Religion und Kirche
Welche Erfahrungen habt ihr eigentlich mit den Themen Religion und Kirche gemacht? Ich meine mit eurer Ursprungsreligion in die ihr hineingeboren seid? Nicht wie steht ihr zum Buddhismus, sondern was habt ihr mit euer Religion erlebt?
Ich kam heute auf das Thema weil ich gegoogelt hatte, ob das Wort Community etwas mit Kommunion zu tun hat. Ja hat es. Und dann geriet ich in eine Erinnerung über meine Kommunion mit 8 -9 Jahren. Ich bin katholisch aufgewachsen, obwohl meine Eltern selbst keinerlei aktive Religiosität lebten.
Mein erster Kontakt mit Religion war, dass ich vor dem Schlafen gehen beten sollte. Ich bin klein mein Herz ist rein, soll niemand drin wohnen als Jesus allein. Wer aber Jesus war, keine Ahnung?
Ich musste das eben sagen. Mit 3 Jahren fragte ich nach dem Warum? Meine Mutter konnte mir das nicht erklären, weil sie mir das Gebet nur beibrachte, weil sie unter schwerem fanatischen Dogmatismus litt. Jemand der selbst nicht betet, wie soll der einem Kind erklären warum, man beten könnte? Wozu das gut ist? Naja ich wollte dann nicht mehr beten, worauf ich mit Liebesentzug bestraft wurde. Ab da gab es kein Schlaflied und keine gute Nachtgeschichte mehr. Nie wieder. Ab da hies es alleine einschlafen.
Dann sollte ich mit 8 Jahren zur Kommunion, wusste wieder nicht wozu und musste zu einem Unterricht wo man keine Fragen stellen durfte und wo ich nicht hinwollte, weil ich draußen mit meinen Freunden auf dem Bolzplatz spielen wollte. Aber ich musste, ich bettelte dass ich das nicht hin muss. Ich musste. Ich habe den Pfarrer einmal etwas gefragt, was ihn dazu veranlasst hat mich autoritär zurecht zu weisen. Ab da wollte ich wirklich nicht mehr zum Kommunionsunterricht. Aber ich musste, auf Grund des Dogmatismus. Meine Eltern meinten, ich könnte das nicht entscheiden.
Dazu lese ich heute auf einer Internetseite der Kath. Kirche man solle ein Kind nicht zur Kommunion zwingen, aber gleichzeitig mutig man einem 8-9 Jährigen Kind zu, durch ein Initiationsritual der Kirche beizutreten. Ich spüre Wut in mir aufflammen.
[url=http://Www.katholisch.de/][/url]
Nun welcher Erwachsene versteht das? Oder soll man das mit 7 Jahren noch verstehen, weil man noch kein kritisches Denken hat?
Dann las ich einen Text über den Unterschied zwischen der Konfirmation der evangelischen Kirche und der Kommunion der katholischen Kirche und dachte so, die evangelischen Kindern sind wenigstens alt genug um zu verstehen was sie da tun. Kein Wunder, dass die Kommunion so früh initiiert wird, man möchte gar keine mündige Mitglieder haben. Ich weiß auch nicht, warum das Thema mich gerade so ergreift. Ich fühle mich gerade missbraucht, also nachträglich.
Ich weiß noch, dass ich oft auf meine Eltern eingeredet hatte, dass ich die Kommunion nicht möchte. Dann sagte sie aber dann bekommt man Geschenke. Ich sagte ich gebe alle Geschenke zurück. Sagt das Fest bitte ab, ich will nicht. Aber ich musste tzotzdem. Mein Widerstand wurde nicht gehört.
Am krassesten hatte es mich dann aber heute erwischt als ich folgenden Text las, was mir etwas sehr schmerzlich bewusst machte:
Ich erinnere mich noch genau an diesen Tag. Ich hatte unglaubliche Angst vor dem Pfarrer. Ich wusste ich soll etwas beichten, aber ich wusste nicht was? Ich überleget Tagelang aber Ich war unschuldig. Ich war immer ein guter Mensch, ein gutes braves Kind.
Ich hatte so eine Angst beim Beichten zu versagen, dass ich mir eine Lüge ausdachte, weil ich sicher war er würde mir nicht glauben, wenn ich sagte ich ich habe noch nie etwas böses getan. Ich war absolut in Angst, weil ich nichts fand, an dem ich schuldig war. Mich setzte das Ganze so unter Druck, dass ich eine Lüge erfand.
Obwohl ich Lügen absolut ablehne, log ich an diesem Tag, dass ich meine Mutter belogen hätte. Der Pfarrer sprach mich dann irgendwie frei. Dachte er wohl.
