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C.G. Jung» Das Rote Buch

C.G. Jung
#1
22.09.2020, 09:12
Hallo,
ist hier "Das Rote Buch" von C.G. Jung ein Thema, speziell seine in diesem Buch geschilderten Träume?
Vielen Dank im voraus.
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RE: C.G. Jung
#2
22.09.2020, 12:11 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.09.2020, 12:29 von ichbinmehr.)
[+] 1 User sagt Danke! ichbinmehr für diesen Beitrag
Ich hab es im Schrank stehen, aber bis auf die Bilder anzugucken, noch nie die Muße gehabt es zu lesen. In wie fern beschäftigen dich Jungs Träume? Was bei mir allerdings ähnlich ist, ist dass ich die überflutende Ergüsse meines Unbewussten, schon über viele Jahre aufarbeite. So haben Jung seine Träume eben als Offenbarung seines Unbewussten den Anstoss gegeben, sich inhaltlich und in der Tiefe mit diesen Visionen zu beschäftigen um seinen Werdegang vom Menschen zum göttlichen zu untersuchen. Über diesen Vorgang die Überflutung des Unbewussten, die mir auch geschah aufzuarbeiten, und in eine rationale begreifbare Sprache zu übersetzten, kann ich evtl einiges berichten.
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RE: C.G. Jung
#3
22.09.2020, 15:58
[+] 1 User sagt Danke! fragender80 für diesen Beitrag
Kurz vorweg: Beim "Das Rote Buch" bin ich erst am Ende des Liber Primus.
Mit der Aufzeichnung meiner Träume befasse ich mich seit eine Sterbende mich dazu beauftragt hat, nunmehr vor sieben Jahre.
Die Träume entsprechen sinnlichen Wahrnehmungen vieler Art; sind eigentlich nur Leistungen meines Gehirns. So sehe ich es ebenfalls bei Jung, sehr komplex bei ihm aufgrund seines großen Wissenschatzes.
Interessiert bin ich mehr an den Ergebnissen der Hirnforscher auf Basis von Gehirnscans in Bezug auf C.G. Jung (wobei man sich wegen der Komplexität von Jung schwer tut), sowie der Anthropologen.
Die Göttlichkeit des Menschen ist mir obsolet, halte es da mehr mit Nietsche und den Virologen (wie das Virus zerstört auch der Mensch seinen Wirt).
Ich werde mir Ihren Blog anschauen.
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RE: C.G. Jung
#4
22.09.2020, 16:51 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.09.2020, 17:09 von ichbinmehr.)
Ah das ist ein sehr spannendes Feld. Ich vermute, dass die tiefenpsychologischen Ansätze und die Neurowissenschaften eines Tages einen kongruenten Konsens finden werden. Jedoch bin ich dafür die falsche Person, weil mich das analytische und intuitive arbeiten zumindest zur Zeit mehr anzieht und ich davon auch viel mehr Ahnung habe. Um so schöner, dass dich ausgerechnet dieser Aspekt interessiert. Vielleicht kann ich etwas von dir lernen diesbezüglich.

Es gibt einen Vortrag von Verena Kast (Junganerin) namens: Die Traumdeutung Jungs und die Neurowissenschaft. Schau mal beim Auditorium Verlag. Da gab es wie ich meine, auch mal einen Vortrag von Gerald Hüther (Neurowissenschaftler) zur Psychologie Jungs. Der hieß irgendwas mit Jung und Neurowissenschaft. Hüther hat wie ich meine, auch ein Buch zum Thema Innere Bilder. Da liegt es ja nahe evtl einen eigenen Konsens zwischen der Symbolik Jungs und den Erkenntnissen der Neurowissenschaften zu schließen. Ich bin gespannt, was du noch alles herausfindest und fusionierst und freue mich auf Austausch.

https://shop.auditorium-netzwerk.de/deta...icle/19093

Zudem das Göttliche braucht man meiner Meinung nach nicht zwingend als Konzopt. Jedoch zumindest das Unbewusste und die Bereitschaft, dieses als übermächtig, dem Wachbewusstein gegenüber anzuerkennen. Also ich glaube man braucht eine gewisse Demut, dem Unbewussten gegenüber. Naja und dann sind wir ja irgenwie fast schon wieder bei Gott.

Wie löst ein Nihilist dieses Thema?
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RE: C.G. Jung
#5
23.09.2020, 22:55
Hallo,
ich beantworte gerade mal nur die letzte Frage. Es gibt ihn nicht. Nur ein Begriff aus einer epochalen Strömung.
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RE: C.G. Jung
#6
23.09.2020, 23:11
[+] 2 User sagen Danke! ichbinmehr für diesen Beitrag
Gott oder den Nihilisten? lol
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RE: C.G. Jung
#7
24.09.2020, 11:53 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.09.2020, 11:53 von Liri.)
[+] 2 User sagen Danke! Liri für diesen Beitrag
Ich halte es für einen Fehler, eine Persönlichkeit zu beurteilen, ohne ihr zugrundeliegendes Weltbild miteinzubeziehen. C.G. Jung ist ohne sein Konzept der Spiritualität nicht wirklich beurteilbar. Hält man Spiritualität für eine Art Wahnvorstellung, so könnte man ihn für einen Spinner halten. Ich glaube nicht, dass das eine geeignete Vorgehensweise ist.

