Mit Klarträumen aufhören

[Kindskopf]

Hallo an alle,

nachdem ich lange eine Lösung für mein Problem gesucht hab, bin ich auf dieses Forum gestossen.

Ich habe Klarträume seit ich mich erinnern kann. Ich habe nie etwas getan um diese zu bekommen. Allerdings verstören mich meine Klarträume so dass ich oft den ganzen Tag nicht richtig ansprechbar bin, mich kaum konzentrieren kann und sehr schreckhaft bin.

Ich träume Sachen die schlimm für mich sind, z. B. habe ich einmel geträumt das ich ertrinke. Es fühlt sich schrecklich real an aber ich weiß das es nur ein Traum ist. Ich weiß das ich nur aufwachen muss, aber ich kann das nicht aus eigener Kraft.
Wenn ich dann wach bin ist die Angst immernoch da.
Ich kann zwar die Träume beeinflussen aber nicht so das sie schön werden. Mit ca. 6 Jahren hatte ich oft den Traum das ich mit meiner Familie in einem Vulkan war. Dieser Traum hat aufgehört als ich es geschafft habe alle Familienmitglieder zu retten.

Die Träume die ich jetzt habe wiederholen sich aber nichtmehr.

Ich hoffe ihr habt irgendwelche Tipps für mich.

Danke schonmal.

LG Kindskopf

[Jami]

Du, zu wissen dass man gerade träumt bedeutet nicht zwangsläufig auch nur einigermaßen ausgeprägte Klarheit.
Ich empfehle dir, einen festen Ablauf einzuüben, den du ausführst sobald du luzide wirst.
Der sollte dir Überblick über die Situation verschaffen, deine Klarheit ausprägen, den Traum evtl. stabilisieren, wenn du darin bleiben möchtest. Dann solltest du alles genau wahrnehmen, einen sehr ausführlichen Erinnerungs-RC machen um die Klarheit zu steigern.
Dann solltest du die schlimmen Träume problemlos steuern können oder dich wehren bzw. zumindest fliehen.
Oder du lernst dann, gezielt aufzuwachen. Funktioniert Blickfixation für dich? Einige Träumer wachen auf, wenn sie mehr als einige Sekunden auf die selbe Stelle starren.
Eine andere Möglichkeit ist, zu versuchen den schlafenden physischen zu fühlen. Oft reicht schon der Gedanke daran um ihn zu fühlen, und dann ist das Aufwachen nicht mehr schwer.

Mach dir auch klar: Wenn du weißt, dass es nur ein Traum ist, dann stellt dort kein Gefühl eine Gefahr für dich dar. Also kann man normalerweise mit Gefahr verbundene Gefühle als ungewohnt/interessant bewerten. Und sie per Willenskraft verändern.

Was du dich auch fragen solltest: Woher kommen diese Motive in den Träumen? Dass du natürlicher Klarträumer bist ist ja erstmal positiv. Gibt es da aber vielleicht irgendetwas, was die schlimmen Sachen in die Träume bringt? Traumata, Verdrängtes, innere Zwänge, unterdrückte Aggressionen? Bist du einmal klar und hast Handlungsfreiheit erreicht, dann kannst du versuchen, dem im Traum auf den Grund zu gehen. In dem du z.B. die Gefahren direkt ansprichst, wenn sie personifiziert sind. Dazu gibt es im Forum viel Material.

[zloj]

ja da sind wohl osychische probleme die auf diese weise zum vorschein kommen. ich glaube kaum dass mit dem klarträumen aufzuhören das problem lösen würde. eher im gegenteil, dann hast du schlechte träume und hast keinen einfluss. im klartraum ganz du die probleme gezielt angehen.

wie klar bist du denn in deinen klarträumen? also darüber hinaus, dass du weist das du träumst. also erinnerst du dich an das wachleben? an dinge die du dir vor dem träumen vornimmst? bist du in dem augenblick des träumens wirklich sicher du selbst zu sein?

[Kindskopf]

Also erstmal: Ja ich bin ich selbst.

