Re: Skala der Traumbewusstheit
19.07.2007, 14:52
hier steht "diskussionssthread".. also fang ich mal an mit einer neuen skala, die ich fuer besser halte. ist aber nur ein vorschlag, ueber den man noch weiter diskutieren kann:
man sollte verschiedene
arten von klarheit unterscheiden, und nicht mehr nur von einer einzigen reden. dann gibt es zwischen diesen arten auch keine gradunterschiede mehr, sondern es sind sozusagen dimensionsunterschiede (kategorienunterschiede).
gradunterschiede gibt es dann nur noch innerhalb der einzelnen arten.
(Zu beachten ist hierbei, dass manche vielleicht nicht jede art von klarheit anstreben bzw. als „tatsaechlcihe klarheit“ betrachten.)
A: erinnerungen:
Aa: waehrend dem traeumen
- an vergangene erlebnisse im traum
(- vielleicht auch an zukuenftige erlebnisse im traum)
- an andere traeume
- an vergangene dinge aus dem wachleben (wer man ist, was man sich fuer den traum vornahm, etc.)
(- vielleicht auch an zukuenftige dinge im wachleben)
Ab: nach dem aufwachen: erinnerungen an den traum
B: die „wahrheit“ um die (momentane) wirklichkeit erkennen:
- „seltsamkeiten“ bemerken: im gegensatz zum wachleben (setzt erinnerungen an das wachleben voraus; vor allem an die ansicht darueber, was einen traum ausmacht)
- es gibt jedoch keine kontextunabhaengige wahrheit. d.h. Der zustand des traumes kann auch von anderen erinnerungen und weltbildern her betrachtet werden, und dann moeglicherweise nicht einmal mehr als traum, sondern voellig anders betrachtet werden.
nur von der wachwelt aus betrachtet waere das falsch!
- Daher waere hier eine „absolute“ form von klarheit das erkennen dieser tatsache und vielleicht eine losloesung vom kontext und von der idee der „wahrheit“ und „wirklichkeit“, also auch von der idee des „traums“. (oder dass man alle diese kontexte zusammen aktiviert und beruecksichtigt.)
C: wahrnehmung:
- setzt keine erinnerungen voraus, und auch nicht das wissen um den traumzustand. Kann dadurch aber beeinflusst werden (sowohl verstaerkt, als auch geschwaecht, je nachdem wie man psychisch auf die umstellung des weltbilds „dies ist ein traum!“ reagiert)
D: kontrolle des geschehens:
- setzt keine erinnerungen voraus, und auch nicht das „erkennen“ des traumzustandes. Dieses kann jedoch die ueberzeugung von den moeglichkeiten und faehigkeiten im traum beguenstigen.
E: den „wahren“ willen tun:
- steht in abhaengigkeit zur kontrolle ueber das geschehen. Nicht aber zum erkennen des traumzustandes. dieses kann aber helfen, sich an den wahren willen zu erinnern - oder auch das gegenteil bewirken. (Wer sagt z.b., dass die vorhaben aus dem wachleben denn dem „wahren willen“ angehoeren?)
- der wille haengt jedoch auch immer mit dem kontext zusammen. Eine „absolute klarheit“ waere hier die erkenntnis dieser tatsache, sowie vielleicht die losloesung vom kontext und vom begriff des wollens. (oder dass man alle diese kontexte zusammen aktiviert und beruecksichtigt.)
F: verstehen:
- setzt ein kriterium zur interpretation des traumgeschehens voraus. d.h. Einen uebergeordneten, bzw. umfassenden kontext. Dieser koennte ebenso das wachleben sein, wie auch andere traeume. Es gibt jedoch nicht
das verstehen, sondern verstehen ist vom kontext abhaengig.
- hier waere also auch eine „absolute klarheit“ nur zu denken in der form, diese tatsache zu erkennen, und vielleicht, dass von jeglichem kontext und damit vom begriff der bedeutung abschied genommen wird. (oder dass man alle diese kontexte zusammen aktiviert und beruecksichtigt.)
es laesst sich also erkennen, dass viele der klarheitskriterien vom kontext abhaengig keine garantie bieten gegen schwerwiegende taeuschungen (wenn wir uns z.b. darin irren, dass die vermeintliche wachwelt tatsaechlich kein traum ist.)
den meisten klartraeumern wird das nichts ausmachen, denn sie moegen das wachleben nun mal und bewerten ihre traeume von der wachwelt aus gesehen gerne. ich persoenlich finde das willkuerlich, egozentrisch und nicht besonders kritisch. diese form von klartraeumen ist sicher markttauglich
aber jedem seins.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner