Tierversuche

[Träumelchen]

Ich beschäftige mich schon seit längerer Zeit mit dem Thema Tierversuche. Jedes Jahr werden an Millionen von Tieren meistens extrem schmerzhafte und grausame Versuche gemacht. Auch wenn es mittlerweile in vielen Ländern illegal ist, hält das viele nicht davon ab weiter Tierversuche zu starten. Besonders die Medizin und die Kosmetikbranche führt diese durch, obwohl die Tiere auf Substanzen, Antibiotika etc. ja nicht immer gleich reagieren wie der Mensch. (Und selbst wenn sie ganz gleich reagieren würden, würde ich diese Versuche noch lange nicht in geringster Weise gutheißen.)
Ich versteh einfach nicht wie man hilflosen Tieren sowas antun kann
Sie werden in diesen Laboren in viel zu kleine Käfige gesteckt und unter tierunwürdigen Umständen gehalten. Im Gegenteil zu unseren geliebten Haustieren dürfen diese Tiere wichtige Dinge wie Geborgenheit, Liebe und Zuwendung nie erfahren, ...naja zuwendung schon, aber auch nur dann wenn ihnen bei vollem Bewusstein gerade eine brennende Flüssigkeit ins offene Auge geträufelt wird oder ihnen mit Spritzen Krakheitserreger induziert werden. Ja dann erfahren sie Zuwendung. Sie spüren wie die kalte Hand des Forschers über ihren Körper fährt und nach einer geeignet Einstichstelle sucht. Viele Tiere sterben noch während des Versuches, und die die ihn überleben gehn meist nach einer langdauernden, schmerzhaften Prozedur elend zu Grunde...
UND DOCH gibt es immer wieder Befürworter von Tierversuchen.
Sie kommen mit Argumtenten wie, "Soll man etwa die Substanzen an Menschen testen?!" usw.
Nein, das sagt auch keiner. Aber warum sollen Tiere für dieses kranke Spiel herhalten?! Mittlerweile kann Gewebe, welches dem menschlichen sehr ähnlich ist schon im Labor gezüchtet werden, und doch machen die Wenigsten davon Gebrauch.

Andererseits frage ich mich auch: Was müssen das für Menschen sein, die in diesen Laboren hinter geschlossenen Türen Tierversuche machen?
Wie kann man es ertragen wenn man tagtäglich zB ein kleines Hündchen vor sich sitzen hat. Ängstlich winselt es und sieht einen mit großen Augen an, denn es weis, dass es kein Entkommen gibt. Es wird nie das Tageslicht sehn, geschweigedenn fröhlich auf einer Wiese herumtollen können...
Wie kann ein Mensch mit soetwas fertig werden?
Anscheinend zählt für die wirklich nur das Geld, wenn sie dafür über Leichen gehen würden...



...ich hab mir das alles jetzt einfach mal von der Seele geschrieben und mich würde interessieren, wie ihr da so drüber denkt??

[SurviveX]

Ich weiss ehrlich gesagt nicht wie ich ausdrücken kann was ich ausdrücken will um euch ein Bild von dem auszumalen was ich von der Welt und von den Menschen halte. Die Welt und die Menschheit haben ernsthafte Probleme und anstatt sich sofort drum zu kümmern wird erst in der Politik darüber gesprochen und etwas vereinbart was erst in 10 Jahren eintreffen soll. Regeln werden gebrochen und doch scheint das niemanden zu kümmern, Gruppen fügen anderen Gruppen Unrecht zu und doch interessiert das wieder niemand. Die Bequemlichkeit und das Ego der Menschheit übernimmt die Oberhand und lässt alles was lebenswichtig ist krepieren. Ein Leben ist ein Leben, und egal ob es ein Tier, eine Pflanze oder ein Mensch ist, alles hat ein Recht auf ein Leben. Doch egal was wir davon halten, die Gesellschaft unterstützt uns nicht denn es wird bloss im Fernsehen darüber diskutiert.
Traurig eigt. wie der Mensch alles kostbare was er hat blind um sich wirft und nur die Gegenwart im Blick hat.

[Glassmoon]

Nunja ... es fehlen leider die Alternativen. In der Medizin kann man ja schlecht mit Menschenversuchen beginnen. Schon wegen der längeren Lebenserwartung etc. wäre der Zeitaufwand immens, oder Studien müßte auf riskante Weise breiter gefächert werden.

