwischen präluzid und luzid ist wirklich wichtig zu erkennen, und man bemerkt ihn erst, nachdem man sich wirklich eingehend mit dem Thema beschäftigt hat und/oder einen echten KT hatte.
Ich weiß noch, wie ich in das Thema einstieg und viele präluzide hatte und immer auf einen wirklichen KT gewartet habe... und dann kam wieder so was blödes fastklares. Das war wirklich sehr ärgerlich, aber ich wusste irgendwie immer, dass es noch nicht die "richtige" Sache gewesen war...
Ich finde aber die Klarheitskriterien von Tholey, die Schlafesbruder zitiert hat, teilweise etwas zu hochgestochen. Bei mir sind z.B. die ersten beiden Punkte immer erfüllt (Klarheit über den Bewusstseinszustand und Entscheidungsfreiheit), und dann ist für mich auch ein Klartraum gegeben, aber:
ad 3) Das Bewusstsein ist klar, es gibt keine traumtypische Verwirrung oder Bewusstseinstrübung
=> In den meisten Fällen ja, aber es kann schon manchmal zu kleineren Eintrübungen kommen, die sich im Laufe des KTs wieder geben.
ad 4) Die Wahrnehmung der fünf Sinne ist wie im Wachzustand
=> Nicht 100%ig, die Sicht kann manchmal verschwommen sein, und man kann oft nicht die ganze Szene auf einmal erfassen, sondern nimmt fragmentarisch eher Ausschnitte wahr. Wahrscheinlich meint Tholey in Wirklichkeit, dass die Umgebung sich fast so real anfühlt wie die Wachwelt, und da stimme ich ihm zu.
ad 5) Es besteht Klarheit über das Wachleben, also darüber, wer man ist oder was man sich für den Klartraum vorgenommen hat
=> Auch nicht immer. Manchmal nimmt man sich ein Ziel fest vor, erinnert sich aber im KT nicht so "klar" daran, oder das Ziel erscheint einem plötzlich ganz sinnfrei und man macht doch lieber etwas anderes. Ich vertrete diesbezüglich ja immer noch die These, dass Träumer und Geträumte doch zwei sehr unterschiedliche Anteile unserer Persönlichkeit darstellen.
ad 6) Nach dem Traum gibt es eine klare Erinnerung.
=> Ach ja, das wäre schön. Wie oft habe ich schon größere Teile des KTs vergessen, einfach, weil er so lang war. Kürzere KTs kann ich meist gut behalten, aber sobald es 15 Minuten o.ä. überschreitet, verhält sich die Erinnerung eher wie zu einem Trübtraum.
ad 7) Der Träumer ist sich über den Sinn des Traums im Klaren.
=> Das ist wirklich nur bei hohen Klarheitszuständen (bei mir ab Grad 3 oder 4) der Fall, wie Tholey auch selbst betont.
Insofern sind für mich die ersten beiden Punkte defininierend für einen KT, wenn auch die Punkte 3, 4 und 5 wichtig, aber nicht immer voll erfüllt sind.