RE: Klartraum - Etwas falsches denken
07.03.2014, 15:12
(05.03.2014, 08:26)razor88888 schrieb: Muss man jetzt immer Angst haben, dass man nicht aus versehen an etwas falsches denkt und dann passiert das genau so?
Am Besten ist es, wenn du sicherheitshalber während des ganzen Traumes Angst hast, an etwas Schreckliches zu denken.
Mal im Ernst: wenn du immer aufpassen würdest, um bloß nichts Schreckliches zu denken, dann würdest doch doch ständig an genau das denken. Du kennst ja das Sprichwort mit den rosa Elefanten...denke ich mal...
Wenn du dir sagst: "Denk nicht an Katzen", dann hast du dabei doch automatisch das Bild einer Katze vor deinem Inneren.
Um aufzupassen, nichts Schlimmes zu denken, müsstest du dir auch darüber klar sein, was du eigentlich darunter verstehst.
Negative oder vermeintlich negative Gedanken zu unterdrücken, indem du bewusst ständig versuchst, Sätze nicht zu Ende zu denken, ist ja ein fortlaufender Verdrängungsprozess. Wenn etwas tauglich ist, Albträume zu produzieren, dann ist es das ständige Verdrängen seiner eigenen Schreckgespenster.
In einem Klartraum bist du klar - und es ist DEIN Traum. Du brauchst also überhaupt keine Angst haben. Nichts und niemand kann dir etwas tun. Im Gegensatz zu den Protagonisten irgendwelcher Spielfilme bist du nicht in Gefahr. Die einzige "Gefahr" besteht darin, sich vor eigentlich harmlosen Dingen zu fürchten.
Du kannst jedem Monster ruhig und überlegen entgegentreten. Damit "entgruselst" du es.
Ausweichen, verdrängen oder weglaufen verstärken erst die Illusion, dir wäre eine tatsächliche Gefahr auf den Fersen.
Genau da liegt der Vorteil der Klarträume. Statt Angst zu haben, kannst du einen Moment innehalten und dir klarmachen, dass du es mit einer Chimäre, einem Trugbild zu tun hast.
Du musst auch gar nicht erst mutig gegen das "Monster" antreten. Kein Grund sich einzureden, dass du ohne den entsprechenden Mut unterliegen könntest.
Geh drauf zu und mache dir klar, was Fakt ist: Du bist nicht nur die Figur in deinem Traum, sondern auch Schöpfer deiner Traumwelt - und absolut Herr im Haus.
Ich hatte als kleines Kind immer Verfolgungsträume und wurde von bösen Geistern durchgekitzelt. Das klingt wesentlich lustiger, ist es ist. Ich hatte eine fürchterliche Angst und traute mich nicht, einzuschlafen. Diese Träume traktierten mich seit Monaten ausnahmslos jede Nacht.
Meine Eltern haben mich sogar zu einem Arzt geschleppt.
Schlussendlich gab mir meine Mutter den Tipp, mich mit meinen Verfolgern anzufreunden. Kein Wegrennen mehr und (erfolgloses) Flüchten, sondern Konfrontation und anfreunden.
Das Ende vom Lied war, dass ich dieses Vorhaben gleich in der darauffolgenden Nacht umsetzen konnte und diesen Traum fortan niemals wieder hatte.
Einige Male hatte ich noch andere blöde Situationen in Träumen, die ich jedoch durch Konfrontation schlagartig auflöste.
Es ist wie mit der Schlange, die der Camper nachts einige Meter neben seinem Zelt sieht und dort vor Panik erstarrt.
Erst nach langer Zeit traut er sich, nachzuschauen und stellt fest, dass es sich um ein an einen Baum geknotetes Seil handelt.
In deinen Träumen handelt es sich am Ende immer um solche Seile.
Wenn dir die Träume bei etwas helfen können, dann ist es, angstfreier zu sein.
Einige Leute schlossen aus meinem Nickname, ich sei eine esoterisch angehauchte Frau.
Mein Nickname allerdings ist wohl das einzig Esoterische an mir!
...und als ich heute morgen meinen Bart getrimmt habe, war ich noch ein Mann.