Und das schlimme war, ich glaubte dann tatsächlich, dass ich meine Mutter belogen hatte. Das wurde mir gerade bewusst. Das geschah kurz nachdem ich heute ein Video über Täterintrojektion sah.
Dabei hatte ich der Mutter die Wahrheit gesagt. Nur hatte sie mir nicht geglaubt und mich trotzdem geohrfeigt, weil sie eben zum Jähzorn neigte und ständig einen Sündebock brauchte. Warum triggert Erwachsene Unschuld so massiv?
Aber ich gab mir dann die Schuld, weil ich gezwungen war mich Schuldig zu sprechen. Mir ist das gerade erst wieder eingefallen, dass die Beichte mich erst zum Lügner und zum Sünder machte. Denn davor war ich unschuldig und hatte nicht gelogen. Mich macht das sehr traurig und wütend.
Dann musste ich die Kommunion feien, weiß bis heute nicht was ich da gefeiert habe. Ich weiß nur, dass meine Eltern sich über diese Fest gefreut haben und ich das alles gehasst habe. Ich musste ein weißes Kleid tragen, das angeblich die Unschuld darstellen sollte. Dabei war ich doch auch so unschuldig, so wie ich war, ohne dieses bescheuerte Kleid.
Ich war in der Kindheit kein Mädchen. Ich wollte ein Junge sein, weil ich überall sah, dass Frauen nicht frei sind und nicht wertgeschätzt werden. Es war für mich entwürdigend in das weiße Kleid gesteckt zu werden. Das Kleid hat mir meine Freiheit der Geschlechtslosigkeit genommen. In dem Kleid konnte ich nicht rennen. Ich stolperte alle 5 Minuten über den Saum. Was ist das für eine barbarische Religion, die so geheuchelt ist?
Es waren nur alte Verwandte da, aber keine Freunde, keine Kinder. Es war ein Fest, dass sich meine Eltern für sich selbst gewünscht haben. Ich weiß noch mit welcher Ablehnung ich das Kleid damals demonstrativ auszog, sobald die blöden Fotos gemacht waren. Ich fühlte mich missbraucht.
Aber keiner wollte das sehen. Sie haben meinen Widerstand einfach wie immer ignoriert. Es ist schlimm wütend zu sein, und einfach ignoriert zu werden. Mein Widerstand fand keinen Zeugen. Deshalb möchte ich heute meinen Widerstand nochmal nachträglich ausdrücken. Ich bin im Widerstand mit dem falschen Glauben. Religion wird häufig benutzt, um Missbrauch zu rechtfertigen.
In der Realschule hatte ich katholischen Religionsunterricht. Der Religionslehrer verteilte gute und böse Striche auf einer Städtischen Schule. Gute Striche, wenn man aus dem Religions Buch etwas vorlas und böse Striche, wenn man eine kritische Frage stellte. Meine Freundin konnte sich verstellen, und ihre Klappe halten, obwohl sie genauso dachte ich wie. Aber ich konnte das nicht. Ich habe das nicht ausgehalten. Ich hatte dann die schlechte Note. Mit 14 Jahren bin ich dann aus der Kirche ausgetreten und habe meine Eltern endlich enttäuschen können.
Heute glaube ich an Gott und auch an Jesus. Aber nicht weil ich ein gäubiger Mensch bin, sondern weil ich mit meinem krtischen Verstand und meinem offenen Herzen selbst geprüft habe, ob es sowas wie Gott für mich gibt. Ja für mich gibt es dass. Aber was für mich Gott ist, ist jenseits dessen was die Religion den Menschen lehrt. Man sollte Religion und mystische Selbsterfahrung nicht verwechseln. Dabei war Jesus selbst doch schon jemand, der die Riten der Tradition in Frage stellte. Die Mystik die in jeder Religion zu finden ist, wird von beinahe jeder Religion missbraucht.
Würde ich heute in eine Kirche gehen, um dort eine Gemeinschaft zu finden, wo ich offen über meine mystischen Erfahrungen sprechen kann, hätte ich es mit dem selben Dogmatismus und Unverständnis zu tun. Jesus würde man vermutlich aus der Kirche werfen. Manchmal bin ich traurig, dass ich keine spirituelle Gemeinschaft finde.
Letztens sagte jemand etwas über meinen Namen Stephanie. Stephanus war der erste Märtyrer des Christentums. Er sagte Gott sei in jedem Grashalm. So sehe ich das auch. Er wurde daraufhin zu Tode gesteinigt. Mich berührt das gerade sehr.