Ich bin mir durchaus bewusst das ich schlafe. Aber ich kann nicht aus dem Traum herraus. Es ist wie wenn die Angst mich lähmt.

Mit auf eine Stelle starren erreich ich nur im Wach-Zustand etwas, nämlich eben einen solchen Traum zu bekommen, indem ich dann aber volle Kontrolle habe und mir nichts passieren kann. Wenn in diesen bewusst herbeigeführten Träumen irgendwas passiert was mir wehtun könnte, spule ich einfach zurück und lasse etwas anderes passieren. Diese Wach-Träume helfen mir oft Situationen zu verarbeiten, die sonst schwer zu verarbeiten wären.
Eine Psychologin sagte einmal das wäre eine Art Autismus.

Bei den Träumen Nachts habe ich nur Kontrolle über meine eigenen Handlungen. Ich kann aber nicht den Traum beenden, ich komme erst raus wenn die Situation für mich unerträglich wird.
Meine Schlafträume kann ich leider nicht zurückspulen.

[Jami]

Und du kannst keine Superkräfte oder irgendetwas nutzen, um zu verhindern dass es unterträglich wird?

[Kindskopf]

Superkräfte? Cool.

Leider habe ich im realen Leben keine Superkräfte. Ich weiß das, deshalb kann ich sowas auch nicht im Traum benutzen. Zumindest nicht bewusst, ich bin schonmal im Traum geflogen aber ich konnte nicht mehr landen. Das war erstmal toll und dann nicht mehr. Wenn ich mit sowas versuche mich zu "retten", geht das eigentlich immer in die Hose.
Weglaufen funktioniert meistens eine Weile ganz gut. Aber entweder werde ich eingeholt oder der Traum bekommt eine neue Wendung. Dann ist das erste wovor ich Angst hatte zwar weg, aber ich komme trotzdem erst durch eine unertragbare Situation raus. Und wenn das nur sowas lahmes ist wie das ich feststelle das ich keine Hose anhab.

[zloj]

ja du weist dass du im wachleben keine superkräfte hast, aber du solltest auch wissen dass es im traum nicht so ist. dort kannst du alle kräfte haben die du möchtest, wenn du daran glaubst.

[Jami]

Du kannst im Traum alles vorstellbare machen. Mindestens. Dabei wird man oft noch davon überrascht, wie sich Dinge anfühlen, nicht nur wie realistisch, sondern eben auch wie anders als gedacht.
Wozu weglaufen? Springe weg. Flieg weg. Zoome dich weg. Teleportier dich weg. Wenn Flucht denn sein muss. Stell dich den Dingen, du kannst so stark sein, wie du willst. Leite deinen Willen in die Dinge. Ich kann das als Kraft in meinem Traumkörperspüren, die ich in Dinge lenken kann. So wie man im Wachleben Aggression entzünden und in Kraft lenken kann.

Wirst du angegriffen, dann stelle dich dem Angriff. Wider deine Furcht. Frage den Angreifer, was sein Sinn ist. Davon wird er womöglich schon zahm, ist oft genug berichtet worden.

Wenn du (im Traum!) ins Wasser fällst, dann atme einfach unter Wasser, du hast ja potentiell Kiemen. Sei einfach Wasseratem-Man!
Und wenn du dabei sterben solltest - dann wachst du entweder auf, oder schwebst eben als Geist oder Bewusstseinspunkt durch die Traumwelt und materialisierst dir einen neuen Körper. Oder suchst dir jemand anderes Körper...

Ich finde es immer wieder interessant, dass so viele natürliche Klarträumer sich ihres Potenzials überhaupt nicht bewusst sind.

[Kindskopf]

Ok.

Ich werde das auf jeden Fall mal ausprobieren.

Danke für die guten Erklärungen. Ich fühle mich schon viel sicherer.

