Ich hab grad zufällig einen Beitrag bei N-TV gefunden:
http://www.n-tv.de/Hitliste_der_bewusste...51843.html
Falls der Link nicht (mehr) funktioniert zitiere ich gleich mal den Text:
http://www.n-tv.de/Hitliste_der_bewusste...51843.html
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Zitat:Es klingt paradox: Im Schlaf kann man sich während eines Traums bewusst sein, dass man gerade träumt. Menschen, die solche sogenannten luziden Träume (Klarträume) haben, sind damit Herr ihrer eigenen Träume - sie können selbst bestimmen, welche Bilder im Kopf entstehen. Ganz oben auf der Hitliste stehen bei ihnen durch die Lüfte fliegen und Sex, wie der Mannheimer Traumforscher Michael Schredl erzählt. "Nur etwa ein Viertel aller Erwachsenen hat Studien zufolge jedoch mindestens ein Mal im Leben einen luziden Traum. Nur wenige wissen daher, welche spannenden Erlebnisse im Schlaf möglich sind."
Zur Klarstellung: Luzide Träume passieren im Schlaf - es handelt sich keineswegs um Tagträume oder um Vorstellungen beim Eindösen. "Ein echter Nachweis ist nur im Schlaflabor möglich", berichtet der 45 Jahre alte Psychologe, der am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) forscht. So können luzide Träumer Dinge tun, die sie sich am Abend zuvor vorgenommen haben - zum Beispiel ihre Augen im Traum mehrere Male stark hin- und herbewegen, damit die Schlafforscher den Klartraum anhand der maschinell aufgezeichneten Signale bemerken. "Während des Träumens haben luzide Träumer eine gute Erinnerung an ihre Wacherlebnisse", erklärt Schredl.
"Im Traum ist die Welt real"
In den Klarträumen fühlen sich die Welt und der eigene Körper ähnlich an wie im Wachzustand: "Im Traum ist die Welt real." Manchmal schleichen sich allerdings auch bizarre Elemente ein - dass man etwa durch eine Wand laufen oder eben fliegen kann. Kneifen tut in einem Klartraum nicht so weh, und das Lesen längerer Texte ist nur schwer möglich, wie der Traumforscher berichtet. "Es geht eher um motorische Fähigkeiten." Insgesamt gelten die lenkbaren Träume im Vergleich zu normalen Träumen als lebendiger und gefühlsintensiver.
Manche Klarträumer versuchten erst gar nicht, die Handlung ihres "Traumdrehbuchs" zu beeinflussen, sagt Schredl. "Sie lassen den Traum 'laufen' und können ihn mit dem Wissen, dass sie träumen, bewusster und intensiver erleben." Auch bei Alpträumen könne dieses Wissen helfen: "Weil im Klartraum nichts passieren kann, werden manche Kinder mutiger und sagen sich: 'Jetzt hau' ich das Monster, statt vor ihm wegzurennen.'" Aktive Strategien zur Angstbewältigung - sich etwa tagsüber mit der Traumsituation auseinanderzusetzen - seien jedoch häufig wirksamer, um schlimme Träume zu bekämpfen, betont Schredl.
Bewegungsabläufe im Traum trainieren
Auch bei Psychotherapien können luzide Träume gezielt eingesetzt werden - etwa um Konflikte zu lösen. Und Sportler können im Traum Bewegungsabläufe trainieren. Neben dem wissenschaftlichen Aspekt spiele aber auch der "Spaßfaktor" eine große Rolle, berichtet der Forscher: "Wer positive Träume hat, hat auch eine bessere Tagesstimmung." Im Buddhismus - dort werden Klarträume schon lange als Form der Meditation praktiziert - dienen sie der spirituellen Entwicklung. Schließlich solle man die Zeit, in der man schläft, nicht ungenutzt verstreichen lassen, heißt es dort.
Ob jeder Klarträume haben kann, ist bisher unklar. Mit viel Geduld und einem etwa vierwöchigen Training kann man es aber probieren - das hat auch Schredl selbst getan. "Man braucht Ausdauer, um es zu erlernen. Und man muss regelmäßig trainieren, damit es bleibt." Es gibt verschiedene Techniken: So kann man vor dem Einschlafen den Satz "Heute Nacht werde ich einen luziden Traum haben" wiederholen oder sich mehrmals am Tag die Frage stellen "Träume ich oder bin ich wach?" Sinn sei es, das Hinterfragen des eigenen Bewusstseinszustands auch im Traum zu ermöglichen.
Eine wichtige Voraussetzung für das luzide Träumen ist, sich überhaupt an Träume erinnern zu können. Studien haben gezeigt: Menschen, die regelmäßig meditieren, haben öfter Klarträume, und Frauen häufiger als Männer. Dennoch ist die Häufigkeit mit einem luziden Traum im Monat relativ gering.
Julia Ranniko, dpa
Michael Schredl: Träume. Die Wissenschaft enträtselt unser nächtliches Kopfkino. Ullstein-Verlag, 2007, 288 Seiten