Hirnscans und dergleichen sind gut und schön, aber ein Hirnscan sagt über das Bewusstsein m.E. ungefähr so viel aus wie ein Foto einer Festplatte über deren Inhalt. Man weiß, welche Bauteile ungewöhnlich funktionieren oder defekt sind, aber das ist schon alles.

Bleib gerne Nihilst, wenn du dich damit wohlfühlst, fragender80. Nur um C.G. Jung zu verstehen, solltest du dich zumindest in ein anderes Weltbild einfühlen können. Heißt ja nicht, dass du dauerhaft drin verbleibst.
~ Nachad hobi no driabadramd ~


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RE: C.G. Jung
#8
24.09.2020, 17:09 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.09.2020, 00:47 von ichbinmehr.)
Viele Menschen, die zur Psychologie finden, haben eine ereignisreiche Selbsterfahrung, die womöglich viele Fragen in ihnen aufgeworfen hat. Diese Selbsterfahrung muss der Mensch irgendwie aufarbeiten, vor allem dann wenn diese leidvoll ist.

C.G. Jung liefert dafür ein sehr wertvolles Weltbild/Modell. Es ist sehr wichtig für die Integration von Erfahrungen eine Sprache zu finden, denn sonst müssen wir Anteile von uns zurückweisen. So mancher Mensch muss erstmal lernen, wie Emotionen in Symbole, also in Sprache umgesetzt werden kann, denn solange der Mensch sich nicht ausdrücken kann, wird er sich gespalten und innerlich zerissen fühlen. Dieses Bedürfnis sich Auszudrücken steht für Menschen mit diversen leidvollen Selbsterfahrungen häufig an erster Stelle!

Daher ist es für diese Menschen häufig nicht so entscheidend, ob die Psychologie von Jung letztlich mit den modernen Neurowissenschaftlichen Erkenntnissen zu vereinen sind. Dieses ist auch ein Grund warum sich Menschen mit Esoterik begnügen, weil es primär erstmal darum geht, seine leidvollen Zustände zu verlassen. Es gibt meiner Meinung nach eine Hierachie, eine Bedürfnishierachie, in wie fern uns rationale Konzepte interessieren oder auch nicht.

So eine Frage ist für Menschen wichtig, die sich mit Forschung beschäftigen, aber nicht für jene die in der Psychologie primär Heilung suchen, denn Heilung findet sich meiner Erfahrung nach nur wenn der Mensch bereit ist seine Subjektivität, sprich seine Gefühle und Bedürfnisse bedingungslos anzuerkennen. Die Wissenschaft, so wertvoll sie auch ist, wird dem Menschen nie diese bedingungslose Annahme geben können, weil sie sich nicht auf subjektive Bedürfnisse festlegen kann. Der Mensch der Heilung sucht, braucht aber genau das. Hm vielleicht ist genau das die Hingabe an das Unperfekte in uns.

Deshalb wäre es für mich auch wichtig, zu verstehen, was überhaupt dein Antrieb ist, dich mit Jungs Werken zu beschäftigen?

Zitat:Mit der Aufzeichnung meiner Träume befasse ich mich, seit eine Sterbende mich dazu beauftragt hat, nunmehr vor sieben Jahre.

Das ist ja auch eine spannende Geschichte. Wie kam es denn dazu? Was ist deine Motivation, deine Träume aufzuschreiben?

Nihilismus und Jung liegen nach meiner Auffassen ja sehr weit auseinander. Wie kommt es denn dann, dass du dich für Jung interessierst? Wie vereinbarst du diese Gegensätze in dir?

Jung sagte ja das wir dem göttlichen nicht entkommen können, auch nicht als Atheist oder Nihilist und dass Menschen die die Göttlichkeit ablehnen, kompensatorisch etwas anderes vergöttert würden, eben stellvertretend. Ob das nun der Fußballverein ist, ein Musiker, ein Künstler, eine Frau, sich Selbst, die Wissenschaft, die Logik, die Natur, wie auch immer, irgendwo wird jeder Mensch eine leidenschaftliche Hingabe an eine Kraftquelle leben, die er über sich stellt und aus der er Ressourcen für sich schöpft. Dort befindet sich sein Zugang zu dem was andere Gott nennen.

Und natürlich kann das auch ein sehr nüchterner Nihilismus sein. Manchmal versteckt sich ein Anteil den wir ablehnen, sogar in seinem Gegenteil. wink1
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