Hallo,
bin noch sehr neu hier im Forum. In der Dezemberausgabe von Psychologie Heute bin ich auf ein Interview mit Prof. Kai Vogeley (Klinikum der Universität Köln) gestoßen, aus dem ich euch einen kleinen Auszug präsentieren möchte. Vielleicht ist das für manche von euch interessant. (Psychologie heute – Artikel „Wo wohnt das Ich?“)
Psychologie heute: Geübte Meditierende berichten, dass sich in tiefer Versenkung ihr Ich auflöst. Was geht da im Gehirn vor?
Vogeley: Hier ist anzunehmen, dass dies eng mit dem zusammenhängt, was man neuerdings mit dem Schlagwort embodiment belegt: Die Tatsache, dass wir in unserem Körperschema verankert sind, spielt eine sehr wichtige Rolle für unser Ich-Bewusstsein. Schließlich betrachten wir die Welt immer aus der Perspektive unseres eigenen Körpers heraus. Viele Sinnesempfingungen – etwa über die Stellung der Gelenke oder über die auf unseren Organismus einwirkende Schwerkraft – geben uns ständig Auskunft über die Lage und den Zustand unseres Körpers. Wir spüren unseren Körper, und diese Empfindungen verankert uns in der Welt. Nun gibt es Zustände wie die Meditation, in denen man den Körper subjektiv verlassen, sich von ihm abkoppeln kann. Der Neurologe Olaf Blanke untersuchte in jüngerer Zeit sogenannte ouf-of-body-experiences, also Zustände, in denen die Probanden das Gefühl haben, aus ihrem Körper herauszutreten. Er stellte fest, dass solche Erlebnisse dann auftreten, wenn im Gehirn die Übergangsregion zwischen Schläfen- und Scheitellappen gestört wird – und just diese Region repräsentiert nach unseren eigenen Forschungen und Arbeiten anderer Forschungsgruppen auch das Körperschema und den Ich-Bezug. Man könnte daraus also schließen, dass „ich-lose“ Bewusstseinszustände dann auftreten, wenn sich die Verankerung im eigenen Körper löst.
Lg
Thorsten
bin noch sehr neu hier im Forum. In der Dezemberausgabe von Psychologie Heute bin ich auf ein Interview mit Prof. Kai Vogeley (Klinikum der Universität Köln) gestoßen, aus dem ich euch einen kleinen Auszug präsentieren möchte. Vielleicht ist das für manche von euch interessant. (Psychologie heute – Artikel „Wo wohnt das Ich?“)
Psychologie heute: Geübte Meditierende berichten, dass sich in tiefer Versenkung ihr Ich auflöst. Was geht da im Gehirn vor?
Vogeley: Hier ist anzunehmen, dass dies eng mit dem zusammenhängt, was man neuerdings mit dem Schlagwort embodiment belegt: Die Tatsache, dass wir in unserem Körperschema verankert sind, spielt eine sehr wichtige Rolle für unser Ich-Bewusstsein. Schließlich betrachten wir die Welt immer aus der Perspektive unseres eigenen Körpers heraus. Viele Sinnesempfingungen – etwa über die Stellung der Gelenke oder über die auf unseren Organismus einwirkende Schwerkraft – geben uns ständig Auskunft über die Lage und den Zustand unseres Körpers. Wir spüren unseren Körper, und diese Empfindungen verankert uns in der Welt. Nun gibt es Zustände wie die Meditation, in denen man den Körper subjektiv verlassen, sich von ihm abkoppeln kann. Der Neurologe Olaf Blanke untersuchte in jüngerer Zeit sogenannte ouf-of-body-experiences, also Zustände, in denen die Probanden das Gefühl haben, aus ihrem Körper herauszutreten. Er stellte fest, dass solche Erlebnisse dann auftreten, wenn im Gehirn die Übergangsregion zwischen Schläfen- und Scheitellappen gestört wird – und just diese Region repräsentiert nach unseren eigenen Forschungen und Arbeiten anderer Forschungsgruppen auch das Körperschema und den Ich-Bezug. Man könnte daraus also schließen, dass „ich-lose“ Bewusstseinszustände dann auftreten, wenn sich die Verankerung im eigenen Körper löst.
Lg
Thorsten