Die ARTE Doku - Licht am Ende des Tunnels
03.01.2014, 00:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.01.2014, 00:45 von Joshua1007.)
Es kommt nicht oft vor, dass ein wissenschaftlicher Beitrag in Sachen Klarträume meine ungeteilte Aufmerksamkeit erhalten kann und es kommt noch seltener vor, dass ich dem oder den Autoren, in diesem Fall Autorinnen meinen aufrichtigen Respekt und Wertschätzung zollen muss.
Was ist geschehen?
Als ich das Klarträumen zunächst lernte, ging es mir nur um den Spass. Später im Psychologie - Studium standen mir die Bibliotheken offen und so konnte ich mich dem Thema wissenschaftlich nähern. Damals war es ausschließlich Tholey der sich überhaupt im deutschsprachigen Raum damit beschäftigte.
Und so setzte ich - naiv wie ich war - um, was er riet. Das Gespräch suchen, Figuren freundlich begegnen u.s.w. Ich habe das viele viele Jahre genau so gemacht. Und obgleich ich nahezu jede Nacht solcherlei Gespräche führte, änderte sich doch nichts an den Traum-Inhalten. Weder wurde ich von Alpträumen verschont, noch hat sich die Anzahl der feindlich gesinnten Traumfiguren irgendwie nach unten verändert. So habe ich in dieser Zeit auch die abstrusesten Begründungen hören dürfen, weshalb die oder jene Traumfigur jetzt böse auf mich sei.
Unstrittig hat Tholey die Traumentstehung freudianisch erklärt. Das Unbewusste schicke uns Botschaften. So denken heute noch viele und selbst im Forum hier liest man derlei Unsinn regelmäßig.
Irgendwann hatte ich irgendwie gefühlt echt jeden Quatsch hören dürfen, bis zu jener denkwürdigen Nacht.
In dem Klartraum ging ein monströses Wesen auf mich zu und ich stoppte es freundlich wie immer und fragte höflich wie immer, was ich denn nun wieder angestellt hätte, um ein solches bestialisches und in höhstem Maße unerfreuliches Auftreten mir gegenüber zu rechtfertigen.
Darauf wurde das Wesen nachdenklich, kratzte sich am Kopf und suchte nach einer Erklärung. Es begann zu stammeln, es sei die Kassiererin von heute, die ich unfreundlich angeschaut hätte.
Ich nahm eine Axt und spaltete diesem Wesen den Schädel! Es war der Moment einer Befreiung - meiner aus der Sklaverei der Unbewusstheitslüge.
Seit dem regel ich die Dinge wie ich sie will. Ein Unbewusstes, dass sich mir so dumm dreist in den Weg stellt musste bekämpft werden. Mit Äxten, Motorsägen, wenn es sein muss auch nur mit einer einzigen Handbewegung. Vor derlei Behandlung wurde seinerzeit gewarnt, das könnte ganz ganz ganz böse Folgen haben. Passiert ist nur eins. Meine Träume wurden noch besser und die Kontrolle ebenso.
Heute nun durfte ich erstmals erleben, dass die Wissenschaft endlich auch weg ist von der Vorstellung, das Unbewusste würde unsere Träume herstellen. Sicher es gibt noch den einen oder anderen Freudianer, aber die meisten ernst zu nehmenden Forscher haben sich längst davon distanziert. Dass ich davon erfahren habe, verdanke ich den Autorinnen. Auch wenn die Alternativen - einer Theorie nach sollen Motoneuronen für die Träume verantwortlich seien - bei weitem nicht überzeugen, so ist allein die Suche nach anderen Ursachen einfach nur wunderbar. Auch wenn die Wissenschaft zur Zeit nur die späten Klarträume erforschen kann - wegen der erhöhten Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens, so bleibt doch die Hoffnung, dass eines Tages der Wurzel der Träume auf den sprichwörtlichen Zahn gefühlt wird. Ich aber freue mich bis dahin allein schon darüber, dass ich von nun an auch aus vollem Herzen sagen darf , dass mit dem "Unbewussten" hat sogar schon die Wissenschaft aufgegeben.
Es ist ein Freudentag.
Dass ich das noch erleben darf.
"Das Geistige ist für mich fundamental, und ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass es keine Materie gibt, sondern nur Geist." Prof. Hans-Peter Dürr, Physiker (R.I.P. 1929 - 2014)