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gleichgewicht

gleichgewicht
#1
23.05.2008, 08:30
kam zu dem thema über "Karma" (will dazu jetzt aber nichts sagen) - "Jainismus" - "Samsara", was ja alles so (siehe die bemühungen des dalai lama http://www.klartraumforum.de/forum/showt...p?tid=6422 ) langsam oder schneller in die westlichen ideologien einsickert (will ich mal sagen). und ich stieß auf folgende zwei abbildungen, erstens die ursprüngliche form (tibetisch, denke ich mal):
[Bild: Wheel%20of%20Life2.jpg]
interaktiv bigwink :
http://www2.bremen.de/info/nepal/Gallery...heel-1.htm

und zweitens die modifizierte westliche form (gibt es in varianten bei der google bildersuche):
[Bild: life_wheel.gif]
http://www.transitionslifecoaching.co.uk/resources.php

der technische begriff ist derselbe, aber die intentionen sind entgegengesetzt.

aber: wie ist das mit dem ziel des gleichgewichts? ist das, was man dort wie hier erreichen will - gleichgewicht - nicht trotz der differenz gleich?

ich lese bei wiki in "jainismus":
"Der Jainismus geht davon aus, dass sich in der Welt zwei Prinzipien gegenüber stehen: Geistiges und Ungeistiges. Das Geistige beruht auf einer unendlichen Anzahl individueller Seelen (Jiva). Das Ungeistige umfasst die 5 Kategorien: Bewegung, Ruhe, Raum, Stoff und Zeit. Alles Stoffliche ist beseelt, nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch Pflanzen oder Wasser.

Die ursprüngliche Reinheit und Allwissenheit der Seele (Jiva) wird jedoch durch feinstoffliche Substanzen, die als Folge von Karma eindringen, getrübt. Dies zwingt zum Verbleib im Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara), bis alles Karma getilgt ist. Eine solche Reinigung der Seele wird im Jainismus durch sittliche Lebensweise und strenge Askese erreicht. Ist eine Seele von allen Verunreinigungen befreit, so steigt sie in den höchsten Himmel auf, um dort in ruhiger Seligkeit zu verharren. Dieses Stadium erreichen jedoch nicht alle Seelen. Die sog. abhavya jivas (unfähige Seelen) können aufgrund ihrer natürlichen Veranlagung nie aus Samsara befreit werden."

aber auch - und da käme man der westlichen variante doch sehr nahe in der konsequenz:
"Bedingt durch diese Prinzipien (Gewaltlosigkeit gegenüber allen Lebewesen, Unabhängigkeit von unnötigem Besitz, Wahrhaftigkeit) üben Anhänger des Jainismus nicht jeden Beruf aus, weshalb sie beispielsweise oft im Handel und im Bankgewerbe arbeiten.
(...)
Die Jainas spenden oft Gelder für prächtige Tempelbauten oder soziale Zwecke. Sie verfügen über mehr Einfluss innerhalb der indischen Gesellschaft als es ihrer Anzahl entspräche."

vielleicht mag ja jemand, der mehr weiß als ich, weiterdenken. ich will fragen "wo sind in der letzten konsequenz die gelobten unterschiede zwischen dem westlichen und dem östlichen denken?" (ich dachte das bisher ja auch immer, nur damit das klar ist bigwink )

lg
banzai!



offene weite - nichts von heilig
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Re: gleichgewicht
#2
19.12.2008, 11:45
antworte ich mir halt selber biggrin ...

Zurfluh lesend: Chimäre => baku als traumfressendes mischwesen - welchen rang haben imaginäre welten? worin besteht ihre wirklichkeitswirksamkeit? Ist das ein kriterium, - wirklichkeitswirksamkeit? Andererseits: natürlich wirken sich gedankenkonstrukte aus, aber anders als materielle wenn-dann-ereignisse. das eine ist sozusagen blindes wirken, es weiß nicht um sich als absicht. Das andere ist die frage, inwieweit wir menschen absichten tatsächlich setzen - willensfreiheit steht zur diskussion - oder welche rolle die umwelt spielt, welche stärke sie hat (beeinflussungsgrad) und wieweit der verstand (als quasi-ich) selber bloß gehilfe (herr-knecht-verhältnis) des unbewußten ist. Voraussetzen muß ich ja immer die grundwahrheit - es gibt für uns offensichtlich keine andere gewißheit, ich muß sterben, also bin ich - des todes; also: vanitas! Buddhismus entfernt nur in psychochirurgischem eingriff die sinn-frage, um das prozeßgeschehen, das durch die subjektivität sich verselbständigte, zu einem als ursprünglich gedachten (sie sprechen ja alle, die buddhisten, was ein widerspruch für mich ist - ein fuß in samsara, den andern in nibbana ist ein unüberprüfbares gedankenkonstrukt) all-einen, wohl zeit-losen wieder zu machen. Die frage ist ja, ob wir überhaupt etwas denken (müssen nicht wörter sein) können, das NEU ist in einem bedeutungsadäquaten sinn des wortes, also in einem reinen sinn des von-außen-kommens, des völlig fremden? Zurfluh denkt das, weil er es erfahren hat (er ist nicht der erste). Dies komplexe schließt der buddhismus aus. Er bekämpft bewußtsein (als fülle), um es leer zu machen; aber wie münchhausen: sich mit hilfe des bewußtseins aus dem bewußtsein befreiend. Völlig schlüssige idee. Was aber, wenn, wie man ja glauben muß, nur wenige (in mehreren tausend jahren) die operation (erleuchtung) vollziehen können, dies, das neue zu sehen, zu finden, auch das leiden also am mangel, den wir ja wegdenken können, - dies also unsere bestimmung (nicht sinn, bloß das nicht, sondern evolutionsprozeß) ist? obwohl wir uns VORSTELLEN können, erlöst zu sein? schon jetzt, schon hier; lebend gestorben zu sein? buddha-zombies seiend? Die frage ist weiter: Sie (Buddha, Jesus) wußten dies (tatsächliche erlösung gibt es erst mit dem tod) doch sicher; in welchem licht müssen sie uns da erscheinen? (Mir immer schon ein rätsel, dieses “Eloi, Eloi, lema sabachtani?”)

Dies sind die natürlichen fragen und probleme, die während des meditationsprozesses auftreten. Ein beweis für seine wirksamkeit. Das ist doch nett, oder ? (c;

banzai!
offene weite - nichts von heilig
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