[Träumelchen]

Nunja ... es fehlen leider die Alternativen.

Schon, aber Tierversuche sind doch auch keine gute Alternative
Wahrscheinlich würde es viel mehr Alternativen geben, aber das kostet nunmal...und wer will schon in so etwas Geld investieren, wenn er einfach billig ein paar Tierchen züchten kann. Geht (wahrscheinlich) weitausschneller und ist mit Sicherheit billiger....naja Gled regiert die Welt.

[SurviveX]

naja Geld regiert die Welt.

Und trotzdem ist es falsch. Egal ob es mehr kosten würde und es länger brauchen würde, wenn die Alternative besteht sollte man sie auch nutzen.

[Träumelchen]

naja Geld regiert die Welt.

Und trotzdem ist es falsch. Egal ob es mehr kosten würde und es länger brauchen würde, wenn die Alternative besteht sollte man sie auch nutzen.

Ich weis, aber sag das mal den Großen Firmen, da wirste nett angelächelt und tschüss. Bei solchen Dingen wird immer weggeschaut

[Glassmoon]

Bei Gefahrenabschätzung von Stoffen gibt es leider keine Alternative – außer dem Versuch am Menschen. Dort die letale Dosis und mögliche Spätfolgen zu untersuchen wäre aber keine wirkliche Alternative. Zum Beispiel schleichende Organschädigungen lassen sich am Menschen erst nach Jahren oder Jahrzehnten beobachten, und hier kann man erst nach dem Ableben eine Obduktion vornehmen. Dann gibt es jeweils so viele weitere Umstände, sodaß nicht klar bestimmt werden kann, was die Ursache der Schäden ist. Hier bräuchte es in unklaren Fällen Stichproben von hunderttausenden an Spätfolgen Verstorbener, um die Ursachen einzuengen – wobei unklar bleibt, bei wie vielen Personen keine oder nur geringe Schäden zu beobachten sind. Diese fallen schließlich nicht auf.

Wie zum Beispiel sollte man neue Behandlungsansätze für Krankheiten testen, für die es immerhin mäßig erfolgreiche, wenn auch nebenwirkungsreiche Therapien gibt? Soll den Betroffenen hier die bekannte Therapie versagt werden, um an Versuchen teilzunehmen, deren Heilungschancen gegen Null gehen, damit es in vielleicht 40, 50 Jahren möglicherweise eine bessere Therapie gibt? Wer soll solch lang angelegten Forschungen begleiten? Hier wäre der finanzielle Aufwand enorm, Entschädigungen Geschädigter mal außer Acht gelassen.

Es bleibt leider (noch) nichts anderes übrig, Risiken durch Tierversuche auf ein Minimum zu bringen, bevor am Menschen getestet wird. Natürlich scheiden im Menschenversuch vorher vielversprechende Ansätze auch wieder aus. Doch ohne Tierversuche käme auch vieles Gutes gar nicht erst zum tragen. Leider steht man hier vor einem Dilemma, bei welchem man den Menschen wohl oder übel über das Tier stellen muß.

Die wenigsten Dinge lassen sich an Gewebeproben testen. Bleibt eine lokale Therapie wirklich lokal oder wirkt sie sich systemisch aus? Wie kommen die Organe mit einer systemischen Therapie zurecht? Bei welchen Dosen ist mit irreparablen Schädigungen von Organen zu rechnen? ...

Im Übrigen sind auch Tierversuche unheimlich teuer, nicht daß hier ein falscher Eindruck entsteht. Wenn man nun noch berücksichtigt, daß nur die wenigsten Tierversuche zu verwertbaren Erfolgen führen, steigen die Kosten pro Erfolg noch einmal um ein Zig- bis Hundertfaches.

