RE: Neues aus der Forschung. Rapid Eye Movements gehen mit Szenenwechsel im Traum einher.
14.08.2015, 22:51
(14.08.2015, 21:01)spell bound schrieb: aber es arbeiten, wenn es um träume geht, immer alle mit subjektiven traumberichten.
Nee und das wäre gelinde gesagt auch schlimm. Vielleicht konzentrierts du deinen gedanklichen Fokus zu sehr auf inhaltliche Aspekte von Träume und Schlaf im Allgemeinen. Über physiologische Aspekte kann man sehr viel über die Natur des Traumes herausfinden und Forschungen, die objektive Daten auswerten sind daher in meiner Meinung sogar belastbarer. Sicherlich geht es dann nicht mehr um den konkreten Inhalt der Träume (,die unter Umständen eh irrelevant sein könnten,), Fragen wie Szenenwechsel, die eine beobachtbare Änderung der Hirnphysiologie verursachen sollten, könnten damit aber noch untersucht werden.
Und die Änderung bei Augenbewegung der Aktivität im Temporallappen, der nun mal nichts mit dem visuellen zu tun hat*, zeigt nun mal deutlich, dass dann mehr (auf inhaltlicher Ebene) stattfinden muss als nur ein sich einfach nur im Traum umsehen und - so die Vermutung der Wissenschaftler - das könnte einen Szenenwechsel bedeuten.
Vielleicht ist es für das Nachvollziehen der Argumente wichtig zu betonen, dass die Autoren nie meinten, dass die Augenbewegung die Szenenwechsel
verursachen (tuen sie ja auch im Wachen nicht ...), sondern, dass es zwischen beiden einen eineindeutigen Zusammenhang gibt (beides tritt nur gemeinsam [im Trübtraum] auf). Daraus macht der fleißige Reporter dann schnell ein Ursache-Wirkungssatement in der Überschrift, um reißerischer zu sein.
Das würde dann diese Bedenken relativieren würde:
(14.08.2015, 21:01)spell bound schrieb: Zitat:* Klarträume könnten natürlich eine Ausnahme sein. Rein ins Blaue geraten könnte es ja auch so sein, dass im Trübtraum Augenbewegungen nur bei Szenenwechsel auftreten, man aber im Klartraum mit der Traumerkenntnis auch die Möglichkeit erhält, die Augen willentlich zu bewegen, unabhänig vom Szenenwechsel.
wenn dem so sein sollte, müssten die "klaren augenbewegungen" irgendwie physiologisch ganz anders funktionieren als die trüben. d.h. wenn ich im trübtraum umhergucke (und natürlich gibt es träume in denen man auch mal umherguckt), würde es nur aufgrund der fehlenden klarheit keine REM[-Szenenwechsel] erzeugen? das ist eine seltsame these, die noch viel mehr außenrum konstruiert haben muss, damit sie plausibel wird.
Das war übrigens von mir auch nur ein schneller Gedankengang mit dem ich ausdrücken wollte: Wer ( = Wir im KTForum) einen Hammer hat, der sieht plötzlich überall Nägel. Man sollte Klarträume, die nun mal eine Ausnahme in Träumen darstellt, nicht als "Totschlagargument" (ist irgendwie nicht der richtige Begriff, ich hoffe du verstehst, was ich meine) nach "Aber im Klartraum ..." in der (Trübtraum)Forschung verwenden. Eher als unterstützendes Argument.
Aber wie gesagt, erst mal werde ich mir die Studie genauer durchlesen, denn trotz der Subjektivität von Dements Beobachtungen, sind diese doch sehr interessant und mich würde die Auflösung des (scheinbaren?) Widerspruchs der beiden Beobachtungen interessieren. Ebenso in Bezug auf diesen Punkt:
(14.08.2015, 21:01)spell bound schrieb: (und was ist mit LRLR, die in trüben träumen auftreten?)
wird es sich wohl lohnen, die ganze Argumentation der Wissenschaftler zu lesen, weil da sehe auch ich noch Defizite.
* Wissenschaft weiß sehr wohl, wofür Teile des Gehirns da sind. Sicherlich nicht so lächerlich aufgeteilt wie in der
Phrenologie von Herrn Gall oder (heute) derart genau, dass wir Träume aufnehmen können ohne Abgleich mit Traumberichten. Aber über Beobachtungen im EEG/MRT/ Beobachtung des Sauerstoffverbrauchs während einer Aktivität im Wachen oder bei Amputationen/Ausfällen, lässt schon verlässliche Aussagen treffen.
Gott sprach: "∇∙E = ϱ/ϵ_0, ∇xE = -∂_t (B) , ∇∙B = 0, ∇xB = µ_0 * j + ϵ_0 * µ_0 * ∂_t (E) " Und es ward Licht. Was lernen wir daraus: Selbst Gott kannte schon SI Einheiten ...