[Glassmoon]

Ohne Dir des Traumzustandes bewußt zu sein sind die Albtrauminhalte doch nicht weniger real. Deine Ohnmacht wird realer, wenn Du – wie bei «normalen» Träumen üblich – wach zu sein glaubst. Keine gute Idee. Mach Dir klar, daß fiese Inhalte aus Dir selbst kommen und keine Gefahren von außen sind. Lies Dir hier ein paar Klartraumberichte durch und laß Dich inspirieren

[Pygar]

Vielleicht hilft dir dieses pdf vom Overdogfather der Klarträumerei, Paul Tholey, weiter:

gestalttheory.net/download/tholeydialog.pdf

[ogee]

sarkasmus an:
wenn ich aus dem ghetto käme würde ich sagen: du scheiß OPFA!
(schmeißt mich nicht raus weil ich drastischere töne wähle)

Sarkasmus aus:

im traum stellst du die regeln auf. das wars eigentlich schon.
das ist genau das warum viele hier im forum sich für kt interessieren.
weil man da der boss ist.
keine grenzen außer die im eigenen geiste.
ich hatte es zwar auch schon dass ich im kt so hoch gesprungen bin dassich vorm aufkommen angst hatte oder dass ich einen hai im wasser erschaffen habe vor dem ich dann wiederum angst hatte, aber das waren so anfängerträume.

mach dir gewahr dass du die regeln bestimmst in deinen träumen.
und wenn du willst OHNE AUSNAHME UND KOMPROMISS.
das kann dann allerdings bis ins paradoxe gehen.
entweder du willst kontrolliert werden oder du übernimmst die kontrolle.
wenn du die kontrolle übernehmen willst rate ich dir die traumgestalten trotzdem mit dem respekt zu behandeln den sie verdienen.
kein respekt aus angst sondern eben respekt.
du bist gott in deinen träumen, du solltest aber kein tyrannischer sein.
mach dir doch mal in der "normalen realität" (wachzustand) die unterschiede bewusst die zum traum bestehen und arbeite dann damit im traum.
lerne dich kennen und lass dich nicht runterziehn.
genieße die freiheit

[Kindskopf]

Sarkasmus an:

Hey ALDA ... dich!


Sarkasmus aus.

War das so richtig? Bitte nicht persönlich nehmen!

Meine Klarträume sind eigentlich meistens ganz gut. Ich habe keine Ahnung warum sie manchmal so eine selbstzersörerische Wendung bekommen. Hat manchmal dann auch gar nichts mehr mit mir Selbst zu tun.
Nachdem ich jetzt kurz nach dem letzten Desaster hier gepostet habe und viele hilfreiche Antworten bekommen hab. Habe ich mich auch im Forum ein bisschen umgeschaut und mir viele Gedanken gemacht. Auch über Superkräfte. Und ich glaube das was mir in diesen schlimmen Träumen so zu schaffen macht ist das ich anfangs die Kontrolle habe, diese entgleitet mir aber im Traumverlauf.
Die größte meiner realen Ängste ist der Kontrollverlust.

Das heißt also für mich: Entweder ich lerne mit Superkräften zu arbeiten und die Kontrolle zu behalten.
Oder ich werde relaxter was die Kontrolle betrifft. Es ist ja nicht immer schlecht sich mal fallen zu lassen und zu sehen was kommt.

[RC empfohlen]

Ja, was ich so mitgekriegt habe täte es dir vielleicht ganz gut, dich zu entspannen und nicht alles kontrollieren zu wollen. Kann jedem passieren, dass man im Traum auf Ängste stößt. Vielleicht ist es sogar eine Chance (ich bin der Überzeugung, jedes Problem ist eine Chance), diese Ängste aufzulösen, indem man positiv denkt und den Horrorgeschichten nicht glaubt, die einem die Ängste erzählen, aber die Ängste nicht bekämpft, sondern sie Schritt für Schritt annimmt.
Du kannst dich wirklich glücklich schätzen, "von Natur aus" Klarträume zu haben, wirklich!

[Eiswölfin]

Hey,

Ich hab durch das klarträumen erst überhaupt meine Alpträume besiegen können.

Du schaffst das ganz bestimmt. Und dann freust du dich über jeden Klartraum

Liebe Grüße, Wölfin