Wenn hier gesagt wird: «nur des Geldes wegen» ... wer zahlt denn dafür? Daß sind doch im Endeffekt wir, die Verbraucher! Angenommen es sei möglich, für gerade mal das 100fache der Kosten adäquate Versuche mit alternativen Methoden zu machen: Wärt ihr bereit oder auch nur in der Lage, für Eure medizinische Versorgung den Preis zu bezahlen? Realistisch gesehen ist – abgesehen davon, daß es noch nicht möglich ist – das 100facher natürlich viel zu niedrig gegriffen. Da kämen wohl eher noch ein paar Nullen dran. Ich könnte mir das in jedem Falle nicht mehr leisten, und da sind wohl kaum die «großen Firmen» dran Schuld. Denn auch die können nicht ein Vielfaches dessen investieren, was sie an uns verdienen. Sie drucken Ihr Geld schließlich nicht selbst.

Auch Pharma-Riesen müssen wirtschaftlich arbeiten und gucken, wo sie Ihr Geld herbekommen. Daran ist meiner Erachtens wenig auszusetzen. Verwerflich finde ich da ganz andere Dinge.

So kauft Ihr zum Beispiel bestimmt auch großteils Schuhe, die unter menschenunwürdigen Bedingungen zu Hungerlöhnen gefertigt wurden. Wie sonst sollte man einen Schuh weit unter 200 Euro Verkaufspreis produzieren können? Wenn man jetzt noch am Material spart, gibt es Wegwerfware für 20-70 Euro. Aber ich schweife ab *g*


Ich finde weder Tierversuche toll noch habe ich nichts an Pharmakonzernen auszusetzen, im Gegenteil. Leider sehe ich keine Alternativen. Das Beste, was zur Zeit getan werden kann, ist die Umstände weiter zu reglementieren, unter welchen Tierversuche durchgeführt werden. Und da sind glücklicherweise schon Schritte in die richtige Richtung getan worden. Wir müssen bloß die Richtung beibehalten.


Gruß, Glass

[Traum11]

Ich stimme Glassmoon vollkommen zu.
Allerdings habe ich noch eine Sache zu sagen, von der ich fest überzeugt bin.
Wir sind zu viele.
Nicht generell auf die Medizin bezogen, aber allein die Tatsache, dass die Erde so viele Menschen gewöhnlich nicht ernähren könnte (mit gewöhnlich ist gemeint von büschen und gejagten tieren zu leben). Nur durch speziell angelegte, riesiege felder, argrartechnik und Düngemittel ist unsere ernährung überhaupt möglich. Die meisten probleme die wir menschen verursachen kommen von langer hand daher, dass wir zu viele sind.
Aber wie sollte man das ändern? Wer darf entscheiden wer leben darf und wer nicht? Früher sind genug durch das Umfeld gestorben, welches jetzt so harmlos geworden ist, dass wir uns fast problemlos vermehren können.

war jetzt Off Topic, musste es aber einfach schreiben.

grüße Telf

[Orakel]

Bei Gefahrenabschätzung von Stoffen gibt es leider keine Alternative

Es gibt eine Alternative: traditionelle Naturheilkunde. Aber die will keiner haben.

Die meisten probleme die wir menschen verursachen kommen von langer hand daher, dass wir zu viele sind.

Meiner Ansicht nach ist die Überbevölkerung eher ein Nebenproblem. Das Hauptproblem liegt in unserem Wirtschafts- und Finanzsystem, welches auf exponentielles Wachstum angewiesen ist. Langfristig gesehen kann das nur zur Ausbeutung von Mensch und Natur führen. (Wahrscheinlich ist es auch der Grund für die Überbevölkerung)

Da kann man sich noch so sehr für Umweltschutz, Tierschutz, soziale Gerechtigkeit und sonstwas einsetzen, solange man das System nicht ändert wird es immer zu neuen Problemen kommen. Aber diese Lektion wird die Menschheit wohl auf die harte Tour lernen müssen.

[owa]

Ich versteh einfach nicht wie man hilflosen Tieren sowas antun kann...

...

Mal eine Frage... bist du Vegetarierin oder vielleicht auch Veganerin?


Außerdem @Glass und andere: Eure Alternativen-Diskussion greift nach derzeitigem Stand zu kurz, da ihr die Notwendigkeit der Ergebnisse der Versuche an wem oder was auch immer als gegeben vorauszusetzen scheint.

[Träumelchen]

Mal eine Frage... bist du Vegetarierin oder vielleicht auch Veganerin?

