Re: An die Naturtalente: Wie seit ihr klar geworden?
13.01.2007, 13:13
Meine "KT-Karriere" begann vermutlich schon mit ca. 5 Jahren, meine Erinnerung reicht da aber nur bis ins Alter von 7 oder 8 zurück. Bei den mutmasslichen WILD-Vibrationen, die ich spürte (s.u., im Moment kann ich kein WILD), musste ich immer an etwas denken, was gefühlsmässig sehr viel früher war. Da das mit der Erinnerung als Säugling so eine Sache ist, muss kein Zusammenhang bestehen, aber aus bestimmten Gründen wäre es logisch, wenn ich im Alter von 1 bis 3 Monaten sehr häufig unfreiwillige WILD's oder "OBE's" hatte.
Was mir als Kind dann zur Klarheit verholfen hat, ist:
1. WILD: Im Bett liegen und Schlaf vortäuschen
*Schnipp - wir schreiben das Jahr 1979*
Meine Eltern wollen, dass ich ins Bett gehe ... "Menno, ich bin noch überhaupt nicht müde!". Was ist denn schon dabei, wenn ich wirklich mal über die magische Grenze von 20 Uhr wach bleibe? Ich will auch Tagesschau sehen, die ja wohl was ganz besonderes sein muss. Immer nur den Anfang - "Jetz isch abr hegschde Eisaboh!" - mein Bruder darf ja auch sitzenbleiben. So eine Gemeinheit!!. "Schluss jetzed mid derra Diskussion!" - mit halbwegs konsequenten Eltern hat man da schlechte Karten ...
Na gut, dann halt noch was lesen. Muss ja keiner mitkriegen.
Der Tyrannosaurus rex im Dinosaurier-Buch bildet das optische Gegenstück zum Nervenkitzel, den ich mir nun gebe. Meine Aufmerksamkeit steigert und teilt sich: Die eine Hälfte beschäftigt sich mit Büchern und passivem Widerstand, die andere hört auf die Schritte, die den Fussboden erzittern lassen. Da ist es schon - Alarm, Papasaurus im Anmarsch! Wenn die Zeit sehr knapp ist: Zuerst die Leselampe ausschalten, dann kommt das Buch auf die Ablage, notfalls unter die Bettdecke.
Dumm nur, dass die Lampe so langsam abkühlt ... (kleiner Tip an heutige Leidensgenossen: Erhöht eure Chancen mit einer 10-Watt Birne, die tut's auch.
Oder gleich eine LED-Taschenlampe, die gab's Ende der 70er leider noch nicht).
Not macht erfinderisch - in etwa läßt sich schon erahnen, wann der Kontrollgang stattfindet. Wird die Lampe ein paar Minuten früher gelöscht, ist alles im grünen Bereich! Das erfordert manchmal aber etwas Geduld, besonders wenn die Wächter der Nacht sich verspäten. Kommt da noch was, nachdem die Dusche nebenan aufgehört hat? Wann kann ich endlich wieder einschalten? Besser noch mucksmäuschenstill bleiben. Obwohl - letztes Mal ging der Schuss nach hinten los, denn fast gar nicht atmen ist offenbar verräterisch. Also: Wie wirke ich wohl nach aussen, wenn ich tatsächlich schlafe? Zuerst mal entspannen. Und wie eine Leiche daliegen ist auch unnötig - morgens liegt man ja oft völlig quer im Bett. Decke noch etwas schief legen, und vor allem: Ruhig und tief durchatmen. Die Tarnung scheint perfekt, nur jetzt nicht einschlafen und sich des Triumphs berauben! Oh mann, heute zieht sich's ja mal wieder ... und jetzt kommen auch wieder diese komischen Bewegungen. Ein Erdbeben? Nein, wenn ich mich bewege, geht es weg. Es ist also in meinem Kopf und wenn ich ruhig bleibe, kommt es wieder. Ich kann es sogar verstärken, wenn ich mir nur vorstelle, dass es stärker wird, gleichzeitig aber noch mehr "loslasse" und entspanne. Komisch. Aber was soll's, ich bin jetzt doch müde.
*Schnipp*
Mindestens einmal, hat dies zu einem KT/OBE-Erlebnis geführt, bei dem ich im Zimmer herum"gegeistert" bin. Es war anders als beim Aufstehen im Dunkeln, wenn ich Durst hatte oder aufs Klo musste. Leider ist zu wenig davon in Erinnerung geblieben und ich habe die Zusammenhänge auch nie begriffen.
2. DILD: Klarwerden durch Handlungen oder Aussagen von Traumfiguren
Oft habe ich an Flugversuchen einen Traum erkannt. Die Technik war normalerweise hochspringen und dann zu versuchen, möglichst lange in der Luft zu bleiben, oft nur knapp über den Boden gleitend. Einmal gestartet, gelang dann auch manchmal die weitere Beschleunigung. Im RL habe ich das ein paar mal auch versucht (ohne Erfolg
).
Ganz undeutlich erinnere ich mich an Traumfiguren, die Mist reden oder etwas unsinnges tun; manchmal sagten sie auch direkt zu mir, dass ich träume. Ein paar bedrohliche Situationen waren so grotesk, dass ich plötzlich klar und ziemlich entspannt wurde. Wenn ich mich recht entsinne, haben mich meine Eltern auch dazu ermuntert, dies zu tun, um Alpträume zu vermeiden.
3. Spontanes Klarwerden
Das war wohl die häufigste Ursache. Meistens geschah es während deutlicher Traumszenen. Dann wusste ich es einfach und begann z.B. die Flugversuche. Allerdings hatte ich fast nie die Motivation, etwas völlig abgedrehtes zu unternehmen. Dazu war die Klarheit vielleicht einfach nicht gross genug.
An einem Morgen, der mir sehr gut in Erinnerung ist, fragte ich meine Mutter: "Kann es sein, dass ich im Traum weiss, dass ich träum'?". Wir hatte zwar schon gelegentlich über solche Dinge gesprochen, aber nicht so intensiv. Das war ca. 4-5 Jahre, nachdem ich die ersten präluziden / luziden Träume gehabt haben muss.