Ich kam heute auf das Thema weil ich gegoogelt hatte, ob das Wort Community etwas mit Kommunion zu tun hat. Ja hat es. Und dann geriet ich in eine Erinnerung über meine Kommunion mit 8 -9 Jahren. Ich bin katholisch aufgewachsen, obwohl meine Eltern selbst keinerlei aktive Religiosität lebten.
Mein erster Kontakt mit Religion war, dass ich vor dem Schlafen gehen beten sollte. Ich bin klein mein Herz ist rein, soll niemand drin wohnen als Jesus allein. Wer aber Jesus war, keine Ahnung?
Ich musste das eben sagen. Mit 3 Jahren fragte ich nach dem Warum? Meine Mutter konnte mir das nicht erklären, weil sie mir das Gebet nur beibrachte, weil sie unter schwerem fanatischen Dogmatismus litt. Jemand der selbst nicht betet, wie soll der einem Kind erklären warum, man beten könnte? Wozu das gut ist? Naja ich wollte dann nicht mehr beten, worauf ich mit Liebesentzug bestraft wurde. Ab da gab es kein Schlaflied und keine gute Nachtgeschichte mehr. Nie wieder. Ab da hies es alleine einschlafen.
Dann sollte ich mit 8 Jahren zur Kommunion, wusste wieder nicht wozu und musste zu einem Unterricht wo man keine Fragen stellen durfte und wo ich nicht hinwollte, weil ich draußen mit meinen Freunden auf dem Bolzplatz spielen wollte. Aber ich musste, ich bettelte dass ich das nicht hin muss. Ich musste. Ich habe den Pfarrer einmal etwas gefragt, was ihn dazu veranlasst hat mich autoritär zurecht zu weisen. Ab da wollte ich wirklich nicht mehr zum Kommunionsunterricht. Aber ich musste, auf Grund des Dogmatismus. Meine Eltern meinten, ich könnte das nicht entscheiden.
Dazu lese ich heute auf einer Internetseite der Kath. Kirche man solle ein Kind nicht zur Kommunion zwingen, aber gleichzeitig mutig man einem 8-9 Jährigen Kind zu, durch ein Initiationsritual der Kirche beizutreten. Ich spüre Wut in mir aufflammen.
[url=http://Www.katholisch.de/][/url]
Zitat:Ab welchem Alter kann mein Kind die Erstkommunion empfangen?
Ihr Kind kann die erste Heilige Kommunion empfangen, wenn es das Alter erreicht hat, ab dem es den Unterschied zwischen einfachem Brot und Wein zu den gewandelten Gaben verstehen kann. Kirchenrechtlich ist hiermit das siebte Lebensjahr gemeint.
Nun welcher Erwachsene versteht das? Oder soll man das mit 7 Jahren noch verstehen, weil man noch kein kritisches Denken hat?
Dann las ich einen Text über den Unterschied zwischen der Konfirmation der evangelischen Kirche und der Kommunion der katholischen Kirche und dachte so, die evangelischen Kindern sind wenigstens alt genug um zu verstehen was sie da tun. Kein Wunder, dass die Kommunion so früh initiiert wird, man möchte gar keine mündige Mitglieder haben. Ich weiß auch nicht, warum das Thema mich gerade so ergreift. Ich fühle mich gerade missbraucht, also nachträglich.
Ich weiß noch, dass ich oft auf meine Eltern eingeredet hatte, dass ich die Kommunion nicht möchte. Dann sagte sie aber dann bekommt man Geschenke. Ich sagte ich gebe alle Geschenke zurück. Sagt das Fest bitte ab, ich will nicht. Aber ich musste tzotzdem. Mein Widerstand wurde nicht gehört.
Am krassesten hatte es mich dann aber heute erwischt als ich folgenden Text las, was mir etwas sehr schmerzlich bewusst machte:
Zitat:Vor der ersten Teilnahme an der Kommunion besucht der junge Christ noch die Beichte. Durch die Beichte spricht Gott den Gläubigen von seinen Sünden frei, sodass dieser mit reiner Seele das christliche Abendmahl empfangen kann.
Ich erinnere mich noch genau an diesen Tag. Ich hatte unglaubliche Angst vor dem Pfarrer. Ich wusste ich soll etwas beichten, aber ich wusste nicht was? Ich überleget Tagelang aber Ich war unschuldig. Ich war immer ein guter Mensch, ein gutes braves Kind.
Ich hatte so eine Angst beim Beichten zu versagen, dass ich mir eine Lüge ausdachte, weil ich sicher war er würde mir nicht glauben, wenn ich sagte ich ich habe noch nie etwas böses getan. Ich war absolut in Angst, weil ich nichts fand, an dem ich schuldig war. Mich setzte das Ganze so unter Druck, dass ich eine Lüge erfand.