Nein. Auch wenn man das jetzt so meinen könnte. Ich esse zwar keinen Fisch, aber das liegt eher darin, dass ich den Geschmack einfach nicht mag...Ich bewundere Vegetarier/Veganer/etc. wirklich, aber auf der anderen Seite enthält Fleisch auch einfach viele wichtige Inhaltsstoffe, aber auf das will ich jetzt nicht so aufs Detail eingehn. Ich nehm jetzt einfach mal an, das sollte ne Anspielung auf die Schlachtung der Tiere sein (falls es nicht so ist, schreib ich das folgende jetzt wahrscheinlich umsonst):
Natürlich hab ich mich auch hiermit ein wenig befasst. Hier geht es auch ähnlich grausam zu und von der Haltung der (meisten) Tiere vor ihrer Schlachtung will ich jetzt gar nicht erstmal anfangen. Aber wenn ich mich nicht irre gabs da glaub ich schon irgendwo einen Thread über das Thema?

Back to topic:
Gut einige scheinen zu meinen, dass Tierversuche beispielsweise in der Medizin zur Zeit nunmal mehr oder weniger Notwendig sind. Ich werde deswegen auch niemanden anprangern oder sonstiges, jeder hat seine eigene Meinung und das ist gut so.
Allerdings möchte ich nur ein paar Beispiele anführn, die einen schon nachdenklich machen sollten:
Beispiel 1.ie Kosmetikindustrie:
Nehmen wir mal ein Lipgloss bzw einen Lippenstift her. Von denen gibts ja auch erst 100 verschiedene Ausführungen in allen verschiedenen Farben, Größen und Formen. Da hat Frau doch nie und nimmer genug.
Beispiel 2.: Die Medizin:
Ein Kopfwehmittel. Sind hier ebenfalls nur 30 verschiedene auf dem Markt. Die helfen, haben (noch) keine (bekannten) Nebenwirkungen und trotzdem kommen immer wieder neue raus.

Alle Zahlen sind natürlich nur geschätzt und ja ich weis, dass das jetzt relativ primitive Beispiele sind, aber ich denke man kann wenigstens erahnen was ich meine.

[owa]

Mal eine Frage... bist du Vegetarierin oder vielleicht auch Veganerin?

Nein. Auch wenn man das jetzt so meinen könnte. Ich esse zwar keinen Fisch, aber das liegt eher darin, dass ich den Geschmack einfach nicht mag...Ich bewundere Vegetarier/Veganer/etc. wirklich, aber auf der anderen Seite enthält Fleisch auch einfach viele wichtige Inhaltsstoffe, aber auf das will ich jetzt nicht so aufs Detail eingehn. Ich nehm jetzt einfach mal an, das sollte ne Anspielung auf die Schlachtung der Tiere sein...

Das dachte ich mir. Mit der Nachfrage sollte nur geklärt werden, ob deine oben zum Ausdruck gebrachte "Wie können wir ihnen das nur antun?"-Empathie gegenüber misshandelten Tieren wenigstens konsequent ist oder nicht. Offenbar ist sie das nicht. Im Gegenteil, Survival of the Cutest ist angesagt.

[tictactictac]

ich glaub man muss nicht veganer sein um gegen tierversuche zu sein. und misshandelte tiere sind nicht gleich geschlachtete tiere.

[Kla]

"Die Tiere empfinden wie der Mensch Freude und Schmerz, Glück und Unglück; sie werden durch dieselben Gemütsbewegungen betroffen wie wir."

Charles Darwin



"Die Vivisektion ist das schwärzeste aller schwarzen Verbrechen, deren der Mensch sich heute schuldig macht."

Mahatma Gandhi

[Träumelchen]

Das dachte ich mir. Mit der Nachfrage sollte nur geklärt werden, ob deine oben zum Ausdruck gebrachte "Wie können wir ihnen das nur antun?"-Empathie gegenüber misshandelten Tieren wenigstens konsequent ist oder nicht. Offenbar ist sie das nicht. Im Gegenteil, Survival of the Cutest ist angesagt.

Nicht bei jeder Schlachtung werden die Tiere misshandelt. Solange die Schlachtung korrekt durchgeführt wird kann man keineswegs von Misshandlung sprechen. Zur Konsequenz: Weist du denn wo ich mein Fleisch kaufe? Vielleicht hab ich ja "einen Schlachter meines Vertrauens", wenn man das so sagen kann