Filmtipp - "Across the Universe" von Julie Taymor
Julie Taymor gilt als eine der kreativsten Regisseurinnen unserer Zeit. („Frieda“, Broadway Produktion von „König der Löwen“ – läuft seit Jahren in Hamburg)
Sie zieht laut einem Interview viele ihrer Ideen und Visionen aus dem Klarträumen und hat auch lange auf Bali (einem Mekka des luziden Träumens) gelebt und die dortige Kultur und Kunst in sich aufgesogen.
Jetzt hat sie in einem innovativen Musical Beatleslieder neu vertont und eine Handlung darum gebaut. Die Liedsequenzen selbst gleichen in den stilistischen Mitteln oft psychedelisch angehauchten MTV Spots.
Obwohl der Film erst langsam in Fahrt kommt und mitunter ein wenig über das Ziel hinausschießt, für mich einer der berührendsten und visionärsten Filme der letzten Jahre. Auf der DVD gibt es in den Specials eine 30minütige Doku über das Making of und Julie Taymor. Obwohl ich sonst auf Making Ofs nicht stehe, lohnt es sich in diesem Fall, diesen Kurzfilm (Creating a Universe) VOR dem Film zu schauen. Es lohnt sich wirklich, um den Film tiefer zu verstehen und man darf eh nur selten einem Genie über die Schulter schauen – großartige Frau.
Einige der schönsten Liedszenen sind auch auf Youtube zu sehen – allerdings wirken sie mehr, wenn man sie im Film eingebunden schaut. (Also die folgenden Youtube Links nur für jene, die sich den Film nicht ausleihen wollen.)
Kritik bei Filmstarts: http://www.filmstarts.de/produkt/70912,A...verse.html
Youtube Trailer: http://de.youtube.com/watch?v=bQzx7ZhekQA
Youtube: Dear Prudence
http://de.youtube.com/watch?v=IMk8GIOQHvY
An dieser Szene finde ich so wunderschön, wie die Freunde ihre an Liebeskummer leidende Freundin aus dem Schrank locken und bei “ you are Part of everything. Look arround, arround“ der Raum in alle Richtungen auf geht und sie aus ihrer Kammer kommt. Taymor erinnert an eine Zeit als die Psychedelika die Menschen für einen Moment das Herz geöffnet hatten und sie sich gegen die allgegenwärtige Manipulation auflehnten. Es mag gescheitert sein, aber wenigstens war damals nach der Versuch einer Auflehnung, von der heute kaum noch etwas zu spüren ist. Die Menschheit scheint so entmutigt …
Klarträumen kann in die gleichen Erkenntnisse führen wie damals LSD. Wir sind auf eine gute Art mit allem verbunden – mal ein schreckliche, meist eine wunderbare Erkenntnis.
“I want you”
http://de.youtube.com/watch?v=NwB8QiKWodk
Die perfekte Allegorie über die Gleichschaltung und Gehirnwaschung junger Menschen, die in den Krieg (oder Funktionsglied in die Arbeitswelt?) geschickt werden, um die „Freiheit“ zu verteidigen (She´s so heavy!) Visionäre Filmkunst auf höchstem Niveau.
Kein Himmel - keine Erde
aber immer noch
fallen Schneeflocken
Hashin
aber immer noch
fallen Schneeflocken
Hashin