Obwohl ich Lügen absolut ablehne, log ich an diesem Tag, dass ich meine Mutter belogen hätte. Der Pfarrer sprach mich dann irgendwie frei. Dachte er wohl.
Und das schlimme war, ich glaubte dann tatsächlich, dass ich meine Mutter belogen hatte. Das wurde mir gerade bewusst. Das geschah kurz nachdem ich heute ein Video über Täterintrojektion sah.
Dabei hatte ich der Mutter die Wahrheit gesagt. Nur hatte sie mir nicht geglaubt und mich trotzdem geohrfeigt, weil sie eben zum Jähzorn neigte und ständig einen Sündebock brauchte. Warum triggert Erwachsene Unschuld so massiv?
Aber ich gab mir dann die Schuld, weil ich gezwungen war mich Schuldig zu sprechen. Mir ist das gerade erst wieder eingefallen, dass die Beichte mich erst zum Lügner und zum Sünder machte. Denn davor war ich unschuldig und hatte nicht gelogen. Mich macht das sehr traurig und wütend.
Dann musste ich die Kommunion feien, weiß bis heute nicht was ich da gefeiert habe. Ich weiß nur, dass meine Eltern sich über diese Fest gefreut haben und ich das alles gehasst habe. Ich musste ein weißes Kleid tragen, das angeblich die Unschuld darstellen sollte. Dabei war ich doch auch so unschuldig, so wie ich war, ohne dieses bescheuerte Kleid.
Ich war in der Kindheit kein Mädchen. Ich wollte ein Junge sein, weil ich überall sah, dass Frauen nicht frei sind und nicht wertgeschätzt werden. Es war für mich entwürdigend in das weiße Kleid gesteckt zu werden. Das Kleid hat mir meine Freiheit der Geschlechtslosigkeit genommen. In dem Kleid konnte ich nicht rennen. Ich stolperte alle 5 Minuten über den Saum. Was ist das für eine barbarische Religion, die so geheuchelt ist?
Es waren nur alte Verwandte da, aber keine Freunde, keine Kinder. Es war ein Fest, dass sich meine Eltern für sich selbst gewünscht haben. Ich weiß noch mit welcher Ablehnung ich das Kleid damals demonstrativ auszog, sobald die blöden Fotos gemacht waren. Ich fühlte mich missbraucht.
Aber keiner wollte das sehen. Sie haben meinen Widerstand einfach wie immer ignoriert. Es ist schlimm wütend zu sein, und einfach ignoriert zu werden. Mein Widerstand fand keinen Zeugen. Deshalb möchte ich heute meinen Widerstand nochmal nachträglich ausdrücken. Ich bin im Widerstand mit dem falschen Glauben. Religion wird häufig benutzt, um Missbrauch zu rechtfertigen.
In der Realschule hatte ich katholischen Religionsunterricht. Der Religionslehrer verteilte gute und böse Striche auf einer Städtischen Schule. Gute Striche, wenn man aus dem Religions Buch etwas vorlas und böse Striche, wenn man eine kritische Frage stellte. Meine Freundin konnte sich verstellen, und ihre Klappe halten, obwohl sie genauso dachte ich wie. Aber ich konnte das nicht. Ich habe das nicht ausgehalten. Ich hatte dann die schlechte Note. Mit 14 Jahren bin ich dann aus der Kirche ausgetreten und habe meine Eltern endlich enttäuschen können.
Heute glaube ich an Gott und auch an Jesus. Aber nicht weil ich ein gäubiger Mensch bin, sondern weil ich mit meinem krtischen Verstand und meinem offenen Herzen selbst geprüft habe, ob es sowas wie Gott für mich gibt. Ja für mich gibt es dass. Aber was für mich Gott ist, ist jenseits dessen was die Religion den Menschen lehrt. Man sollte Religion und mystische Selbsterfahrung nicht verwechseln. Dabei war Jesus selbst doch schon jemand, der die Riten der Tradition in Frage stellte. Die Mystik die in jeder Religion zu finden ist, wird von beinahe jeder Religion missbraucht.
Würde ich heute in eine Kirche gehen, um dort eine Gemeinschaft zu finden, wo ich offen über meine mystischen Erfahrungen sprechen kann, hätte ich es mit dem selben Dogmatismus und Unverständnis zu tun. Jesus würde man vermutlich aus der Kirche werfen. Manchmal bin ich traurig, dass ich keine spirituelle Gemeinschaft finde.
Letztens sagte jemand etwas über meinen Namen Stephanie. Stephanus war der erste Märtyrer des Christentums. Er sagte Gott sei in jedem Grashalm. So sehe ich das auch. Er wurde daraufhin zu Tode gesteinigt. Mich berührt das gerade sehr.